Grundlagenwissen: Öffentlichkeitsarbeit Der ultimative PR Guide

Von Amelie Thoma Lesedauer: 18 min

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Ist PR nicht auch nur Werbung? Wir bringen Licht ins Dunkle – in diesem Guide finden Sie alles, was Sie über PR wissen müssen!

Hinter PR steckt mehr als nur gute Presse. Was genau, das erfahren Sie in diesem umfassenden Public Relations Guide.
Hinter PR steckt mehr als nur gute Presse. Was genau, das erfahren Sie in diesem umfassenden Public Relations Guide.
(Bild: frei lizenziert / Unsplash)

Ein erfolgreiches Unternehmen muss Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Wie sonst soll es an Relevanz, Bekanntheit und Ansehen gewinnen?

Doch wo liegen die Unterschiede zwischen Public Relations und anderen Unternehmensbereichen? Worauf sollte bei der Kommunikation geachtet werden? In diesem Guide erfahren Sie alles über PR – von Definitionen, über Abgrenzungen, Aufgaben und Maßnahmen hinzu praktischen Tipps (beispielsweise zum Schreiben von Pressemitteilungen) und Beispielen von erfolgreichen PR Kampagnen!

1. PR Definition

PR, die Abkürzung für Public Relations, ist ein bekannter Begriff. Doch was steht eigentlich dahinter? Und worin unterscheidet sich PR von anderen ähnlichen Unternehmensdisziplinen?

1.1 Was ist PR?

Public Relations ist im Deutschen vor allem als Öffentlichkeitsarbeit bekannt. Man kann PR beschreiben als eine Art Kommunikationsmanagement von Organisationen beziehungsweise Unternehmen gegenüber externen und internen (Teil-)Öffentlichkeiten relevanter Bezugsgruppen. Sinn und Zweck ist, eine gute und transparente Kommunikation nach außen hin zu gewährleisten, sich an die Umwelt anzupassen, sie verändern oder aufrechterhalten, um Unternehmensziele zu erreichen

1.2 PR und Unternehmenskommunikation: So hängen sie zusammen

PR und Unternehmenskommunikation sind nicht miteinander gleichzusetzen. Schließlich kann Unternehmenskommunikation, auch oft bekannt unter „Corporate Communications“ als Überbegriff von allen Kommunikationsprozessen eines Unternehmens bezeichnet werden und schließt deshalb auch PR mit ein.

In folgende Bereiche lässt sich Unternehmenskommunikation grob unterteilen:

  • 1. Public Relations (wie eben erwähnt)
  • 2. Interne Kommunikation
  • 3. Corporate Publishing
  • 4. Marketingkommunikation
  • 5. Financial Relations
  • 6. Krisenkommunikation
  • 7. Public Affairs

Hier ist jedoch noch anzumerken, dass diese Aufteilung sehr individuell ist und nach Unternehmen variiert. Oft gibt es einen PR Manager oder Pressesprecher, der sich um das Management mehrerer Bereiche kümmert. Oder die Marketingabteilung deckt mehreres davon ab.

Fest steht jedoch: Gute Unternehmenskommunikation spricht die Sprache der Zielgruppe und findet folglich auf Augenhöhe statt. Die Botschaften sollten leicht verständlich und klar kommuniziert werden. So wird schnell deutlich, was relevant ist und worum es geht.

1.1 Der Unterschied PR und Marketing einfach erklärt

Marketing PR, machen die nicht genau dasselbe? Falsch! Es gibt einen großen Unterschied zwischen PR und Marketing und dieser ist gar nicht so kompliziert zu verstehen.

Marketing beschreibt alle Aktivitäten eines Unternehmens, die darauf abzielen, sich nach den Bedürfnissen des Marktes auszurichten, diese zu lenken und durch gezielte Maßnahmen eigene Produkte und Dienstleistungen zu bewerben und zu verkaufen.

PR ist im Gegenzug als Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Unternehmen dafür zuständig, einen positiven Ruf des Unternehmens zu erhalten. Ziel ist somit das Unternehmen mit seinen Leistungen authentisch und positiv darzustellen.

Eine gute Zusammenfassung liefert dieses Video:

2. PR Ziele und Aufgaben

Mit guter, reichweitenstarker und kontinuierlicher Kommunikation hat PR positive Auswirkungen auf das Unternehmensimage und die Markenbekanntheit.

Es gibt vielerlei PR Aufgaben beziehungsweise Ziele der Öffentlichkeitsarbeit mit jeweiligen Zielgruppen und Bereichen. So werden beispielsweise mal Kunden angesprochen, mal Geschäftspartner und mal Mitarbeiter oder Journalisten. Je nach Zielgruppe wird somit unterschiedlich kommuniziert. Die Aufgaben sind im Grunde aber immer dieselben: Das Unternehmen möchte, seine Beziehungen und Kontakte aufbauen und stärken, Informationen verbreiten und bekannter werden.

Diese Aufgaben hat PR und das ist die angesprochene Zielgruppe!
Diese Aufgaben hat PR und das ist die angesprochene Zielgruppe!
(Bild: marconomy)

Einige der wichtigsten Kommunikations- beziehungsweise Managementfunktionen werden im Folgenden vorgestellt.

2.1 Krisenmanagement

Krisenmanagement beschreibt den systematischen Umgang mit Krisensituationen. Damit der Ruf des Unternehmens nicht gefährdet wird und niemand zu Schaden kommt, wird versucht mit Gefahren und Schadenslagen gezielt umzugehen.

Gutes Krisenmanagement beginnt nicht erst mit der Krise selbst. Schon vorher sollten Sie sich also für den Notfall ausrüsten, Planungen und Simulationen durchführen und festlegen, wie je nach Krisensituation gehandelt werden soll. Genauso wichtig ist jedoch auch spontan und flexibel reagieren zu kommen, um seine Krisenkommunikation stetig an die aktuellen Geschehnisse anzupassen.

Tipp: Seien Sie immer bestens mit einem Krisenplan vorbereitet.

2.2 Brand Management

Brand Management ist, wer hätte es gedacht, eng mit dem Thema Marke beziehungsweise Branding, also dem Markenaufbau, verknüpft. Ziel einer Brand Management Strategie ist es, den Ruf einer Marke zu verbessern, indem durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen die Beziehungen zu den Verbrauchern eng aufgebaut und gepflegt werden. Dabei spielt neben Marketing auch PR eine große Rolle.

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2.3 Interne PR beziehungsweise interne Kommunikation

Interne PR, oft auch eher bekannt unter dem Begriff interne Kommunikation, bezieht sich auf Angelegenheiten innerhalb einer Organisation beziehungsweise eines Unternehmens. Konkret muss dafür gesorgt werden, dass organisatorische Abläufe reibungslos stattfinden können, Informationen transparent verbreitet werden und ein Dialog unter allen Mitarbeitern hergestellt wird.

Interne Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle für den Aufbau der Unternehmenskultur und das Corporate Image. Außerdem ist eine gute interne PR essenziell, da sie Mitarbeiter motiviert, zusammenhält und dadurch zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.

Zu den Formaten und Mitteln interner Kommunikation gehören beispielsweise:

  • Aushänge (am Schwarzen Brett)
  • Aufbereitung des Intranets
  • Rundschreiben
  • Befragungen
  • Mitarbeiterveranstaltungen
  • Mitarbeitermagazine
  • Emails
  • Intranet

3. Warum ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig?

Was Öffentlichkeitsarbeit ist und macht, wurde nun ausführlich beschrieben.

Aber nun einen Schritt weiter: Warum ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig?

  • 1. Sicherheit und Vertrauen in Ihr Unternehmen werden durch Transparenz gestärkt.
  • 2. Neue Zielgruppen können erreicht werden.
  • 3. Missverständnisse können aus dem Weg geräumt werden.
  • 4. Durch die Lieferung von relevanten Informationen kann die Presse unterstützt und ein Beitrag zur Verbreitung von wichtigen gesellschaftlichen und umweltpolitischen Themen geleistet werden.
  • 5. Sie können gezielt Ihre Reputation aufbauen beziehungsweise das Unternehmensimage positiv stärken.

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4. Welche PR Maßnahmen gibt es?

Um festgelegte und geplante Konzepte in die Tat umzusetzen, werden gewisse PR Maßnahmen getroffen.

Es wird unterschieden zwischen internen und externen Public Relations Maßnahmen. Die internen PR Maßnahmen wurden bereits unter dem Punkt „Interne PR“ aufgelistet. Nun folgen die externen Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit!

4.1 Die Pressemeldung

Ein erstes wichtiges Instrument ist die Pressemeldung auch bekannt unter dem Begriff Pressemitteilung oder auch Pressetext (PR Text).

Was ist eine Pressemitteilung?

Eine Pressemitteilung ist eine Textform, welche der Verfasser an ausgewählte Presseverteiler, beispielsweise Journalisten, Redakteure oder Blogger schickt, um sie über bestimmte Neuigkeiten zu informieren.

Pressemitteilungen haben zum Ziel diesen Presseverteiler über Neuigkeiten, wie beispielsweise Produkte, Ereignisse, Aussagen oder Veranstaltungen von Unternehmen, Organisationen und weiteren Institutionen in Kenntnis zu setzen.

Wie wird eine Pressemeldung versendet?

Pressetexte werden in der Regel über einen Presseverteiler per Email verschickt. An persönliche Emailadressen sollten Pressemeldungen nur geschickt werden, wenn die Empfänger dem auch vorher zugestimmt haben. Die vorherige Planung und Absprache sind somit sehr wichtig.

Im Betreff sollte der Inhalt des Pressetextes „Was ist wem passiert?“ beziehungsweise „Wer hat was gemacht?“ in wenigen Zeichen auf den Punkt gebracht werden. Auch macht es Sinn, genügend Zeilen- (zum Beispiel 1,5) und Seitenabstand (vier bis fünf Zentimeter) zu lassen, damit der Text übersichtlich wirkt und sich die Journalisten Notizen auf der Meldung machen können. Vor allem bei tagesaktuellen Mitteilungen sollten diese möglichst vormittags verschickt werden. Die Tage Dienstag bis Donnerstag bieten sich besonders an, wenn auch die perfekte Sendezeit je nach Empfänger variieren kann.

Was ist wichtig beim Verfassen einer Pressemeldung?

Folgende Punkte sollten Sie beim Schreiben von eines Pressetexts beachten:

  • 1. Die Neuigkeit sollte relevant, aktuell und von Interesse der (umliegenden) Bevölkerung sein.
  • 2. Formelle Kriterien sollten erfüllt sein (beispielsweise DIN A4-Größe und nicht länger als zwei Seiten).
  • 3. Sie sollten Sätze präzise und sachlich formulieren.
  • 4. Achten Sie auf das Timing, denn der Zeitpunkt ist auschlaggebend für die Reichweite Ihrer Pressemitteilung
  • 5. Hangeln Sie sich entlang der W-Fragen (Was? Wo? Wer? Wie? Wann? Warum?)
  • 6. Nutzen Sie gute, passende Überschriften und hochwertiges Bildmaterial.
  • 7. Denken Sie daran, dass Sie sich an die Zielgruppe der Journalisten anpassen und keinen Werbetext Ihres Unternehmens verfassen.

Erfahren Sie in diesem Video mehr zum perfekten Aufbau einer Pressemitteilung:

4.2 Die Pressekonferenz

Ein weiteres Mittel der Öffentlichkeitsarbeit ist die Pressekonferenz (PK). Hierbei handelt es sich um eine organisierte Veranstaltung, bei der, meist durch einen Pressesprecher als Moderator, Informationen an die Presse gegeben und Fragen der Journalisten beantwortet werden.

Typische Themen auf Pressekonferenzen sind beispielsweise folgende:

  • Die Eröffnung eines neuen Geschäftes beziehungsweise einer neuen Instanz
  • Die Jahresbilanz des Unternehmens
  • Veränderungen in der Geschäftsführung beziehungsweise des Top-Managements
  • Die Einweihung eines Bauwerkes oder Ähnliches
  • Weitere (sozialpolitische und gesellschaftliche) Vorhaben
  • Kommende Veranstaltungen

Pressekonferenzen finden meist an „besonderen Orten“ (beispielsweise auf einem coolen Baugelände oder in einem Studio) statt. Dadurch sollen sie attraktiver auf Medienvertreter wirken. Oft ist der Informationsgehalt auf Pressekonferenzen gar nicht sonderlich hoch. Nach Begrüßung folgen Redebeiträge und danach können Journalisten Fotos machen und ihre Fragen stellen. Größere Veranstaltungen werden über Funk und Fernsehen übertragen.

4.3 Media Relations in PR

Media Relations beziehen sich, wie der Name schon sagt, auf die Beziehungen der Unternehmen zu den Medien. Dazu gehört also beispielsweise die Kontaktaufnahme mit Journalisten und in Folge den Dialog und die Belieferung mit Informationen. Gute Beziehungen zu den Medien zu pflegen, sollte nicht unterschätzt werden, da eine positive Berichterstattung der Medien, einen positiven Einfluss auf den Ruf und das Image des Unternehmens hat. Zusätzlich kann das Unternehmen dadurch an Bekanntheit gewinnen und seine Reichweite und Sichtbarkeit erhöhen.

Medien sind sehr mächtig und einflussreich. Dementsprechend ist es gut, dort Ansprechpartner zu haben und mit ihnen zusammenzuarbeiten. So kann das Krisenmanagement beispielsweise auch einfacher bewältigt werden.

4.4 Die Expertenpositionierung

Sich als Experte darzustellen, kann einige Vorteile mit sich bringen. Nicht nur Verbraucher sondern auch Journalisten greifen gerne auf das Wissen von Experten zurück. Durch ihren Expertenstatus wirken diese nämlich zuverlässig und vertrauenswürdig.

Wie können Sie das nutzen, um das Expertenwissen beziehungsweise den Expertenstatus Ihres Unternehmens zu verbreiten?

Dabei hilft Ihnen die Expertenpositionierung, auch Executive Positioning genannt.

4.5 Corporate Publishing mit Corporate Book

Doch sind denn immer die Presse und externe Medien dafür zuständig, die Unternehmensneuigkeiten zu verbreiten?

Nein, es gibt noch eine weitere Form: nämlich das Corporate Publishing.

Beim Corporate Publishing werden die eigenen Unternehmensmedien genutzt, um journalistisch aufbereitete Informationen zu verbreiten. Zielgruppe sind hier meist Kunden, Mitarbeiter, Zulieferer und Aktionäre.

Folgendes Whitepaper zeigt Ihnen, wie Sie mit einem guten Corporate Publishing Kunden und Mitarbeiter überzeugen können:

Ein nützliches Werkzeug des Corporate Publishings ist das Corporate Book, also ein Buch, welches vom Unternehmen herausgegeben wird. Dazu zählt mehr als bloß Jahrbücher und Jubiläumsschriften, weswegen Corporate Books auch wichtiger Bestandteil des Content Marketings sind.

4.6 PR und Social Media

Wer hätte es gedacht – PR und Social Media können gut miteinander kombiniert werden und bieten neue Wege zur Verbreitung der Unternehmensthemen.

Ähnlich wie beim Corporate Publishing werden bei Social Media meist die eigenen Netzwerkkanäle des Unternehmens verwendet. So können auch dort Pressemitteilungen und Content eigenständig verbreitet werden und die Reichweite erhöhen.

Wichtig ist auch hier, authentisch und transparent zu bleiben und eine möglichst positive Beziehung zu den Nutzern, Communities und anderen Content Creators aufzubauen. Der Vorteil von sozialen Netzwerken ist nämlich die direkte Interaktionsmöglichkeit mit Verbrauchern und Nutzern der eigenen Leistungen. Dies kann zu sehr konstruktiver Kritik, positivem Feedback aber auch zu negativen Kommentaren führen, weshalb man besonders darauf achten sollte, was genau man im Internet verbreitet.

Aktuelle Webinare zum Thema

PR befindet sich im Wandel. Täglich neue Formate, Stakeholder und Social Media Plattformen. Die Medienlandschaft unterliegt seit Jahren umfassenden Veränderungen und stellt die Unternehmeskommunikation vor neue Herausforderungen und Herangehensweisen. Lernen Sie deshalb in unseren Webinaren von erfahrenen Experten, wie moderne Public Relations aussehen sollte.

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5. PR im B2B?

Auch im B2B ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig! Durch B2B PR können Beziehungen zu anderen wichtigen Fachmedien, Meinungsführern und Experten der Branche, sowie zu Kunden, Mitarbeitern und weiteren relevanten Stakeholdern (beispielsweise Produzenten oder Lieferanten) gestärkt werden.

Zu den Hauptinstrumenten von PR im B2B gehören beispielsweise:

  • Fachartikel
  • Pressemitteilungen
  • Case Studies/Praxis Cases
  • Newsletter
  • Interviews
  • Veranstaltungen

Warum sollten auch B2B Unternehmen mehr in PR investieren? Hier sind fünf überzeugende Gründe!
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(Bild: marconomy)

6. So entwickeln Sie Ihre PR Strategie!

Um all das bis jetzt Erläuterte zusammenzufassen und anzufangen, Ideen umzusetzen, ist es wichtig zuvor eine PR Strategie zu entwickeln.

Diese Punkte sollten Sie dabei unbedingt bedenken:

  • 1. Für eine gelungene PR Strategieentwicklung sollten Sie zu Beginn Ihre Ausgangssituation analysieren. Wo befindet sich Ihr Unternehmen? Welcher Content soll mit der Öffentlichkeit geteilt werden? Worum genau geht es eigentlich? Wer ist Ihre Zielgruppe? Wo wollen Sie hin?
  • 2. Aufbauend auf diesen Vorüberlegungen, können Sie im Anschluss Ihre Ziele ermitteln.
  • 3. Wenn festgelegt worden ist, welche Zielgruppen erreicht werden sollen, können Sie über die geeigneten PR Instrumente nachdenken, um Ihre festgelegten Zielgruppen zu erreichen. Solche Instrumente sind beispielsweise Blogartikel, soziale Netzwerke und verschiedene Inhalte, die Sie für Ihr Content Marketing verwenden.

Darüber hinaus sollte eines ganz sicher festgelegt werden: Der Sinn und Zweck der PR Strategie. Dementsprechend ergibt es oft Sinn eng mit der Marketingabteilung zusammenzuarbeiten.

Doch wie finden Sie heraus, ob Ihre erstellte Strategie Erfolg hatte?

Dabei helfen Ihnen die folgenden PR Kennzahlen!

6.1 KPIs für PR Strategien und Kampagnen

Je nach Format sollten unterschiedliche KPIs (Key Performance Indicators) zum Einsatz kommen. Häufig können Sie diese auch ganz leicht aus dem Marketing abgeleitet werden.

Für klassische Pressemitteilungen eignen sich insbesondere folgende PR KPIs:

  • Erwähnungen in den Medien
  • Website Traffics und Absprungraten
  • Suchrankingssteigerungen beziehungsweise Verschlechterungen
  • Clickraten in Mailings
  • Zufriedenheit der Stakeholder

Den Newsletter-Kennzahlen kommt eine besondere Bedeutung zu. Je nachdem, ob Sie mit Ihren Pressemitteilungen beispielsweise Kunden oder Journalisten erreichen wollen, empfehlen sich einzelne separate Verteiler.

Bei den sozialen Medien sind folgende PR Kennzahlen relevant:

  • Kommentare (Engagement unter eigenen Beiträgen)
  • Shares (Engagement unter eigenen Beiträgen)
  • Markierungen und Erwähnungen bei anderen Seiten
  • Anzahl neuer Follower
  • Nutzung eigens entwickelter Hashtags
  • Reichweite

KPIs sollten aber nie alleine betrachtet werden. Nur weil eine KPI gut ist, heißt das nicht, dass sie gut performen. Viele Kommentare können auch negativ sein (beispielsweise bei Shitstorms). Zwar ist der Spruch „Es gibt keine schlechte Publicity“ bekannt, jedoch sollte es aus Unternehmenssicht vermieden werden, sehr negativ öffentlich aufzufallen.

7. Erfolgreiche PR Kampagnen aus B2C und B2B

Ist Ihre Strategie gesetzt, können Sie nun loslegen mit der Umsetzung Ihrer Kampagnen.

Lassen Sie sich dabei von den folgenden erfolgreichen PR Kampagnen aus dem B2C und B2B inspirieren:

1. Die Deutsche Bahn mit „Spar dir den Flug“

2019 stellte die DB eine Kampagne auf die Beine, bei der sie deutsche Reiseziele, internationalen Reiseorten gegenüberstellte. Diese gegenübergestellten Orte sehen sich äußerst ähnlich. Auf den Bildern steht jeweils, wie viel das deutsche Reiseziel mit der Bahn anzufahren kostet vs. wie viel das internationale Reiseziel per Flug zu erreichen, kostet. Ziel der Kampagne war auf einfallsreiche Weise aufzuzeigen, dass die Deutsche Bahn für Nachhaltigkeit steht und gegen den Klimawandel ankämpfen möchte.

Im folgenden Video wird die Idee der DB Kampagne auf den Punkt gebracht:

2. Nike mit „Dream Crazier“

Im Jahr 2018 setzte Nike die „Dream Crazier“-Kampagne in die Gänge. Ziel von Nike war es ein Zeichen gegen jegliche Arten von Diskriminierung und Vorurteilen zu setzen. Mit diesem Statement versucht Nike zu mehr Respekt, Selbstbewusstsein, Mut und Einzigartigkeit aufzurufen, was sehr positiv ankam.

Hier ein Video der Nike PR Kampagne in Zusammenarbeit mit der Sportlerin Serena Williams:

3. Bayer mit der Digitalen Hauptversammlung

In den anfänglichen Pandemiezeiten nutzte der Pharmakonzern Bayer die Chance und organisierte die erste virtuelle Aktionärsveranstaltung in der Historie des DAX-Unternehmens. Dies wurde erst möglich gemacht durch eine Lockerung des Aktienrechts. Der Livestream hatte insgesamt rund 20.000 Zuschauer. Bayer stellte sich damit als äußerst innovativ dar. Die Message für mehr Transparenz und Zugänglichkeit für jeden einzustehen, wurde verbreitet und kam sehr positiv an, weshalb viele der Idee des Konzerns Folge leisteten.

8. Das machen PR Agentur und PR Manager

Wer bei der Umsetzung und Erstellung seiner eigenen PR Kampagne Unterstützung in Anspruch nehmen möchte, kann auf eine PR Agentur oder einen PR Manager zurückgreifen.

Eine PR Agentur hilft dabei, die ausgewählten Inhalte von Unternehmen und sonstigen Organisationen an die Öffentlichkeit zu kommunizieren und zu vermitteln. Sie helfen direkt beim Dialog mit der Öffentlichkeit und sorgen dafür, dass das Unternehmen an Sympathie und Vertrauen gewinnt.

Natürlich kann man die Öffentlichkeitsarbeit auch zur eigenen Aufgabe machen. Dann lohnt es sich eine Stelle mit einem PR Manager zu besetzen.

Was macht ein PR Manager?
Der Public Relation Manager hat die Übersicht über alle PR Abläufe. Er definiert die Kernbotschaften, die das Unternehmen nach außen hin kommunizieren möchte und gleicht sie mit den Unternehmenszielen beziehungsweise der Unternehmensstrategie ab. Zudem ist er dafür zuständig die Zielgruppen, die angesprochen werden sollen, zu identifizieren, Veranstaltungen und Presseevents zu organisieren und Pressemitteilungen zu verfassen.

In diesem Zusammenhang dürfen Sie natürlich auch nicht den Pressesprecher vergessen.

Was macht ein Pressesprecher?
Pressesprecher fungieren als wichtige Ansprechpartner und erste Anlaufstelle für Medien und Journalisten. Er ist für direkte Informationsüberlieferung zuständig und versucht dies so zu handhaben, dass sein Unternehmen möglichst positiv dargestellt wird. Er ist somit direkter Vertreter des Unternehmens, weshalb ihm eine hohe Verantwortung zukommt.

9. PR Tools

Tools können Ihnen auch in der Öffentlichkeitsarbeit helfen, die Arbeit übersichtlicher und angenehmer zu gestalten.

Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten PR Tools mit möglichen beispielhaften Anbietern

1. Content Curation Tools
Themen planen und wissen, wonach Sie, Ihre Kunden und die Kunden Ihrer Kunden, suchen und erfahren welche Keywords relevant sind – es gibt einige PR Tools auf dem Markt, die genau dabei helfen. Zu diesen Tools gehören beispielsweise: BuzzSumo, Curata, UpContent und Pocket.

2. PR Analyse Tools
Solche Tools helfen beim Erstellen von Reportings und beim Monitoring und werden deshalb bei vielen Agenturen eingesetzt. So können Sie mit der Aufzeichnung der relevanten KPIs Ihre Entwicklungen und bestenfalls Erfolge oder Learnings sichtbar machen. Folgende Tools können Sie dafür nutzen: CoverageBook, Brand24, Meltwater und netBase Quid.

3. Presseverteiler Tools
Ein guter Überblick ist sehr wichtig für eine organisierte Arbeitsweise. Die Tools helfen Ihnen deshalb dabei, Ihre Kontakte und Dokumente zu managen und übersichtliche Datenbanken mit verknüpften Verteilern zu erstellen. Auf diese Tools können Sie dafür zurückgreifen: Prezly, 24-7 Press release und teamogy.

4. Tools für Pressemitteilungen
Sie wissen nun, worauf Sie beim Schreiben von Pressetexten achten sollten. Zur Unterstützung können Sie einige Tools nutzen, die Ihnen helfen nutzerdefinierte Pressemitteilungen zu erstellen, zu verwalten und zu verteilen. Einige solcher Tools wären zum Beispiel: Newswire, Cision, Onclusive und Prowly.

Viele dieser PR Tools vereinen auch mehrere Funktionen, was praktisch ist, um nicht hunderte Tools nutzen zu müssen, sondern alles auf ein beziehungsweise ein paar wenige aufzuteilen.

10. Das sind die PR Trends 2023

Bevor Sie loslegen können mit der Aufbereitung Ihrer neuen PR Kampagnen, sollten Sie sich noch mit den aktuellen PR Trends befassen.

1. PR und Content Marketing werden stärker miteinander kombiniert
Wie in den obigen PR Kampagnen Beispielen schon ersichtlich geworden ist – immer mehr Unternehmen setzen auf kreativen Content bei der Unternehmenskommunikation. Unternehmen nutzen Content, um ihre Werte und Ziele zu verbreiten und zu verkünden, wofür sie stehen. Also: Je besser und einfallsreicher Ihr Content ist, desto mehr Reichweite erzielen Sie und desto positiver wird der Ruf Ihres Unternehmens beeinflusst.

2. KI und Digitalisierung schreiten voran
Wie auch in anderen Bereichen schon deutlich spürbar, ist auch die PR-Welt zunehmend digitaler. Um relevant zu bleiben, ist es deshalb sinnvoll, auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Setzen Sie intelligente Tech Tools ein und finden Sie so neue Möglichkeiten Daten zu generieren und zu analysieren. Auch Künstliche Intelligenz kann hierbei sowie bei der Content Aufbereitung und Verbreitung von Nutzen sein.

3. Online PR und die Nutzung von Social Media
Auch die Zukunft von PR ist online! Behalten Sie dies im Hinterkopf und kreieren Sie sich einen einzigartigen Webauftritt, um Ihr Unternehmen vielseitig zu präsentieren. Auch die sozialen Netzwerke sollten nicht außer Acht gelassen werden, sondern zur Verbreitung von Mitteilungen und Interaktion mit Kunden genutzt werden. Besonders gut kommen online vor allem Audio- und Video-Formate an. Auch Influencer Marketing wird im B2B immer bekannter und kann große Vorteile mit sich bringen.

4. Eine nachhaltige und sozialpolitische Positionierung
Krisen spitzen sich zu. Lebenswichtige Angelegenheiten wie Umweltschutz und Gleichberechtigung erlangen immer mehr an Aufmerksamkeit und erfordern Taten. Sie und Ihr Unternehmen sollten ökologische und soziale Verantwortung übernehmen, als Sprachrohr dienen und so aufzeigen, für welche Werte sie kämpfen und stehen wollen. Dennoch ist hier Vorsicht geboten: Immer mal wieder vermuten Verbraucher hinter Kampagnen das sogenannte Greenwashing. Greenwashing bezeichnet den Versuch von Unternehmen, sich durch Kommunikationsmaßnahmen möglichst nachhaltig darzustellen, ohne jedoch entsprechende Aktivitäten aktiv umzusetzen. Wo kann Ihr Unternehmen anfangen sich zu verbessern? Bleiben Sie transparent und machen Sie keine Falschaussagen oder verschönten Versprechen, sonst kann das Ganze schnell mal nach hinten losgehen.

5. Mehr Personalisierung und Authentizität sind gewünscht
Journalisten, Influencer und weitere wichtige Bezugspersonen sollten Sie bei Ihren PR Emails und Kontaktaufnahmen am besten persönlich ansprechen und die Beziehungen pflegen. Das kommt gut an und wirkt glaubwürdig, was vor allem im Kontakt mit den Medien wichtig ist. Kein Journalist möchte mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, das unsympathisch wirkt und keinen Wert auf eine gute persönliche Zusammenarbeit legt. Auch Authentizität ist ein weiterhin deutlich unterschätztes Gut, was dabei hilft, dass Sie besser verstanden werden und menschlicher wahrgenommen werden. So gewinnen Sie an Vertrauen und in Folge den Glauben an Ihr Unternehmen und Ihre Ziele.

11. Fazit: Vor und Nachteile von PR

Öffentlichkeitsarbeit ist ein entscheidender Bestandteil des modernen Geschäfts- und Kommunikationsumfelds. Durch gezielte PR Maßnahmen Sie Ihre Reputation aufbauen, das Vertrauen der Öffentlichkeit gewinnen und Ihre Botschaften effektiv verbreiten. Es geht darum, die Kommunikation zwischen einer Organisation und ihren Stakeholdern zu pflegen und zu steuern.

In der heutigen digitalen Ära hat sich die PR Landschaft stark verändert. Soziale Medien und Online Kommunikationskanäle spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Interaktion mit der Zielgruppe. Die traditionellen Methoden der Öffentlichkeitsarbeit wie Pressemitteilungen, Veranstaltungen und Medienbeziehungen haben jedoch nach wie vor ihre Bedeutung.

Allerdings ist PR auch mit Herausforderungen verbunden. Die öffentliche Meinung kann sich schnell ändern, und negative Schlagzeilen können sich schnell verbreiten und den Ruf einer Organisation schädigen. Es erfordert daher eine schnelle Reaktionsfähigkeit und ein effektives Krisenmanagement, um solche Situationen zu bewältigen.

Im Folgenden listen wir die Vorteile und Nachteile beziehungsweise Probleme der Public Relations auf.

Vorteile guter PR Nachteile und Problematiken von PR
Aufbau einer positiven Reputation Risiko von negativer Medienberichterstattung
Steigerung der Bekanntheit und des Images Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Botschaft
Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit Risiko von Missverständnissen und Fehlinterpretationen
Verbesserung der Kundenbindung Notwendigkeit einer schnellen Reaktionsfähigkeit bei Krisen
Schaffung von Möglichkeiten zur Differenzierung Abhängigkeit von externen Medien und Meinungsbildnern
Erhöhte Sichtbarkeit und Anerkennung Schwierigkeiten bei der Messung der Effektivität und Wirkung
Förderung von positivem Mitarbeiterengagement Risiko von Overhyping und unrealistischen Erwartungen
Stärkung der Beziehungen zu Stakeholdern

Hinweis: Wichtg ist, dass dies nur eine allgemeine Liste ist und dass die Auswirkungen von PR sowohl positiv als auch negativ sein können, abhängig von der spezifischen Situation und Umsetzung.

Was deutlich überwiegt sind die Vorteile von PR. Und das nicht ohne Grund: Öffentlichkeitsarbeit ist relevant, denn ohne sie bleibt Ihr Unternehmen nicht relevant!

Arbeiten Sie mit dem Marketing zusammen. Stellen Sie Analysen an und schauen Sie, was aktuell alles los ist in der Welt. Welche Mitteilungen möchten Sie in diese Welt senden? Wofür möchten Sie stehen?

Nutzen Sie Ihr erworbenes Wissen und fangen Sie an, inspiriert von den obigen Beispielen aus dem B2B und B2C, Ihre PR zu verbessern, zu erweitern und zu verfestigen!

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