Service Supply Chain Wearables im B2B-Einsatz – Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine

Autor / Redakteur: Stefan Hagen / Georgina Bott |

Über die Hälfte der Reparaturarbeiten an Maschinen können nicht sofort ausgeführt werden, weil Ersatzteile fehlen. Dabei ist das Problem vermeidbar. Ein Blick auf neue Technologien für die Service Supply Chain zeigt wie.

Anbieter zum Thema

Smartwatches haben schon längst die Verbraucher erreicht. Nun beginnen auch Unternehmen die tragbare Technologie einzusetzen, um Abläufe effizienter zu gestalten.
Smartwatches haben schon längst die Verbraucher erreicht. Nun beginnen auch Unternehmen die tragbare Technologie einzusetzen, um Abläufe effizienter zu gestalten.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Lange Ausfallzeiten von Maschinen, Fahrzeugen und Geräten verursachen nicht nur unnötige Kosten, sondern schaffen auch unzufriedene Kunden. Eine optimale Service Supply Chain sollte daher auf der Prioritätenliste von Unternehmen an oberster Stelle stehen. Mehr und mehr wenden sich Unternehmen daher neuen Technologien zu, um das Bestandsmanagement zu automatisieren und optimieren. Neben cloudbasierten Lösungen, 3D-Druck, Drohnen und autonomen Fahrzeuge rücken dabei auch Wearables für den B2B-Bereich in den Fokus.

Wearables am Arbeitsplatz

Während Smartwatch, Google Glass und Fitness Tracker sowohl im Sport- und Medizinbereich als auch bei technologiebegeisterten Verbrauchern bereits angekommen sind, beginnen auch Unternehmen die tragbare Technologie einzusetzen. Erste Versuchs- und Pilotprojekte sind bereits gestartet. Dabei reichen die Anwendungsgebiete von tragbaren Kameras im Einzelhandel, die Kundeninteraktionen auswerten, bis zu Baseball-Kappen, die den Gesundheitszustand von Arbeitern in risikoreichen Umgebungen (zum Beispiel Bohrinseln) überwachen.

Bis zum Jahr 2020 sollen 75 Millionen Wearables in unsere Arbeitswelt einziehen. Im Gegensatz zu üblichen Handheld-Geräten wie Smartphone und Tablet, ermöglichen sie schnellere Workflows sowie ein effektives Business Prozess Management. Dank der integrierten Sensorik sind Benutzer in der Lage ihr Umfeld besser zu erfassen und situationsgerecht zu reagieren.

Kostenfaktor Zeit

Vor allem im mobilen Einsatz bieten die „tragbaren“ Geräte eine Reihe von Vorteilen. Ein klassisches Einsatzgebiet ist dabei die Lagerhaltung. Nach einer DHL-Studie entfallen 55 bis 65 Prozent der entstehenden Kosten auf die Zeit, die benötigt wird, um die richtige Ware aus dem entsprechenden Regal zu holen. Navigationsanweisungen über Smartwatch oder Smart Glasses lotsen den Lagerarbeiter hingegen auf dem schnellsten Weg zum richtigen Paket. Mit einer Hand- oder Kopfbewegung lassen sich Inhalt, Behälter, Lager- und Artikelbarcode scannen, Kommissionierungsaufträge erfüllen und automatisch ans zentrale Bestandsmanagementsystem übermitteln. Das reduziert nicht nur die Fehlerquote, sondern bedeutet eine enorme Zeit- und Kostenersparnis.

Auch im Transport und der Logistik punkten Wearables hinsichtlich der Zeit. Statt Ladungsstücke manuell zu scannen und zu packen, erkennen beispielsweise Head-Mounted Displays (HMD) automatisch welche Pakete an welche Lieferadresse ausgeliefert werden sollen und können anhand Gewicht, Größe und Lieferroute einen optimalen Beladungsplan erstellen. Dieser wird auf das tragbare Gerät des Transportfahrers eingespielt und vereinfacht und beschleunigt Arbeitsprozesse.

Wartung und Reparatur

Als intelligente Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine bieten Wearables auch eine enorme Entlastung bei Reparatur- und Wartungsarbeiten. Über Datenbrillen mit Augmented-Reality-Funktion erhalten Träger Informationen, die über das reale Bild gelegt werden. Auf Basis von GPS-Daten, Lage- und Bewegungssensoren, Konstruktionsplänen und Artikelnummern, erscheinen benötigte Bauteile sowie Arbeitsschritte direkt im Sichtfenster des Mitarbeiters. Damit können technische Kontrolleure auch komplexe Maschinen vor Ort warten und mögliche Fehler identifizieren. Zusätzlich können die Außendienstmitarbeiter in Echtzeit auf Daten zugreifen, Experten in der Zentrale zu Rate ziehen oder die Verfügbarkeit von Ersatzteilen prüfen.

Der Anteil von Wearables im B2B-Bereich wird weiter wachsen. Noch sind Fragen hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit offen. Um die tragbaren Geräte in Unternehmensnetzwerke zu integrieren, müssen entsprechende IT-Strukturen eingeführt werden. Zudem sind Investitionen in ausgereifte High-Tech Geräte nach wie vor hoch, so dass viele Unternehmen einen Einsatz in der Praxis scheuen. Sind diese Hürden jedoch erst einmal genommen, werden Wearables in den nächsten Jahren entscheidend dazu beitragen, die Service Supply Chain weiter zu optimieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Stefan Hagen ist Vice President Enterprise Sales DACH, Frankreich und Italien bei Syncron.
Stefan Hagen ist Vice President Enterprise Sales DACH, Frankreich und Italien bei Syncron.
(Bild: Syncron)

Über den Autor

Stefan Hagen ist Vice President Enterprise Sales DACH, Frankreich und Italien bei Syncron. In dieser Funktion berät und unterstützt er Unternehmen, ihr Ersatzteilmanagement mithilfe neuester Softwarelösungen zu optimieren. Vor seiner Tätigkeit bei Syncron war Stefan Hagen über 15 Jahre bei Oracle tätig und verantwortete dort unter anderem die Integration diverser Supply Chain Sales-Aktivitäten innerhalb der EMEA-Region.

Über Syncron
Syncron ist der einzige Technologie-Anbieter, der auf das Ersatzteilmanagement spezialisiert ist. Die cloudbasierte Managementsoftware von Syncron garantiert optimierte Lagerbestände und hilft, die besten Preise festzulegen – damit die richtigen Teile zum richtigen Zeitpunkt und mit dem bestmöglichen Profit am richtigen Ort vorrätig sind. Das Unternehmen ist an zehn Standorten in Europa, Nordamerika und Asien vertreten. Mehr als 100 namhafte Unternehmen nutzen die Syncron-Lösung, um die Profitabilität ihres Service-Geschäfts zu steigern und die Kundenbindung zu stärken.

(ID:44673507)