Definition und Anwendung Innovative Eventformate – was ist ein Barcamp?

Autor / Redakteur: Susanne Queck / Lena Ulsenheimer |

Frontalvorträge und klassische Konferenzen waren gestern – also auf zu neuen Ufern! Barcamps sind eine hervorragende Chance für den Austausch mit Gleichgesinnten sowie den Erkenntnisgewinn und gerade in Zeiten der Netzwerkkultur unverzichtbar. Kaum ein Format bringt so einfach Menschen aus gleichen Branchen zusammen, ohne sich um Hierarchien zu kümmern. Was genau ein Barcamp ist, wie es abläuft und welche Vorteile es hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Barcamps sind DAS Event-Format der Zukunft! Anders als bei klassischen Konferenzen werden bei einem Barcamp keine Speaker gebucht, sondern das Programm wird von den Teilnehmern selbst gestaltet. Also auf zu neuen Ufern!
Barcamps sind DAS Event-Format der Zukunft! Anders als bei klassischen Konferenzen werden bei einem Barcamp keine Speaker gebucht, sondern das Programm wird von den Teilnehmern selbst gestaltet. Also auf zu neuen Ufern!
(Bild: gemeinfrei / Pexels )

Ein Barcamp ist ein offenes Veranstaltungsformat, das von Spontanität und Inspiration lebt. Konkrete Themen und ein vorab festgelegtes Programm gibt es nicht, lediglich das übergeordnete Thema (beispielsweise „B2B Marketing in China“) ist den Teilnehmern bekannt. Auch Referenten werden bei einem Barcamp nicht benötigt, denn die Teilnehmer allein bestimmen die Inhalte und Formate der Veranstaltung.

Ablauf – individuell, personalisiert und lebendig

  • Trotz des offenen Formats und der individuellen Gestaltung gibt es Tricks für einen optimalen Ablauf eines Barcamps:
  • Ein Barcamp startet in der Regel mit einer Opening Session. Jeder Teilnehmer beschreibt sich mit drei Stichworten, wobei hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Zeigen Sie den anderen Teilnehmern, wer Sie sind: Was sind Ihre Hobbys und welche Eigenschaften zeichnen Sie aus?
  • Nach der kurzen Vorstellungsrunde geht es an die Erstellung des Programms. Jeder Teilnehmer hat nun die Gelegenheit, seine Erfahrungen, sein konkretes Thema oder seine Frage für eine Session anzubieten, indem er diese/s kurz vorstellt. Per Handzeichen wird ermittelt, wie viele potenzielle Interessenten sich für diesen Beitrag finden.

WICHTIG: Das Format der Sessions ist nicht festgelegt! Es können Vorträge, Diskussionen oder Workshops sein. Vielleicht möchten Sie als Input nur eine Frage stellen und schauen, was sich ergibt.

  • Bei der anschließenden Sessionplanung werden alle erfassten Beiträge mit Räumen und Uhrzeiten in einem Plan festgehalten. Jeder Teilnehmer erstellt sich nun nach Interesse seinen individuellen Tagesplan.
  • Die folgenden Stunden sind für den Ablauf der einzelnen Sessions eingeplant. In der Regel wird für einen Beitrag ein zeitlicher Rahmen von 30 bis 45 Minuten vorgesehen – ab und an entstehen während einer Session bereits konkrete Arbeitsergebnisse.
  • Nach Ablauf der Sessions steht eine kurze Abschlussrunde an. Jeder teilt drei seiner persönlich wichtigsten Learnings mit den anderen Teilnehmern und gibt ein kurzes Feedback.

Der Moderator: Ansprechpartner und Organisator

Doch ganz ohne Hilfe, geht es dann doch nicht. Um Chaos und Unwissen zu vermeiden, braucht jedes Barcamp einen Moderator, dem gewisse Aufgaben während des Events zukommen:

  • 1. Sessionplanung: Dieser Punkt gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Moderators. Er muss einschätzen (nicht nach eigenem Interesse, sondern aufgrund der Handzeichen der Barcamper), ob eine Session zustande kommt. Auch bei der Raum- und Zeitvergabe ist der Moderator unverzichtbar. Er sorgt dafür, dass kein Chaos ausbricht. Zu viele Sessions? Kein Problem, der Moderator kann gegebenenfalls gleiche Thematiken zusammenlegen.
  • 2. Zeiten einhalten: Die Zeiteinhaltung ist bei einem Barcamp essentiell – das fängt bei der Vorstellungsrunde an, geht bei den Sessions weiter und endet in der Feedbackrunde. Jeder Time Slot muss genau eingehalten werden, denn überzogene Sessions können dazu führen, dass am Ende Beiträge entfallen. Auch das fällt in den Verantwortungsbereich des Moderators.
  • 3. Neulinge an die Hand nehmen: Irgendwann ist es immer das erste Mal – auch als Barcamper. Und nicht jeder ist sofort offen für dieses innovative Eventformat und traut sich, direkt eine Session vorzuschlagen. Der Moderator sollte ein Gefühl für Newbie-Barcamper haben, sie motivieren und ihnen gegebenenfalls die Angst nehmen.
  • 4. Ansprechpartner: Der Moderator ist zu jeder Zeit der erste Kontakt, der für einen geordneten Überblick und eine lockere Atmosphäre sorgt. Das fängt bei technischen Details an und hört bei inhaltlichen Fragen auf.

Vorteile des Veranstaltungsformats

Bei einem Barcamp erhalten Sie Antworten auf Ihre individuellen Fragen und Herausforderungen, außerdem lernen Sie Ideen und Konzepte anderer Barcamper kennen.

Das innovative Eventformat fördert den Wissensaustausch unter den Teilnehmern und stärkt den Netzwerkausbau. Das Besondere an einem Barcamp ist die lebendige Themengestaltung. Es gibt immer Inhalte, die von einigen Teilnehmern schon stärker behandelt wurden als von anderen. So kristallisieren sich schon nach kurzer Zeit Experten zu einzelnen Themen heraus. Auch das können Sie für sich nutzen, indem Sie sich während oder nach den Sessions mit den Experten austauschen und vernetzen.

Überlegen Sie doch mal, ob Ihr nächster Interner Workshop, das bevorstehende Meeting oder die nächste Kundenveranstaltung nicht auch im Barcamp-Format sein sollte. Mit ziemlicher Sicherheit wird das ein echter Erfolg und glückliche Teilnehmer sind Ihnen sicher.

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Lockere Atmosphäre, aber: Regeln müssen sein

Um einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können, hat das marconomy Team einen Barcamp-Leitfaden aufgestellt. Dieser wird zu Beginn des Events vom Moderator erklärt und sollte unbedingt eingehalten werden:

  • 1. Benutzen Sie für Ihre Vorstellung nur drei Hashtags (charakteristische Eigenschaften).
  • 2. Wenn Sie etwas präsentieren möchten: Tun Sie es!
  • 3. Jedes Format, vom Vortrag bis zum gemeinsamen Spaziergang, ist erlaubt.
  • 4. Sie begegnen sich auf Augenhöhe, unabhängig vom Background der Person.
  • 5. Die Anzahl der Sessions werden nach Relevanz für die Teilnehmer, Zeit und Räumlichkeiten vergeben.
  • 6. Keine Session wird vorher festgelegt.
  • 7. Sessions dauern so lange wie sie dauern müssen oder bis der nächste Session Slot beginnt.
  • 8. Barcamp-Neulinge sind in der Regel aufgefordert auch selbst eine Session einzubringen, um das Format kennenzulernen. Allerdings ist das natürlich kein Muss.
  • 9. Wer in einer Session nichts mehr beitragen kann oder nichts Neues mehr lernt, bewegt sich dank seiner zwei Füße einfach in den nächsten Raum.
  • 10. Community-Gedanke: Sprechen und teilen Sie das Barcamp in Ihrem Netzwerk mit dem Hashtag #B2Barcamp und @marconomy.

Sie wollen ein Barcamp live erleben? Wir bieten Ihnen die Möglichkeiten dazu!

Auf unserem Fachkongress, dem Lead Management Summit (01. Und 02. April), werden zwei Barcamps kompakt in je 90 Minuten angeboten:

  • Be creative! Originelle Vermarktung von Nischenthemen mit SEO, Google und Keywordrecherche
  • Content Strategie: Wie erhalte ich aktiven Input aus anderen Business Units?

Und auch die B2B Marketing Days (21. Und 22. Oktober) halten wieder spannende Barcamps für Sie bereit. Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze auf der Event-Website.

Ein ganztägiges marconomy Barcamp zum Thema „B2B Marketing in China“ wird am 07.07.20 erstmals in München stattfinden.Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Event. Doch das ist noch nicht alles: Mit der „marconomy Barcamp Tour“ plant das Fachmedium marconomy eine komplette Veranstaltungsreihe, in der sich Marketing-, Kommunikations- und Vertriebsverantwortliche aus Industrieunternehmen vernetzen und einen offenen Austausch führen können. Freuen Sie sich auf Barcamps zu aktuellen B2B Marketing-Themen, die sicher auch bald in Ihrer Nähe stattfinden!

Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie Ideen für zukünftiges Barcamp-Themen haben, oder sich als Gastgeber bewerben möchten.

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