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O ottmar.holz
@senn sagte in „Oftmals wirken Krisen als Katalysator, als Beschleuniger von Prozessen“:
Lieber Herr Bauer,
als Kunde Ihrer Veranstaltungen, community-Mitglied und nicht zuletzt auch als Geschäftsführer-Kollege eines Fachverlages erlaube ich mir folgen Hinweis zu Ihrem Interview.
Ich war bisher ein großer Bewunderer Ihres Unternehmens, Tradition, Innovation und Visionen haben Ihr Unternehmen gekennzeichnet. Bei der Jubiläumsveranstaltung vor einigen Jahren durfte ich als Gast dabei sein und fand es beeindruckend, welchen Stellenwert auch der Verleger Eckernkamp der Mitarbeiterschaft in seiner Rede entgegenbrachte. Ein Leitspruch in Ihrem Web-Auftritt lautet: Mit kompetenten Mitarbeitern arbeiten wir daran, ein führendes Medienunternehmen zu sein....
Nun kommt die Corona-Krise, die sicher nicht einfach ist, da fällt Ihnen unter dem Stichwort "Maßnahmen um die Herausforderungen zu meistern nichts anderes ein, als Kurzarbeit und Stellenabbau. Kaum dass das so traditionsreiche Gebilde wie Vogel einmal in Schlingern kommt, schicken Sie Ihre treue Belegschaft in Kurzarbeit und sogar nicht wenige in die Arbeitslosigkeit. "Die Mitarbeiter schätzen konsequentes Handel"... sagen Sie im Interview. Kurzarbeit und Entlassungen? Glauben Sie ernsthaft, dass die Betroffenen das auch so sehen? Beim ersten stärkeren Wellengang wird man einfach über Bord geworfen?
Hätte man nicht erwarten können, dass Sie als Unternehmenslenker die 130jährige Tradition mit Ihrer treuen Mitarbeiterschaft nutzen, um nach wirklich neuen Chancen zu suchen? Stattdessen schicken Sie die, die Ihnen in vielen Jahren den Erfolg beschert haben, in unsichere Zeiten.
Kurzarbeit und Entlassungen. Damit gewinnen Sie keinen Innovations-Award, lieber Herr Bauer.
Immerhin einem Satz in Ihrem Interview stimme ich vollumfänglich zu, "insbesondere in Krisensituationen ist nicht jede getroffene Entscheidung die Richtige"....
Beste Grüße
Kristian Senn
Geschäftsführer
Kirchheim Verlag, MainzDem ist wenig hinzuzufügen.
Außer vielleicht noch das:
"Die Corona-Krise forciert zum Beispiel die Digitalisierung als Teil der Unternehmenstransformation erheblich. Unter normalen Bedingungen hätten wir deutschlandweit die Home-Office-Fähigkeit in diesem Ausmaß wohl nicht so schnell umsetzen können."
Home-Office war bis zum Ausbruch der Krise seitens des Verlages doch gar nicht gewollt, sondern bestenfalls im Einzelfall tageweise notgedrungen akzeptiert. Die technische Voraussetzung zur Einrichtung des technisch weit überlegenen, und vermutlich deutlich preisgünstigeren, VPN-Zugangs bestand ja zumindest bei Mitarbeitern mit Laptop und Win10 schon länger.Ottmar Holz