Ladezeiten Webseiten von großen Automobilherstellern im Speed-Test
Autohersteller wie BMW oder Audi, setzen bei ihren Webaktivitäten bereits auf umfangreiche Content-Angebote. Ziel ist es, die eigene Markenwirkung auszubauen. Aber wie sieht es eigentlich in Sachen Webseiten-Geschwindigkeit aus? Ein Speed-Test hat das nun untersucht.
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Die redaktionellen Online-Angebote von deutschen Autobauern haben zuletzt für Furore gesorgt. BMW stellte sogar die Printausgabe seines Corporate Content-Magazins ein und zeigt: Auch für die Automobilhersteller verlagert sich der Fokus zunehmend auf das Web. Wie es bei den erfolgreichsten Automobilherstellern mit den Ladezeiten der Webseiten aussieht hat nun ein Speed-Test ermittelt.
Skoda und Hyundai sind die Spitzenreiter
Das Rennen gewinnt Skoda. Mit einer Ladezeit von nur 0,92 Sekunden auf dem Speed Index lädt die Webseite des tschechischen Autoherstellers am schnellsten. Knapp dahinter landet Hyundai ebenfalls mit einer Spitzenladezeit von durchschnittlich 0,97 Sekunden. Der Speed Index ist ein anerkannter Wert, der die durchschnittliche Ladezeit sichtbarer Elemente auf der Webseite darstellt. Auch in der Messung des First Meaningful Paint (FMP) schneiden die Spitzenreiter sehr gut ab. Lediglich Opel kann sich mit einem rekordverdächtigem FMP von 0,8 Sekunden vor Skoda (0,96 Sekunden) und Hyundai (0,98 Sekunden) setzen.
Internationale Hersteller im Vergleich
Wirft man einen Blick auf die internationalen Content-Angebote der Autoanbieter, fallen deutliche Unterschiede ins Auge. Das redaktionelle Angebot von Deutschlands stärkster Automobilmarke Audi kann sich mit einer durchschnittlichen Ladezeit von 1,3 Sekunden sehen lassen. Die deutschsprachige Produktseite lädt dagegen fast um ein Dreifaches (3,6 Sekunden) länger. Überraschend sind auch die Zeiten, mit denen BMW abschneidet: Während die deutsche Herstellerseite ein mittelmäßiges Ergebnis abliefert (2,5 Sekunden), kann die Content-Seite des Herstellers mit Bestzeiten von 0,83 Sekunden aufwarten.
Innovationsgarant Tesla kann mit einem soliden Speed Index von 1,36 Sekunden lediglich mithalten, aber seiner Favoritenrolle bei den Ladezeiten nicht gerecht werden. Volkswagen zeigt sich mit einer Ladezeit von 1,88 Sekunden auch nicht von seiner besten Seite. Auch Mercedes schneidet mit einem Ergebnis von 3,04 Sekunden schwach ab. Als klarer Verlierer geht Seat mit einer Ladezeit von 3,94 Sekunden hervor; die Webseite braucht demnach fast vier Mal länger als die Seiten von Skoda und Hyundai, um auf die Zielgeraden zu gelangen. Auch in der Messung des FMP liefert Seat mit 4,24 Sekunden enttäuschende Werte ab.
Auswirkung auf den Nutzer
Laut Felix Gessert, CEO von Baqend, die den Speed-Test durchgeführt haben, verlieren mobile Nutzer das Interesse an Webseiten bereits ab einer Ladezeit von 2 Sekunden, über die Hälfte brechen den Ladevorgang sogar ab. Die Vorzüge des Automodells und das positive Image der Marke rücken durch die langen Wartezeiten in den Hintergrund. Die starken Ergebnisse von Skoda und von Hyundai zeigen, wie es besser geht. Denn erst Ladezeiten von unter einer Sekunde werden vom Nutzer als schnell wahrgenommen. Lädt eine Seite nur unwesentlich länger, kann dies bereits negative Auswirkungen auf Conversion Rates und Page Views haben.
Über den Speed-Test
Die Messungen wurden am 19. April 2018 von Frankfurt aus mit dem Baqend Page Speed Analyzer durchgeführt, sodass für alle Onlineangebote gleiche Bedingungen herrschten. Die Ladezeiten in Sekunden wurden in zwei Kategorien analysiert: Speed Index und Time to First Meaningful Paint. Die angegebenen Zahlen entsprechen dem Durchschnitt von fünf Messvorgängen. Die Auswahl der Autohersteller erfolgte nach der Statistik über die Top 15 Automarken in Deutschland auf Basis der Neuzulassungen im März 2018
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