Praxis Case Nachhaltigkeit Was Unternehmen von der Klimainitiative „Morgen kann kommen“ lernen können
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Angesichts der drängenden Herausforderungen des Klimawandels gilt es auch für Banken und Unternehmen aus dem Finanzsektor, Verantwortung zu übernehmen. Die Klimainitiative der Volksbanken Raiffeisenbanken zeigt, wie es geht.

Zum einen gibt die Regulierung hier Vorgaben, etwa in Form der EU-Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten. Zum anderen sind Engagements für ökologische oder soziale Belange wesentliche Faktoren der Markenpositionierung und damit auch für den Erfolg sowie die Reputation einer Bank. Kunden legen immer mehr Wert auf nachhaltige und ethische Geschäftspraktiken und wählen Dienstleistungen entsprechend aus. Eine starke Markenpositionierung durch Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit kann daher dazu beitragen, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden langfristig zu binden.
Best Practice – Die Klimainitiative „Morgen kann kommen“
Engagement im Bereich Nachhaltigkeit darf jedoch nie ausschließlich der Imagepflege dienen – es muss auch vor allem tatsächlichen Impact haben und authentisch motiviert sein. Dafür sind die Volksbanken Raiffeisenbanken ein gutes Beispiel.
„Die Volksbanken Raiffeisenbanken haben eine lange Tradition, Verantwortung für die Regionen, in denen sie ansässig sind, zu übernehmen. Aufgrund der genossenschaftlichen Struktur steht dabei seit je her die Förderung gemeinnütziger und regionaler Belange im Vordergrund und entsprechend dominiert dieser Aspekt auch in der Markenwahrnehmung der Kunden. Diesen Gedanken übertragen wir auch auf unsere ökologische Verantwortung, die wir in den Regionen innehaben“, erläutert Rainer Eisgruber, Bereichsleiter Marketing beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
Zur Bündelung der zahlreichen ökologischen Engagements in den Regionen haben die Volksbanken Raiffeisenbanken Anfang 2022 die Klimainitiative „Morgen kann kommen“ ins Leben gerufen. Sie soll zum einen die Sichtbarkeit dieser vielen lokalen Aktivitäten unter einem kommunikativen Dach erhöhen und damit einen bundesweiten Effekt für diese Markendimension erzielen. Gleichzeitig werden die Banken sowie die anderen Mitglieder der genossenschaftlichen Finanzgruppe durch bundesweite Projekte motiviert, weitere aktive Beiträge in diesem Bereich zu leisten.
Mit der Baumpflanzaktion „Wurzeln“ haben der BVR und die Volksbanken Raiffeisenbanken seit 2022 bereits beeindruckende Maßstäbe gesetzt. Als zweiten Baustein startet die Initiative in diesem Jahr das Klimabildungsprojekt „Wir und der Wald“, um Schülern den Wert des Ökosystems Wald näher zubringen und aktiven Klimaschutz zu praktizieren.
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Nachhaltigkeit
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Erfolge der Baumpflanzaktion „Wurzeln“
Die Baumpflanzaktion „Wurzeln“ der Klimainitiative „Morgen kann kommen“ hat bereits große Erfolge erzielt. Mit aktuell 850.000 geförderten Setzlingen ist das gemeinsame Ziel, eine Million Bäume in Deutschland zu pflanzen, in greifbare Nähe gerückt. Die Volksbanken Raiffeisenbanken haben damit eines der größten Baumpflanzprojekte in Deutschland gestartet und setzen ein starkes Zeichen für den Klima- und Umweltschutz. Gepflanzt werden die Bäume in den Geschäftsgebieten der teilnehmenden Banken – Naturschutz genau dort, wo die Bank auch selbst agiert.
Getreu dem Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“, gehen die Unternehmen der genossenschaftlichen Finanzgruppe (gFG) die Aufgaben gemeinsam an. Durch die Zusammenarbeit können sie ihre Ressourcen bündeln und ihre Kräfte im Bereich Nachhaltigkeit vereinen. So wird es möglich, größere Projekte anzugehen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die alle Beteiligten profitieren lassen.
Das Bildungsprojekt „Wir und der Wald“
Unter dem Dach der Klimainitiative „Morgen kann kommen“ starteten die Volksbanken Raiffeisenbanken im Juni 2023 nun gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. (SDW) das Klimabildungsprojekt „Wir und der Wald“. Im Rahmen dessen werden alle lokalen Banken dazu eingeladen, die Bildungseinheit mit den vor Ort ansässigen Grundschulen umzusetzen. In diesem Projekt lernen Schüler den Wert des Ökosystems Wald spielerisch und praxisorientiert kennen. Durch alltagstaugliche Beispiele werden sie dazu angeregt, aktiven Klimaschutz zu betreiben.
Das Bildungsprojekt „Wir und der Wald“ besteht aus vier Modulen, die von den Schülern durchlaufen werden. In den Modulen werden Themen wie die Produkte aus dem Wald, das Wachstum des Waldes, der Wert des Waldes und die Erhaltung des Waldes behandelt.
„Als Bankenverbund haben wir natürlich den Vorteil, dass wir Projekte lokal angehen und dort zielgerichtet im Sinne der Region umsetzen können. Diesen Vorteil wollen wir auch für den Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit nutzen. Wir haben jetzt mittlerweile schon mehr als 150 solcher Klimaschutzprojekte lokaler Banken unter dem Dach unserer Klimainitiative vereinen können. Bundesweit haben wir die Baumpflanzaktion als erstes deutschlandweites Projekt initiiert und jetzt gerade das Klimabildungsprojekt „Wir und der Wald“ mit in die Initiative einzubeziehen war von Anfang an das Ziel, denn Klimaschutz hat auch mit der Zukunft zu tun und die Kinder stehen dabei im Fokus.“, so André Musalf, Gruppenleiter Markenkommunikation und hauptverantwortlich für die Klimainitiative beim BVR.
Umsetzung und Finanzierung
Die Umsetzung des Bildungsprojekts „Wir und der Wald“ erfolgt durch lokal ansässige, unabhängige Waldpädagogen, die von der SDW geschult wurden. Die teilnehmenden Volksbanken Raiffeisenbanken finanzieren die Umsetzung der Bildungseinheiten an ihren lokalen Grundschulen aus gemeinnützigen Geldern der ebenfalls mitwirkenden Gewinnsparvereine.
Zusätzlich zum externen Bildungsprojekt „Wir und der Wald“, wurde zudem der interne Azubi-Wettbewerb „nextGen für’s Klima“ vom BVR ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Auszubildende Projektarbeit im Bereich Nachhaltigkeit leisten und dann einreichen können. Eine fachkundige Jury kürt dann Gewinnerteams, die eine nachhaltige Reise nach Berlin gewinnen können
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Fazit
Die Klimainitiative „Morgen kann kommen“ des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken ist ein aktiver Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft in den Regionen. Aber klar ist auch: Um einen noch größeren Hebel für eine lebenswerte Umwelt für kommende Generationen umzulegen, müssen die Geschäftsmodellen insgesamt überdacht und zum Beispiel verstärkt nachhaltige Finanzierungen gefördert werden. Der BVR und die genossenschaftliche Finanzgruppe haben diesen Prozess begonnen und erarbeiten dazu eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie.
*Stefanie Nienhaus ist Freie Journalistin.
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