Marketingprozess Effizienz und Kostenreduktion durch Marketingprozesse

Redakteur: Laura Griebsch |

Marketingprozesse können die Arbeit nicht nur effizienter und einfacher gestalten, sondern auch zu einer Kostenreduktion führen. Aber welche Prozesse machen im B2B Marketing an welcher Stelle Sinn?

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(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Nach wie vor haben Marketing und Werbung den Ruf, sehr spontan und nach Gefühl zu arbeiten. Kreativität braucht eben Raum. Strukturierte Marketingprozesse sind vermeintliche Mangelware in den meisten Marketing-Abteilungen. Das stimmt heute so nicht mehr. Marketing funktioniert immer mehr strategisch und datengetrieben. Dennoch gibt es oft noch Optimierungspotential beim Marketing Management Prozess, das auch zu deutlichen Budget- und Ressourceneinsparungen führen kann.

Was ist ein Marketingprozess?

Wie spare ich bei gleichbleibender Qualität Marketingkosten ein? Diese Frage stellt sich wahrscheinlich der ein oder andere CMO oder Marketingleiter und auch Geschäftsführer. Die schlechte Nachricht: Oft wird an der falschen Stelle gespart. Die gute Nachricht: Es gibt eine bessere Möglichkeit: Geeignete Marketingprozesse sorgen für mehr Effizienz - ohne Qualität einzubüßen.

Aber von vorne: Was ist eigentlich mit einem Marketingprozess gemeint? Die Bedeutung und Definition variiert häufig. Vereinfacht ausgedrückt ist der grundlegende Marketingprozess jedoch die Erschließung der Absatzmärkte eines Unternehmens.

Das bedeutet, es gibt einen Kern-Marketingprozess, der im Grunde die Ausrichtung, Ziel und Gestaltung des Marketings beschreibt. Dabei wird das Unternehmen sowie die jeweiligen Produkte und Dienstleitungen am Absatzmarkt positioniert, bekannt gemacht und so letztlich Kunden gewonnen.

Laut Wikipedia sind sich die Marketingtheorie-Experten nicht einig, aus welchen Bestandteilen der klassische Marketingprozess nun detailliert besteht. Im Grunde ähneln sich aber die einzelnen Bestandteile sowie die Ziele der verschiedenen Modelle.

Der klassische Marketingprozess einfach erklärt: Am Anfang geht es um die ausführliche Analyse der Potentiale des eigenen Unternehmens sowie des Zielmarktes. Anschließend folgt die Feststellung der Ziele, die durch das Marketing erreicht werden sollen. Dann werden eine Strategie sowie die eigentlichen Maßnahmen zur Zielerreichung definiert und am Ende steht immer die Kontrolle aller Marketing-Aktivitäten.

Eine gängige Beschreibung der klassischen Bereiche des Marketingprozesses – wie sie oft auch an Hochschulen und in Fachbüchern gelehrt werden – sieht wie folgt aus:

• Der erste Schritt ist die Marketinganalyse. Hier untersucht das Unternehmen die eigenen Stärken und Schwächen und erforscht gleichzeitig den Zielmarkt sowie die Bedürfnisse, Herausforderungen und Probleme, die die eigenen Produkte lösen sollen. In der Marketinganalyse findet also quasi ein Abgleich der eigenen Leistungen und der Bedürfnisse des Zielmarktes statt.

• Die Marketingziele. Marketingziele entstehen immer aus den – zuvor definierten – Unternehmenszielen. Das bedeutet, die Marketingziele müssen zur Erfüllung der Unternehmensziele beitragen. Das sind in der Regel beispielsweise Umsatz, Gewinn, Kundengewinnung, aber auch die Markenbekanntheit sowie Kundenzufriedenheit.

• Die Marketingstrategie. Die Marketingstrategie leitet sich aus der Marktanalyse und den Marketingzielen ab. Sie bildet den Rahmen für alle Marketing-Aktivitäten, um die gegebenen Ziele zu erreichen. Marketingstrategien können aber auch noch komplexer sein: Gerade bei großen Unternehmen mit einem breiten Produktportfolio und verschiedenen Zielmärkten müssen die jeweilige Strategie und die sich daraus ableitenden Aktivitäten an die Märkte angepasst werden (Marktsegmentierung).

• Die Marketinginstrumente. Diese beschreiben die genauen Maßnahmen des Marketings. Klassischerweise werden hier die die Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik genannt. Diese ergeben den Marketing-Mix, der im Rahmen der Strategie angewandt wird und dazu führen soll, dass die Marketingziele erreicht werden.

• Die Marketingkontrolle: Dabei werden alle Marketing-Aktivitäten überprüft und ausgewertet. Es wird ein Vergleich des Soll- und Ist-Zustands erstellt, der zeigt, ob die Marketing Maßnahmen wirksam sind oder gegebenenfalls abstrahiert werden müssen.

So sieht der klassische Marketingprozess aus.
So sieht der klassische Marketingprozess aus.
(Bild: Vogel Communications Group)

Nun ist das alles sehr theoretisch und beschreibt lediglich die Grundstruktur des Marketings. In Ihrer täglichen Arbeit hilft Ihnen diese Theorie aber meist nicht sonderlich weiter. Nichtsdestotrotz kann die Besinnung auf den Marketingprozess helfen, festgefahrene Strukturen aufzugliedern und zu optimieren. Denn so banal sich der Marketingprozess auch darstellt, so effektiv ist er auch.

Gerade in Sachen Strukturierung des Marketings können Sie diese Methode als Marketing Management Prozess als Grundlage nutzen. Denn Sie beschreibt die einzelnen Phasen und Bereiche, die in jeder Kampagne und jedem Marketing abgedeckt sein sollten. Orientieren Sie sich daran, hilft das, das Management wie auch die Struktur und Aufgabenstellung Ihres Marketings genau zu definieren. Sie stellen dadurch immer die Ausrichtung an Ihrem Zielmarkt sowie an Ihren Zielen sicher.

Sie können den Marketing Prozess auch nutzen, um Ihre bisherigen Maßnahmen und Kampagnen zu überprüfen und gegebenenfalls Schwachstellen zu identifizieren und somit Geld, Kapazität und Zeit zu sparen.

Wie spart man mit Marketingprozessen Geld und Zeit?

Haben Sie in letzter Zeit eine Mail bekommen, mit einer Power Point im Anhang, die Sie „mal hübsch“ machen sollen? Oder bekamen Sie einen – vielleicht wirren oder stilistisch unausgereiften - Text aus einer Fachabteilung, der auf die Website soll? Wenn das Marketing vom eigenen Unternehmen nicht als Fachabteilung anerkannt wird und man den Akteuren dort keine Kenntnisse sowie Kommunikationsexpertise zutraut, führt das zu Problemen, die sich negativ auf die Performance des Marketings und die Motivation der Mitarbeiter auswirkt.

Immer, wenn die Marketing-Arbeit, Kampagnen oder auch einzelne Maßnahmen unstrukturiert und planlos ablaufen, ist das nicht nur eine potentielle Fehlerquelle, sondern bietet auch ein hohes Potential, Zeit, Ressourcen und auch Geld zu verschwenden - es fehlt ein ausgearbeiteter Marketing Management Prozess. Gelungene, abgestimmte Marketingprozesse können hier ein strukturiertes, einheitliches und effizientes Arbeiten ermöglichen. Das gilt sowohl für individuelle Kampagnen als auch für Marketing-Maßnahmen und Werbemittel, die kontinuierlich eingesetzt werden. Durch Marketingprozesse sparen Sie sich den Aufwand, das Rad jedes Mal neu erfinden zu müssen und sprechen – durch eine individuelle Marketingstrategie – Ihre Kunden dennoch bestmöglich an.

Die Strategie der einzelnen Maßnahmen und Kampagnen ist individuell – der Prozess, durch den diese Strategie gesichert wird, jedoch nicht.

Case Study: Marketingprozesse

Erfahren Sie in unserer Case Study, wie wir durch automatisierte Marketing Prozesse und standardisierte Werbemittel Kosten, Zeit und Nerven sparen: Zur Case Study

Fehlende Marketingprozesse bei Marketing-Kampagnen – das sind die Fehler:

Ein Beispiel: Sie planen den Launch eines neuen Produktes und wollen dieses mittels Marketing-Maßnahmen in den Markt tragen und bei der Zielgruppe bekannt machen. Nun werden einzelne Marketing- und PR-Maßnahmen eingesetzt:

  • Eine Pressemitteilung, die die PR-Abteilung erstellt
  • Social Media Posts, sowohl organisch wie auch bezahlt, die vom Social Media Manager eingesetzt werden
  • Anzeigen und Native Advertising in Fachmedien. Diese werden von der Marketing-Abteilung ausgesteuert
  • Mailings an potentielle Kunden, die über den Vertrieb ausgelöst werden
  • Eine Landingpage auf Ihrer Unternehmenswebseite – ebenfalls vom Marketing gestaltet und getextet

All diese Maßnahmen sind sinnvoll, um ein Produkt bekannt zu machen und die Zielgruppe zu erreichen und zu überzeugen. Jedoch müssen all diese Maßnahmen auch aufeinander abgestimmt sein und der gesamten Kampagne des Produkt-Launchs muss eine Strategie sowie ein Prozess zu Grunde liegen, sonst passiert folgendes:

  • Die Tonalität, Information sowie Kernaussagen der einzelnen Maßnahmen stimmt nicht überein. In den Social Media Posts wird beispielsweise der günstige Preis des Produkts in den Vordergrund gestellt – der Fokus des Marketings ist also die Preispolitik. Die PR-Meldung hingegen legt den Fokus auf die Innovationskraft des neuen Produkts und auf der Landingpage wird das Problem der Zielgruppe thematisiert. Zudem stimmen die einzelnen Kerninformationen und Aussagen in den Marketing-Aktivitäten nicht überein: Während man auf Social Media von günstig spricht, schreibt der PR-Manager in der Pressemitteilung von Innovation und höchster Qualität. Beide Beschreibungen suggerieren der Zielgruppe verschiedene Vorteile und sprechen andere Bedürfnisse wie auch andere Buyer Persona an. Diese vehementen Unterschiede in der Tonalität lassen Ihre gesamte Kampagne nicht einheitlich wirken, es scheint, als wüssten Sie selbst nicht, was denn der USP (Unique Selling Point) Ihres Produktes ist.
  • Grafik, Layout und Design der einzelnen Aktivitäten stimmen nicht überein. Während man auf Social Media mit Real-Bildern und Menschen im Einsatz mit dem neuen Produkt arbeitet, wird auf der Landingpage ein gezeichnetes Key Visual verwendet und in der Pressemittelung sowie im Fachartikel sind nur Produktbilder zu finden. Das schafft keinen Wiedererkennungswert, denn wenn ein Nutzer auf Ihren Social Media Post klickt und auf der Produkt-Landingpage landet, erkennt er keinen grafischen roten Faden. Zudem kann durch die Bild- und Grafikvielfalt Ihre Marke nicht transportiert werden. Das wirkt sich übrigens nicht nur negativ innerhalb einer Kampagne, sondern innerhalb Ihres gesamten Marketings aus.
  • Es ist nicht klar, wen Sie wie erreichen und überzeugen wollen. Aus interner Sicht hat ein Produkt immer wahnsinnig viele Vorteile und es gibt quasi keine Konkurrenz auf dem Markt. Neutral betrachtet, ist das jedoch nicht immer der Fall. Sie müssen sich bewusst machen, dass jedes Produkt und jede Dienstleistung ersetzbar ist und auch Ihre Konkurrenz die umworbene Zielgruppe mit Marketing bespielt. Daher müssen Sie immer so gezielt wie möglich auf die individuellen Wünsche und Anforderungen Ihrer potentiellen Kunden eingehen. Das können Sie jedoch nur, wenn Sie zuvor eine Strategie ausgearbeitet haben, die genau zeigt, wie, wo und wodurch Sie diese erreichen und überzeugen. Wenn einfach nur „blind“ Marketing-Maßnahmen eingesetzt werden, ohne dass Sie sich darüber vorher konkrete Gedanken gemacht haben und diese Maßnahmen nicht ineinander greifen, dann kann es sein, dass Sie Ressourcen verschwenden, die Ihnen nichts bringen. Wenn Sie beispielsweise Ads auf Facebook schalten, Ihre Zielgruppe dieses soziale Netzwerk aber nicht für berufliche Zwecke nutzt, wird die Performance dieser Anzeigen relativ schlecht ausfallen. Oder Sie nutzen ein Fachmedium, das CEOs und Geschäftsführer anspricht. Den Bedarf für Ihr Produkt wird aber erst vom Produktionsleiter aufgedeckt – somit geben Sie viel Geld aus, um die falsche Zielgruppe zu erreichen.

All diese Fehler vermeiden Sie, wenn Sie eine konkrete Kampagnenstrategie ausarbeiten und einsetzen. Damit diese auch Abteilungsübergreifend und für alle Marketing-Maßnahmen genutzt wird, müssen Sie auch Marketingprozesse zur Einhaltung eben jener Strategie einführen.

Strukturierte Marketingprozesse sorgen für die Einhaltung Ihrer Marketingstrategie.

So setzen Sie Marketingprozesse bei Kampagnen ein

Natürlich sollte die Marketingstrategie auch zum jeweiligen übergeordneten Prozess passen. Verstehen sie den klassischen Marketingprozess also als eine Art Schablone, mit der man die Effizienz einzelner Kampagnen sicher stellen kann. Passt sich die Kampagnenplanung nicht an den Prozess an, kann es schnell chaotisch werden und zu Fehlern kommen.

Im obenstehenden Beispiel kann man diese Schablone wie folgt anwenden: Anstatt einzelne Aufgaben und ToDos an die jeweiligen Aufgaben zu übertragen, wird ein Kampagnenverantwortlicher festgelegt der den Prozess der Kampagne sichert.

Im ersten Schritt findet eine Analyse statt, die wichtigen Fragen hierbei sind folgende: Was ist der derzeitige Ausgangspunkt? Wie und wodurch kommen wir vom Ist- in den Istzustand?

Der zweite Schritt: Die Zielsetzung der Kampagne ergibt sich aus folgenden Fragen: Was wollen wir erreichen und was müssen wir erreichen, damit unsere Arbeit gewinnbringend und effizient ist und gleichzeitig im besten Interesse des Kunden steht? Legen Sie hier am besten auch gleich KPIs (Key Performance Indikatoren, bspw. Conversion Rate, Leads, Traffic) fest, anhand denen Sie messen können, ob Sie Ihre Ziele erreicht haben.

Der dritte Schritt: Die Strategie der Kampagne wird entwickelt, die Rahmenbedingungen für Ihr Vorgehen sind dabei die ersten beiden Schritte: Aus der Analyse des Status Quo und der Festlegung der Ziele ergibt sich die Art und Weiße, wie Sie diese Ziele erreichen.

Der vierte Schritt: Die Marketingmaßnahmen. Um diese möglichst passgenau zu bestimmen, beantworten Sie folgende Fragen: Wie und wo erreiche ich meine Zielgruppe, wie und mit was überzeuge ich Sie und wie muss meine Kommunikation sein, um Interesse und Aufmerksamkeit bei den potentiellen Kunden zu wecken?

Der fünfte Schritt erfolgt nach dem Start und zum Ende der Marketingkampagne: das Reporting. Werten Sie hier alle wichtigen KPIs wie beispielsweise Reichweite, Social Signals, Leads, Anfragen, Umsatz und Feedback aus. Sollten diese KPIs eine schlechte Performance belegen müssen Sie die Kampagne anhand des Marketingprozesses neu auslegen.

Anhand dieses Marketingprozesses wird nun ein Briefing für alle Projektbeteiligten erstellt. So wissen diese,

  • Warum die Kampagne überhaupt gemacht wird
  • Was das gemeinsame Ziel ist
  • Wie vorgegangen wird
  • Wie die Maßnahmen und die Kommunikation von statten gehen
  • Wie die Performance und die Erreichung der Ziele gemessen wird und welche Vorgaben erfüllt werden müssen

So stellen Sie sicher, dass alle das gleiche Ziel vor Augen haben und die Kommunikation richtig ausgerichtet ist.

Layouter und Grafiker sollten kreativ sein, um visuell das Beste herauszuholen. Marketingprozesse können dabei helfen, denn sie reduzieren schlechte Briefings und ewige Abstimmungsschleifen, die viel Zeit rauben.
Layouter und Grafiker sollten kreativ sein, um visuell das Beste herauszuholen. Marketingprozesse können dabei helfen, denn sie reduzieren schlechte Briefings und ewige Abstimmungsschleifen, die viel Zeit rauben.
(Bild: gemeinfrei / Pexels )

Fehlende Prozesse bei Erstellung und Einsatz von Werbemitteln - eine Standardisierung kann Wunder wirken

So verhält es sich aber nicht nur mit einzelnen Kampagnen, sondern auch mit allen Aktivitäten, die Sie kontinuierlich einsetzen: Zum Beispiel Werbemittel, Post-Vorlagen für Social Media, Pressemitteilungen, Eigenanzeigen, die Gestaltung von Landingpages etc. All diese Mittel können Sie zu einem gewissen Maße standardisieren, um Sie einheitlich wirken zu lassen und mit Wiedererkennungswert auszustatten. Gleichzeitig aber auch, um diese schnell und effizient anzupassen und dadurch enorm viel Zeit und Geld einzusparen. Dazu sollte zunächst ein standardisiertes Layout für die einzelnen Werbemittel erstellt werden. Beispielsweise für Banner, Flyer oder Anzeigen. Lassen Sie sich von Ihrer Gestaltungs-Abteilung oder Ihrer Agentur einige Optionen erstellen und bewerten und vor allem testen Sie diese anschließend.

Gleiches gilt beispielsweise auch für Landingpages, Anzeigen oder Social Media Ads. Die Vorlage bzw. die Standardisierung dient nicht dazu, Ihre Marketing-Maßnahmen nicht mehr kreativ wirken zu lassen, sondern geordnet und wiedererkennbar. Es sollte aber nicht die Variante gewinnen, die dem Chef am besten gefällt, sondern die, die Aussagekraft hat, Ihre Marke erlebbar macht und am besten performt. Bei der Performance-Messung können Sie A/B-Tests machen und anschließend das Klickverhalten der User auswerten.

Anschließend legen Sie einen Prozess fest, der definiert, wie diese Vorlagen künftig genutzt und beauftragt werden, sollten Sie sie nicht selbst erstellen. Das führt zu mehr Effizienz und dem einheitlichen Werbeauftritt nach außen. Insbesondere wenn Sie viele Produkte oder gar unterschiedliche Marken unter Ihrer Leistungsmarke vereinen, kann das sehr wertvoll sein. Dieser Marketingprozess, der sich auf Ihre Werbemittel spezialisiert, sollte dann auch abteilungsübergreifend eingehalten werden. Sie können Briefing-Bögen für Ihre Agentur nutzen oder auch Projektmanagement-Tools zur einfacheren Bearbeitung.

Digitalisierung als Schlüssel für effizientere Marketingprozesse

Ein großer Vorteil, der sich heute bietet, sind die zahlreichen Digitalisierungsmöglichkeiten, auf die Marketer zurückgreifen können. Das ist insbesondere bei der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen – vielleicht auch anderen Standorten – ein Plus. Sie können Projektmanagement-Tools nutzen, um Aufgaben zu verteilen, zu steuern und zu überprüfen. Somit werden Marketing-Kampagnen für alle Beteiligten transparent. Projektmanagement-Tools helfen auch dabei Prozesse digital abzubilden und einzuhalten.

Darüber hinaus haben Sie durch die Cloud die Möglichkeit, gleichzeitig an Dokumenten zu arbeiten oder Dateien schnell und transparent weiterzuleiten und auszutauschen. Gerade in der Corona-Krise und in Zeiten des Homeoffice hatten Unternehmen, die Ihre Marketingprozesse bereits digital abgebildet hatten und auch digital zusammenarbeiten konnten einen entscheidenden Vorteil: Sie waren nicht auf die Mensch-zu-Mensch-Kommunikation angewiesen und konnten auch von zu Hause schnell und effektiv arbeiten.

Daneben kann auch Marketing Automation ein relevanter Faktor für standardisierte Marketingprozesse sein. Denn das automatisierte Marketing läuft - nachdem es strategisch und durchdacht aufgesetzt wurde - in der Regel ohne manuelle Eingriffe und ist damit ideal, um den theoretischen Marketingprozess auch operativ auszuführen.

Selbstverständlich sind solche Tools oder gar Cloud-Systeme erst einmal mit einem Investment verbunden und die Kostenersparnis zahlt sich erst mittelfristig aus. Des Weiteren liegen solche strukturellen Veränderungen nicht nur im Marketing, sondern müssen vom gesamten Unternehmen getragen werden Jedoch gibt es auch bei der Digitalisierung der Marketingprozesse Quick-Wins: es gibt einige Projektmanagement-Tools, wie beispielsweise Asana, deren Basis-Version kostenfrei sind. Hier können Sie Kampagnen, Aufgaben, Dokumente, Vorlagen und Prozesse ablegen und abbilden und mit einem Abteilung- und Standort-übergreifendem Team zusammenarbeiten.

Ein Beispiel einer meiner wiederkehrenden Aufgaben im Projekt SEO für die Seite b2bmarketing.works in Asana.
Ein Beispiel einer meiner wiederkehrenden Aufgaben im Projekt SEO für die Seite b2bmarketing.works in Asana.
(Bild: Vogel Communications Group | Asana)

Wie verändert man Marketingprozesse in einem Unternehmen?

Solch ein Umdenken in Sachen Prozesse und Strukturen ist nicht mal eben umgesetzt. Darüber hinaus muss in der Regel erst eine Analyse stattfinden, wo genau Prozessoptimierungspotential besteht und welche Methoden sich eignen, um hier effektiver, transparenter und auch sparsamer zu werden.

Denn neben all der Effektivität, die definierte und strukturierte Marketingprozesse bieten, darf die Qualität und der Nutzwert für den potenziellen Kunden nicht verloren gehen. Zudem müssen sich die genauen Strategien und Prozesse in einer Marketing-Abteilung erst finden, gerade wenn sich diese an neuen Formaten oder Marketing Disziplinen versucht. Weiter gilt in Sachen Marketingprozesse auch, dass es keine universelle Methode gibt, die sich für jedes Unternehmen und dessen jeweiliges Marketing eignet. Vielmehr müssen die einzelnen Methoden immer an Ihre Ziele sowie die Produkte und Dienstleistungen angepasst werden.Es kann jedoch enorm helfen, wenn Sie sich einige allgemein gültigen Methoden und Prozesse zu Nutze machen und diese um Ihre individualisierten Anpassungen erweitern.So verwenden Sie quasi ein Grundgerüst von bewährten Marketingprozessen und müssen das Rad nicht komplett neu erfinden.

Allerdings sind diese Grundpfeiler Ihrer Marketingprozesse keine Garantie. Oftmals sind Strukturen und Prozesse in Unternehmen gewachsen und es ist sehr schwer, diese zu durchbrechen und gegebenenfalls anzupassen. Das bedeutet, Sie brauchen Durchhaltevermögen und eine Strategie, die Entscheider und wichtige Stakeholder in Ihrem Unternehmen überzeugt. Dazu sollten Sie eine genaue Nutzenauswertung aufstellen. Des Weiteren eignet sich eine Analyse der bisherigen Prozesse, die deren Schwächen deutlich macht und Optimierungspotential aufzeigt. Stellen Sie eine Strategie und ein Konzept vor, das Geschäftsführung, Vertriebsleiter, Controlling und insbesondere die Marketingleitung überzeugt. Bringen Sie ein Pilotprojekt ins Rollen. Gerade Marketing Manager und Marketingleiter machen sich durch Einsparungen im Marketing Budget oft bei der Geschäftsführung beliebt.

Überzeugen Sie die Stakeholder von Marketing Management Prozessen mit dem Totschlagargument: Kostenreduktion.

Wählen Sie also einen Teilbereich Ihres Marketings – beispielsweise die Erstellung von Werbemitteln oder Messeauftritte – aus und unterziehen diesen einer Prüfung. Durch einen Plan, der zu mehr Effizienz, Kostenreduktion und gleichbleibender Qualität führt, sollten Sie das GO Ihres Vorgesetzten in der Tasche haben.

Gelingt das Pilotprojekt, so können Sie diesen Marketingprozess auf weitere Bereiche ausrollen.

Möglichkeiten für effizientere Prozesse im Marketing mit echtem Einsparungspotential

1. Kommunikation im Team – verschwenden Sie nicht Ihre Zeit

Eine strukturierte Kommunikation im Team und auch abteilungsübergreifend, gehört zu jedem effizienten Marketingprozess. Dabei geht es nicht nur darum, Aufgaben und Maßnahmen zu verteilen und abzuarbeiten, sondern auch das Ziel, die Strategie, die Timeline sowie die einzelnen Aktivitäten jeder Marketingkampagne transparent zu kommunizieren. Nur so stellen Sie sicher, dass alle an einem Strang ziehen und können folgende Fehler vermeiden:

  • Aufgaben werden übersehen/nicht bearbeitet
  • Die Tonalität, Grundaussagen und Strukturen der einzelnen Maßnahmen passen nicht zusammen, da sie von unterschiedlichen Personen/Abteilungen konzipiert wurden und keine Abstimmung stattfand
  • Sie bringen die Kampagne nicht auf die Straße, da Deadlines und Weiterbearbeitungen nicht klar sind.
  • Sie haben uneinheitliche Briefings, die zu uneinheitlichen Ergebnissen führen

All diese Fehler führen zu Verzögerungen und bedeuten signifikant mehr Arbeitsaufwand. Die übergreifende Kommunikation sowie das Management muss also im Marketingprozess eingegliedert werden. Dabei ist es wichtig, dass sich alle Mitglieder an deren Regeln halten, wie beispielsweise die Information des Projektleiters oder die Abstimmung und Benachrichtigung des Kampagnenverantwortlichen. Wenn Sie mit einer Agentur zusammenarbeiten, die Ihnen zum Beispiel Ihre Website befüllt oder Ihre Grafiken und Layouts erstellt, sollten Sie sich auch mit dieser auf eine transparente Kommunikation als Teil des Prozesses einigen.

Projektmanagement-Methoden und auch -Tools können dabei eine große Erleichterung sein, da Sie so alles schriftlich festhalten und keine Informationen aus Meetings und Telefongesprächen verloren gehen. Gleichzeitig ertrinkt aber auch niemand in einer Flut an Mailings. Zudem weiß jeder Beteiligte, wo die benötigten Informationen zu finden sind.

2. Kosten für Grafiken, Design und Layout senken:

Design ist meist ein großer Kostenfaktor im Marketing. Gerade wenn Grafiken extern von einer Agentur oder einem Freelancer erstellt werden, kann es schnell teuer werden. Besonders wenn komplexe Abstimmungen, Briefings und Korrekturschleifen zusätzlich das Marketingbudget belasten. Hier ist es ratsam – wo möglich – auf standardisierte Vorlagen zurückzugreifen, um Kosten und Zeit einzusparen. Des Weiteren sollte deren Bearbeitung und Befüllung dann genau geregelt sein. Müssen zum Beispiel nur Texte ausgetauscht werden, dann können das oft auch „Nicht-Grafiker“ vornehmen, wenn Sie über die nötigen Programme, wie InDesign oder den Adobe Illustrator verfügen. So sparen Sie sich eine Menge an Kosten, nutzen die Agentur aber weiterhin für Kreativ-Arbeit und die Erstellung individueller und neuer Werbemittel.

Überprüfen Sie – insbesondere, wenn Sie mit externen Dienstleistern zusammenarbeiten – Ihre bisherigen Kosten. Wo fallen die meisten Budgetfresser an? Oft sind es Posten wie „Abstimmung“ oder „Projektmanagement“ oder „Kommunikation“. Genau hier setzen verbesserte Marketingprozesse für Grafik, Layout etc. an. Denn Optimierungspotential gibt es immer.

3. Einsparungspotential im Content Marketing – recyceln Sie!

Content ist im modernen Marketing nach wie vor King. Dessen Erstellung aber auch eine Königsdisziplin. Meist müssen Fachartikel, Website-Texte, Whitepaper und Blogbeiträge aufwendig erstellt werden. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und bindet Ressourcen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, Content Marketing Manager sind enorm wichtig für funktionierende Marketing-Abteilungen – ich bin ja selbst einer, aber auch hier kann man effektiver werden. Denn in der Regel existiert Ihr Unternehmen und Ihre Produkte bereits eine Weile. Das bedeutet, im Marketing kann man also auf ein ganzes Potpourri an bereits erstellten Inhalten zurückgreifen. Für das Content Marketing heißt das, nicht jeder Inhalt muss komplett neu erstellt werden.

Recyceln Sie lieber Ihren bestehenden Inhalt. Nutzen Sie Teile aus älteren Whitepapers in Blog-Beiträgen oder machen Sie aus Ihren Produkt-Demos auf der Website ein Webinar. Außerdem können Sie alte Materialien oder Content Stücke mit neuen Informationen füttern und somit wieder auf den aktuellen Stand bringen. Auch Vertriebspräsentationen sind eine geniale Inspirationsquelle für kundenorientierten Content (Customer Centricity): Fragen Sie Ihre Sales-Kollegen, ob Sie deren Inhalte für nutzerorientierte Leitfäden, Produktdatenblätter oder Landingpages nutzen können. Denn in der Regel wissen Ihre unternehmenseigenen Verkäufer, wie man Ihre Produkte an den Kunden bringt.

Um all diese bestehenden Materialen für neuen oder aktualisierten Content zu nutzen, sollten Sie eine Art Content-Pool anlegen. Dort können Content Marketing Manager und Texter und beispielsweise auch Social Media Manager auf die Inhalte zugreifen und diese weiterverwerten. Oft lohnt sich auch eine Erweiterung des Redaktionsplans, um eine Liste Ihres bestehenden Contents, so schaffen Sie eine transparente Übersicht.

Die Erstellung von Content sollte ebenfalls einem Marketingprozess zu Grunde liegen. Denn gerade, wenn mehrere Marketer Texte und Inhalte kreieren, ist es wichtig, dennoch eine einheitliche Tonalität und Sprache sicher zu stellen, damit Ihre Marke und Ihr Unternehmen auch immer richtig wahrgenommen wird.

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