Expertenumfrage zu den Themen der Digital-Branche Die Trends der digitalen Wirtschaft 2013

Redakteur: Natalie Wander |

2013 - bereits einen Monat bewegen wir uns schon im neuen Jahr. Viele Messen und Branchen-Highlights stehen in den kommenden elf Monaten vor der Tür. Hier fragen sich viele: Welche Trends werden neu entstehen? Welche Themen werden in der digitalen Wirtschaft diskutiert? Worauf muss man sich vorbereiten? Wie können geräteübergreifend sowohl Marketing-Aktivitäten als auch das Kundenverhalten gemessen werden?

Anbieter zum Thema

Was sind die wichtigsten Themen der digitalen Branche 2013?
Was sind die wichtigsten Themen der digitalen Branche 2013?
(Bildquelle: BVDW)

Welche Tools bieten was und wie kann somit eine effiziente Werbeauslieferung im Bereich der digitalen Werbung erreicht werden – dies steht für viele Experten der Digital-Branche in diesem Jahr an oberster Stelle. So der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. in seiner aktuellen Expertenumfrage.

Des Weiteren stehen politische Themen laut Einschätzung der befragten Unternehmen verstärkt für den BVDW auf dem Programm. Konkreten Handlungsbedarf erwarten die Experten der Digital-Branche bei dringenden Fragen zu Netzneutralität, Leistungsschutzrecht und EU-Datenschutzgrundverordnung. Die Firmen beurteilen den Einsatz von Social Media zunehmend professioneller und fordern für Audio Digital klare Wirkungsnachweise ein. Als insgesamt schwierig bezeichnet rund ein Drittel der Unternehmen die Gründung von Startups in Deutschland.

„Es sind nicht nur die Trendthemen wie Big Data, Social Media oder Real-Time-Advertising, die für die Unternehmen relevant sind. Entscheidende Weichen für die Zukunft der Branche werden in weiteren Feldern gestellt. In diesem Jahr nehmen verschiedene Entwicklungen einen deutlichen Einfluss auf die Unternehmen der digitalen Wirtschaft – vor allem auf ihre werberefinanzierten Geschäftsmodelle.“, sagt Arndt Groth, Präsident des BVDW.

Digitale Werbung: Messtools, Effizienz und Aufmerksamkeit

Digitale Werbung besitzt als Grundlage zur Refinanzierung von kostenfrei zugänglichen Inhalten im Internet einen hohen Stellenwert. Die Schaffung von geräteübergreifenden Messtools und effiziente Werbeauslieferung erachten 67 Prozent der befragten Firmen als zentrales Thema für 2013. Nur 10 Prozent der Befragten stimmen dieser Behauptung nicht zu. In der Einzelbetrachtung glauben 43,5 Prozent der Unternehmen daran, dass insbesondere Online-Bewegtbildwerbung zunehmend das Aufmerksamkeitspotenzial von TV-Werbung erreicht. Hingegen zeigen sich 32 Prozent bei dieser Fragestellung noch unentschlossen.

Entscheidungsfelder: Netzneutralität und Leistungsschutzrecht

Einen konkreten Handlungsbedarf auf politischer Ebene sehen die befragten Experten im Bereich Netzneutralität. Die Gewährleistung einer Mindestqualität beim Datentransport muss nach Einschätzung von zwei Dritteln der Betriebe (66 Prozent) ohne Diskriminierung der durchgeleiteten Inhalte erfolgen. Nur eine geringe Minderheit der Unternehmen (4 Prozent) lehnt diese These ab. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Frage nach einem Leistungsschutzrecht für Verlage. Wenn Suchmaschinen Presse-Erzeugnisse nicht mehr ungefragt verlinken dürfen, befürchtet rund die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) schädliche Auswirkungen durch dieses Gesetzesvorhaben. In diesem Punkt ist sich noch rund ein Viertel der Experten uneinig (24 Prozent).

Kritische Betrachtung: Social Media und Audio Digital

Aktuelle Trendthemen wie Social Media und Audio Digital beurteilen die befragten Unternehmen zunehmend professioneller. Sechs von zehn Unternehmen (60 Prozent) erwarten, dass ein Erreichen von starker Aufmerksamkeit der Nutzer im Social Web zunehmend schwerer wird. Mögliche Gründe liegen in der zunehmenden Professionalisierung von Social Media auf Unternehmensseite und in dem sich stetig verändernden Mediennutzungsverhalten der Nutzer. Während die Bevölkerung insbesondere im Bereich der Unterhaltung ein hohes Nutzungsinteresse an Online-Musikdiensten zeigt, müssen Audioplattformen und Streamingdienste nach Einschätzung von rund der Hälfte der Experten (47 Prozent) klare Wirkungsnachweise bringen, um sich weiter am Markt zu etablieren.

Herausforderungen: EU-Datenschutzgrundverordnung

Große Herausforderungen sehen 35 Prozent im aktuellen Entwurf zur EU-Datenschutzgrundverordnung und in einer Umsetzung auf unternehmerischer Ebene. Über ein Viertel (28 Prozent) kann sich bei der Frage nach Herausforderungen in der Umsetzung von Datenschutzanforderungen noch keine klare Meinung bilden.

Handlungsbedarf: Unternehmensgründungen in Digitalbranche

Rund ein Drittel der Unternehmen (31 Prozent) gibt an, dass die Gründung von Startups in der digitalen Wirtschaft in Deutschland schwer ist. Ein gleich großer Anteil kann diese These weder bestätigen noch ablehnen. Nach Ansicht des BVDW ist die gesamte Gesellschaft gefordert, gemeinsam mit Universitäten, Unternehmen und Politik geeignete Rahmenbedingungen für Startups zu schaffen. Deutschland muss künftig seine Standortvorteile verstärkt kommunizieren und attraktive Förderungen für Gründer anbieten.

Methodische Hinweise zur Umfrage

Insgesamt haben sich 147 Befragte aus verschiedenen Unternehmen der digitalen Wirtschaft an der Online-Befragung beteiligt.

(ID:38440940)