Grundlagenwissen: Online Handel E-Commerce – Definition, Strategien und Trends

Von Lena Ulsenheimer und Alicia Weigel Lesedauer: 34 min |

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Tauchen Sie ein in die Welt des B2C und B2B E-Commerce, erfahren Sie alles über die Unterschiede zwischen Marktplätzen und Online Shops und erhalten Sie Tipps und Strategien für Ihren Arbeitsalltag.

Einkaufswägen müssen im E-Commerce nicht geschoben werden. Dafür gibt es viele andere Punkte zu beachten. In diesem Guide erfahren Sie alles Wichtige über den Online Handel.
Einkaufswägen müssen im E-Commerce nicht geschoben werden. Dafür gibt es viele andere Punkte zu beachten. In diesem Guide erfahren Sie alles Wichtige über den Online Handel.
(Bild: frei lizenziert / Unsplash)

Der elektronische Handel von Waren und Dienstleistungen über das Internet ist aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Menschen kaufen online ein und immer mehr Unternehmen bieten ihre Produkte und Services in eigenen Online Shops oder auf Marktplätzen an. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff E-Commerce und welche Entwicklungen sind noch zu erwarten? Dieser Artikel liefert Ihnen die Antworten!

1. Die E-Commerce Definition

Bevor Sie sich näher mit E-Commerce beschäftigen, sollten Sie zunächst wissen, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Was ist beispielsweise ein Online Marktplatz und worin liegt der Unterschied zum Online Shop?

1.1 Was ist E-Commerce?

E-Commerce, zu Deutsch Online Handel, bezeichnet den Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet. Digitale Technologien werden typischerweise verwendet, um den Prozess zu automatisieren.

Ein Beispiel für E-Commerce ist ein Online Shop, in dem Kunden durch das Angebot stöbern, Bestellungen aufgeben und digitale Zahlungen tätigen können. Ein Warenwirtschaftssystem kann automatisch den Bestand aktualisieren, Rechnungen generieren und Versandinformationen an den Käufer senden.

E-Commerce geht auch über einen Online Marktplatz. Hier ist kein eigener Online Shop von Nöten. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Punkt.

1.2 Was ist ein Online Marktplatz?

Ein Online Marktplatz ist eine digitale Plattform, die als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern agiert. Hier können Kunden Produkte und Dienstleistungen online erwerben und Verkäufer ihre Waren anbieten. Der Betreiber des Marktplatzes übernimmt dabei die Verwaltung der Transaktionen und stellt eine sichere und benutzerfreundliche Handelsumgebung zur Verfügung. Unternehmen nutzen diese Art von E-Commerce, um ihre Reichweite zu erhöhen und Kunden online zu erreichen.

Einige bekannte Beispiele für Online Marktplätze sind Amazon, eBay oder Alibaba.

Online Marktplätze bieten zahlreiche Vorteile, die Sie nutzen können, um Ihr Geschäft auszubauen und Ihr Potenzial zu maximieren:

  • Online Marktplätze eröffnen zusätzliche Einnahmequellen und können dazu beitragen, das Umsatzwachstum zu steigern.
  • Sie können Ihnen dabei helfen, Marketingkosten zu senken, da Sie auf den etablierten Marktplätzen von der bereits vorhandenen hohen Reichweite und Bekanntheit der Plattformen profitieren.
  • Online Marktplätze ermöglichen Ihnen die internationale Expansion, indem sie Zugang zu neuen Märkten und Kunden in verschiedenen Ländern und Regionen bieten.
  • Sie fördern die Transparenz bei Verfügbarkeit, Lagerbeständen und Preisen und erleichtern es Kunden, Produkte und Angebote zu vergleichen.
  • Die Präsenz auf Online Marktplätzen stellt sicher, dass Ihr Unternehmen rund um die Uhr erreichbar und sichtbar ist.
  • Durch die Nutzung von etablierten Marktplätzen können Sie das Vertrauen zwischen Ihrer Marke und den Kunden stärken.
  • Online Marktplätze bieten eine breite Auswahl an Produkten und Dienstleistungen, was Kunden dazu ermutigt, auf diesen Plattformen zu kaufen.

Mehr zum Modell Marktplatz erfahren Sie in diesem Video:

1.3 Was ist ein Online Shop?

Ein Online Shop oder auch Webshop ist eine Plattform für den elektronischen Handel, der auch als Online Handel und Internethandel bezeichnet wird. Der Online Shop ermöglicht es Kunden, Waren oder Dienstleistungen über das Internet zu kaufen.

Die beliebtesten Produktkategorien im Online Shopping im Jahr 2021
Die beliebtesten Produktkategorien im Online Shopping im Jahr 2021
(Bild: de.statista.com)

Im Wesentlichen handelt es sich um eine digitale Version des stationären Handels, bei dem es Anbieter und Kunden gibt. Die Ware wird nach der Bestellung per Post verschickt. Allerdings können auch digitale Produkte wie Musik, Software oder Zugang zu Videos über den Online Shop verkauft werden. Zu den beliebtesten Waren und Dienstleistungen, die online gekauft werden, gehörten laut Statista im Jahr 2021 insbesondere Kleidung, Schuhe und Bücher.

Mehr zum Online Handel wird in diesem YouTube-Video erläutert:

2. Was ist das Ziel von E-Commerce?

Das primäre Ziel des E-Commerce besteht darin, mithilfe unterschiedlicher Programme kontinuierlich den Verkaufsprozess zu verbessern und dadurch die Verkaufszahlen zu steigern, ohne dabei einen hohen Aufwand zu betreiben.

Ein kluger Online Händler setzt in der Regel nicht nur auf einen Vertriebskanal, sondern auf einen ausgewogenen Mix aus verschiedenen Verkaufsplattformen. Welche Verkaufskanäle und Technologien für ein Unternehmen geeignet sind, hängt von den jeweiligen Zielen und der Branche ab. Ein erfolgreicher Online Händler muss nicht zwangsläufig alle Prozesse digitalisieren.

Ein B2B Beispiel dafür ist die Würth Gruppe, die sowohl im stationären Handel als auch online Produkte verkauft.

Dennoch entscheiden sich immer mehr E-Commerce Unternehmen für Cross Channel- oder Multimarketing, um ihre Waren über mehrere Kanäle zu vertreiben. Es ist wichtig, dass die verschiedenen Verkaufskanäle optimal aufeinander abgestimmt oder sogar für unterschiedliche Zielgruppen individualisiert werden.

3. Aktuelle Entwicklungen im E-Commerce

Fast jeder Deutsche hat schon mal etwas im Netz bestellt. Laut einer Prognose aus dem Jahr 2022 wird sich die Anzahl der deutschen E-Commerce Nutzer bis 2025 auf rund 68,4 Millionen Menschen belaufen.

Der Umsatz im B2C E Commerce steigt seit Jahren kontinuierlich an.
Der Umsatz im B2C E Commerce steigt seit Jahren kontinuierlich an.
(Bild: de.statista.com)

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt auch warum: Der Umsatz im deutschen E-Commerce Markt stieg seit der Jahrtausendwende stetig an. Im Jahr 2021 wurden im Bereich Business-to-Consumer (B2C) E-Commerce fast 87 Milliarden Euro umgesetzt, was einem Anstieg von etwa 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Umsatzwachstum der letzten Jahre hat durch die Corona-Pandemie einen weiteren Schub erhalten.

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Junge Erwachsene zeigen eine besonders große Vorliebe für das Einkaufen im Internet. Etwa 39 Prozent der Menschen, die regelmäßig Online Käufe tätigen, gehören zur Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen. Im Gegensatz dazu machen diejenigen, die über 70 Jahre alt sind, nur etwa sechs Prozent der Online Käufer aus. Die Deutschen bevorzugen es mittlerweile, ihr Smartphone zum Online Shopping zu nutzen. In Deutschland erzielen Bekleidung, Elektronik und Telekommunikation die höchsten Umsätze im Online Handel. Bekleidung allein macht fast 25 Prozent des Gesamtumsatzes im B2C E-Commerce aus.

Im Jahr 2020 führte Amazon das Ranking der 100 umsatzstärksten Online Shops in Deutschland an und erzielte einen Umsatz von 13,88 Milliarden Euro. Dahinter lagen der Versandhandelsgigant Otto und der Modehändler Zalando, jedoch mit beträchtlichem Abstand. Auf Platz vier und fünf folgten die Elektronikhändler Mediamarkt und Saturn.

4. E-Commerce Arten

Es gibt verschiedene Arten von E-Commerce, die von einfachen Webshops bis hin zu Online Tauschbörsen reichen. Sie sollten daher vor dem Start Ihres E-Commerce Geschäftsmodells sorgfältig überlegen, welches am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Eines ist klar: Die Ziele im E-Commerce, egal ob B2C, B2B oder C2C, sind gleich. Nur der Weg, wie diese erreicht werden, unterscheiden sich voneinander, besonders deutlich wird dies in der Angebotskommunikation und in der Produktdarstellung der Webshops.

Konkret gibt es fünf hauptsächliche Formen des E-Commerce, die sich je nach Zielgruppe und Einnahmequelle unterscheiden: „Business-to-Consumer (B2C)“, „Business-to-Business (B2B)“, „Consumer-to-Consumer (C2C)“, „Direct-to-Consumer (D2C)“ und „Consumer-to-Business C2B“.

D2C steht für den direkten Verkauf von Produkten an Endverbraucher, ohne dass Zwischenhändler involviert sind. Ein gängiges Beispiel dafür sind Landwirte, die ihre eigenen Hühnereier direkt an Kunden in ihrem eigenen Hofladen verkaufen, ohne den Umweg über einen Großhändler oder Einzelhändler zu nehmen.

C2B hingegen bezieht sich auf eine Situation, in der Verbraucher ihre Produkte oder Dienstleistungen Unternehmen anbieten. Ein klassisches Beispiel dafür sind Freelancer-Portale, auf denen Einzelpersonen ihre Fähigkeiten und Dienstleistungen an Unternehmen verkaufen können. Hier stellt der Verbraucher sein Angebot zur Verfügung, und Unternehmen haben die Möglichkeit, darauf zuzugreifen und die Dienstleistungen des Verbrauchers in Anspruch zu nehmen.

Auf B2C, B2B und C2C E-Commerce soll im folgenden nochmal etwas detailliert eingegangen werden.

4.1 B2C E-Commerce

Beim B2C E-Commerce steht der Endkunde im Fokus, denn er ist auch der eigentliche Verbraucher des Produkts – ihn gilt es zu überzeugen. Und das nicht face-to-face im Geschäft, sondern virtuell am Bildschirm. Das Kaufverhalten online ähnelt auch dem im Geschäft, denn B2C Kunden lassen sich gerne inspirieren und müssen häufig dazu animiert werden, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu kaufen. Im stationären Handel können Verkäufer diese Überzeugungsarbeit leisten. Auch die Produkte selbst tragen dazu bei, denn im Geschäft können sie angefasst und genau begutachtet werden.

mytoys.de
mytoys.de
(Bild: mytoys löst mit dem Slogan „Badespaß? Mit Sicherheit!“ die richtigen Emotionen aus und bestärkt das Gefühl, sichere Schwimmhilfen für Kinder anzubieten.)

Im digitalen Vertrieb müssen Unternehmen andere Möglichkeiten finden ihre Kunden zu überzeugen. Im B2C E-Commerce nehmen Unternehmen ihre Kunden mithilfe von Storytelling mit auf eine emotionale Reise. Die Produkte und Dienstleistungen werden digital so dargestellt, dass sie Emotionen beim Kunden auslösen. Ein Beispiel dafür liefert der Online Händler mytoys beim Verkauf von Schwimmhilfen für Kinder. In diesem Bereich steht nicht die Optik im Mittelpunkt, sondern die Sicherheit für das Kind – darauf setzt auch mytoys.

Die Mutter, die ihr Kind im Wasser fest im Arm hält, weckt sofort ein Gefühl von Sicherheit beim Käufer und auch der Slogan „Badespaß? Mit Sicherheit!“ bestärkt dieses Gefühl. Der Käufer fühlt sich wohl und verstanden auf der Website und wird die angebotenen Schwimmhilfen mit hoher Wahrscheinlichkeit durchstöbern, was eventuell zu einem Kauf führen wird.

Definition B2C E-Commerce

B2C E-Commerce bezeichnet im klassischen Sinne den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen zwischen einem Unternehmen und einem Konsumenten – nur eben nicht stationär im Geschäft, sondern über eine Website.

Beim B2C E-Commerce ist der Webshop entweder der einzige Vertriebskanal oder eine virtuelle Ergänzung zu einem stationären Geschäft. Durch einen ergänzenden Webshop hat ein Unternehmen die Möglichkeit, seinen Kundenstamm noch einmal deutlich zu erweitern. Dies bleibt bei einem Unternehmen, das lediglich aus einem einzigen Ladengeschäft besteht, aus.

4.2 B2B E-Commerce

Sie haben nun viel Generelles über E-Commerce (vor allem im B2C Bereich) erfahren. Doch auch im B2B ist der Online Handel nicht mehr wegzudenken.

Etwa ein Viertel des Umsatzes wird beispielsweise über Websites, Online Shops oder Marktplätze generiert. Anbieter wie Alibaba oder Amazon, die im B2C schon lange vorherrschend sind, machen sich auch zunehmend im B2B einen Namen. Das Umsatzvolumen hatte im B2B E-Commerce in Deutschland im Jahr 2021 ein Volumen von fast 1,5 Milliarden Euro.

Definition B2B E-Commerce

B2B E-Commerce bezeichnet den elektronischen Handel zwischen zwei oder mehreren Unternehmen über das Internet. Im Gegensatz zum B2C E-Commerce, bei dem Verbraucher direkt Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen erwerben, geht es im B2B E-Commerce um den Verkauf von Waren und Dienstleistungen zwischen Unternehmen.

Die Unterschiede zwischen B2B und B2C E-Commerce liegen vor allem in den Charakteristika der Käufer, der Dauer des Kaufprozesses, den verfügbaren Kaufoptionen und den spezifischen Funktionen, die für eine erfolgreiche B2B Transaktion benötigt werden.

E-Commerce B2B vs B2C
Doch worin liegen nun die größten Unterschiede zwischen B2B und B2C E-Commerce? Die folgende interaktive Grafik liefert Einblicke. Klicken Sie sich einfach durch.

4.3 C2C E-Commerce

Das stetig ansteigende Nachhaltigkeitsbewusstsein der Gesellschaft begünstigt den privaten Handel im E-Commerce. C2C E-Commerce (Consumer-to-Consumer) wird immer beliebter, Kunden kaufen gerne gebrauchte Waren und profitieren von günstigen Preisen und Verkäufer können Geld mit nicht mehr benötigten Gegenständen verdienen.

Vorbild für Privatverkäufe im Internet ist im europaweiten Vergleich laut Statista die Niederlande (40 Prozent verkaufen regelmäßig Produkte online). Deutschland hat im C2C Handel noch einiges aufzuholen: hier beläuft sich der Anteil der Online-Privatverkäufer auf lediglich 14 Prozent.

Die Abgrenzung zwischen B2C und C2C Handel ist in der Praxis oft nicht so einfach und reine C2C Plattformen sind sehr selten. Bekannte Plattformen im C2C sind beispielsweise das Online-Reiseportal Airbnb sowie die Online Marktplätze eBay und etsy.

Definition C2C E-Commerce

Anders als im B2B und B2C Bereich, sind beim C2C E-Commerce keine Unternehmen involviert. Hier läuft der Handel ausschließlich zwischen Privatpersonen ab.

5. So bauen Sie Ihr E-Commerce Projekt auf

Ein erfolgreiches Onlinegeschäft aufzubauen, erfordert vor allem eines: Geduld! Ihnen sollte bewusst sein, dass es ein langer Prozess ist, der immer wieder überarbeitet und angepasst werden muss. Bevor Sie mit diesem Projekt starten, sollten Sie sich einen Fahrplan überlegen, denn damit wird es Ihnen leichter fallen, ein erfolgreiches E-Commerce Business aufzubauen. Eine gut ausgearbeitete E-Commerce Strategie ist entscheidend dafür, langfristig mit dem Online Shop Erfolg zu haben. Die Strategie sollte sich an den Bedürfnissen Ihrer Kunden orientieren, den Wettbewerb im Auge behalten und ein cleveres Geschäftsmodell aufweisen.

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5.1 E-Commerce Strategie entwickeln

Bevor Sie mit Ihrem Online Shop starten, sollten Sie sich eine gründliche Strategie erarbeiten, anhand derer Sie Ihr E-Commerce Projekt aufbauen. Denn einfach nur Produkte online zum Kauf anbieten – damit ist es heutzutage nicht mehr getan. Die Strategie muss viel tiefer gehen und das gilt sowohl für kleine Unternehmen als auch für Big Player am Markt. Nicht nur das Shopsystem, über das die Produkte letztendlich verkauft werden, auch die Logistik, die Zielgruppe und das Marketing muss von vorneherein gut durchdacht werden.

Grundlegend sollte Ihre E-Commerce Strategie aus folgenden Punkten bestehen:

  • 1. Nische festlegen: Wie können Sie sich von der Konkurrenz abheben?
  • 3. Produkte auswählen: Sind Ihre Produkte für den Onlineverkauf geeignet?
  • 5. Online Shop erstellen: Welches Shopsystem ist das richtige für Sie?
  • 6. Optimierung und Vermarktung auf Langzeit betrachten: Wie entwickelt sich Ihr Online Shop?

5.1.1 Nische festlegen

Fast jeder Gesamtmarkt kann durch spezifische Bedürfnisse der Zielgruppe in verschiedene Nischenmärkte eingeteilt werden. Eine Nische ist für Unternehmen wichtig, um sich vom Wettbewerb durch Einzigartigkeit abzuheben. So wird der Fokus noch enger gehalten, die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens steigt an und der Kunde baut ein größeres Vertrauen zur Marke auf.

5.1.2 Zielgruppe festmachen

Zur Auswahl des Nischenmarktes gehört die Identifikation der Zielgruppe zwangsläufig dazu. Denn durch die Informationen, die Sie bei der Nischenwahl sammeln, lernen Sie gleichzeitig auch die ersten Merkmale Ihrer Zielgruppe besser kennen. Vertreiben Sie beispielsweise Damenschuhe, die Fairtrade hergestellt werden, fällt dies bereits in eine Nische hinein und zeigt gleichzeitig, dass den Käufern Produkte aus kontrolliertem Handel wichtig sind. Eine Information, die sie sehr gut auch für den Aufbau Ihres Webshops nutzen können.

Weitere Informationen Ihrer potenziellen Käufer, die für Sie wichtig sind:

  • Demografische Merkmale (Alter, Geschlecht, …)
  • Preis (Wie viel sind die Käufer bereit, für Ihre Produkte auszugeben?)
  • Geografische Merkmale (Einwohnerzahlen, …)
  • Psychologische Faktoren (Interessen, Hobbies, Werte, …)

Wieso ist Customer Centricity – also die Kundenzentrierung – im E-Commerce so wichtig? Prof. Große Holtforth vom E-Commerce Institut Köln liefert in diesem Video die Antwort:

5.1.3 Produkte bzw. Dienstleistungen auswählen

Die richtigen Produkte und Dienstleistungen für das E-Commerce Business auszuwählen, ist wohl die schwierigste Phase Ihrer E-Commerce Strategie.

Grundsätzlich sollten Sie Ihre Produktideen genau unter die Lupe nehmen. Haben Sie eine Idee, checken Sie im ersten Schritt den Wettbewerb. Wie viele Konkurrenten gibt es? Sind darunter große Marktführer, die nur schwer zu übertreffen sind? Falls ja, denken Sie noch weiter auf der Idee herum, denn eventuell gibt es die Möglichkeit, das Produkt noch „nischiger“ zu machen, um die Einzigartigkeit zu erhöhen. Hier ist der Kundenstamm zwar geringer, jedoch ist der Wettbewerb deutlich geringer und die Chance für Sie, bei Suchmaschinen wie Google zu ranken, deutlich höher. Vielleicht haben Sie auch eine Idee zu einem Produkt, das erst noch weiter optimiert werden muss. Häufig ergeben sich dann stärkere Erfolgschancen.

Haben Sie eine starke Produktidee entwickelt, überlegen Sie im nächsten Schritt, wo und wie Sie dieses Produkt beziehungsweise die Dienstleistung beziehen möchten und wie die Lieferkette aussehen soll.

Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • 1. Just-in-time-Produktion: Hier produzieren und liefern Sie nur die Produkte aus, die gerade in Ihrem Shop nachgefragt werden.
  • 2. Eigenes Lager: Ein eigenes Lager lohnt sich immer dann, wenn viele Produkte zu unterschiedlichen Zeiten geliefert werden müssen. Das gibt Ihnen auf der einen Seite Freiheiten, da Sie zu jederzeit aktiv liefern können, auf der anderen Seite entstehen durch die Anmietung Fixkosten und das Risiko, auf nicht-bestellter Waren sitzenzubleiben, besteht.
  • 3. Fulfilment-Dienstleister: Die Risiken von Lagerung und Versand können an einen Fulfilment-Dienstleister ausgelagert werden.
  • 4. Dropshipping: Sie können in dieser Variante selbst zum Zwischenhändler werden und haben dabei kein Lager zu verwalten. Der Großhändler stellt alle Daten für den Verkauf im Onlineshop zur Verfügung und übernimmt gleichzeitig Lagerung und Versand der Produkte.

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5.1.4 Marktforschung betreiben

Marktanalysen geben Aufschluss über den Markt, vorherrschende Trends, den Wettbewerb und die Zielgruppen. Nur wenn Sie erfolgreiche Marktanalysen durchführen, können Sie einschätzen, wie erfolgreich Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung sein wird und welche Chancen und Risiken auf Sie zukommen.

Wettbewerbsanalyse
Gerade im E-Commerce ist die Konkurrenz in den letzten Jahren sehr groß geworden, daher sollten Sie den Wettbewerb in Ihren Analysen genau unter die Lupe nehmen. Sie lernen dabei nicht nur Ihre Wettbewerber kennen, Sie erhalten außerdem einen Eindruck, wie diese ihre Zielgruppen bedienen und worauf in der Vermarktung der Fokus gesetzt wird. Das kann Sie ein ganzes Stück weiterbringen.

Starten Sie ganz einfach mit einer Googlesuche, um Wettbewerber ausfindig zu machen. Kommt hierbei heraus, dass es keine Konkurrenz gibt, handelt es sich bei Ihrem Produkt um ein Nischenprodukt.

Haben Sie Konkurrenz gefunden, gilt es herauszufinden, wie diese arbeitet. Welche Keywords verwenden die Konkurrenzunternehmen, um auf Ihre Produkte aufmerksam zu machen? Wie lauten die Domainnamen? Wie präsent sind die Unternehmen in den sozialen Netzwerken? Das alles sind Hinweise, die Sie für Ihr E-Commerce Business verwenden können.

Zielgruppenanalyse
Gehen Sie in dieser Analyse noch einmal genauer auf Ihre Zielgruppe ein. Finden Sie heraus, welche Plattformen Ihre Zielgruppe bevorzugt und (ganz wichtig), wo diese kaufen. Nur wenn Sie wissen, wie Ihre Zielgruppe sich online verhält, können Sie dementsprechend auch Ihre Marketingstrategie aufbauen.

5.1.5 Online Shop aufbauen

Der erste wichtige Schritt ist gemacht, Sie haben mit Ihrer Strategie einen Businessplan erstellt. Nun geht es ans Eingemachte: Der Online Shop muss aufgebaut werden. Während des gesamten Aufbauprozesses sollten Sie immer folgendes Mantra vor Augen haben: Positionierung ist das A und O! In Zeiten von eBay und Amazon ist es wichtig, dass Sie nicht zu einem „Allrounder“ im E-Commerce mit Ihrem Shops mutieren. Halten Sie also klar an Ihrer Zielgruppe, Ihrem Geschäftsmodell und (wenn vorhanden) Ihrer Nische fest. Nur so haben Sie die Chance aus der Vielfalt an Online Shops herauszustechen.

Das passende Shopsystem finden
Sie sollten das passende Shopsystem für sich und Ihre Produkte/Dienstleistungen finden. Dass es mittlerweile eine Flut an E-Commerce Shops gibt, kann ein Nachteil sein, hier wird es aber für Sie zum Vorteil: Denn es ist nicht mehr nötig, einen Shop von Grund auf zu Programmieren. Mittlerweile wurde in diesem Bereich viel Erfahrung gesammelt und es gibt eine ganze Menge Anbieter moderner Shopsysteme. Diese Systeme sind meist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut (vorgefertigte Sektionen und Funktionsmodule), so können Sie auch ohne Programmierkenntnisse ganz einfach einen Online Shop aufbauen. Auch die Bezahlfunktionen sowie der komplette Bestell- und Kaufprozess können über diese Baukästen abgebildet werden – und das alles rechtskonform.

Falls Sie über Programmierkenntnisse verfügen, haben Sie auch die Möglichkeit, Shopsysteme ohne Baukastenprinzip zu wählen. Hier können Einmalkosten, aber auch laufende Kosten (zur dauerhaften Pflege des Shops) entstehen. Auch Open-Source-Lösungen stehen Ihnen in diesem Fall zur Verfügung.

Die Vorteile des Baukastenprinzips sind die geringen Investitionskosten und die einfache Handhabung. Jedoch können deutlich weniger Funktionen genutzt werden als bei professionellen Shopsystemen – und das könnte zum großen Nachteil werden. Die User möchten schnell, ohne Umwege ihre Produkte kaufen – Usability steht an oberster Stelle. Und diese Usability kann durch ein professionelles Shopsystem häufig schöner dargestellt werden als mit dem Baukastenprinzip.

Was sollte Ihr Shopsystem können?

  1. Welche Bezahlsysteme sind Ihnen wichtig?
  2. Welche Filterfunktionen soll Ihr Online Shop haben?
  3. Muss eine Schnittstelle zu Ihrem Warenwirtschaftssystem integriert werden?
  4. Welche Anbindungen, beispielsweise an Preissuchmaschinen, sollen vorhanden sein?

Mehr zu expliziten Anbietern solcher Shopsysteme erfahren Sie in Kapitel 7.

E-Commerce Marketing betreiben
Um Ihrem Shop auch die nötige Aufmerksamkeit zu bieten, die er verdient, ist natürlich entsprechendes Marketing, genauer gesagt E-Commerce Marketing nötig.

Was ist E-Commerce Marketing?

E-Commerce Marketing (kurz Ecomm Marketing) bezieht sich auf die Marketingaktivitäten, die speziell auf den Online Verkauf von Waren und Dienstleistungen abzielen. Es umfasst die Gestaltung und Umsetzung von Strategien, die darauf abzielen, Traffic und Conversions auf einer E-Commerce Website zu erhöhen, indem sie verschiedene digitale Marketingkanäle nutzen. Das Ziel ist es, potenzielle Kunden auf eine Website zu locken, sie zu überzeugen, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu kaufen und die Kundenbeziehungen langfristig zu pflegen, um wiederholte Käufe zu fördern.

Für Ecomm Marketing können praktisch alle digitalen Marketingkanäle sowie auch ein paar traditionelle Offline Kanäle verwendet werden:

  • Suchmaschinen
  • Social Media Plattformen
  • Email Marketing
  • Website
  • Landingpages
  • Blogs
  • Podcasts
  • Printmedien
  • TV Spots
  • SMS

Einige dieser Kanäle werden hier noch detaillierter beschrieben:

E-Mail Marketing
Das E-Mail Marketing ist eine effektive Disziplin im Bereich des E-Commerce und spielt eine wichtige Rolle in jeder Unternehmensgröße, da es einen hohen Return on Investment (ROI) bietet. Es ist auch der einzige Marketingkanal, der nicht von großen Tech-Unternehmen kontrolliert wird, was bedeutet, dass alle E-Mail Adressen, Inhalte und Daten ausschließlich Ihnen gehören.

Social Media Marketing
Egal ob organisch oder paid: Social Media Marketing spielt auch im E-Commerce eine wichtige Rolle. Heutzutage ist es ein Muss in sozialen Netzwerken aktiv zu sein – denn allein die Präsenz entscheidet oft darüber, ob Nutzer überhaupt die eigene Website besuchen. Organisch können Sie beispielsweise News zum Unternehmen oder Ihren Produkten auf Instagram, Facebook und Co. posten. Unternehmen müssen aber immer häufiger Geld in Anzeigen und Influencermarketing auf Social Media Plattformen investieren, da die organische Reichweite nicht ausreicht. Die verschiedenen Plattformen bieten unterschiedliche Anzeigenformate. Am besten finden Sie durch Tests heraus, welche für Ihren Shop geeignet sind.

Suchmaschinenmarketing im E-Commerce Marketing
Um die Auffindbarkeit Ihres Shops zu stärken, ist auf jeden Fall der Einsatz von SEO und SEA unabdingbar. Bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist die Erstellung von Websitetexten zu relevanten Keywords wichtig. Setzen Sie dabei am besten überwiegend auf transaktionale Keywords, da User mit einer solchen Suchintention in der Regel eine starke Kaufabsicht haben. Da es meist aber sehr lange dauert bis Sie in den Suchmaschinenrankings gelistet werden, sollten Sie auch auf Suchmaschinenwerbung (SEA) setzen. Dabei bezahlen Sie für eine stärkere Präsenz in Suchmaschinen für bestimmte Keywords.

Weitere Tipps zu Ecomm Marketing erhalten Sie in diesem Video:

5.1.6 Optimierung und Vermarktung auf Langzeit betrachten

Haben Sie nun all diese Schritte bedacht und Ihr Shop ist live, so geht es an die Optimierung. Heißt für Sie: Verbessern Sie die User Experience der Kunden auf dem Shop. Nur wenn diese sich einfach zurecht finden und zufrieden sind, kommt es auch zu einer Bestellung.

Dafür sollten Sie verschiedenste E-Commerce Kennzahlen, kurz KPIs, auswerten. KPIs sind entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens, da sie eine klare Darstellung und Vergleich relevanter Daten ermöglichen. Im E-Commerce sollten Sie als Händler regelmäßig Ihre KPIs sammeln und analysieren.

Doch bevor es an die Auswertung geht, müssen Ziele definiert werden. Das wurde im besten Fall schon direkt zu Beginn des E-Commerce Projektes festgelegt. Diese Ziele sollten SMART sein.

Ziele könnten beispielsweise sein:

  • Steigerung der Verkaufszahlen
  • Erhöhung der Seitenbesuche
  • Verbesserung der Conversion Rate

Darauf aufbauend überlegen Sie, welche Faktoren Sie selbst zur Zielerreichung beeinflussen können. So kann der Umsatz beispielsweise durch den Verkaufspreis, Herstellungskosten und verkaufte Produktmenge verändert werden.

Welche KPIs Sie nun für Ihre Analyse benötigen, hängt, wie schon geschildert, von Ihren Zielen ab. Es gibt aber typische Kennzahlen, die häufig verwendet werden. Diese können je nach Unternehmensbereich, ob Sales, Marketing und Customer Service, kategorisiert werden:

Sales:

  • Anzahl der Verkäufe: Die Anzahl verkaufter Waren ist ausschlaggebend für den Umsatz und ermöglicht Rückschlüsse auf die Beliebtheit von Produkten für Verkaufsoptimierungen.
  • Gestaltung des Preises: Durch Preisanpassungen kann der Umsatz gesteigert werden.
  • Warenkorbgröße: Die Information darüber, wie voll der Warenkorb ist, gibt Aufschluss darüber, wie viel ein Kunde auszugeben bereit ist und welcher durchschnittliche Umsatz pro Bestellung erzielt wird.

Marketing:

  • Seitenaufrufe/Traffic: Der Erfolg eines Online Shops hängt von der Anzahl der Seitenaufrufe ab, die auch weitere Informationen wie Stoßzeiten, Marketingerfolg oder Traffic-Quellen offenbaren.
  • Conversion Rate: Conversion ist der Prozess der Umwandlung von Besuchern in Kunden, wobei die Analyse von Daten wie Verweildauer, besuchten Seiten, interessanten Produkten und wahrgenommenen Sonderangeboten wertvolle Informationen für das Business liefern.
  • Click-Through-Rate: Die Click-Through-Rate ist die Anzahl der Personen, die durch Werbeanzeigen und Links auf eine Webseite gelangen und ist ein wichtiger Indikator für den Erfolg von Werbekampagnen, da sie aufzeigt, wie viele Nutzer auf die Kampagne reagieren.

Customer Service:

  • Retourenquote: Prozentualer Anteil der zurückgesandten verkauften Waren, der Informationen über mögliche Probleme bei Produkt oder Versand bietet.
  • Beschwerden: Anzahl der Kundenanfragen, die Aufschluss über die Zufriedenheit der Kunden mit Produkten und Service geben.
  • Bearbeitungszeit: Zeit, die der Kundenservice benötigt, um eine Anfrage oder Beschwerde zu bearbeiten.
  • Hit Rate: Anteil der verkauften Waren, die zu Beschwerden führen und Hinweise auf Produkte mit möglichen Qualitätsproblemen geben.

Je nach Ziel ziehen Sie verschiedenste Kennzahlen zu Rate und kombinieren diese.

Ein Beispiel: Haben Sie sich das Ziel gesetzt, dass Sie Ihre Verkaufszahlen steigern möchten, so sollten Sie hier die Anzahl der Verkäufe, Seitenbesuche und die Conversion Rate auswerten.

5.2 Exkurs: E-Commerce international

Klarer Benefit des Online Handels ist es, dass Sie theoretisch weltweit mögliche Kunden erreichen und diese auch 24/7 kaufen können.

Aber um Kunden international zu erreichen, benötigt es gewisse Anpassungen. Im China E-Commerce gibt es beispielsweise mehrere Möglichkeiten, Ihren E-Commerce Shop zu starten:

  • Die erste Möglichkeit besteht darin, einen Shop auf grenzüberschreitenden E-Commerce Plattformen wie Tmall Global, JD Worldwide und Netease Kaola einzurichten. Diese Plattformen beziehen ihre Bestände direkt von internationalen Marken und lagern sie in Zolllagern in der Nähe von China. Tmall Global hat in den letzten vier Jahren fast 19.000 Überseemarken aus 75 Ländern den chinesischen Verbrauchern vorgestellt.
  • Die zweite Möglichkeit besteht darin, einen lokalen Online Shop zu besitzen. Allerdings können lokale Zahlungsmethoden wie WeChat und Alipay den Eintritt ausländischer Unternehmen erschweren. Trotzdem lohnt es sich, lokale Gewohnheiten der chinesischen Konsumenten zu implementieren, um langfristig von höherer Markenbekanntheit und starker Kundenbindung zu profitieren.

Neben bekannten B2C E-Commerce Plattformen betreiben auch B2B Unternehmen ihre Geschäfte online. Jede Branche hat jedoch ihre eigenen Handelsplattformen. Beispielsweise konzentriert sich Made-in-China auf die Bekleidungs-, Handwerks-, Fahrzeug- und Automatisierungsindustrie.

In diesem Video erfahren Sie mehr zum Online Handel in China:

6. E-Commerce rechtliche Grundlagen

Ohne Internet gibt es auch kein E-Commerce – und da es sich beim Internet nicht um einen rechtsfreien Raum handelt, gelten auch im E-Commerce grundsätzlich die allgemeinen Rechtsgrundlagen, beispielsweise Bundesgesetzbuch, Gewerbeordnung oder Handelsgesetzbuch.

Zusätzlich gilt es im E-Commerce folgende Rechtsvorschriften zu berücksichtigen:

  • Das Telemediengesetz (TMG)
  • Das E-Commerce- und Fernabsatzrecht des BGB (§312 b ff BGB)
  • Artikel 246 EGBGB
  • Das Signaturgesetz (SigG)
  • Die Preisangabenverordnung (PAngV)
  • Die Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung (DL-InfoV)
  • Das Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG)

Wichtig: Dieser Beitrag ist keine juristische Beratung. Für ein vollständig rechtskonformes E-Commerce sollten Sie immer einen Rechtsberater zu Rate ziehen.

6.1 E-Commerce Datenschutz

Das Thema Datenschutz spielt im Internet, und deshalb auch im E-Commerce, eine große Rolle, denn im WWW werden eine Menge an personenbezogenen Daten verarbeitet. Es gilt daher, die Datenschutzrichtlinien, die in der Datenschutzgrundverordnung geregelt sind, einzuhalten.

Was sind personenbezogene Daten?

Artikel 4 der DSGVO regelt, was personenbezogene Daten sind, nämlich:
„alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person (im Folgenden „betroffene Person“) beziehen; als identifizierbar wird eine natürliche Person angesehen, die direkt oder indirekt, insbesondere mittels Zuordnung zu einer Kennung wie einem Namen, zu einer Kennnummer, zu Standortdaten, zu einer Online-Kennung oder zu einem oder mehreren besonderen Merkmalen, die Ausdruck der physischen, physiologischen, genetischen, psychischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität dieser natürlichen Person sind, identifiziert werden kann.“

Für Sie bedeutet dies, dass beispielsweise auch schon eine IP-Adresse eine Information ist, die verarbeitet werden muss – auch wenn der Webshopbesucher nichts bei Ihnen gekauft, sondern lediglich nach Informationen gesucht hat.

Tipp: Rechtstipps für Shopbetreiber fasst die IHK München sehr gut zusammen.

6.2 E-Commerce Steuern kurz erklärt

Grundsätzlich müssen Sie auch als E-Commerce Händler Steuern zahlen. Namentlich sind das die Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer.

Als Unternehmen müssen Sie den Gewinn aus Ihrem Online Handel versteuern und können alle Ausgaben, die Sie für Ihren Online Shop tätigen, als Betriebsausgaben abziehen. Wenn Ihr Gewinn den Betrag von 24.500 Euro übersteigt, müssen Sie Gewerbesteuer zahlen, die dann anteilig auf die Einkommensteuer angerechnet wird. Zusätzlich müssen Sie Umsatzsteuer auf Ihre Umsätze zahlen, auch wenn Sie nicht die Absicht haben, Gewinne zu erzielen.

Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer im E-Commerce
Die allgemein bekannten Mehrwertsteuersätze haben auch im E-Commerce ihre Gültigkeit. Hier müssen Händler also keine Unterschied haben.

Seit Juli 2021 gelten in der EU E-Commerce Vorschriften, die Käufern und Verkäufern das Leben erleichtern sollen. Sie betreffen Online Verkäufer und Marktplätze sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Heißt: Die Mehrwertsteuer wird für alle Waren erhoben, egal ob sie aus oder außerhalb der EU stammen.

Seit dem 1. Juli 2021 gibt es außerdem einen gemeinsamen EU-Schwellenwert von 10.000 Euro für Verkäufer im elektronischen Handel. Verkäufer, die diesen Schwellenwert überschreiten, müssen in dem Mitgliedstaat, in den sie liefern, Mehrwertsteuer zahlen. Um den Unternehmen das Leben und den Verkauf in andere Mitgliedstaaten zu erleichtern, können sich Online Verkäufer im elektronischen Portal One Stop Shop registrieren lassen und alle ihre Mehrwertsteuerpflichten für ihre Verkäufe in der gesamten EU erfüllen. Diese Änderungen sind Teil der EU-Mehrwertsteuerreform. Die Einführung des Import One Stop Shop ermöglicht es Nicht-EU-Verkäufern, sich einfach für die Mehrwertsteuer in der EU zu registrieren und sicherzustellen, dass der korrekte Mehrwertsteuerbetrag dem Mitgliedstaat zugeführt wird, in dem die Mehrwertsteuer letztendlich zu entrichten ist. Für Verbraucher bedeutet dies mehr Transparenz und eine klare Preisangabe, da die Mehrwertsteuer im Verkaufspreis inbegriffen sein sollte. Es ist keine Nachzahlung mehr nötig, wenn die Waren im Zielland ankommen.

Mehr zur Umsatzsteuer im Online Handel erfahren Sie in diesem Video:

7. Relevante Tools im Online Handel

Der Online Handel boomt, schließlich ergeben sich für Käufer und Verkäufer viele Vorteile, wie beispielsweise eine globale Reichweite und meist niedrigere Betriebskosten. So erreichen Sie auch mit Nischenprodukten genügend Kunden.

Doch welche Systeme und Tools benötigen Sie für einen funktionierenden Online Handel?

7.1 Shopsysteme

Basis des Online Handels bildet immer ein Shopsystem beziehungsweise häufig auch E-Commerce System genannt. In der Regel sind Shopsysteme wie ein Baukastensystem aufgebaut und speichern Daten in einer zentralen Datenbank. Neben dem Kernstück, der Online Shopfront selbst, können Shopsysteme um Module erweitert werden, die Artikel- und Warengruppen anpassen (zum Beispiel Customizing), Marketingfunktionen hinzufügen oder Schnittstellen integrieren. Wichtige Bausteine wie Gütesiegel, Bezahlsysteme sowie Risikomanagement- und Betrugspräventionsmaßnahmen gehören ebenfalls dazu.

Es gibt verschiedene Arten von Shopsystemen:

  • SaaS-Lösungen: Diese Shopsysteme sind in der Cloud verfügbar und werden auf monatlicher, jährlicher oder on-demand-Basis gemietet und bezahlt. Sie verfügen oft über einen Drag-and-Drop-Editor, der es Ihnen ermöglicht, Ihren Webshop ohne Programmierkenntnisse zu erstellen.
  • Webshop-Plugins: Es gibt Webshop-Plugins für viele Content Management Systeme (CMS). Sie erleichtern die Einrichtung eines Online Shops auf Ihrer Webseite oder Ihrem Blog und bieten ähnliche Funktionen wie SaaS-Lösungen. Webshop-Plugins sind oft kostenlos oder günstig, aber Erweiterungen können schnell teuer werden. Geeignet sind sie für Unternehmen unterschiedlicher Größe.
  • On-Premise-Software: Diese Software kann durch den Kauf einer einmaligen Lizenz auf den eigenen Servern gehostet werden. Die Erstellung des eigenen Shops und individuelle Anpassungen erfordern jedoch in der Regel technisches Know-how und werden häufig von Agenturen übernommen. Diese Lösung eignet sich für mittelgroße und große Unternehmen, die das Budget und den Bedarf haben, den Shop auf eigenen Servern zu hosten.
  • Open-Source-Shopsysteme: Open-Source-Shopsysteme erfordern viel technisches Know-how und bieten Freiheiten beim Front- und Backend-Development, da Entwickler Zugriff auf den Quellcode haben.

Die Systeme sind in der Regel branchenneutral, können aber durch Plugins, Add-Ons und Anpassungen für bestimmte Branchen angepasst werden.

Diese Shopsysteme haben sich auf dem Markt etabliert:

7.2 Online Bezahlsysteme

Im E-Commerce ist gerade der Checkout Prozess und die einfache Bezahlung wichtig. Deshalb erfahren Sie hier etwas zu den Zahlungsmethoden.

PayPal hat sich in einer Umfrage von YouGov als Sieger des Banken- und Zahlungsdienstleister-Rankings 2022 in Deutschland herausgestellt. Mit 64,7 Prozent führt PayPal die Liste der Top 10 des Rankings an und hat damit die Verbraucher im Bereich Banken und Finanzdienstleistungen am meisten überzeugt. Andere Bezahlsysteme wie Vorkasse, Sofortüberweisung oder giropay spielen im E-Commerce eine untergeordnete Rolle.

Im B2B stellt sich das noch etwas anders dar. Laut einer Studie von ibi research, die im Jahr 2021 veröffentlicht wurde, bieten B2B Unternehmen vor allem diese Zahlungsmöglichkeiten an:

  • 87 Prozent Vorkasse
  • 84 Prozent Rechnung
  • 71 Prozent Kreditkarte
  • 67 Prozent PayPal

Bezahlungsarten im B2B E Commerce
Bezahlungsarten im B2B E Commerce
(Bild: de.statista.com)

Also auch eher vermeintliche B2C Bezahlmethoden, wie PayPal, halten immer weiter Einzug. Bekannt ist dies auch unter dem Begriff E Payment.

E Payment bezeichnet den digitalen Prozess der Abwicklung von Käufen und Transaktionen. Hierbei können sowohl herkömmliche Zahlungsmethoden als auch neuere Online Systeme genutzt werden. Zahlreiche Anbieter haben sich auf die Entwicklung innovativer E Payment Lösungen spezialisiert, um den Online-Kaufprozess für Kunden einfacher und sicherer zu gestalten. Dabei legen sie großen Wert auf den Schutz des Verkäufers und haben bereits bei vielen Kunden einen guten Ruf.

Das sind einige Anbieter von E Payment Lösungen:

7.3 Weitere wichtige Systeme

Neben einem funktionierenden Shopsystem und Bezahlmethoden sind noch weitere Tools wichtig. Inhalte im E-Commerce werden beispielsweise oft über Content Management Systeme (kurz: CMS Systeme) oder Produktinformationsmanagement Systeme (kurz: PIM Systeme) zentral über eine Datenbank gesteuert. Commerce Systeme sollten außerdem rechtliche, organisatorische und vertriebliche Unterschiede für verschiedene Vertriebsmöglichkeiten (B2C, B2B, usw.) berücksichtigen.

Außerdem werden gerade im Zusammenspiel mit Webshops auch Chatbots eingesetzt, die den Käufer beispielsweise bei der Kaufberatung unterstützen sollen.

8. E-Commerce Manager

Nach dem Lesen des Artikels ist Ihnen wahrscheinlich klar geworden, dass ein Online Shop nicht nur einfach nebenbei betrieben werden kann. Häufig ist sogar ein eigenes Team von Nöten mit mindestens einem E-Commerce Manager.

Ein E-Commerce Manager, auch als Shop oder Webshop Manager bezeichnet, ist für den Online Shop eines Unternehmens verantwortlich. Er setzt Online Shops auf, verwaltet und optimiert sie, um User zum Kauf zu animieren und Verkaufszahlen zu steigern. Er plant den Webauftritt, koordiniert verschiedene Experten für die Umsetzung, initiiert Kundenumfragen und wertet Daten und die Performance des Webshops aus, um das Angebot permanent zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Die Aussichten für die Zukunft des E-Commerce sind äußerst vielversprechend. Der Online Handel hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten einen enormen Anstieg erlebt, der durch den beeindruckenden Erfolg von Unternehmen wie Amazon (USA), Alibaba (China) oder Mercadolibre (Südamerika) belegt wird. Auch in Deutschland gibt es beeindruckende Erfolgsgeschichten im E-Commerce.

Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung, die durch die Coronakrise noch weiter beschleunigt wurde, wird der Trend hin zum Online Handel voraussichtlich auch in Zukunft anhalten und den stationären Handel zunehmend verdrängen. E-Commerce Manager werden deshalb mit viel Arbeit konfrontiert sein, aber gleichzeitig auch zahlreiche Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten haben.

Was ein E-Commerce Manager verdient, erfahren Sie in diesem Video:

9. B2B E-Commerce Best Practices

Um einen Online Handel erfolgreich aufzubauen, hilft es sich an Best Practices zu orientieren. Auch im B2B gibt es einige Best Practices für E-Commerce. Wir haben für Sie daraus die sieben wichtigsten Tipps, die Sie beim Aufbau des eigenen Shops beachten sollten, zusammengefasst:

  • Personalisierung: Bieten Sie personalisierte Onlineeinkaufserfahrungen, indem Sie die Bedürfnisse und Vorlieben Ihrer Kunden berücksichtigen. Nutzen Sie beispielsweise Daten und Analytik, um personalisierte Produktangebote und Empfehlungen zu erstellen.
  • Vereinfachung des Einkaufsprozesses: Der Kaufprozess sollte so einfach und schnell wie möglich gestaltet werden. Stellen Sie sicher, dass der Kunde problemlos durch die verschiedenen Phasen des Kaufprozesses navigieren kann, von der Produktsuche bis zur Bestellung.

Tipp: Wichtig ist daher auch neben dem regelmäßigen Website Relaunch auch der Relaunch des Online Shops. Der Mittelständler Alexander Bürkle GmbH & Co. KG hat genau das schon umgesetzt. Michael Fritsch, Head of Digital Sales bei Alexander Bürkle, blickt mit uns im B2B Hero Podcast auf den Relaunch zurück.

  • Mobilität: Eine mobile-freundliche Website oder Anwendung ist ein Muss für den B2B E-Commerce. Stellen Sie sicher, dass Ihre Website oder Anwendung gut auf mobilen Geräten funktioniert, da viele Kunden über Smartphones oder Tablets auf E-Commerce Websites zugreifen.

Tipp: Mobile Commerce wird stetig beliebter – auch im B2B Bereich. Immer mehr Käufer nutzen mobile Geräte und Apps für ihre Einkäufe. Die Elektro-Material AG hat diese Entwicklung erkannt und genutzt. Pascal Willi, Leiter Digital bei Elektro-Material AG, gibt im B2B Hero Podcast einen Einblick in die Entwicklung des hauseigenen MobilE-Commerce.

  • Schnelle und zuverlässige Lieferung: Bieten Sie schnelle und zuverlässige Lieferoptionen, damit Kunden ihre Bestellungen schnell erhalten können. Es kann auch hilfreich sein, den Kunden Tracking-Informationen bereitzustellen, damit sie den Fortschritt ihrer Bestellung verfolgen können.
  • Benutzerfreundlichkeit: Eine benutzerfreundliche Website oder Anwendung ist entscheidend für den Erfolg im B2B E-Commerce. Stellen Sie sicher, dass die Navigation einfach und intuitiv ist, die Produktinformationen klar und prägnant sind und der Bestellprozess einfach und unkompliziert ist.
  • Kundenservice: Bieten Sie einen exzellenten Kundenservice, der Kunden bei Problemen oder Fragen unterstützt. Ein guter Kundenservice kann dazu beitragen, dass Kunden zufrieden sind und wiederkommen.

Tipp: Die HERMA GmbH hebt den Kundenservice mit einem Kundenserviceportal auf ein neues Level. Wir haben dazu im B2B Hero Podcast mit Stefan Schempp, Director Online und E-Commerce bei HERMA GmbH, gesprochen.

  • Sicherheit: Die Sicherheit der Kundendaten ist ein wichtiger Aspekt im E-Commerce. Stellen Sie sicher, dass die Kundendaten sicher und geschützt sind und dass Ihre Website oder Anwendung den geltenden Datenschutzbestimmungen entspricht.

Übrigens: Auch Online Marktplätze sind im B2B möglich. Conrad Electronic zeigt sehr erfolgreich, wie das gelingen kann:

10. E-Commerce leicht gemacht: 7 Tipps

Sie wollen nun Nägel mit Köpfen machen und endlich mit Ihrem eigenen B2C oder B2B Online Shop starten. Dann haben wir hier ein paar wichtige E-Commerce Tipps für Sie parat:

  • 1. Marktforschung vor dem Start des Shops: Bevor Sie überhaupt mit dem Projekt Online Shop starten, sollten Sie zunächst überprüfen, ob Ihr Produkt überhaupt Anklangin der digitalen Welt findet. Mittels Marktforschung erhalten Sie relativ schnell gute Einblicke und wissen so, ob Sie beispielsweise einen eigenen Online Shop launchen oder in einen bestehenden Marktplatz investieren sollten.
  • 2. Omnichannel: Kunden sollten die Möglichkeit erhalten, auf verschiedenen Kanälen zu bestellen, sei es über die Webseite, App, Sprachsteuerung oder Social Media. Die Suche nach Produkten beginnt meist bei Google oder in den sozialen Medien. Nur wenige besuchen direkt die Herstellerseiten. Deutsche Kunden investieren viel Zeit in die Recherche von Produkten, was auf ein hohes Preisbewusstsein hinweist. Daher ist es wichtig, auf allen relevanten Kanälen präsent zu sein, wo sich die Kunden online aufhalten.
  • 3. Das passende Shopsystem: Der Beginn des Online Handels kann eine Herausforderung sein, daher sollten Sie es sich nicht noch schwerer machen. Zu Beginn ist es ratsam, auf eine teure „Enterprise-Lösung“ zu verzichten. Eine einfache Software-as-a-Service-Lösung oder eine Open-Source-Standardsoftware reicht in vielen Fällen aus. Für komplexere Lösungen ist möglicherweise eine Agentur oder ein IT-Team erforderlich, was jedoch schnell ein kleines Startbudget überschreiten kann.
  • 4. Rechtstexte nicht selbst formulieren: Es ist vielleicht noch zumutbar, einen Impressumstext zu formulieren, aber bei der Widerrufsbelehrung und vielen anderen rechtlich erforderlichen Hinweisen ist es ratsam, einen Anwalt zu konsultieren. Hierfür gibt es auch kommerzielle Anbieter, die sich auf die Bereitstellung von Rechtstexten und Rechtsberatung für Online-Händler spezialisiert haben.
  • 5. Bei den Bezahlsystemen entscheiden die Kunden: Kunden möchten die Möglichkeit haben, ihre bevorzugte Zahlungsart zu wählen. Deshalb gilt es, ihnen die Freiheit zu geben, auf die Art zu bezahlen, die sie bevorzugen. Das Minimum sind Lastschrift, Kreditkarte und PayPal. Wenn es Ihre Gewinnspanne erlaubt, sollten Sie auch die beliebte Zahlungsart der Deutschen, Kauf auf Rechnung, anbieten.
  • 6. Gütesiegel erzeugen Vertrauen: Ein vertrauenswürdiges Gütesiegel in Ihrem Online Shop kann helfen, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Es ist jedoch wichtig, dass es seriös und bei Ihrer Kundschaft bekannt ist und auf nachvollziehbaren und transparenten Kriterien basiert. Das Gütesiegel sollte gut sichtbar platziert werden, ohne dabei von den Produkten im Shop abzulenken. Ein bekanntes Beispiel im E-Commerce ist zum Beispiel Trusted Shops.
  • 7. Nach der Bestellung ist vor der Bestellung: Es gibt viele Möglichkeiten, um Kundenbindung aufzubauen. Eine einfache Methode ist die Beilage von Gutscheinen für Folgebestellungen oder die Kopplung von Newsletteranmeldungen mit einem Rabattangebot. Etwas komplexer sind die sogenannten Warenkorb-Abbruch-Mails sowie die Möglichkeit, bestimmte Warengruppen im Abonnement anzubieten.

11. E-Commerce Trends

Auch der Online Handel hatte in den letzten Jahren trotz guten Wachstums zu kämpfen. Corona, Inflation und Krieg wirken sich auf die Kauflaune der Konsumenten aus. Das wird sicher auch in den kommenden Jahren noch prägend sein. Doch was bedeutet das nun für das E-Commerce und wie sehen die E-Commerce Trends dementsprechend aus?

Statt immer nur neue Kunden gewinnen zu wollen, sollten Unternehmen verstärkt auf Kundenbindung setzen. Angesichts der Tatsache, dass die Konsumenten in der aktuellen wirtschaftlichen Lage weniger Geld ausgeben, wird es für Online Händler wichtiger, die Kunden stärker an den eigenen Shop zu binden, um Umsatzeinbußen zu vermeiden. Obwohl der Customer Lifetime Value bereits in den letzten Jahren aufgrund des wachsenden Wettbewerbs im E-Commerce immer wichtiger geworden ist, wird die Rezession Online Händler dazu bringen, noch umfassendere Maßnahmen zu ergreifen. Diese Maßnahmen sind in der Regel nicht neu, werden jedoch auch in Zukunft einen hohen Stellenwert haben.

Beispielsweise werden Abonnement-Modelle immer beliebter, um Kunden langfristig an den eigenen Shop zu binden. Unter dem Schlagwort „Abo-Commerce“ wird den Kunden für bestimmte Produkte eine regelmäßige Lieferung in ausgewählten Zeitintervallen angeboten. Dies erleichtert den Kunden den Kauf von Produkten des täglichen Bedarfs und ermöglicht den Shopbetreibern, einen Mehrwert zu bieten – zum Beispiel durch spezielle Rabatte für Abonnenten oder exklusive Informationen zum Produkt.

Um Kunden enger an den eigenen Shop zu binden, wird es für Online Händler wichtiger denn je sein, die Customer Journey durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und raffinierten Omnichannel-Strategien zu personalisieren. Darüber hinaus werden neue Einkaufsformate über soziale Netzwerke, Stichwort Social Commerce, und Livestreams an Bedeutung gewinnen, da sie den Kunden ein persönlicheres Einkaufserlebnis bieten und näher an ihnen dran sind. Im B2C ist das schon Gang und Gäbe – im B2B noch Neuland. Onlinehändler müssen sich daher verstärkt mit angemessenen Strategien zur Handhabung von Kundendaten und zur Optimierung von SEO und SEA Aspekten auseinandersetzen.

Tipp: Welche weiteren fünf Strategien im B2B E-Commerce 2023 zum entscheidenden Erfolgsfaktor werden, erfahren Sie in diesem Artikel:

Weitere E-Commerce Trends werden außerdem in diesem YouTube-Video zusammengefasst:

12. Fazit zum E-Commerce

E-Commerce hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt und ist zu einem wichtigen Teil der Handelslandschaft geworden. Durch die zunehmende Digitalisierung und die Veränderungen im Verbraucherverhalten hat sich der Online Handel zu einem wesentlichen Vertriebskanal für B2B und B2C Unternehmen entwickelt.

E-Commerce bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel eine hohe Reichweite, geringere Kosten im Vergleich zum stationären Handel und die Möglichkeit, Kunden weltweit zu erreichen. Auch für Verbraucher hat der Online Handel viele Vorteile, wie eine bequeme Möglichkeit des Einkaufens von zu Hause aus und eine breite Auswahl an Produkten.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, wie beispielsweise lange Lieferzeiten, das Fehlen von persönlicher Beratung und das Risiko von Betrug oder schlechter Qualität. Zudem sind die Anforderungen an die Sicherheit von Kundendaten und die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien im Online Handel sehr hoch.

Insgesamt bietet E-Commerce eine große Chance für Unternehmen, aber auch Herausforderungen. Es wird entscheidend sein, dass Unternehmen in der Lage sind, sich schnell an die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden und die sich entwickelnde Technologie anzupassen, um im Wettbewerb erfolgreich zu sein.

Zusammenfassend finden Sie hier nochmals alle Vor- und Nachteile von Online Handel in einer Tabelle abgebildet:


Vorteile

Nachteile

Hohe Erreichbarkeit von vielen Kunden (auch international)

Mögliche Bedenken auf Kundenseite bezüglich Sicherheit und Privatsphäre

24/7 Öffnungszeiten

Keine Face-to-Face Interaktion bzw. fehlende Beratung

Kosten sind gering (sowohl für Käufer als auch Verkäufer)

Zusätzliche Kosten für den Betrieb eines Online Shops

Retargeting möglich

 

Aufbau von Kundendaten

 

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