Corporate Identity Corporate Identity in den Büroräumen

Autor / Redakteur: Leonie Hansen* / Jessica Eckenberger

Egal ob im B2C- oder B2B-Bereich – stets fallen die gleichen Stichworte. Es geht darum, seine Angebote an Kunden zu vermarkten und ihnen eine positive Emotion zu vermitteln, wenn sie der Marke begegnen. Ein Werkzeug wird dafür immer wieder herausgestellt: Die Corporate Identity.

Anbieter zum Thema

Vor allem B2B-Branchen können mit der Eingliederung der Räume in die Identität des Unternehmens große Effekte erzielen.
Vor allem B2B-Branchen können mit der Eingliederung der Räume in die Identität des Unternehmens große Effekte erzielen.
(Bild: ©peshkova - stock.adobe.com)

Im B2B-Bereich kommen häufig die Themen Messemarketing und UX auf der eigenen Onlinepräsenz auf. Heute wie gestern sind dies auch durchaus wichtige Themen – und bei beiden fällt häufig das Stichwort der Corporate Identity, wenn es darum geht, die eigene Markenbildung möglichst zu begünstigen.

Doch auch in den eigenen Geschäftsräumen und im Büro kann es durchaus wichtig sein, auf eine möglichst ganzheitliche Durchführung der Corporate Identity zu achten. Mehrere verschiedene Vorteile spielen zusammen, so dass sich die Investition auch hier lohnt.

Das Logo als wichtiges Branding-Element

Ein Firmen- oder Markenlogo ist das zentrale Element jeder Corporate Identity und soll die individuellen Eigenschaften und Werte einer Marke genauso vermitteln, wie es als universelles Kommunikationsinstrument dient. Zudem soll es für den Wiedererkennungswert sorgen.

Ein Logo kann von einer professionellen Agentur in Auftrag gegeben werden, nicht selten wird das Design aber auch intern übernommen – häufig gibt es in der Marketingabteilung ohnehin Fachleute mit einer gestalterischen Ausbildung. Dennoch ist der Entwurf keine leichte Sache. Es gilt, die vielen oben genannten Kriterien zu berücksichtigen und Schritt für Schritt in ein stimmiges Design zu übertragen.

Der Vorteil bei der Gestaltung In-House: Die Originaldaten des Logos können direkt verwendet werden, um Maßnahmen zum Branding der Geschäftsräume in die Wege zu leiten.

Die Identität im Büro

Wird die Corporate Identity als holistisches Konzept in jedes Detail des Geschäftsalltages integriert, entsteht erst ein vollständiges, lückenloses Markenbild. Dieses kann gemeinsam mit einem starken Angebot dafür sorgen, dass man in der Gesamtheit große Geschäftsvorteile gegenüber der Konkurrenz hat.

Meetings und geschäftliche Besuche in den eigenen vier Wänden gibt es auch heute noch – daher ist der richtige Look im Büro durchaus von Vorteil. Doch auch über das Aussehen hinaus gibt es noch einige Aspekte, die dabei Beachtung finden müssen.

Eine greifbare Umsetzung der Werte, für die ein Unternehmen steht, ist mehr als nur die Kombination eines Logos und Farbschemas. Es gibt deutlich mehr zu beachten – und da die Büroeinrichtung eine teure Investition ist, ist es nicht immer direkt möglich, alle nötigen oder möglichen Maßnahmen durchzuführen. Doch das bedeutet nicht, dass man nicht einige der einfacher durchführbaren Aspekte bereits implementieren sollte.

Psychologische Wirkung auch auf Geschäftspartner

Es gibt mehrere gute Gründe für die CI-konforme Einrichtung der Büros. Vor allem in B2B-Branchen, in denen Geschäftspartner noch häufiger zu persönlichen Treffen oder Gesprächen vorbeikommen, hat die Eingliederung der Räume in die Identität des Unternehmens einen großen Effekt.

Auch in Sektoren, wo das Recruiting eine große Rolle spielt, ist mit einem guten ersten Eindruck bereits viel gewonnen. Beides beruht auf den gleichen psychologischen Grundlagen, die auf außenstehende Besucher wirken:

  • Gerade im B2B-Bereich kann man der Überzeugung sein, dass Besucher als reine Vertreter der Firmeninteressen agieren. Doch auch hier hat man letztlich noch mit Menschen zu tun, die auch subjektive Eindrücke und Emotionen in ihre Entscheidungen einfließen lassen. Die Wirkung und der erste Eindruck eines Büros, das schlank und gut durchgeplant ist und sich dazu noch nahtlos in das nach außen vermittelte Markenbild einreiht, können durchaus wichtig sein.
  • Jeder Besucher hat für gewöhnlich im Vorfeld bereits Kontakt mit der Brand gehabt und kann sich ein grobes Bild des gesetzten Images machen. Wenn dann direkt auch die Büroräume wie aus einem Guss wirken, wird dadurch eine große Menge an Professionalität ausgestrahlt und die Vision des Unternehmens klarer kommuniziert.
  • Ein Büroumfeld, das den eigenen Gestaltungsvorgaben folgt, zeigt Beständigkeit. Die Räume sind für langfristiges Bestehen eingeplant. Das vermittelt direkt ein Gefühl der Sicherheit, was für Geschäftsbeziehungen außerordentlich wichtig ist.
  • Durch direkt erkennbare ethische Werte, für die das Unternehmen steht, wird klar, dass es sich nicht nur um eine Fassade handelt. Solche Werte sollten nicht unterschätzt werden und können sowohl Geschäftspartner als auch Job-Anwärter von der Eignung des eigenen Unternehmens überzeugen.
  • Auch Bilder der Büroräume auf der Webseite sind wichtig. Sie werden von einer breiteren Masse gesehen, auch, wenn das Büro nie besucht wird. Ohnehin ist es bereits ein großer Vorteil, wenn man sich mit Einblicken in den Arbeitsalltag von der menschlichen Seite zeigt. Bilder der Arbeitsräume und des Teams zeigen, dass ein echtes, motiviertes Team hinter den Angeboten steckt – das verkauft Vertrauen. Diese Art der Einblicke sind umso effektiver, wenn sie sich nahtlos in das restliche Design der Präsenz einreihen.
  • Eventuelle Chance auf Außenwerbung: Mit Merchandise, das die Besucher freiwillig und gerne im Alltag tragen oder nutzen – also das gut und dezent gestaltet ist – steigert man die Sichtbarkeit der Marke.

Interne Wirkung

Doch das starke Auftreten der eigenen Marke in den Büroräumen hat nicht nur den Zweck, gelegentliche Besucher zu beeindrucken beziehungsweise zu überzeugen. Es gibt auch einige interne Effekte, aus denen man großen Nutzen schlagen kann.

Eine starke CI-Präsenz in Büroräumen kann die Produktivität und die Motivation der Mitarbeiter stärken.
Eine starke CI-Präsenz in Büroräumen kann die Produktivität und die Motivation der Mitarbeiter stärken.
(Bild: Vasyl / stock.adobe.com)

So kann ein Arbeitsplatz als Umfeld mit starker Markenpräsenz auf Mitarbeiter positiv wirken. Mehrere Faktoren können davon beeinflusst werden:

  • Vertrauen: Ein Büro, das das Image und Erscheinungsbild des Arbeitgebers gut widerspiegelt, schafft ein Gefühl des Vertrauens bei Mitarbeitern.
  • Motivation: Wer das Gefühl hat, in einem hochprofessionellen Umfeld der Arbeit in seinem Fach nachgehen zu können, kann sich besser mit der Tätigkeit identifizieren und so effektiver arbeiten. Besonders, wenn noch eine geteilte Philosophie im Büro gelebt wird, fällt der Weg zur Arbeitsstelle sehr viel leichter.
  • Erfolg: Das Einbinden interner Erfolgsnachweise in die Gestaltung, beispielsweise mit Kennzahldiagrammen, Urkunden oder ähnliche Accessoires, mit denen die Bürowände geschmückt werden. Das stärkt das Leistungsgefühl bei den täglichen Operationen und gibt so immer eine Erinnerung für den Blick auf das große Ganze.
  • Produktivität: Unter anderem durch die erhöhte Motivation, aber auch durch die Straffung der Arbeitsbedingungen, kann auch die Produktivität als messbarer Nebeneffekt erhöht werden.
  • Markenbindung: Wenn die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes gelingt, steigert dies das Gefühl der Bindung an das Unternehmen auf positive Art.

Umsetzung einer Corporate Identity im Büro

Wer nun all diese Vorteile für sich nutzen möchte, kommt nicht umhin, das Markenbild und Unternehmensphilosophie deutlicher in den Büroräumen zu integrieren. Nun folgen einige Anregungen, wie dies in der Praxis umgesetzt werden kann – auf unterschiedlichen Ausprägungen, je nachdem, wie umfangreich eventuelle Änderungsarbeiten ausfallen könnten.

Geringfügige Maßnahmen mit großem Effekt

  • Gestaltungselemente und Wandschmuck: Wie bereits erwähnt, sind firmen- oder branchenrelevante Aushänge eine gute Möglichkeit – so lange sie nicht zu trocken sind. Gruppenbilder von der Belegschaft stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und bilden eine stimmige, einfache Verschönerung. Auch Geschenke von Geschäftspartnern, wie beispielsweise Plakate oder Poster von gemeinsamen Projekten sind eine gute Idee.
  • Brancheninterne Accessoires:Das Tätigkeitsfeld und somit die Erwartungshaltung für eine Bürogestaltung hängt stark von der Branche ab. Ein Unternehmen, das in der Gaming-Branche tätig ist, dürfte mit einem frei zugänglichen Arcade-Automaten der Bindung zum Sektor Ausdruck verleihen.
  • Zusätzliche Arbeitsmaterialien: Wer Büro-Hilfsmittel, die mit dem eigenen Branding versehen sind, bereitstellt, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Zuerst einmal benötigen die Mitarbeiter ohnehin Notizbücher, Stifte und Schreibtischunterlagen. Wenn man sie dann noch mit den eigenen Designs versieht, erhält man zu einem geringen Aufpreis auf die sowieso notwendigen Kosten mehr Markenpräsenz.
  • Eigene Produkte und Merchandise:Falls möglich, sollte man eigene Produkte oder Merchandise am Arbeitsplatz frei zur Nutzung oder zum Mitnehmen verfügbar machen. Das wirkt großzügig und hat nebenbei noch eine wenig aufwendige Werbewirkung.

Umfassende Schritte, etwa bei Neugestaltung oder Renovierung

  • Einheitliche Workspaces:Dies ist grundsätzlich ein eigener Aspekt, fest zu einer vollständigen Corporate Identity gehört. Wenn alle Arbeitsplätze mit den gleichen Formen und Farben ausgestaltet sind, bildet sich ein homogenes Gesamtbild, das sich verselbstständigt und in das Markenbild eingliedert.
  • Umbau und Gestaltung von Grund auf:Gestaltung der Büroräume in den CI-Farben, eventuell unter Einbindung von Firmenlogos als Poster, Bilder, Wandtattoos oder ähnlichen Elementen.
  • Einrichtung und Identity ist mehr als Design:Auch weitergehende Aspekte passend zur Firmenphilosophie gestalten. Wieder am Beispiel der Gaming-Branche wäre etwa ein ausgewachsenes Spielezimmer. Wenn man hingegen Wert auf Nachhaltigkeit legt, sind viele Pflanzen und ein Fokus auf wenig Abfall und Energieeffizienz angebracht.

* Leonie Hansen – Engagiert sich für eine einheitliche Linie in den Büroräumen

(ID:46179044)