Kommentar Was ist jetzt wirklich eine Transformation?

Autor / Redakteur: Stefan Häseli / Georgina Bott

Homeoffice, Video-Konferenzen und digitale Coachings – aufgrund der aktuellen Situation gibt es viele Diskussionen zum Thema „Transformation“. Unser marconomy-Experte Stefan Häseli kommentiert diese Diskussion und gibt seine Einschätzung rund um die Veränderung der Kommunikation.

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Die Dikussion rund um die Transformation ist aktuell in aller Munde. Die Frage bei ist: was ist jetzt wirklich eine Transformation?
Die Dikussion rund um die Transformation ist aktuell in aller Munde. Die Frage bei ist: was ist jetzt wirklich eine Transformation?
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Die Frage ist ja wieder einmal: was ist jetzt wirklich eine Transformation? Die Definition von Transformation unterscheidet sich von derjenigen von Change doch grundlegend. Transformation beziehungsweise auch eine digitale Transformation ist erst dann eine Transformation, wenn sie den Alltag der Menschen tatsächlich in einer gewissen Tiefe auch verändert. Sonst ist es „nur“ eine Entwicklung. Ein neues Telefon ist schön und gut, aber die Erfindung des Smartphones hat die Kommunikation von Menschen nachhaltig verändert oder eben, transformiert.

Vielleicht stehen wir jetzt wirklich mitten in einer solchen Transformation beziehungsweise sie hat sich mehr oder weniger in den letzten Wochen unbemerkt ins Leben eingenistet. Was gab es für Diskussionen in der Welt über digitale Kommunikation oder Homeoffice und dergleichen. Die Corona-Phase hat es gezeigt: plötzlich geht, was für viele unmöglich erschien. Von daher kann behauptet werden: vieles aus dieser Zeit wird uns bleiben und Homeoffice sowie Video-Konferenzen werden zur Gewohnheit auch außerhalb der IT-Welt. Technik-Skeptiker und -Verweigerer werden wohl weniger werden.

Gleichzeitig sind aber auch die Grenzen dieser digitalen Kommunikation im März und April dieses Jahres klar geworden. Da hat jeder fest gestellt, dass selbst das raffiniertest inszenierte Online-Meeting ein Face2face-Treffen emotional nicht ersetzen kann, sowie ein Skype-Coaching eben kein persönliches ist. Es ist für vieles, aber nicht für alles geeignet. Auch diese Diskussion über Grenzen wird verschwinden. Sie ist jedem bewusst.

Und weil sich „digitale Kommunikation“ fast auf einen Schlag entideologisiert hat (für die einen ist sie ja doch nicht so schlimm, wie befürchtet und für die anderen ist sie nicht ausschließlich so segensreich wie immer behauptet), wird sie in unserem Alltag für beide Seiten „normaler“ und so fast unbemerkt unsere Gewohnheiten im Geschäftsleben verändern. Vielleicht ist das gerade der Beweis, dass wir jetzt nicht nur über Transformation in der Kommunikation reden, sondern sie einfach in den letzten Wochen vollzogen haben. Ob aber auch hier die Chinesen „schuld“ daran sind, bleibt eine semantische Frage …

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