Corporate Social Responsibility - Teil 1 Der Wert von Nachhaltigkeit im „War for Talents“
Wirtschaftlicher Erfolg allein reicht heute nicht mehr aus, um die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern. Medien, Gesellschaft und potenzielle Arbeitskräfte erwarten mehr.
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Die Einführung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen und deren professionelle Kommunikation sind daher unverzichtbar für den Erfolg einer Firma, für ihren Marktwert und ihre Attraktivität bei Nachwuchskräften. Denn gerade junge Menschen legen Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber sich im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) engagiert, soziale Verantwortung übernimmt und eine flexible Lebensgestaltung ermöglicht.
Facettenreiche CSR
Ob Work-Life-Balance, Gender Mainstreaming, altersgerechte Arbeitsplätze und Arbeitszeitmodelle oder ein nachhaltiges Umweltmanagement – die Liste der gesellschaftlichen Anforderungen an Unternehmen ist lang. Denn CSR umfasst nicht nur die Themenfelder Umweltschutz, Ressourceneffizienz sowie soziales und gesellschaftliches Engagement, sondern beinhaltet auch eine umsichtige Personalentwicklung unter Berücksichtigung familiärer, gesundheitlicher und sozialer Belange der Mitarbeiter. Dies führt zunehmend zu einem Umdenken auf Firmenseite. Laut einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn setzen mittlerweile knapp 60 Prozent der „wohltätig aktiven Unternehmen“ CSR für personalbezogene Ziele ein. Eine verantwortungsvolle, nachhaltige und zukunftsorientierte Unternehmensführung ist für gut ausgebildete, oft auch gesellschaftlich engagierte Fachkräfte längst genauso wichtig wie monetäre Anreize.
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor
Gespräche mit Unternehmensvertretern skizzieren branchenübergreifend ein durchaus nüchternes Bild: Vorstände und Geschäftsführer haben naturgemäß vor allem ökonomische Kennzahlen im Blick. Zwar steigt das Bewusstsein der Betriebe für das zunehmende Gewicht von Corporate Social Responsibility, dennoch konkurriert das Thema besonders im industriellen Mittelstand stark mit wirtschaftlichen Zwängen. „CSR spielt für uns dann eine Rolle, wenn die wirtschaftlichen Umstände uns dazu zwingen, dieses Thema anzugehen“, so der Geschäftsführer eines mitteldeutschen Maschinen- und Anlagenbauers. Der Vorstand eines Sonderfahrzeugbau-Unternehmens aus Süddeutschland erklärt: „Gesetzliche Rahmenbedingungen für Emissionswerte zwingen uns ohnehin, unsere Produkte und Produktionsprozesse nachhaltig zu gestalten. Dies steigert automatisch auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber“. Der Geschäftsführer einer Firma aus der Antriebstechnik-Branche wiederum verrät: „Das Thema kam bei uns durch ein Erdbeben in China, von dem eines unserer Werke betroffen war, auf die Agenda. Durch unser Engagement beim Wiederaufbau haben wir gelernt, wie wichtig Nachhaltigkeitskommunikation für uns ist – sowohl für den Absatz unserer Produkte, als auch wegen der Abstrahleffekte auf unsere Employer Brand.“
Öffentliche Wahrnehmung
Auch der internationale Wettbewerb erhöht die Erwartungen an nachhaltiges und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln. Besonders in Krisenzeiten oder bei einer Verschiebung der Marktverhältnisse können Corporate Social Responsibility und deren Kommunikation großes Gewicht erlangen. Zudem ist das allgemeine Bewusstsein für die Thematik in der Gesellschaft extrem gewachsen: Beispiele wie eine kritische Berichterstattung über die Produktionsmethoden von Textildiscountern oder die Arbeitsbedingungen bei einem großen Online-Versandhändler und die darauffolgende allgemeine Aufregung zeigen, welche Macht die öffentliche Wahrnehmung mittlerweile hat. Nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln wird von Firmen geradezu erwartet. Hinzu kommt, dass Imageschäden und damit einhergehende Reputationsverluste sich nicht zwangsläufig auf die verursachende Firma beschränken, sondern auch Auswirkungen für die gesamte Branche haben können.
CSR und Human Ressources
Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung macht sich nicht nur in den Augen von Investoren und Öffentlichkeit bezahlt, sondern hilft Betrieben zunehmend auch, Mitarbeiter zu binden und im „War for Talents“ gegenüber anderen Marktteilnehmern die Nase vorn zu haben. Mehr zum Thema CSR im Personalbereich erfahren Sie im zweiten Teil dieses Artikels.
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