China Market Insider Chinas Messe- und Kongresswesen boomt trotz Corona
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Chinas Messeindustrie erholt sich auffällig schnell von der Coronakrise, berichtet unser Schwesterportal Vogel Communications in China. So wird unter anderem für die nächste PHOTONICS CHINA in Shanghai eine um 15 Prozent größere Ausstellungsfläche erwartet als im Vorjahr, berichtet die Expo-Rubrik von Vogel in China.

Die gemeinsam mit der Messe München in Shanghai geplante Messe soll vom 17. bis 19. März im Shanghai New International Exhibition Center stattfinden, jedoch gekoppelt mit einem virtuellen Konzept.Im Gegensatz etwa zum Messewesen in Deutschland, das derzeit noch immer massiv unter strengen Corona-Auflagen leidet, hätten die Aussteller in China das Schlimmste bereits überstanden, berichtet auch das Nachrichtenportal sina.com. „Marktstudien sagen voraus, dass die chinesische Ausstellungs-Industrie in den kommenden fünf Jahren mit einem jährlichen Durchschnittswachstum von mehr als zehn Prozent rechnen kann“, schreibt Sina. Bis 2022 werde das Marktvolumen der Industrie in China den Meilenstein von einer Billion chinesischer Yuan (rund 124 Milliarden Euro) erreichen, so die Vorhersagen.
Der von der Coronakrise und dem gleichzeitigen Ausbau der 5G-Netze in China vorangetriebene Trend der Digitalisierung werde anhalten und bringe neue Wachstumschancen für das chinesische Messewesen, heißt es verschiedenen aktuellen Analysen.
Die Kombination physischer und virtueller Ausstellungen mit VR und AR
Zu den neuen Technologien, die seit einigen Monaten in China ausgiebig erprobt werden, zählen der Einsatz von VR und AR zur Simulation von Messeständen und Demonstration von Produkten, berichten chinesische Medien. „Die Kombination von physischen und virtuellen Ausstellungen ist der einzige Weg für die weitere Entwicklung des Ausstellungswesens, und 5G kann dabei das Potenzial von VR und AR zusätzlich stimulieren”, schreibt Sina.
Zhejiang macht es vor
Besonderes Aufsehen hat bei Marktbeobachtern in China in diesem Jahr die digitale Kraftanstrengung der Aussteller in der reichen Küstenprovinz Zhejiang gemacht. Die Provinz südlich von Shanghai ist die Heimat einiger führender IT- und Internetkonzerne Chinas, darunter dem Riesen Alibaba, und hat die Digitalisierung des Messewesens so schnell umarmt wie kaum eine andere Region des Landes.So sind allein in der ersten Hälfte dieses Jahres in Zhejiang 122 verschiedene Online-Messen veranstaltet worden. Einer Schätzung der Zeitung „Zhejiang Daily“ zufolge sind dabei Transaktionen und beabsichtige Einkäufe von mehr als 900 Millionen US-Dollar generiert worden.
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Und in Hangzhou, der am Westsee gelegenen Hauptstadt von Zhejiang, und Umgebung sieht man dies erst als den bescheidenen Anfang. Bis zum Ende dieses Jahres würden in der Provinz voraussichtlich 15 Milliarden US-Dollar an Neu-Aufträgen allein auf Online-Messen erzeugt, heißt es bei der Wirtschaftsbehörde der Provinz.
„Die Ära globaler, digitaler Ausstellungen hat begonnen“, schreibt die Zeitung. Die chinesische Messe-Industrie stehe dank Big Data, 5G und anderen digitalen Trends vor einer Zukunft voller Wachstumschancen, hieß es.
*Henrik Bork, langjähriger China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Rundschau, ist Managing Director bei Asia Waypoint, einer auf China spezialisierten Beratungsagentur mit Sitz in Peking. „China Market Insider“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Vogel Communications Group, Würzburg, und der Jigong Vogel Media Advertising in Beijing.
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