Robotic Process Automation Pflege und Implementierung als Herausforderungen beim Einsatz von Software-Robotern

Redakteur: Julia Reger

Software-Roboter erweisen sich in deutschen Unternehmen als hocheffektiv bei der Straffung von Arbeitsabläufen – ihre Implementierung und Pflege sind aber oft aufwändiger als gedacht. Das geht aus einer aktuellen Umfrage unter Entscheidern weltweit hervor.

Anbieter zum Thema

Entscheider in Deutschland sehen in der Pflege von Software-Robotern eine Herausforderung.
Entscheider in Deutschland sehen in der Pflege von Software-Robotern eine Herausforderung.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Software-Roboter auf Servern (Robotic Process Automation, RPA) und Desktops (Robotic Desktop Automation, RDA) gelten als schneller und einfacher Weg zur Digitalen Transformation. Um herauszufinden, ob sie diesem Ruf in der Realität auch gerecht werden können, führte Pegasystems eine weltweite Umfrage unter Unternehmen durch, die RPA und/oder RDA im Einsatz haben. Dabei wurden auch 100 Entscheider aus Deutschland befragt.

Software-Roboter übertreffen die Erwartungen

Die zentralen Ergebnisse der Umfrage für Deutschland zeigen: In der Mehrheit der Fälle sorgt die Automatisierung mit Software-Robotern für einen deutlichen Mehrwert, der die Erwartungen der Entscheider häufig sogar übertrifft. So sagten 66 Prozent der deutschen Entscheider, dass die Effekte der Automatisierung in ihrem Unternehmen noch größer als ursprünglich gedacht sind. Nur wenige der Befragten zeigten sich enttäuscht und gaben an, die Effekte seien kleiner als erhofft.

Der Implementierung und Pflege werde unterschätzt

Der Weg zu dieser Effektivität ist aber oft mit großem Aufwand verbunden. Als größte Herausforderung beim Einsatz von RPA oder RDA nannten die deutschen Befragten die Implementierung der Software-Roboter. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) gaben an, die Bots seien schwerer zu implementieren als sie eigentlich dachten. Nur den wenigsten Unternehmen gelingt es, den Großteil ihrer Roboter in der geplanten Zeit zu implementieren. Im Durchschnitt dauert es 18 Monat, bis ein Software-Roboter effektiv eingesetzt werden kann.

Die drei größten Herausforderungen bei Software-Robotern
Die drei größten Herausforderungen bei Software-Robotern
(Bild: Pegasystems)

Als zweitgrößte Herausforderung sehen Entscheider aus Deutschland die Pflege der Software-Roboter. Auch sie bereitet den Unternehmen oft mehr Arbeit als ursprünglich angenommen. So sagten immerhin 32 Prozent der Befragten, dass die laufende Verwaltung mehr Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt als erwartet. Zudem haben 32 Prozent den Eindruck, dass mit den Bots mehr Komplexität in die Unternehmens-IT Einzug erhält. 23 Prozent sind sogar der Ansicht, dass mit ihnen größere Schatten-IT-Probleme verbunden sind als zunächst gedacht.

Darüber hinaus deutet einiges darauf hin, dass die Lebenserwartung der Software-Roboter nicht sehr hoch ist. Unvermeidliche Veränderungen an der zugrundeliegenden Architektur werden im Laufe der Zeit wahrscheinlich zu immer mehr Ausfällen führen. Die Mehrheit der deutschen Befragten (51 Prozent) rechnet deshalb damit, dass ihre Software-Roboter eine Lebensdauer von bis zu zwei Jahren haben werden. 90 Prozent der Entscheider gaben an, schon jetzt in irgendeiner Form Ausfälle erlebt zu haben – wenn auch in den allermeisten Fällen nur sehr selten oder moderat häufig.

Software-Roboter halten ihr Versprechen

Trotz aller Schwierigkeiten ist eines aber klar: Werden Software-Roboter für die richtigen Anwendungsbereiche eingesetzt, halten sie ihre Versprechen auch. Mit 71 Prozent berichtete die große Mehrheit der deutschen Entscheider, dass die Bots einen größeren Mehrwert und einen schnelleren ROI (Return on investment) bringen, als erwartet. Lediglich 10 Prozent sind diesbezüglich enttäuscht. Als größten Nutzen sehen die Entscheider die steigende Mitarbeiterzufriedenheit durch die Entlastung von stupiden Routinetätigkeiten (53 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Optimierung von schlechten Prozessen und die Verbesserung der Customer Experience (jeweils 37 Prozent).

Die Studie zeige, dass RPA und RDA sehr effektive Lösungen für die Optimierung und Automatisierung von Prozessen sind, so Harald Esch, Geschäftsführer von Pegasystems. Er ist davon überzeugt, dass die Technologien dabei helfen, mehr aus vorhandenen IT-Systemen herauszuholen und sieht sie als eine wichtige Brücke zur digitalen Transformation.

Über die Studie

Es wurden 509 Entscheider aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Australien befragt. Davon 100 Entscheider aus Deutschland. Ihre Unternehmen erzielen jeweils einen jährlichen Umsatz von mindestens 100 Millionen US-Dollar und stammen aus den Branchen Gesundheitswesen, Finanzwesen und Versicherungen, Fertigung, Kommunikation und Medien.

*Quelle: Pegasystems.

(ID:46138717)