Expertenbeitrag: Agiles Marketing – Teil 1 Warum Agilität die beste Marketing-Antwort auf die VUCA-Welt ist
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Unternehmen sind heute extremen Veränderungen ausgesetzt. Das zwingt sie immer schneller und flexibler zu handeln. Warum Agilität deshalb die beste Lösung für das Marketing ist, erfahren Sie in dieser zweiteiligen Serie „Agiles Marketing“.

Von wegen bequeme und heimelige New Normal-Welt, in der die Menschen nach überstandenen Pandemie-Jahren zwischen Homeoffice und modernisierten Büros mobil pendeln. Statt sich zu entspannen, ist die Welt nach dem ersten Corona-Schock, inklusive mehrerer Lockdowns, in eine noch wildere Phase voller Unsicherheiten geraten.
Die treffendste Beschreibung dazu liefert derzeit das VUCA-Konzept. Es geht davon aus, dass Gesellschaft und Wirtschaft von Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit geprägt sind. Die Zeit einfacher Antworten und Lösungen ist demnach vorbei. Dem nicht genug, beschleunigen sich auch noch die zeitlichen Zyklen, die uns zur Verfügung stehen, um diese Herausforderungen zu meistern. Eine langfristige und verlässliche Planung über mehrere Jahre hinweg, wie es vor allem traditionelle Unternehmen gerne angehen, ist längst unmöglich. Die beste Methode, diesen Herausforderungen zu begegnen, liegt in agilen Arbeitsweisen.
Grundsätzlich ist Agilität erst einmal „die Fähigkeit von Teams und Organisationen in einem unsicheren und sich verändernden und dynamischen Umfeld flexibel, anpassungsfähig und schnell zu agieren“. Dazu greife Agilität auf verschiedene Methoden zurück, die es Menschen einfacher machen, sich so zu verhalten.
Keine endlosen Freigabeprozesse, keine starren Hierarchien
Ehrlich gesagt reden wir genau vom Gegenteil, für das viele deutsche Unternehmen noch immer stehen: endlose Freigabeprozesse und starre Hierarchien. Es geht um kleine Einheiten, die in kurzen Abständen schnelle Lösungen entwickeln. Direkt im Anschluss sollten sie dann das Feedback der Kunden einholen. Alle Schritte orientieren sich stets an aktuellen Veränderungen, statt auf den oben bereits erwähnten mehrjährigen Gesamtplan hinzuarbeiten. Die Ziele bleiben also gleich. Vielmehr geht es darum den Weg dahin flexibel zu beschreiten.
Neben der Auflösung des Dilemmas der viel zu langen Planungszyklen hilft ein agiler Ansatz auch dabei, bereits während der Entwicklungsphase eines Produktes auf sich verändernde Markt- und Kundenbedürfnisse zu reagieren. Bislang führte genau diese Unfähigkeit zu so manch einer Kostenexplosion.
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Expertenbeitrag: B2B Marketing Days
Agiles B2B Marketing – Mit Schnelligkeit und Flexibilität erfolgreich in einem wechselhaften Marktumfeld
Marketingabteilung als Advokat des Kunden
Tatsächlich führen agile Methoden fast zwangsläufig zu steilen Lernkurven bei allen Beteiligten und fördern zudem die Ergebnisqualität, Termintreue und Mitarbeitermotivation. Die Marketingabteilung, als Advokat des Kunden, muss also möglichst schnell an einem Punkt kommen, agil zu arbeiten.
Bei der Einführung einer flexiblen Denk- und Arbeitsweise den richtigen Weg einzuschlagen, ist gar nicht so einfach, weil es ihn noch gar nicht gibt. Dieser lässt sich zunächst am besten selbst über klassisches Testen und Lernen herausfinden – was eigentlich selbst schon einen wirklich wichtigen agilen Entwicklungsschritt darstellt. Dieses erste Trial-and-Error-Vorgehen geschieht am besten in einem kleinen Team, mit viel Freiraum und einer gesunden Fehlerkultur. Bei einigen Unternehmen hat es sich als hilfreich erwiesen, wenn diese Teams sich erst einmal räumlich von der restlichen Belegschaft trennen. So können sie mit noch mehr Freiheit und mit möglichst wenigen Kontaktpunkten mit den bislang gelebten Routinen sich und ihre Ideen ausprobieren.
Zudem sorgt eine solche sichtbare Trennung auch wie ein Leuchtturm, der die schrittweise Ausweitung der agilen Denk- und Arbeitsweisen auf die gesamte Marketingabteilung beschleunigt. Oftmals bilden diese Pilotprojekte zudem sehr positive Erfolgs-Cases für das Management. Gerade dessen Top-Level muss nämlich vollständig hinter den agilen Versuchen stehen und diese auch fördern. Nur so ist es möglich, agile Arbeitsweisen ganzheitlich und nachhaltig in der Organisation einzuführen.
Bei agilen Marketing-Methoden gibt es im B2B Marketing immer noch einen gewissen Nachholbedarf, wie der Report von Bright zeigt. Natürlich agieren B2B Unternehmen oftmals konservativer als Marken, die sofort auf den sich ständig wandelnden Geschmack der Verbraucher reagieren müssen. Gleichzeitig hat aber auch die Geschwindigkeit, wie auch die Digitalisierung, im B2B Marketing in den letzten Jahren zugenommen. Insbesondere seit Beginn der Pandemie, die gleichzeitig eine Vielzahl neuer Anforderungen an Marketer stellte. Alleine beim Blick auf das Angebot an Tools und Werbeoptionen, sehen wir eine immense Veränderung und Zunahme der Möglichkeiten.
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Mehr Komplexität, Geschwindigkeit und Anforderungen
Das B2B Marketing zeichnete sich schon immer durch eine hohe Komplexität der zu vermarktenden Produkte aus. Jetzt kommt noch eine erhebliche Zunahme an Geschwindigkeit dazu. Eine Jahresplanung für das Marketing, wie es sie noch vor der Pandemie in vielen B2B Unternehmen üblich war, kann gar nicht mehr alle Faktoren und Herausforderungen abbilden. Sinnvollste Lösung: flexible Strukturen und agile Arbeitsmethoden.
Man könnte es aber auch noch krasser formulieren. Nach dem Gesetz der erforderlichen Varietät von Ross Ashby scheitert ein System, wenn die Komplexität des Umfelds die Fähigkeit einer Organisation übersteigt auf diese Herausforderungen angemessen zu reagieren. Kurz: Wer nicht agil handelt, könnte schon bald in erheblich schwieriges Fahrwasser geraten.
Wie geht's weiter in Teil 2?
Die Ziele bleiben die gleichen, doch der Weg ändert sich. In diesen schnellen, unvorhersehbaren Zeiten sind eine flexible Denkweise sowie agiles Handeln wichtiger denn je.
Doch welche Methoden gibt es für B2B Marketer, um dieses Learning auch direkt in die Praxis umzusetzen? Und worauf sollte besonders Wert gelegt werden?
Das erfahren Sie im zweiten Teil dieser zweiteiligen Serie zum Thema „Agiles Marketing“.
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