Innovationsmanagement Digital sein heißt agil sein

Autor / Redakteur: Catharina van Delden und David Chia / Georgina Bott

Die Digitalisierung erfordert Flexibilität und Geschwindigkeit. Nirgends wird das so deutlich wie in Innovationsmanagement und Produktentwicklung. Die Antwort darauf: Kollaboration und Offenheit.

Anbieter zum Thema

Unternehmen, die erfolgreich sein wollen, müssen sich an die Digitalisierung anpassen. Und die fordert vor allem Flexibilität und Geschwindigkeit.
Unternehmen, die erfolgreich sein wollen, müssen sich an die Digitalisierung anpassen. Und die fordert vor allem Flexibilität und Geschwindigkeit.
(Bild: CC0 / CC0 )

Wer heute und in Zukunft erfolgreich sein will, muss nicht nur über digitale Angebote nachdenken. Denn nicht nur neue Produkte und Dienstleistungen werden digital, sondern vor allem der Weg dorthin. Traditionelle Prozesse und Strukturen in der Entwicklung von Produkten oder Innovationen sind in vielen Unternehmen nicht auf das hohe Tempo der Digitalisierung ausgelegt. Neue Technologien und Kundenbedürfnisse entstehen schneller als je zuvor. Und damit auch der Druck auf Organisationen, darauf zu reagieren. Zum Glück gibt es Bereiche, die diese Herausforderungen bereits gemeistert haben und als Vorbild dienen können: Die Software Entwicklung.

Bildergalerie

Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Entwicklung von Software und konventionellen Produkten und Dienstleitungen liegt nicht alleine in der Herstellung oder Realisierung. Er liegt auch an der Art und Weise, wie Software entwickelt wird. Was 2001 unter den Leitsätzen des Agile Manifesto festgehalten wurde, hat sich mittlerweile in Form von Methoden wie beispielsweise Scrum als Standard für Software Entwicklung etabliert. Eine Herangehensweise, die Kundenzentriertheit, Kollaboration, und Iteration in den Fokus rückt, um letztendlich schneller zu erfolgreichen, vermarktbaren Ergebnissen zu kommen.

Offenheit und Kollaboration

Ein Kernprinzip der Agilität ist die frühe Einbindung des Kunden in den Entwicklungsprozess und die direkte Integration des Feedbacks in die weitere Ausarbeitung des Produkts – bereits weit vor der eigentlichen Markteinführung. Das kontinuierliche Feedback der Nutzer zu Produktkonzepten oder Prototypen hilft dabei, die Ausgestaltung des finalen Ergebnisses zu fokussieren. Aus Kundenperspektive ist der Zugang zu einer funktionierenden, frühen Iteration eines Produktes oft wünschenswerter als das lange Warten auf die vermeintlich perfekte Version, die keine Weiterentwicklung mehr erfährt. Eine solche Öffnung und Kollaboration mit externen Akteuren im größeren Maßstab ist nur mit den richtigen Werkzeugen realisierbar.

Praxisbeispiel: Postbank Ideenlabor

Wie sich agile Prinzipien in der Praxis umsetzen lassen, zeigt unter anderem das Beispiel der Postbank. Mit Hilfe des Postbank Ideenlabors, einer digitalen Innovationsplattform, wird die direkte Zusammenarbeit mit Externen an verschiedenen Stellen im Entwicklungsprozess ermöglicht. In offenen Kollaborationsprojekten mit Kunden werden Bedürfnisse und Wünsche identifiziert und diskutiert, welche wiederum als Grundlage für die Entwicklung neuer Finanzprodukte dienen. Ganz im Sinne des Leitmotivs Agilität bleibt es nicht alleine dabei, sondern verfolgt die Öffnung entlang des gesamten Innovationsprozesses.

Das digitale Ideenlabor der Postbank bindet Kunden in einem offenen Innovationsprozess zur agilen Produktentwicklung ein.
Das digitale Ideenlabor der Postbank bindet Kunden in einem offenen Innovationsprozess zur agilen Produktentwicklung ein.
(Bild: innosabi)

Auch frühe Produktkonzepte oder digitale Prototypen werden direkt über die zur Verbesserung an die Kunden gegeben. Deren Feedback ist entscheidend für die weitere Ausgestaltung und Markteinführung. Denn erfolgreiche Innovation ist nur das, was tatsächlich auch vom Markt akzeptiert wird. Die offene Interaktion mit den Nutzern im Ideenlabor erlaubt es, diese Akzeptanz vorab abzuwägen. Mit dem Ideenlabor wird die existierende, interne Innovationsarbeit natürlich nicht ersetzt. Vielmehr ist es ein zentraler Kanal nach Außen, auf den das Innovationsmanagement zurückgreifen kann. Was das Ideenlabor dabei von Marktforschungsinstrumenten, Fokusgruppen oder anderen klassischen Methoden unterscheidet, ist der Maßstab und die Geschwindigkeit, die durch spezialisierte Software ermöglicht wird.

Der Weg zum Ökosystem

Die Öffnung des Innovationsprozesses für Kollaboration mit Kunden ist der erste Schritt hin zu einem vernetzten Ökosystem für Innovation. Denn neben Kunden gibt es noch eine Vielzahl weiterer Personen, die relevantes Wissen oder Kompetenzen besitzen, jedoch aktuell noch nicht involviert werden. Beispielsweise Mitarbeiter aus anderen Bereichen, Zulieferer, Startups oder die generelle Öffentlichkeit. Die Form der Einbindung unterscheidet sich dabei je nach Personengruppe und Stelle im Innovationsprozess. Während Kunden vor allem die der konkreten Ausgestaltung der Produkte bereichern können, bieten Zulieferer beispielsweise Fachwissen zum Erschließen von Innovationen im Bereich Produktion oder Material.

Die Herausforderung liegt darin, diese Stakeholder nicht nur zu integrieren, sondern die daraus entstehende Vielzahl verschiedener Initiativen und Kanäle zu verknüpfen. Ein Ökosystem für Innovation zeichnet sich dadurch aus, dass das Unternehmen auf alle relevanten Personen zugreifen kann und potenzielle Innovationen je nach Situation an der dafür passende Stelle weiter verfolgt werden. Eine Produktidee, die beispielsweise von Zulieferern angestoßen wird, wird also nicht exklusiv mit diesen ausgearbeitet, sondern auch in der Kollaboration mit den Kunden konkretisiert. Selbiges gilt für Daten und Informationen, die an den einzelnen Punkten generiert werden.

Die großen Fortschritte im Bereich Big Data und Artificial Intelligence werden auch im Innovationsmanagement Einzug nehmen und verändern, wie Potenziale identifiziert werden. In einem Ökosystem für Innovation müssen diese Daten daher zunächst zugänglich und nutzbar gemacht werden. Diese Durchlässigkeit lässt sich nur bewerkstelligen, wenn alle Formen der Kollaboration auf zwei gemeinsamen, grundlegende Säulen aufbauen: Agilität und eine einheitliche, digitale Infrastruktur.

Keynote auf den B2B Days

Durch die digitale Transformation entwickeln Unternehmen neue Angebote nicht mehr hinter verschlossenen Türen und unter höchster Geheimhaltung, sondern in Kollaboration mit ihrem Ökosystem wie beispielsweise Kunden, Partnern, StartUps oder Universitäten. Wie Sie durch gezielte Vernetzung, Zusammenführen von Informationen und Kollaboration mit relevanten Akteuren zum Dreh- und Angelpunkt für nachhaltige Wertschöpfung in der digitalisierten Welt werden, zeigt Catharina van Delden in ihrer Keynote auf den marconomy B2B Days 2017 am 17. und 18. Oktober in Würzburg.

Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket für die B2B Days 2017 und erhalten Sie spannende Impulse von Catharina van Delden live auf der Bühne. Hier geht es zur Anmeldung.

Sie möchten erfahren, welche weiteren spannenden Cases und Vorträge auf den B2B Days vorgestellt werden und was Sie von unseren Experten lernen können? Informationen hierzu finden Sie im Programm der B2B Days 2017.

Catharina van Delden ist CEO und Gründerin der innosabi GmbH.
Catharina van Delden ist CEO und Gründerin der innosabi GmbH.
(Bild: innosabi)

David Chia ist als CX Director der innosabi GmbH.
David Chia ist als CX Director der innosabi GmbH.
(Bild: innosabi)

Über Catharina van Delden

Catharina van Delden ist CEO und Gründerin der innosabi GmbH, einem der führenden Anbieter für Innovation Management Software. Darüber hinaus ist Catharina seit 2013 Präsidiumsmitglied des Branchenverbands BITKOM. Sie ist MBA Absolventin der TU München und UC Berkeley mit Spezialisierung in Innovation & Business Creation. Als Expertin für Digitalisierung und agile Innovation teilt sie ihr Wissen in Vorträgen, Fachbeiträgen sowie ihrem Buch „Crowdsourced Innovation“.

Über David Chia
David Chia ist als CX Director der innosabi GmbH für strategische Kommunikation, Marketing und Customer Experience verantwortlich. In seinem Studium an der TU München, LMU sowie der University of Cincinnati hat er sich neben Innovationsmanagement auch auf Marketing spezialisiert. Beide Perspektiven bringt er seit 2014 bei innosabi ein. Neben verschiedenen Fachbeiträgen zu agilen, digitalen Innovationsstrategien ist David auch Co-Autor des Buchs „Crowdsourced Innovation“.

Über innosabi
innosabi ist ein international führender Anbieter für Innovationsmanagement Software mit Sitz in München. Großkonzerne nutzen innosabis Plattform, um interne Prozesse gezielt zu öffnen und externe Potentiale nachhaltig für die Entwicklung neuer Produkte, Services und Geschäftsmodelle zu erschließen. So implementieren sie agile Arbeitsweisen in ihrem Innovationsmanagement. Zu innosabis Kunden zählen unter anderem Bayer, Flughafen München, e.on, Haribo und der TÜV Süd.

(ID:44909467)