E-Commerce Der größte Fehler beim Rechnungskauf ist keinen anzubieten

Autor / Redakteur: Mirko Hüllemann / Georgina Bott

Deutschland ist das Land des Rechnungskaufs. Viele Shopbetreiber haben dieses Zahlungsmittel aber aus Angst vor Betrügern nicht im Portfolio und lassen sich so Umsätze entgehen. Was muss eine Rechnungskauf-Lösung leisten, um den Kunden besten Service zu bieten und zusätzlich vor Betrügern zu schützen?

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Das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen ist der Rechnungskauf – auch im E-Commerce. Wenn Shopbetreiber keinen Kauf auf Rechnung anbieten, kann ihnen Umsatz entgehen.
Das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen ist der Rechnungskauf – auch im E-Commerce. Wenn Shopbetreiber keinen Kauf auf Rechnung anbieten, kann ihnen Umsatz entgehen.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Produkte im Onlinehandel per Rechnung zu bezahlen, war 2016 die beliebteste Zahlungsmethode im Web. An der Beliebtheit des Rechnungskaufs wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern.

Darum ist es nicht weiter verwunderlich, dass zwei Drittel der deutschen Shopbetreiber dieses Zahlungsmittel im Portfolio haben. Warum aber verzichtet das verbleibende Drittel auf diese Zahlart und lässt sich mögliche Umsätze entgehen? Die Ursache ist so einfach wie falsch in ihrer Grundannahme: Onlinehändler fürchten, Opfer eines Betrügers zu werden. Dabei ist diese Angst in den meisten Fällen völlig unbegründet – handelt es sich doch bei der überwiegenden Mehrzahl der Käufer, die per Rechnung bezahlen wollen, um Konsumenten ohne betrügerische Absichten.

Stellt sich also die Frage: Was muss eine Rechnungskauf-Lösung leisten, damit sie wohlwollenden Kunden einerseits einen komfortablen Rechnungskauf ermöglicht, den Onlineshop anderseits aber auch effektiv vor Betrugsversuchen schützt?

Matching

Es kann immer passieren, dass Kunden bei einer Überweisung nicht den richtigen Verwendungszweck angeben, sondern stattdessen ihre Rechnungs- oder Kundennummer. Dann lassen sich eingehende Zahlungen nicht ohne weiteres zuordnen. Für solche Fälle sollte die Payment-Lösung ein erweitertes Primär-Matching unterstützen, das – neben dem Verwendungszweck – auch andere Referenznummern der richtigen Bestellung automatisch zuordnet.

Individueller Mahnlauf

Manchmal ist ein Zahlungsausfall nicht betrügerischen Absichten geschuldet, sondern kurzfristigen finanziellen Engpässen aufseiten des Kunden, Stichwort: Ende-des-Monats-Phänomen. Um einen zahlungswilligen Kunden durch das Anstoßen eines Mahnlaufs nicht zu vergraulen, sollte es möglich sein, über das Payment-System eine Zahlungserinnerung beziehungsweise -aufforderung zu versenden. Idealerweise ist das Forderungsmanagement dermaßen individualisiert, dass im Rahmen des Forderungsprozesses keine für den Käufer sichtbaren Drittanbieter, wie etwa Factoring-Gesellschaften oder Inkassobüros, ersichtlich sind. Am einfachsten gelingt das mit einer White-Label-Lösung.

Das beliebteste Zahlungsmittel beim Onlineeinkauf ist der Kauf auf Rechnung.
Das beliebteste Zahlungsmittel beim Onlineeinkauf ist der Kauf auf Rechnung.
(Bild: ECC Online Experts Köln)

Ausfallversicherung

Rechnungen in voller Höhe gegen mögliche Ausfälle zu versichern, ist immer sinnvoll. Der Vorteil liegt auf der Hand: Nur der gesicherte Rechnungskauf garantiert Händlern, dass Zahlungen spätestens vier Wochen nach erfolgter Rechnungsstellung ihrem Konto gutgeschrieben werden – unabhängig davon, ob der Kunde bezahlt hat oder nicht.

Vertrauen aufbauen und Loyalität stärken

Beim Rechnungskauf gilt: Man darf nicht alle Kunden unter Generalverdacht stellen. Um das zu gewährleisten, sind zwei Dinge wichtig: Die Rechnungskauf-Lösung darf nicht nur auf Betrugsprävention im Rahmen von Bonitäts-Checks ausgerichtet sein, sondern muss Händlern auch ermöglichen, im Forderungsprozess eine persönliche, umsichtige Kommunikation mit dem Kunden zu verfolgen. Nur so lassen sich Vertrauen aufbauen und die Loyalität stärken. Um tatsächlichen Betrügern habhaft zu werden, führt an einer intelligenten Betrugsprävention kein Weg vorbei. Ein professioneller Payment-Service-Provider (PSP) leistet hier wertvolle Unterstützung: Eine entsprechende Lösung beinhaltet Funktionalitäten für die Bonitätsprüfung, bietet treffsichere Annahmequoten und erlaubt eine individuelle Konfiguration des Mahnlaufs.

Mirko Hüllemann ist Gründer und Geschäftsführer der Heidelberger Payment GmbH – kurz: heidelpay.
Mirko Hüllemann ist Gründer und Geschäftsführer der Heidelberger Payment GmbH – kurz: heidelpay.
(Bild: Möller Horcher Public Relations / heidelpay)

Über den Autor

Mirko Hüllemann ist Gründer und Geschäftsführer der Heidelberger Payment GmbH, kurz: heidelpay, ein von der BaFin zugelassenes und beaufsichtigtes Zahlungsinstitut für Online-Paymentverfahren. heidelpay deckt das komplette Leistungsspektrum der elektronischen Zahlungsabwicklung ab: vom Processing der Transaktionen über die Tätigkeit als Acquiring-Bank bis hin zum Monitoring und Risikomanagement. Vor der Gründung von heidelpay im Jahr 2003 war Mirko Hüllemann u.a. für verschiedene Anbieter von Online-Zahlungsdiensten tätig: als Vertriebsleiter für die paybox.net AG und als Geschäftsführer für die United Payment GmbH.

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