China Market Insider Chinahandel in Zeiten von Corona – Virtuelle Handelsmessen und B2B-E-Commerce mit Alibaba

Von Henrik Bork*

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B2B-Geschäftsbeziehungen verändern sich durch die Coronakrise, das gilt insbesondere für das internationale Geschäft. Für den „neuen Außenhandel“, derzeit in Chinas Medien ein großes Thema, empfiehlt sich nun die die B2B-E-Commerce-Plattform Alibaba mit einer Reihe von innovativen Dienstleistungen für SME in Europa und den USA.

Mit dem Format „China Market Insider“ berichtet marconomy regelmäßig über Marketing-Trends in China.
Mit dem Format „China Market Insider“ berichtet marconomy regelmäßig über Marketing-Trends in China.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Die Alibaba-Webseite für Firmen, die ihre Produkte global vermarkten wollen, hat bereits mehr als 13 Millionen registrierte Firmennutzer weltweit. Unternehmen, die ihre Produkte online stellen, erreichen Käufer in „mehr als 190 Ländern und Regionen“, heißt es auf seller.alibaba.com.

B2B-Geschäftsbeziehungen in 40 verschiedenen Kategorien können auf der Plattform in englischer Sprache geknüpft werden, darunter in den Bereichen Elektronik und elektronische Konsumgüter, Maschinenbau, Haus und Garten, Gesundheit und medizinische Hilfsgüter, Kleidung und viele andere. Neu ist, dass Alibaba mit Hilfe seiner Plattform nun auch massiv auf den Markt der Handelsmessen und Konferenzen drängt – alles selbstverständlich virtuell.

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Alibaba wird zum virtuellen Messeveranstalter

Im laufenden Jahr allein wird Alibaba 20 Online-Handelsmessen veranstalten. Die erste ist am 28. Juni zu Ende gegangen. Die generelle Idee ist, dass Alibaba denjenigen Unternehmen in China und weltweit, die traditionell auf den Besuch von Messen wie etwa der jährlichen Kanton-Messe in Südchina gesetzt hatten, nun zunehmend digitale Dienstleistungen anbieten will, die Messebesuche komplementieren oder gar überflüssig machen. Das Angebot virtueller Firmenbesichtigungen in 3D ist eine der Neuerungen, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Ohne Fabriken in real und „on site“ zu besichtigen, ohne das Gegenüber wirklich zu kennen, fehlt vielen Firmen das Vertrauen, Bestellungen im Wert von mehreren Millionen Euro aufzugeben. In 3D gefilmte, live gestreamte Firmenbegehungen können ab jetzt ein gewisses Grundvertrauen schaffen. „Auf unserer ersten Alibaba Online-Tradeshow haben wir versucht, mit 3D-Fabrikbesichtigungen, Videokonferenzen mit Simultandolmetschern der realen Situation so nahe wie möglich zu kommen, um Kommunikationsbarrieren abzubauen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen“, sagte Zhang Kuo, der Geschäftsführer der internationalen Webseite von Alibaba gegenüber dem Fachmedium CIF News.

Ähnlich wie auf einer echten Messe werden auf der internationalen Alibaba-Plattform gerade virtuelle Ausstellungshallen für verschiedene Industrien geschaffen.
Ähnlich wie auf einer echten Messe werden auf der internationalen Alibaba-Plattform gerade virtuelle Ausstellungshallen für verschiedene Industrien geschaffen.
(Bild: alibaba.com)

Ähnlich wie auf einer echten Messe werden auf der internationalen Alibaba-Plattform gerade zwölf virtuelle „Ausstellungshallen für verschiedene Industrien“ geschaffen, sagte Ding Wei, der Direktor für Industrieoperationen bei Alibaba International, gegenüber der Wirtschaftszeitung Meiri Jingji Xinwen. B2B-Händler könnten „sich ein gutes Bild von einer Fabrik machen ohne ihr Büro zu verlassen“, sagte Ding. Neben Livestreaming für Produktvorstellungen gibt es auch die Möglichkeit zu Telefon- und Videokonferenzen, damit beide Seiten „von Angesicht zu Angesicht kommunizieren“ könnten.

Sicherheit bei internationalen Geschäften

Alibaba International hat auch begonnen, ausländischen Firmen mit einer bis zu 60 Tagen verlängerten Kreditlinie zu helfen, um dem internationalen Online-Großhandel in der Folge der Coronakrise auf die Sprünge zu helfen. Der B2B-Markt habe „in den vergangenen zwei Monaten eine Transformation erlebt, die sonst zwanzig Jahre dauert“, sagte John Caplan, Präsident von Alibaba.com für Nordamerika und Europa gegenüber dem Magazin Business Insider. Nicht nur will Alibaba ausländischen Firmen mit großzügigen Zahlungskonditionen bei der Sicherung ihres Cash Flows und ihrer Liquidität helfen, eine neue Webseite namens „Alibaba Freight“ helfe außerdem, Großsendungen direkt auf der Webseite abzuwickeln.

Für B2B-Verkäufe auf seiner Plattform sichert Alibaba zudem neue Unterstützung bei Schlichtungen im Falle von Vertragsbrüchen zu. „Wenn der Käufer den Vertrag bricht, wird die Plattform Schlichtung für eine Kompensation zur Verfügung stellen. Wenn der Verkäufer den Vertrag bricht, wird die Plattform dem Käufer sein Geld zurückgeben“, sagte Zhang Kuo, Geschäftsführer der internationalen Webseite von Alibaba, gegenüber chinesischen Journalisten.

*Henrik Bork, langjähriger China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Rundschau, ist Managing Director bei Asia Waypoint, einer auf China spezialisierten Beratungsagentur mit Sitz in Peking. „China Market Insider“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Vogel Communications Group, Würzburg, und der Jigong Vogel Media Advertising in Beijing.

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