Unternehmenskultur im Wandel Wie beeinflussen Social Media Firmen extern und intern

Redakteur: Natalie Wander |

Facebook, Twitter, Xing und Co. sind allgegenwärtig – und dies nicht nur privat, sondern auch beruflich. Durch ihren geschäftlichen Einsatz bleibt eine Veränderung der Unternehmenskultur nicht aus, denn soziale Netzwerke wirken nicht nur nach außen, sondern auch nach innen.

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Welchen tatsächlichen Nutzen bieten interne Social Software Aktivitäten?
Welchen tatsächlichen Nutzen bieten interne Social Software Aktivitäten?
(Bildquelle: BITKOM)

Social Media für externe Zwecke zu nutzen, ist nichts Neues mehr und wird von Unternehmensseite oft gewünscht. So können beispielsweise Kontakte geknüpft und neue Mitarbeiter gewonnen werden. Zudem zwingen die hohe Geschwindigkeit, mit der sich unsere Umwelt verändert, sowie der steigende Konkurrenzdruck Firmen dazu, schneller und effizienter auf Kundenbelange zu reagieren. Auf diese Weise werden Prozess- und Kommunikationsketten immer häufiger mithilfe von sozialen Netzwerken aufgebrochen. Fazit: Eine Anpassung an das Web 2.0 nach außen hin hat bereits stattgefunden oder ist derzeit im Gang.

Interne Einsatz von Social Software

Doch wie sieht es mit der internen Nutzung von Social Media Software aus? Können alte Strukturen extern aufgebrochen werden, ohne die interne Organisation zu beeinflussen? Bereits 115 Unternehmen (71 Prozent) setzen eine interne Social Software Lösung ein. Dies geht aus der aktuellen BITKOM-Studie "Einsatz und Potenziale von Social Business für ITK-Unternehmen"hervor. Die Art der Software Lösung besteht mehrheitlich aus einem Wiki (75 Prozent), einem Intranet (69 Prozent) oder einer Gruppe in öffentlichen Social Networks, wie zum Beispiel Facebook oder Xing (53 Prozent). Letzteres ist unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzes und unter Sicherheitsaspekten mit Bedacht zu wählen. Oft können die Nutzungsbedingungen für Datenschutz mit den firmeninternen Anforderungen in Konflikt geraten. Diese rechtliche Unsicherheit schreckt 16 Prozent der Befragten ab. Immerhin 48 Prozent geben an, sich mit dem Thema Social Media für interne Zwecke noch gar nicht auseinander gesetzt zu haben und ein Großteil (52 Prozent) führt auf, keinen geschäftlichen Nutzen bei dem Einsatz einer internen Social Software Lösung zu sehen.

Nutzen von interner Social Software Aktivität

Doch gerade zur Kommunikation und Informationsverteilung innerhalb eines Unternehmens können Social Software Lösung effizient eingesetzt werden. Dies gilt nicht nur für standortübergreifende sondern auch abteilungsübergreifende Kommunikationsbedürfnisse. Immerhin 73 Prozent der Befragten geben an, dass sich das interne Wissensmanagement über die Social Software Lösung verbessert hat. Doch auch die verbesserte Business Collaboration (54 Prozent), ein effizienteres Projektmanagement (50 Prozent) sowie ein verringertes E-Mail-Aufkommen haben sich dadurch ergeben. Somit wird deutlich: Ein Unternehmen kann sich nach außen nicht anpassen, ohne auch die internen Strukturen zu verändern.

Wohin führt der Trend

71 Prozent der Betriebe sind der Meinung, dass die Nachfrage nach Social Business Lösungen zunehmen wird. 12 Prozent aller Befragten sehen in Social Business sogar einen künftigen Treiber der ITK Branche. In Zukunft wird es daher für Unternehmen zunehmend relevant sein, Social Business in bestehende Prozesse zu integrieren. Der Wunsch, Abläufe verbessern zu wollen und die Effizienz zu steigern, wird ein zentrales Argument für die Implementierung sein. Jedoch muss man darauf achten, dass Social Media nicht nur ein weiteres IT-Projekt ist. Ein umfassendes Verständnis und eine tiefgehenden Kompetenz für Social-Media-Trends im unternehmerischen Kontext sind unabdingbar für die Erfolgschancen, die dieses Einsatzfeld bietet.

Zur Studienerhebung:

Im Rahmen der BITKOM-Studie haben 161 Unternehmen der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (ITK) teilgenommen. Die Zielgruppe der Online-Befragung lag vor allem bei Verantwortlichen für Marketing, Vertrieb, PR/Kommunikation, interne Kommunikation und Wissensmanagement sowie Business-Development-Managern aus Unternehmen der ITK- und Neue-Medien-Branche. 40 Prozent der befragten Betriebe sind Großunternehmen mit 500 oder mehr Mitarbeitern. 60 Prozent der Unternehmen sind kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) mit bis zu 499 Mitarbeitern.

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