Top 5 Digitalisierungsfelder 2023 Starten – Machen – Testen – Überprüfen – Verwerfen – und dann wieder von vorne

Ein Gastbeitrag von Göran Göhring* |

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Wie transformiere ich mein B2B Unternehmen mit den Möglichkeiten, die die Digitalisierung heute bietet? Hier erfahren Sie, was die wichtigsten Digitalisierungsfelder 2022 sind sowie einiges mehr.

Erkenntnis des digitalen Wandels: Es geht immer wieder von vorne los!
Erkenntnis des digitalen Wandels: Es geht immer wieder von vorne los!
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Manchmal weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Gerade die Lenker mittelständischer Unternehmen mit B2B Fokus tun sich bei der Digitalisierung schwer. Meist geht man zu rational an die Digitalisierung ran, weiterhin gehört ein heutiger Unternehmenslenker eher nicht zu den Digital Natives.

Wenig hilfreich ist, bereits Bekanntes einfach in die digitale Welt zu kopieren, gelingt der digitale Wandel doch nicht geradlinig. Vielmehr geht es darum, Neues einfach erst einmal zu testen, dann zu machen und gegebenenfalls auch wieder zu verwerfen – und wieder zu testen – wieder zu machen – wieder zu verwerfen. Die dahinterliegende Erkenntnis: Ein Endziel gibt es nicht. Ergo sind auch Digitalisierungserfolge nur kurzfristig. Schließlich dreht sich die Welt immer weiter. Es gilt zu akzeptieren, dass das, was heute super erscheint, morgen vielleicht schon kalter Kaffee ist.

Management mit Ungewissheit

Die erste Übung besteht darin, eine im Kopf festsitzende Annahme zu hinterfragen: „Wer im Berufsleben keine Fehler macht, dem winkt eine steile Karriere.“ Heute kommt es aber vielmehr auf eine Ungewissheitskompetenz an. Der Begriff steht für die Fähigkeit, beherzt und schnell zu entscheiden und dabei aus Fehlern rasch zu lernen. Dies liegt unserer deutschen Mentalität wohl weniger.

Dabei gilt Ungewissheitskompetenz als der entscheidende Erfolgsfaktor in der militärischen Führung und ist auch in der Notfallmedizin hilfreich. Und so gehört die Entwicklung der Fähigkeit, sich im Nebel der Ungewissheit zu bewegen, ganz nach oben auf die Agenda in Krisen und generell im Umgang mit Neuem. Dementsprechend erscheint es als gute Eigenschaft, um mit digitaler Innovation eine Wandlungsfähigkeit zu erzielen.

Mit digitalen Tools effektiver zum Erfolg

Die unternehmerische Aufgabe in unserer heutigen Welt ist es zweifellos, mit digitalen Methoden und Tools effektiver und effizienter zu werden – gerade als B2B Unternehmen.

Ein Beispiel: Mit STAGG & FRIENDS haben wir ein Remote First-Unternehmen gebaut. Unsere Mitarbeitenden arbeiten in Deklination von Brics (was sind unsere Arbeitsräume), Bytes (wie digitalisieren wir alle Prozesse) und Behavior (wie muss sich das Verhalten und die Zusammenarbeit verändern) heute anders als noch vor ein paar Jahren. Sind wir fertig mit der Gestaltungsphase dieses neuen Arbeitens? Nein. Aber der Tipping Point ist erreicht und gegenüber der alten Arbeitswelt funktioniert vieles besser und fühlt sich leichter an. Dieses verschafft uns eine große Flexibilität – nicht nur beim Gewinnen neuer Kollegen, sondern auch in der Betreuung unserer Kunden.

Den digitalen Wandel im B2B Unternehmen gestalten

Folgende Themenfelder kann ein B2B Unternehmenslenker angehen:

1. Produktions- und Verwaltungsprozesse sowie intelligente Datenverarbeitung und -analyse standardisieren und digitalisieren.

Natürlich lassen sich fast alle Prozesse eines Unternehmens digitalisieren. So erlangt man eine nie zuvor erreichte Effizienz. Vor allem aber schafft man eine bessere Datengrundlage und damit die Fähigkeit, Entscheidungen schneller zu treffen. Dies gilt für digitale Finanzprozesse zur Always-on-Bereitstellung von KPI’s bis hin zur Automatisierung aller Standardprozesse eines Unternehmens.

2. Zusammenarbeit innerhalb der Organisation optimieren.

Dieses Arbeitsfeld reicht von einfachsten, cloudbasierten, kollaborativen SaaS-Tools der Zusammenarbeit mit- und untereinander – wie etwa Troi, Personio, Commitly, Adam Reporting, Spendesk, MS Teams, Miro oder Travel Perk – bis hin zur durchdeklinierten Remote First-Strategie einer Organisation. Jeder muss bewusst verstehen und lernen, dass sich die Art und Wirkung von Kommunikation und innerhalb der Unternehmen und kundenbezogen, radikal verändert.

3. Kommunikative Interaktion mit Kunden und Konsumenten verbessen, beschleunigen und automatisieren.

Früher waren es insbesondere der Vertrieb und das Marketing, die mit Kunden und Konsumenten in Kontakt standen. Heute ermöglichen digitalgetriebene Strategien engere und nahtlos strukturierte Geschäftsopportunitäten, funktions- und gewerkeübergreifend. Wichtig dabei: Datensilos müssen abgebaut werden, so dass alle Abteilungen eines Unternehmens auf Kundeninformationen zugreifen können.

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4. E-Commerce betreiben und ausbauen.

Digitale Shoppingplattformen gehören spätestens seit der Pandemie auf jede Agenda und ganz besonders im B2B Bereich, wo noch immer viel Aufholbedarf in punkto Customer Experience besteht. E-Commerce zu betreiben reicht aber weiter. Globale, skalierbare Geschäfte gehen effizienter denn je von statten – vom Markplatz-Business bis hin zur Circular Economy.

5. Verknüpfte, kreative Erlebnisse schaffen.

Gerade bei B2B Experiences bedarf es einer starken Verbindung aus einem strategischen Fundament, kreativer Lösungskompetenz und technologischem Know-how. Reale Erlebnisse gilt es nicht nur digital zu unterstützen, sondern die vermeintliche Grenze zwischen real und digital aufzulösen. Dafür benötigt man hybride Lösungen, die faktische Mehrwerte mit positiven Emotionen verbinden.

Zusammenfassend gilt: Einfach mal starten – machen – testen – überprüfen – verwerfen – und dann wieder neu. Das ist der neue Kreislauf des Denkens, damit der digitale Wandel gelingt. Verbunden ist dies alles mit der Akzeptanz, selbst eine Ungewissheitskompetenz entwickeln zu müssen. Und der Erkenntnis, dass man nie fertig ist. Aber jeder noch so kleine Erfolg wird den Mutigen bestärken, weiterzumachen.

*Göran Göhring ist geschäftsführender Partner von STAGG & FRIENDS .

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