B2B Growth Hacking Die Top 10 Growth Hacks für schnelleren Erfolg in Marketing und Vertrieb

Ein Gastbeitrag von Clemens Kohlbacher*

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Das Wachstum bei B2B Unternehmen ist meist stark von Marketing und Vertrieb abhängig. Insbesondere StartUps scheitern oftmals daran und der Prozess gestaltet sich häufig langwierig. Doch muss das wirklich so sein?

Sie wollen mit schnellen Schritten dem Erfolg in Marketing und Vertrieb näherkommen? Dann sollten Sie sich auf Growth Hacking konzentrieren.
Sie wollen mit schnellen Schritten dem Erfolg in Marketing und Vertrieb näherkommen? Dann sollten Sie sich auf Growth Hacking konzentrieren.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Mittels Growth Hacking und dem richtigen Know-how dazu lassen sich diese Prozesse oftmals beschleunigen und Blockaden überwinden. Was Growth Hacking genau ist und wie Sie es am besten für sich und Ihr Unternehmen anwenden, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist Growth Hacking?

Growth Hacking, ein Begriff, welcher in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat, beschreibt den Prozess mit möglichst wenig Ressourcen maximales Wachstum zu erzielen. Meist wird diese Vorgehensweise von StartUps gewählt. Dazu gehören vor allem

unkonventionelle Marketingmethoden, welche mit hohem Risiko verbunden sind. Dem gegenüber steht ein potenziell sehr hoher Gewinn.

Growth Hacking erfüllt die Aufgabe, StartUps, die nicht die möglichen Mittel haben, um mit der Konkurrenz mithalten zu können, schnell wachsen zu lassen und konkurrenzfähig zu machen. Wie oben beschrieben, gelingt das meist nicht mit herkömmlichen Marketingmethoden. Vielmehr greift man zu unkonventionellen und riskanten Methoden, welche teilweise noch unerprobt oder sehr neu sind.

Meist ist es eine Kombination aus kreativem Marketing, akribischer Data Science und intelligenter Automatisierung durch Software, was Growth Hacking auszeichnet. Der Begriff wurde erstmals von Sean Ellis im Jahr 2010 verwendet. Er ist aktuell einer der bekanntesten Growth Hacker und Growth Marketer und CEO der Plattform growthhackers.com. Er ist für verschiedenste Growth Hacks bekannt (dazu später mehr) und hat Unternehmen wie DropBox, Eventbrite und Lookout groß gemacht.

Growth Hacking zeichnet ein Mix aus drei verschiedenen Bestandteilen aus: kreatives Marketing, Data Science und Automatisierung.
Growth Hacking zeichnet ein Mix aus drei verschiedenen Bestandteilen aus: kreatives Marketing, Data Science und Automatisierung.
(Bild: medium.com)

Grundlegende Aspekte

Bevor man an die Umsetzung geht, sollte man sich jedoch ein paar grundlegende Gedanken dazu machen. Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:

Ressourcen

Einer der wichtigsten Punkte, den man beachten sollte, sind Ressourcen. Growth Hacking ist meist mit sehr viel Testen verbunden. Entsprechend sollte man über die zeitlichen und monetären Ressourcen verfügen, um überhaupt derartige Tests vollständig durchführen zu können.

Datenerfassung

Einer der wichtigsten Punkte, wenn es um effektives Growth Hacking geht, ist Datenerhebung und Auswertung. Nur so kann man gewisse Kampagnen skalieren beziehungsweise Teilbereiche optimieren. Für ersteres sollte man Tools wie Google Analytics installieren. Zweiteres hängt stark von der Kompetenz des Mitarbeiters oder des Teams ab, welches dafür verantwortlich ist.

Das richtige Framework

Es gibt mittlerweile sehr viele Strategien beziehungsweise Pläne, wie man Growth Hacking im Marketing und Vertrieb anwenden kann. Grundsätzlich unterliegen diese aber immer derselben Formel: AARRR. Dieses Akronym kommt aus den USA und bedeutet: Acquisition, Activation, Retention, Revenue und Referral. Es beschreibt das Grundgerüst der wichtigsten Schritte, die man dabei beachten muss.

Die AARRR-Methode beschreibt die Basis der wichtigsten Schritte, die man beim Growth Hacking beachten muss.
Die AARRR-Methode beschreibt die Basis der wichtigsten Schritte, die man beim Growth Hacking beachten muss.
(Bild: markletic.com)

Die besten Growth Hacking Tipps für das Jahr 2021 im Überblick

Doch welche Strategie funktionieren aktuell am besten? Das hängt natürlich immer vom Unternehmen und dem Produkt beziehungsweise der Dienstleistung ab. Hier sind die besten branchenübergreifenden Strategien, welche im Jahr 2021 und fortlaufend Ihr Wachstum beschleunigen können.

Empfehlungsprogramme

Dieser Growth Hack wird grundsätzlich nie an Bedeutung und Relevanz verlieren. Belohnungsprogramme für die Weiterempfehlung von Produkten oder Dienstleistungen sind essenziell, wenn es um das letzte R – Referral geht. Dropbox konnte einen Großteil des Wachstums auf ihr durchdachtes Empfehlungsprogramm zurückführen. Wichtig dabei ist, dass man einen Mehrwert bietet, welcher auch so interessant ist, dass andere das Produkt aktiv vertreiben. Vor allem im SAAS-Bereich lässt sich dies sehr leicht durch Links ermöglichen, welche die vermittelten Kunden dem Empfehlungsgeber zuordnen.

Führende Beispiele für rasantes Wachstum durch diese Affiliate-Programme sind Clickfunnels, Dreamhost, GetResponse, Shopify und Dropbox. Die Vergütung dabei muss nicht immer monetär sein, sondern kann wie beispielsweise bei Dropbox auch mittels Erweiterungen von Features oder (Speicher-)Kapazitäten für den Empfehlungsgeber belohnt werden.

Retargeting

Ein weiterer Growth Hack, den man nie außer Acht lassen sollte, ist Retargeting. Viele Marketer wissen bereits über die Möglichkeit von Retargeting Bescheid, schöpfen jedoch nicht das volle Potenzial aus. Wichtig dabei ist, die Retargeting Anzeigen an die Customer Journey anzupassen und somit höchstmögliche Relevanz zu erzielen. Vor allem im ECommerce, aber auch bei SAAS oder anderen Dienstleistungen, sollte man die Nutzer mit jeweils angepassten Inhalten wieder zurückholen.

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Retargeting gilt als eines der wichtigsten Steps im Growth Hacking.
Retargeting gilt als eines der wichtigsten Steps im Growth Hacking.
(Bild: shutterstock.com)

Personalisierung

Über das Retargeting hinaus ist es wichtig, jeden potenziellen Touchpunkt, den ein (potenzieller) Kunde mit uns hat, so gut es geht zu personalisieren. Angefangen bei der Follow-Up E-Mail, über den Support bis hin zu den Leistungen, die man bietet.

LinkedIn

Ein weiterer Growth Hack sind Plattformen, welche noch sehr gute organische Reichweite haben und auf denen sich die Zielgruppe befindet. Dementsprechend kann man LinkedIn in Kombination mit Content Marketing definitiv noch als Growth Hack bezeichnen. Beiträge sind oftmals noch Tage nach der Veröffentlichung sichtbar und haben somit eine wesentlich größere Reichweite als auf Facebook.

Eine weitere Plattform, welche aktuell vor allem im deutschsprachigen Raum noch sehr viel organische Reichweite bietet, ist YouTube.

Integrationsmöglichkeiten (Software)

In Zeiten der Digitalisierung steigt der Wunsch nach und auch die Anforderung an Prozessautomatisierung und Digitalisierung stetig. Die Nachfrage nach ERP, CRM und vielen anderen Softwares ist größer denn je. Umso wichtiger ist es, dass Sie nicht versuchen, gegen Riesen wie Microsoft und Google anzukämpfen und eine eigenständige Insellösung anbieten. Vielmehr sind flexible Integrationsmöglichkeiten ein wichtiger Schlüssel zu barrierefreiem Wachstum. Dabei gilt es herauszufinden, welche Integrationen für Ihre Kunden sinnvoll sind und diese einfach zu ermöglichen. Somit gibt man den Kunden die Möglichkeiten, Ihre Software in ein bereits bestehendes Software-Ökosystem beziehungsweise Software Stack zu integrieren. Hierbei sollte man das Konkurrenzdenken ablegen und vielmehr Offenheit zeigen, um neue Kunden gewinnen zu können.

Intuitive Bedienung/UX

Mittlerweile ist es immer schwieriger Produkte zu bieten, welche einzigartig in deren Eigenschaften sind. Vor allem, wenn es um technische Features, Funktionen und Leistungen geht. Entsprechend ist es schwierig, sich über diese Aspekte hinwegzusetzen beziehungsweise über diese zu differenzieren.

Ein Aspekt, der nach wie vor von vielen Unternehmen unterschätzt wird, ist die Nutzerfreundlichkeit. Vor allem im SAAS-Bereich konnten wir in den letzten Jahren einige erfolgreiche Unternehmen beobachten, welche keine technische Innovation boten, sondern stattdessen auf eine höhere UX (User Experience) setzten. Führende Beispiele dabei sind unter anderem Convertkit, Shopify und Clickfunnels. Technisch konnte man die Funktionen zuvor mit anderen Softwares bereits lösen, aber die hohe Nutzerfreundlichkeit hat überzeugt und das nicht nur bei Einsteigern!

Free/Freemium

Wenn es darum geht, Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen, ist einer der größten Bedenken seitens der Kunden, Geld oder Zeit zu verlieren. Beides ist sehr kostbar für jedes Unternehmen. Um dieses Hindernis zu entschärfen, macht es Sinn die Dienstleistung oder das Produkt in kleinerem Umfang oder in vollem Umfang, aber für eine begrenzte Zeit, anzubieten. Somit können sich potenzielle Kunden bedenken- und risikolos von der Qualität des Produktes beziehungsweise der Dienstleistung überzeugen.

MOZ bietet beispielsweise den Keyword Explorer kostenlos an. Auch Neil Patel hat im SEO Bereich Ubersuggest, ein umfassendes Tool mit hoher Funktionalität, kostenlos angeboten. Die Wachstumszahlen der letzten Monate sprechen für sich. Aber auch im Dienstleistungsbereich kann man durch kostenlose Erstberatungen, Audits oder Strategiegespräche das Vertrauen der Kunden gewinnen und somit die Kaufentscheidung erleichtern.

Zusammenfassung

Durch Growth Hacking konnten in den letzten Jahren einige Unternehmen sehr starkes Wachstum verzeichnen. Insbesondere im Silicon Valley ist der Begriff fester Bestandteil vieler StartUps, um möglichst schnell wachsen können. Auch die ersten europäischen Unternehmen haben das Potential erkannt, jedoch gibt es hier bei vielen noch Nachholbedarf.

Wichtig dabei ist, dass man die Methoden und die Anwendung immer auf das eigene Unternehmen, dessen Produkte und Dienstleistungen sowie den Zielmarkt und die Zielgruppe anpasst. Schlussendlich gilt es, sich von anderen erfolgreichen Growth Hacks inspirieren zu lassen und das Optimum für sich selbst zu finden.

Wachstumspotenzial bietet auch immer enormes Risiko und entsprechend sollte man Aufwände, Investition, Verlust dem zu erwartenden Gewinn gegenüberstellen. Es gilt letztendlich, wie beim Vermögensaufbau, den gesunden Mix zu wählen aus klassischen Methoden sowie neuen Experimenten. Um das Risiko zu minimieren und den Erfolg zu maximieren, sollte man jedoch immer datenbasiert arbeiten.

*Clemens Kohlbacher ist der Gründer sowie Geschäftsführer der Zeitgeist Agentur GmbH und ist für Marketing und Vertrieb im B2B Bereich verantwortlich.

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