Datenvisualisierung So setzen Sie Daten richtig in Szene
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – wenn es gut gemacht ist. Das gilt auch für die Visualisierung von Daten. Anhand einer anschaulichen Grafik kann das menschliche Auge Zahlen auf einen Blick erkennen und verstehen.
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Wer sich mit Fotografie beschäftigt, konzentriert sich oft auf den Kameratyp, das Modell, die Anzahl der Pixel und ähnliches. Aber diese technischen Details sind gar nicht so wichtig. Entscheidend ist die Absicht, die der Fotograf mit einem Bild verfolgt. Sie bestimmt alles andere – Hintergrund, Verschlusszeit, Schärfentiefe. Um zum Beispiel darzustellen, wie viel Pulverschnee im Skigebiet liegt und wie klein der Mensch im Vergleich zum Berg ist, empfiehlt sich eine Komposition, die zu zwei Dritteln aus Schnee besteht und ein paar Skifahrer in der Ferne zeigt.
Es gibt viele Abhandlungen darüber, wie sich mit einem Bild Aufmerksamkeit erzeugen, eine Botschaft transportieren oder Gefühle beim Betrachter auslösen lassen. Viele dieser Erkenntnisse gelten auch für die moderne Datenanalyse: Beim Visualisieren von Daten geht es darum, Ergebnisse auf einen Blick sichtbar und verständlich zu machen. Deshalb ist es auch hier so wichtig, eine Intention zu haben. Vor Auswahl der Daten sollte man sich daher zwingen, eine klare Frage oder Hypothese zu formulieren.
Mengen, Verteilungen, Trends: Auf einen Blick erkennbar
Grafiken, Diagramme, Kurven und Landkarten – mit einer gut gemachten Visualisierung kann der Betrachter Mengen, Verteilungen und Zusammenhänge wesentlich schneller erfassen als anhand von Zahlenreihen in einem Excel-Sheet. Egal ob beim Präsentieren der Verkaufszahlen oder der Webtraffic-Entwicklung: Durch die visuelle Aufbereitung werden Trends, Muster und Beziehungen in großen Datenmengen sichtbar und prägen sich auf eine bestimmte Weise ein, die das Gehirn extrem schnell verarbeiten kann.
So bieten sich für den Aufbau von Mengen bestimmte Muster an, die das menschliche Gehirn sofort erfassen kann, ohne aufwändig zählen zu müssen. Das farbliche Hervorheben von Ergebnissen hat einen ähnlichen Effekt. Auch die Darstellung von Kategorien, Clustern und Landkarten sind Möglichkeiten, um den visuell arbeitenden Teil des Gehirns anzusprechen. All diesen Elementen ist gemeinsam, dass sie Informationen so darstellen, dass wir sie verstehen, ohne darüber nachzudenken.
Interaktive Visualisierungen: Mit den Daten „spielen“
Eine statische Grafik kann nur eine Frage zu einem bestimmten Datensatz in einem bestimmten Kontext beantworten. Vor allem aber wenn mehrere User aus verschiedenen Abteilungen mit demselben Datensatz arbeiten, ergeben sich oft weiterführende Fragen und neue Perspektiven. Hier helfen interaktiven Visualisierungen beim Beantworten: Damit sieht der Anwender nicht nur das „Was“, sondern kann auch dem „Warum“ auf den Grund gehen. Sobald er eine Variable verändert, verändert sich auch die Grafik. Das ermöglicht es ihm, mit den Daten zu „spielen“ und so Beziehungen, Anomalien oder Muster aufzeigen, die vorher nicht ersichtlich waren.
Wie das in der Praxis aussehen kann? In unserer Bildergalerie finden Sie einige Beispiele für gute Datenvisualisierung:
5 Tipps für die Visualisierung
1. Beginnen Sie mit einfachen Auswertungen: Analysieren Sie zunächst die Daten, die Ihnen bereits vorliegen – etwa in bestehenden Excel-Tabellen. Wenn Sie weitere Daten für die Auswertung benötigen, bitten Sie die IT-Abteilung um Hilfe. Diese kann Ihnen einen schnelleren Zugriff auf die jeweiligen Daten verschaffen und sie so aufbereiten, dass Sie ohne Vorarbeit direkt mit der Analyse starten können.
2. Formulieren Sie eine Frage/ These: Welche Absicht verfolgen Sie mit Ihrer Visualisierung? Welchem Zweck soll sie dienen? Welche Fragen hat die Zielgruppe? Zu welchen weiteren Fragen soll die Grafik anregen? Zwingen Sie sich, noch bevor Sie die Daten auswählen, eine klare Frage oder These zu formulieren.
3. Wählen Sie Kennzahlen mit Aussagekraft: Treffen Sie eine strikte Auswahl. Wählen Sie für Ihre Visualisierung nur Kennzahlen aus, die für die jeweiligen Ziele relevant sind. Wenn Ihr Unternehmen zum Beispiel auf Expansionskurs ist und der Neukundengewinnung eine besondere Bedeutung zukommt, ist die Neukundenrate eine wichtige Kennzahl. Hat Ihr Unternehmen besonders viele oder ernstzunehmende Wettbewerber, nehmen Sie Kennzahlen zu den Marktanteilen der Mitbewerber auf.
4. Keep it simple! Der größte Fehler besteht darin, die Visualisierungen zu überfrachten. Wählen Sie nur die wirklich relevanten Kennzahlen aus. Auch bei der Gestaltung Ihrer Grafik sollten Sie sich auf möglichst wenige Farben und Formen beschränken. Trägt ein Element nicht dazu bei, Ihre Frage zu beantworten oder Ihre These zu stützen, verwerfen Sie es. Wenn Sie beispielsweise eine Landkarte verwenden, müssen die Meere, die die dargestellten Länder/Kontinente umgeben, nicht unbedingt blau sein. Im Sinne der Einfachheit sollten Sie für das Meer die Farbe des Hintergrunds wählen.
5. Den passenden Hintergrund wählen: Es gibt verschiedene Hilfsmittel, mit denen wir unser Hauptmotiv hervorheben können – Größe, Kontrast, Farben. Was oft vernachlässigt wird, ist der Hintergrund. Ohne einen Hintergrund wirkt das Bild jedoch schnell überladen. Ist der Hintergrund dagegen zu dominant oder zu dynamisch im Verhältnis zum eigentlichen Motiv, besteht die Gefahr, dass das Bild Ihre Botschaft nicht deutlich genug transportiert. Wählen Sie einen Hintergrund, der nicht von Ihrer Visualisierung ablenkt, sondern ihre Aussage hervorhebt.
Andy Cotgreave ist Senior Technical Evangelist beim Data-Analytics-Plattformanbieter Tableau sowie Buchautor. Außerdem betreibt er einen Blog zum Thema Datenanalyse und -visualisierung.
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