B2B-Praxis Case Online-Markplatz Case Study – Das B2B-Unternehmen IDS setzt auf eigens entwickelten Online-Marktplatz

Ein Gastbeitrag von Sigrid Rögner*

Vor gut einem Jahr hat IDS den Online-Marktplatz visionpier ins Leben gerufen. Virtuell führt dieser Anwender und Anbieter schlüsselfertiger Bildverarbeitungslösungen zusammen. Wie Sie sich Entwicklungszeit sparen oder sich Wettbewerbsvorteile sichern, erfahren Sie in diesem B2B-Praxis Case.

Anbieter zum Thema

Visionpier bringt Anwender und Anbieter zusammen: Anbieter können dort ihre konkreten Lösungen für Bildverarbeitungsaufgaben präsentieren, während Endkunden im B2B-Bereich diese wiederum vergleichen und mit einem Klick direkt Kontakt zum Anbieter aufnehmen können.
Visionpier bringt Anwender und Anbieter zusammen: Anbieter können dort ihre konkreten Lösungen für Bildverarbeitungsaufgaben präsentieren, während Endkunden im B2B-Bereich diese wiederum vergleichen und mit einem Klick direkt Kontakt zum Anbieter aufnehmen können.
(Bild: IDS Imaging Development Systems GmbH)

Marktplätze sind aus unserem privaten Leben nicht mehr weg zu denken. Ob für Dinge des täglichen Bedarfs, Versicherungen oder zur Buchung von Reisen - wir nutzen sie ganz selbstverständlich. Ihr breites Angebot bietet jedem das passende "Produkt". Unabhängig vom Zeitpunkt, direkt erreichbar ohne Termin und unverbindlich. Auch im B2B-Bereich hält diese Entwicklung Einzug. Immer mehr Plattformen entstehen. Oftmals sind es Startups, die gerne neue Ideen umsetzen, manchmal auch Spin Offs großer Unternehmen, die neue Geschäftsmodelle testen.

Im Bildverarbeitungsbereich befeuert künstlichen Intelligenz (KI) das Thema. Denn sie schafft komplett neue Anwendungsmöglichkeiten. Neben der Industrie, der Robotik, der Retail- oder Logistikbranche kommen Kameras vermehrt auch in den Bereichen Smart Farming, Smart City oder auch im Recycling oder in der Medizintechnik zum Einsatz. Eine schnell wachsende Zahl an Bildverarbeitungslösungen mit und ohne KI ist auf dem Markt, doch gerade im B2B-Bereich fehlt es an Orientierungs- und Entscheidungshilfen. Kunden fehlt der Überblick und sie finden nur mit großem Aufwand den passenden "Lieferanten" für ihre meist sehr spezifische Aufgabe. Eine Eigenentwicklung können sie meist schon aus Kapazitäts- oder auch klassischen Know-how-Gründen kaum bewältigen.

Auf der anderen Seite entwickeln viele Lösungsanbieter Anwendungen speziell für ein bestimmtes Projekt. Obwohl diese durchaus für andere Kunden mit ähnlichen Aufgabenstellungen adaptierbar wären, kommen sie nur dort zum Einsatz. Auch diverse Startups schaffen vor allem im KI-Bereich interessante Lösungsansätze, finden aber nicht den Kontakt zum entsprechenden Abnehmer.

Als digitaler Ort für Angebot und Nachfrage bringt der Online-Marktplatz visionpier des Industriekameraherstellers IDS Imaging Development Systems GmbH beides

zusammen. Anbieter,zum Beispiel Systemintegratoren, können dort ihre konkreten Lösungen für Bildverarbeitungsaufgaben präsentieren. Endkunden im B2B-Bereich wiederum können diese vergleichen und mit einem Klick direkt Kontakt zum Anbieter aufnehmen. Ist eine spezielle Aufgabenstellung nicht auffindbar, hat der Kunde zusätzlich die Möglichkeit, eine Anfrage an den Marktplatz zu stellen. Er wird anschließend unkompliziert mit Anbietern, die die Expertise für seine Anwendung haben, vernetzt. So schafft visionpier über eine breite Auswahl an Bildverarbeitungslösungen die bestmögliche Verknüpfung beider Seiten, gebündelt und filterbar. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können sich auf diese Weise entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern. Die Anbieterseite wiederum kann durch Synergieeffekte aus bereits umgesetzten Anwendungen wertvolle Entwicklungszeit sparen. Eine echte Win-Win-Situation.

Weiterentwicklung: Von 15 auf mehr als 60 Lösungen

„Im Dezember 2020 haben wir mit einer Landingpage und den ersten 15 KI-Anwendungen von Startups begonnen", erklärt Jan Hartmann, IDS Geschäftsführer. „Die Testphase war mit einer Laufzeit von einem halben Jahr geplant, um herauszufinden, ob ein solches Angebot überhaupt eine Chance auf dem Markt haben könnte." Bereits im Frühjahr 2021 wurde die Testseite dann in einen öffentlichen Marktplatz gewandelt. Mittlerweile tummeln sich mehr als 60 Lösungen auf visionpier. Seit Anfang Oktober 2021 ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz kein Aufnahmekriterium mehr. Auch klassische Bildverarbeitungsanwendungen können eingestellt werden. „Erfahrungsgemäß spielt es für Endkunden keine Rolle, mit welcher Technologie eine Lösung entwickelt wurde, solange sie den größtmöglichen Nutzen bringt", so Hartmann.

Parallel dazu bietet visionpier immer wieder digitale Veranstaltungen an - wie etwa Speeddatings, Pitches, Wettbewerbe und Community-Treffen. Ziel ist der Aufbau einer Bildverarbeitungs-Community, die gemeinsam neue Wege findet.

Erfahrungen: Wachstumspotential nicht nur im Industrieumfeld

Entgegen den ursprünglichen Erwartungen sind es nicht nur Mittelständler, die den Service nutzen. Das Angebot bietet Vorteile für Unternehmen aller Art - vom Kleinbetrieb bis zum Großkonzern.

IDS unterstützt die Abwicklung dabei im Rahmen des sogenannten "Sales Cycles" vom ersten Kundenkontakt bis zum Abschluss des Projektes. „Als Industriekamerahersteller haben wir bisher nur einen Teil dieses Ablaufs betreut - von der Anfrage des Kunden bis zur Lieferung unserer Kameras. Wichtig ist beiden Seiten jedoch auch die Nachverfolgung der Projekte seitens IDS", erläutert Hartmann. Um zu verhindern, dass Projekte aufgrund mangelnder Kommunikation frühzeitig abgebrochen werden, arbeitet der Obersulmer Kamerabauer deshalb gerade an einem neuen Tool zur Anfrageverfolgung.

Die momentan vorherrschenden Aufgabenstellungen stammen hauptsächlich aus dem Industriebereich. Speziell Lösungen zur Qualitätssicherung, das Greifen von Einzelteilen aus einem Behälter oder die Ermittlung von deren Anzahl werden häufig gesucht. Großes Wachstumspotential versprechen vorliegende Anfragen wie etwa für Forschungsprojekte, zu Robotikthemen oder im Bereich (Smart-) Farming.

Perspektiven: Neue Tools und themenbezogene Events

„2022 haben wir viel vor! Wir wollen den Bekanntheitsgrad von visionpier und damit den Traffic deutlich erhöhen", kündigt Hartmann an. Außerdem soll der Marktplatz mit diversen neuen Funktionen ausgestattet werden. Neben der bereits erwähnten stärkeren Nachverfolgung von Anfragen sollen ein Bewertungstool sowie eine verbesserte Suchfunktion ergänzt werden. Geplant sind zudem einige interessante Veranstaltungen - wie die kürzlich erfolgreiche Premiere eines japanisch/deutschen Startup Pitchs im Bildverarbeitungsbereich. Ein Wettbewerb aber auch verschiedene themenbezogene Speeddatings werden folgen.

So soll sich der Marktplatz weiterentwickeln - vom reinen Portal zur Angebotspräsentation mit Vergleichsoption zur echten B2B-Community-Plattform. Auch hier ganz im Sinne der IDS Firmenphilosophie "It´s so easy".

*Sigrid Rögner ist Head of Business Innovation & Ecosystem bei IDS Imaging Development Systems GmbH .

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