Interview Marketingstrategie Wie FEIN den Change-Prozess im Marketing gestaltet
Anbieter zum Thema
FEIN im Wandel: Erfahren Sie im Interview mit Bernd Kuschek, Head of Marketing bei FEIN, wie das Unternehmen seine Marketingstrategie an die digitalen Herausforderungen angepasst hat und welchen Erfolg es damit erzielt.

FEIN als internationaler Leistungsführer für die Metallbearbeitung. Das ist die Vision des Unternehmens aus Bargau. Seit Ende 2020 bleibt deshalb kein Stein mehr auf dem anderen. FEIN schreibt seine lange und traditionsreiche Geschichte mit neuen Innovationen weiter. Ziel ist es, den Erfindergeist, immerhin hat FEIN das erste Elektrowerkzeug entwickelt, mit großangelegten Produktoffensiven für die Metallbearbeitung wieder aufleben zu lassen.
Ein wichtiger Baustein innerhalb dieses Change-Prozesses ist das Marketing. Aus einer konservativen, printorientierten Vermarktung soll eine digitale, emotionale und vertriebsorientierte Marketing-Maschine werden. Durch eine 360 Grad-Strategie, die alle Kanäle nutzt und miteinander verbindet. Dabei wird FEIN seit zwei Jahren von der Agentur Von Helden und Gestalten begleitet und unterstützt.
Interview mit einem Experten
Im Gespräch erzählt Bernd Kuschek, Head of Marketing, wie sich das Marketing in den letzten Jahren verändert hat, welche Erfolge sich eingestellt haben und wie Marketing und Vertrieb für den Erfolg Hand in Hand gehen.
marconomy: Wie unterstützt Ihr Team im Marketing den Change-Prozess bei FEIN?
Bernd Kuschek: Das Marketingteam hat einen großen Anteil am Change-Prozess. Unsere Produkte haben enorme Absatzpotenziale, aber bisher schöpfen wir diese nicht komplett aus. Seit ungefähr zwei Jahren kommunizieren wir deshalb verstärkt direkt mit dem Endverbraucher und heben die Anwender- und Nutzenvorteile unserer Systeme schlüssiger und einprägsamer hervor. Wir wollen unsere Kunden zu „FEIN Fans“ machen und so einen Pull Effekt erzeugen.
Welche internen Strukturen und Prozesse wurden dabei innerhalb der letzten beiden Jahre verändert?
Kuschek: Damit das Marketing schneller und zielgerichteter agieren kann, haben wir Verantwortung an unsere Mitarbeitenden delegiert. Die Entscheidungswege sind schneller, die Hierarchien flacher. Dadurch haben wir den Output in kurzer Zeit deutlich erhöht.
In der Kommunikation haben wir viel verändert, FEIN ist mittlerweile deutlich digitaler. Wir setzen immer weniger auf Printmedien und verstärkt auf das Online Marketing. So machen wir zum ersten Mal in der Geschichte das Marketing von FEIN messbar und erreichen dadurch unsere Zielgruppen auch in neuen Medien.
:quality(80):fill(efefef,0)/p7i.vogel.de/wcms/63/f4/63f46e6da541b/webinar-vcs---datengetriebene-personae.jpeg)
Zudem haben wir keine isolierten Produkteinführungen mehr, sondern denken in Kampagnen. Markteinführungen und Marketing gehen Hand in Hand. Diese Veränderung hat auch das Zusammenspiel mit unseren Landesgesellschaften deutlich verbessert. Und ein positiver Nebeneffekt ist, dass wir auf diesem Weg nach und nach auch unser Erscheinungsbild modernisiert haben und wegkommen vom konservativen Auftritt der vergangenen Jahre.
Welche Kanäle stehen dabei im Zentrum der Kommunikation und warum?
Kuschek: Früher haben wir ausschließlich auf Kataloge, Broschüren und Flyer gesetzt.
Mittlerweile setzen wir auf eine gesunde Mischung aus unterhaltsamen und informativen Social Media Posts und Ads auf den Plattformen Facebook, Instagram, LinkedIn und YouTube.
So schaffen wir bei unserer Zielgruppe, den Profi-Handwerkern, eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Marke FEIN und entwickeln über entsprechende Kommunikations- und Kampagnenphasen echte Interaktionen mit FEIN-Inhalten.
Die auf den Social Media-Plattformen generierte Aufmerksamkeit wird durch die auf Reichweite getrimmten Google Display- und YouTube Ads verstärkt.
Da wir unsere Maschinen fast ausschließlich über den Fachhandel vertreiben, bleibt der stationäre Handel für uns auch in Zukunft eine wichtige Säule. Auch hier schaffen wir es, durch unsere neue Strategie und den modernen Auftritt, unserer TOP Händler von der Marke FEIN neu zu begeistern.
Welche Stellschrauben haben Sie gedreht, um die Marke FEIN moderner und zukunftsfähiger zu machen?
Kuschek: Unsere Kommunikation ist deutlich mutiger geworden. Wir haben es gemeinsam geschafft, dass Vermarktung, Design und Botschaften aus einem Guss sind. Zusammen mit unserer Agentur haben wir zudem unser Online Marketing neu und professionell aufgestellt. Kampagnen sind optimal an der Customer Journey ausgerichtet – vom Lead bis zum Kauf.
Gibt es auch Fallstricke?
Kuschek: Natürlich stehen wir immer mal wieder vor der Herausforderung beide Perspektiven und Ideen so zusammenzubringen, dass am Ende der bestmögliche Output steht. Zudem haben die vielen Kampagnen der letzten zwei Jahre uns alle gezwungen, schnell zu lernen, Prozesse agil anzupassen und immer wieder auf neue Herausforderungen zu reagieren. Aber genau das ist auch die Stärke unserer Zusammenarbeit, dass wir gemeinsam lernen und optimieren.
Wie hat sich die Zusammenarbeit mit den Landesgesellschaften verändert?
Kuschek: Die Zusammenarbeit ist deutlich besser geworden. Wo vor kurzem noch alle ihr eigenes Süppchen gekocht haben, ziehen wir jetzt an einem Strang. Unsere Kampagnen wurden in Design, Botschaften und Content größtenteils weltweit erfolgreich eingesetzt. Alle sind daran interessiert, die Marke neu zu erfinden und spüren den aktuellen Aufwind. So kommt es automatisch zu einem regeren Austausch.
Welche Reaktionen auf Design und Tonality erhalten Sie aus den eigenen Reihen?
Kuschek: Intern bekommen wir nur positives Feedback. Unsere Mitarbeitenden sind begeistert vom Verjüngungsprozess der Marke und auch beim Management kommt das, was wir tun, sehr gut an.
Lassen sich schon Erfolge des Change-Prozesses in Zahlen ausdrücken?
Kuschek: Bei der schon gestarteten Metalloffensive liegen wir bei den Reinverkäufen in den Markt schon deutlich über Plan. Wenn man sich Klicks und Impressions anschaut, haben wir durch unsere Online Marketing Strategie in den letzten zwölf Monaten viel mehr Aufmerksamkeit und Interaktion generiert. Wir übertreffen uns bei jeder Kampagne selbst, was zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere Strategie aufgeht.
Allein auf Meta haben wir durch die bisher laufenden Kampagnen insgesamt fast fünf Millionen Impressions erzielt. Auf LinkedIn Stand bis heute circa 800.000. Youtube Ads zu unseren Kampagnen haben im Schnitt einen CTR von fast zehn Prozent, was deutlich macht, dass sich auch die Investition in Film und Animationen gelohnt hat.
(ID:49586634)