B2B Marketing Days 2019 Wie sich Werkzeug Weber als starke Arbeitgebermarke positioniert
Storytelling als Kommunikationswerkzeug im Employer Branding und die Mitarbeiter als Helden der Geschichte? Das mittelständische Unternehmen Werkzeug Weber macht es vor. Wir haben mit Geschäftsführerin Vanessa Weber über die Positionierung als Arbeitgebermarke gesprochen.
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Die Zeiten haben sich geändert: Nicht mehr die Bewerber kämpfen um Stellen, sondern die Unternehmen um die Bewerber. Platziert sich ein Unternehmen nicht als starker Arbeitgeber, stehen die Chancen auf Fachkräfte immer schlechter. Google und Co. machen es vor und positionieren sich bei jungen Fachkräften als starke Marken. Aber wie können sich Unternehmen eine solche Arbeitgebermarke schaffen? Und wie können B2B-Unternehmen mit erklärungsbedürftigen Produkten Emotionen nutzen, um sich entsprechend zu positionieren?
Ein Unternehmen, das sich bereits erfolgreich als Arbeitgebermarke positioniert hat und Kommunikation als Instrument für das Employer Branding nutzt ist Werkzeug Weber. Wir haben mit der Geschäftsführerin Vanessa Weber darüber gesprochen und einige Tipps erhalten. Werkzeug Weber ist seit 70 Jahren ein klassischer Werkzeughandel aber gleichzeitig auch Betriebseinrichter, der Wohlfühlkonzepte für den Arbeitsplatz entwickelt. Die Kunden von Werkzeug Weber stammen aus der metallverarbeitenden Industrie.
Familiäre Gemeinschaft als Kern der Werte
Werkzeug Weber ist ein klassischer Familienbetrieb aus dem B2B-Bereich. „Die familiäre Gemeinschaft steht im Kern unserer Unternehmenswerte“, bestätigt Vanessa Weber. „Wir sind zwar ein traditionsreicher, aber kein altbackender Betrieb; wir sind immer an Innovationen interessiert. So können wir eine gewisse Vorreiterrolle einnehmen, die auch unsere Arbeitgebermarke stärkt.“ Wichtig dabei sei ein flaches und im Grunde umgedrehtes Hierarchiesystem im Unternehmen. Ganz oben stehe der Kunde, dann kommen die Mitarbeiter und dann erst die Führungsebene sowie die Geschäftsführung. „Als Führungskraft muss ich den Mitarbeitern einen sicheren Rahmen bieten, in dem sie sich bewegen können, um gut mit den Kunden zu interagieren“, bestätigt Vanessa Weber.
Über Erfolge und Engagement sprechen
Um nach außen als starker Arbeitgeber sichtbar zu werden, ist der erste Schritt sicherlich intern gute Verhältnisse zu schaffen. Aber auch nach außen präsentiert sich Werkzeug Weber als starker Arbeitgeber am Markt. Vor allem die Digitalisierung biete laut Vanessa Weber viele Möglichkeiten, wie beispielsweise die sozialen Medien. Hier erreiche man die Zielgruppen, vor allem den Nachwuchs, sehr gut. Wichtig in der Kommunikation nach außen sei immer das Thema „Authentizität“. „Alles was ich sage und auch mein soziales Engagement mache ich, weil ich das wirklich möchte, weil es zu meinem Wertesystem gehört. Und das wiederum trage ich nach außen. Mein Motto: Tue Gutes und rede darüber“, erklärt Vanessa Weber. Unternehmen, egal welcher Größe, sollten über ihr Engagement berichten, denn das kann zu einer positiven Arbeitgebermarke beitragen. Auch soziales Engagement kann die Arbeitgebermarke positiv stärken: „Wenn ich die Bewerber frage, wie sie auf uns aufmerksam geworden sind, dann sagen viele: ‚durch das soziale Engagement oder über positive Berichterstattung‘“, bestätigt Weber. Mittlerweile werde von Bewerbern viel öfter die Frage nach den Unternehmens- und Führungswerten gestellt als solche nach „harten“ Faktoren.
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marconomy „B2B Hero“ Podcast
Die erfolgreiche Platzierung als Arbeitgebermarke
Storytelling als Kommunikationswerkzeug
Dass Emotionen im B2B-Marketing eine wichtige Rolle spielen zeigen viele positive Beispiele. Auch in Sachen Employer Branding kann Storytelling ein effizientes Werkzeug sein. Vanessa Weber verrät uns dazu ein gutes Beispiel von Werkzeug Weber: „Wir produzieren für unsere Kunden im Lean- und Prozessmanagement Shadow Boards. Das sind Schaumstoffeinlagen, um Werkzeuge ordentlich zu sortieren und aufzubewahren. Unsere Schlagzeile dazu: Wie Schaumstoffeinlagen helfen können, Leben zu retten. Dazu haben wir einen Beitrag mit der Feuerwehr gemacht. Unsere Einlage dient in diesem Fall dazu, das Equipment – von der Taschenlampe bis zum Gurt – zu sortieren. Gerade bei der Feuerwehr zählt jede Sekunde, wenn da noch Werkzeuge gesucht werden müssten, geht wertvolle Zeit verloren. Mit dieser authentischen Story konnten wir jede Menge Aufmerksamkeit generieren.“
Oft bezieht Werkzeug Weber seine Kunden, Lieferanten oder Hersteller in die Geschichten mit ein. So entstehe eine Win-Win-Situation. „Wir können eine spannende Story für unser Unternehmen generieren und der Partner kann alle erstellten Materialien wie beispielsweise Werbefilme oder Medieninformationen ebenfalls nutzen“, so Weber. Die Verbreitung der Geschichten liege dann in der Hand von Werkzeug Weber, weshalb der Partner nur wenig Aufwand habe. „Wir überlegen, wie wir unseren Kunden eine Bühne geben können, sie zu den Helden der Geschichten machen, und welchen Vorteil sie daraus generieren können“, erklärt Vanessa Weber.
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B2B Kommunikation
Stahlharte Fakten und große Visionen – Storytelling in der Industrie
Die Mitarbeiter als Helden
Nicht nur Kunden und Partner können zu positiven Geschichten rund um das Unternehmen beitragen. Auch die Mitarbeiter sollten laut Vanessa Weber mit einbezogen werden. Eine Mitarbeiterin beispielsweise habe einen ausgebildeten Therapiehund, mit dem sie Altenheime besuche. Werkzeug Weber lasse sie diese Geschichte gern erzählen und rufe auch regelmäßig zu Spenden auf. Damit geben sie dem Anliegen ihrer Mitarbeiterin eine Bühne und können so unterstützen. „Wir haben so viele tolle Leute. Und die Mitarbeiter sind das Wichtigste, was wir haben. Das ist unser Zukunftskapital. Das ist entscheidend wichtig. Ihnen eine Bühne zu geben und zu sagen ‚hey dafür brenne ich und ich möchte gerne darüber berichten‘ trägt positiv zum Employer Brand bei“, so Vanessa Weber.
Der richtige Kommunikationskanal
Ob Social Media, Fachzeitschriften oder die eigene Webseite, nicht jeder Kommunikationskanal eignet sich für jedes Unternehmen. Und nicht alle Zielgruppen sind überall erreichbar. Deshalb ist das Ausprobieren von verschiedenen Kanälen unerlässlich. Vanessa Webers Tipp für alle Unternehmen, die sich gerade auf der Suche nach dem richtigen Kanal befinden: „Findet heraus, was Euer Kommunikationskanal ist und befeuert diesen, probiert Sachen aus. Letzten Endes kann man nichts falsch machen. Denn wenn es nicht funktioniert, kann man es neu machen – oder eben woanders. Gerade im Online-Bereich, kann man es jederzeit wieder korrigieren. Es braucht mehr Mut, Dinge auszuprobieren. Keine Angst vor Fehlern!“
Mehr zum Thema präsentierte Vanessa Weber auf den marconomy B2B Marketing Days am 15. und 16. Oktober 2019 in Würzburg. Alle Learnings des Marketing-Fachkongresses für den Mittelstand finden Sie in unserem Nachbericht:
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