Kooperationen Hand in Hand – Partnerschaften als Erfolgsfaktor

Von Memo Dener*

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Unternehmen stehen heute vor mehr Herausforderungen denn je. Innovationsfähigkeit und das schnelle Anpassen an die Marktbedingungen sind unerlässlich. Kooperationen mit anderen Unternehmen können dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor sein – wenn sie richtig gelebt werden.

Entscheidend für das Gelingen einer Partnerschaft ist, dass man selbst bereit ist, sich für den anderen einzusetzen.
Entscheidend für das Gelingen einer Partnerschaft ist, dass man selbst bereit ist, sich für den anderen einzusetzen.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Gemeinsam sind wir stark – das ist leicht gesagt, im Unternehmensumfeld jedoch häufig nur eine leere Floskel statt Mittel zum Erfolg. Laut einer aktuellen Studie erwarten beispielsweise 53 Prozent der befragten Entscheider aus der Wirtschaft, im Bereich Digitalisierung neue Allianzen und Partnerschaften als Folge der Corona-Krise. Der Lockdown hat deutlich gemacht, wie wichtig soziale Verbindungen, Kommunikation, Gespräche und Zusammenarbeit sind. Diese Erkenntnis sollte vom privaten in das geschäftliche Umfeld übernommen werden. Statt die Ellenbogen auszufahren, muss den wirtschaftlichen Herausforderungen heute und auch in Zukunft Hand in Hand entgegengetreten werden.

Innovationsfähigkeit und schnelle Reaktion auf Veränderungen des Marktes können Unternehmen aufgrund begrenzter Ressourcen und Know-how an ihre Grenzen bringen. Partnerschaften können dann den Unterschied machen. Denn daraus können Synergien entstehen, von denen letztendlich alle Parteien profitieren. Unternehmen können sich auf ihre Stärken konzentrieren, statt darauf Schwächen auszugleichen. Risiken werden auf mehrere Schultern verteilt und Ressourcen gebündelt, was insbesondere in Krisenzeiten ein mutiges und flexibles Agieren ermöglicht.

Prominentestes Beispiel für eine Kooperation im Zuge der Krise ist wohl die Zusammenarbeit fünfzehn internationaler Pharmakonzerne. Bisher war die Branche vor allem für eines bekannt: ihren harten Wettbewerb. Die Corona-Pandemie führt nun zu einem beispiellosen Wandel. Ehemalige Konkurrenten wollen gemeinsam über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg an der Entwicklung von Medikamenten, Impfstoffen und Diagnosetools arbeiten. Die beteiligten Unternehmen gewähren dafür Zugang zu eigenen Forschungsergebnissen und firmeneigenen Bibliotheken. Die Entwicklung von Medikamenten ist nämlich kosten- und zeitintensiv. Am Ende kann somit nicht nur die Gesellschaft von der Zusammenarbeit profitieren, sondern auch die Pharmaindustrie selbst.

Ego ist hier fehl am Platz

Bislang jedoch schließen viele Unternehmen Partnerschaften hauptsächlich aus einem Grund ab: Sie wollen den Verkaufskanal des anderen nutzen. Problem daran ist, dass dadurch ein Ungleichgewicht entsteht. Die eine Seite bleibt untätig und wartet darauf, dass der andere für ihn die Arbeit erledigt. Erst nachdem erste Erfolge zu erkennen sind, wird aus einem schlechten Gewissen heraus selbst etwas getan. Diese Art von Partnerschaft kann so aber nicht langfristig bestehen und zu Erfolg führen. Nur wer Partnerschaften verinnerlicht, zu Partnern steht und diesen auf Augenhöhe begegnet, wird die vorhandenen Synergien für den eigenen Erfolg auf lange Sicht umsetzen können.

Den richtigen Partner finden

Partnerschaften müssen deshalb unbedingt regelmäßig hinterfragt und gegebenenfalls beendet werden. Entscheidend für ein Gelingen ist, dass man selbst bereit ist, sich für den anderen einzusetzen. Ziel sollte nicht der kurzfristige finanzielle Gewinn sein, sondern ein dauerhafter gemeinsamer Erfolg. Ständiges Vergleichen, zum Beispiel wer mehr Arbeit in die Partnerschaft investiert, ist fehl am Platz. Stattdessen sollte man bereit sein, sich selbst zurückzustellen und dem Partner Erfolge zuzugestehen.

Solch eine echte Partnerschaft findet man nicht mal eben so. Der Markt muss immer wieder neu studiert werden und es bedarf Mut, um neue Partnerschaften einzugehen. „Immer weiter, nur nicht verändern“, ist die falsche Strategie und rächt sich in Krisen, wie der Aktuellen. Die Maschinerie Wirtschaft wird nicht so schnell anlaufen, wie wir uns das alle erhoffen. Visionäre liefern die Ideen, die heute unbedingt benötigt werden, um sich wie ein Chamäleon an die neue Situation nach Corona anzupassen. Aber auch diese Visionäre brauchen wiederum Partner, die Ideen und Ziele mit ihren Ressourcen in die Tat umsetzen können. Wenn beide Seiten aktiv aufeinander zugehen, führt das zum gewünschten Erfolg.

Partner aus den eigenen Reihen

Wer die richtige Einstellung gegenüber externen Partnern an den Tag legt, wird das auch gegenüber den eigenen Mitarbeitern ausleben. Partnerschaftlich gehandelt werden muss auch nach innen. Denn die eigenen Mitarbeiter können ebenfalls dabei helfen, sich als Unternehmen weiterzuentwickeln. Häufig sind sie stille Wissensträger, die sich aus einem einfachen Grund nicht äußern: Man hat sie nie nach ihrer Meinung gefragt. Dabei können hier neue Ideen schlummern, die Unternehmen erfolgreich durch Krisenzeiten bringen. Mehr als das, der Corona-bedingte Stillstand kann zu einer Chance werden, die eigenen Mitarbeiter zu Visionären zu machen. Beispiel Bosch: In Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten und Hochschulen bildet der Autozulieferer erfahrene Mitarbeiter im Bereich Softwareentwicklung und Digitalisierung weiter, um mit dem technologischen Wandel der Autoindustrie Schritt zu halten.

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Ob intern oder extern, am Ende ist es somit entscheidend, eine Mentalität zu entwickeln, die den Boden für Zusammenarbeit jeder Art ebnet. Es muss aufeinander zugegangen und miteinander kommuniziert werden. Die Kommunikation mit ehemaligen Konkurrenten, Visionären und Mitarbeitern wird zur Umsetzung von Ideen führen, die den Unterschied machen. Festgefahrene Denkmuster können dann dank neuer Impulse hinterfragt und durchbrochen werden. Über sein eigenes Ego springen und den Erfolg mit Partnern teilen, ist in Zukunft der Schlüssel zum Erfolg.

* Memo Dener ist CEO von axeed.

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