Live-Kommunikation B2B-Events mit Virtual und Augmented Reality

Autor / Redakteur: Göran Göhring / Elena Koch

Mitreißende Momente bleiben in Erinnerung und werden weitererzählt. Aus diesem Grund erkennen immer mehr B2B-Unternehmen das Potenzial von Virtual und Augmented Reality (VR und AR) für ihre Events. Zu Recht, denn vom Wow-Effekt profitieren beide Seiten – Veranstalter und Besucher.

Anbieter zum Thema

Mittlerweise gibt es schon zahlreiche Events zum Thema VR und AR im B2C-Bereich. Doch auch im B2B steigt der Trend zu Virtual Reality, um Produkte und Marken vorzuführen.
Mittlerweise gibt es schon zahlreiche Events zum Thema VR und AR im B2C-Bereich. Doch auch im B2B steigt der Trend zu Virtual Reality, um Produkte und Marken vorzuführen.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Häppchen, Vortrag, Kugelschreiber. Noch immer haben B2B-Events den Ruf, zu den eher einfallslosen Vertretern der Branche zu gehören. Doch es tut sich was und gerade auf Messen, sowie Trainingsevents für Marke und Produkt kommen immer öfter Virtual Reality und Augmented Reality (VR und AR) zum Einsatz. Verständlich, denn warum sollten Besucher in Zeiten von technischen Spielereien und digitalen Feuerwerken nicht auch im B2B-Bereich gute Unterhaltung und eindrucksvolle Erlebnisse erwarten dürfen?

VR und AR landen oft im gleichen Topf

Doch allzu oft werden VR und AR als „irgendwie realitätserweiternde“ Technologien synonym verwendet. Dabei weisen sie trotz einiger Gemeinsamkeiten auch grundlegende Unterschiede auf und verfolgen nicht die gleichen Ziele. Tatsächlich vermitteln beide Tools Informationen mithilfe von nichtnatürlichen Realitäten. Doch während der Nutzer bei VR vollständig in eine virtuelle Welt eintaucht und somit von der realen Umgebung nichts mehr mitbekommt, wird diese bei AR um virtuelle Inhalte erweitert. Die Realität dient bei AR demnach immer als Ausgangslage, bei VR wird sie hingegen ersetzt durch eine völlig andere multisensorische Realität. Was beide Technologien eint, ist die Tatsache, dass immer das Erlebnis im Vordergrund steht. Es soll Nutzer aus ihrem Alltag holen, nachhaltig Eindruck machen und so lange im Gedächtnis bleiben. Dass sich hier Veranstalter wiederfinden, ist nachvollziehbar, denn gleiche Wirkung sollte doch jedes Event erzielen.

Was uns begeistert, bleibt in Erinnerung

Gerade im B2B-Bereich spielen Interesse und Verständnis eine große Rolle. Möchte man eigene Themen erklären, neue Kunden gewinnen oder Mitarbeiter begeistern, muss man ihre Aufmerksamkeit gewinnen und Informationen attraktiv verpacken können. Hierfür eignen sich VR und AR ausgesprochen gut. Der mit ihnen verbundene Wow-Effekt macht Nutzer hellhörig und neugierig, steigert so ihre Wissensaufnahme und erzielt, dass Inhalte langfristig in ihren Köpfen verankert bleiben. Gerade für B2B-Themen wie Weiterbildungen, Trainings oder Produktvorstellungen ein nahezu unschlagbarer Nebeneffekt. Zudem neigen wir Menschen dazu, unsere außergewöhnlichen Erfahrungen, in dem Fall ein VR- oder AR-Erlebnis, teilen zu wollen. Das erhöht die Reichweite für B2B-Unternehmen zusätzlich und zahlt positiv auf das Image der Marke ein.

Produktvorstellungen oder Schulungen zum Erlebnis machen

Auch ermöglichen es die neuen Technologien, leicht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der nicht selten internationalen Event-Teilnehmer einzugehen. So können verschiedene Sprachen mühelos integriert und große Gruppen gleichzeitig unterhalten werden. Bei einem VR-Einsatz für eine automobile Produktvorstellung im Jahr 2017 tauchten beispielsweise 144 Teilnehmer gleichzeitig in ein 360 Grad-Erlebnis in Form einer virtuellen Testfahrt mit einem Auto ein. Mit keiner anderen Technologie könnte ein neues Produkt und dessen Vorteilsargumentation derart emotional, verständlich und erlebbar präsentiert und geschult werden. Dabei muss das Unternehmen das neue Auto oder die große Maschine weder vor Ort haben noch Mitarbeiter ans andere Ende der Welt fliegen. Die VR-Brille öffnet Welten und Möglichkeiten, die die Investition in jene Technologien in der Regel schnell rechtfertigen und aufwiegen.

Virtuelle vs. reale Inszenierung

Voraussetzung für den Einsatz von VR oder AR ist immer eine ganzheitliche Betrachtung des möglichen Szenarios im Vorfeld. B2B-Marketers sollten sich in Zusammenarbeit mit der umsetzenden Agentur fragen, inwiefern die Technologien die Ziele des Unternehmens tatsächlich erreichen. Und ob künstliche Realitäten die zu vermittelnden Inhalte tatsächlich besser darstellen können als klassische Inszenierungen. Weiterhin gilt es, die Kosten und den Aufwand ins Verhältnis zu setzen. Denn nur der Einsatz von VR und AR allein machen das Event noch nicht zum Erfolg. Ohne gutes Konzept verpufft die Wirkung, darüber hinaus darf die Technik niemals im Zentrum stehen.

Richtig eingesetzt können VR und AR hingegen einen echten Mehrwert für Veranstalter und Besucher darstellen, von dem beide Seiten langfristig profitieren.

Göran Göhring ist geschäftsführender Partner der Agentur STAGG & FRIENDS.
Göran Göhring ist geschäftsführender Partner der Agentur STAGG & FRIENDS.
(Bild: Seidlers)

Über den Autor

Göran Göhring ist geschäftsführender Partner der auf Live-Experience fokussierten Agentur STAGG & FRIENDS. Mit seinem rund 60-köpfigen Team kreiert er seit über 20 Jahren Live-Experience für Kunden wie Audi, Mercedes-Benz, Henkel, Volvo oder VW.

(ID:45430046)