Grundlagenwissen: Content Marketing Content Marketing – das Herzstück einer guten Marketingstrategie

Von Lena Ulsenheimer Lesedauer: 46 min

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Warum Marketing ohne Content nicht funktionieren kann, wie sich die Content Marketing Strategien der Unternehmen die letzten Jahre verändert haben und warum diese Sie erfolgreich machen können, erfahren Sie in diesem Guide.

Das Herzstück im Marketing ist eindeutig der Content, denn mit den Inhalten steht und fällt die Marketingstrategie. Lesen Sie deshalb hier, was Sie alles im Content Marketing beachten müssen.
Das Herzstück im Marketing ist eindeutig der Content, denn mit den Inhalten steht und fällt die Marketingstrategie. Lesen Sie deshalb hier, was Sie alles im Content Marketing beachten müssen.
(Bild: frei lizenziert / Unsplash)

Nur wenige Themen wurden in den letzten Jahren im Marketing so heiß diskutiert wie die Marketingstrategie. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Unternehmen ihre Vorgehensweisen im Marketing schnell anpassen: Themen, für die vorher keine Zeit war, wurden von heute auf morgen angegangen, digitalisierte Prozesse mussten über Nacht eingeführt werden und Marketer strukturierten ihre Arbeitsprozesse so schnell wie möglich um, um wichtigen Themen mehr Aufmerksamkeit schenken zu können. Ein großes Thema, das für viel Furore innerhalb des Marketings sorgte, war das Content Marketing. Quasi über Nacht wurden die Menschen mit Informationen über neue, digitale (oder auch nicht digitale) Produkte überflutet.

Und hatten sich bis dato überhaupt alle Unternehmen mit Content Marketing beschäftigt? Mit Sicherheit nicht. In diesem Beitrag gehen wir mit Ihnen zusammen „back to the roots“: Was bedeutet Content Marketing überhaupt? Was sind die Vorteile und wie müssen Sie Content Marketing in Ihre Marketing Strategie einordnen? Außerdem zeigen wir Ihnen einige gelungene Beispiele aus dem B2B und B2C Bereich, geben Ihnen Tipps und veranschaulichen Ihnen anhand von Trends und Studien, wie Sie das Beste aus Ihrer Content Marketing Strategie rausholen können.

1. Content Marketing Definition

Content Marketing ist sehr vielschichtig und hat sich in den letzten Jahren unglaublich gewandelt. Um eine Basis zu schaffen, sollte anhand einer Definition zunächst geklärt werden, was Content Marketing ist und was alles darunterfällt:

Was ist Content Marketing?
Content Marketing bedeutet, zielgruppenrelevante, hilfreiche und informative Inhalte zu erstellen und zu vermarkten – und das ganz ohne Werbung. Ziel ist es, Leads zu generieren, die durch den Mehrwert der erstellten Inhalte zu Kunden werden und die Position des Unternehmens als kompetenter Lösungsanbieter zu stärken. Content Marketing ist damit ein Teil des Marketingprozesses.

Zum Content Marketing gehört nicht nur die Erstellung von Inhalten. Auch die Analyse, die Planung sowie die Distribution und die Strategie gehören zu einer erfolgreichen Content Marketing Strategie.
Zum Content Marketing gehört nicht nur die Erstellung von Inhalten. Auch die Analyse, die Planung sowie die Distribution und die Strategie gehören zu einer erfolgreichen Content Marketing Strategie.
(Bild: Vogel Communications Group)

Dabei beschränkt sich Content Marketing aber nicht nur auf die reine Textproduktion, sondern betrifft auch alle anderen Formate, die Inhalte vermitteln, wie beispielsweise Videos, Bilder und Grafiken.

Aufgrund dieser vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist Content Marketing ein elementarer Bestandteil der (B2B-)Marketingstrategie und kommt bei vielen Maßnahmen und Kommunikationsprozessen zum Einsatz, zum Beispiel:

  • PR und Pressearbeit (sowohl klassisch als auch in Printform)
  • SEO/SEA (insbesondere im digitalen Content Marketing)
  • Emails, Newsletter
  • Blog, Website
  • Social Media
  • Leadgenerierung

Alle diese Bereiche entstehen entweder durch Content Marketing oder können mit Content Marketing untermauert werden.

2. Ziele von Content Marketing

Beim Content Marketing stellen Sie Ihren (zukünftigen) Kunden genau die Inhalte zur Verfügung, die sie brauchen und suchen. Der Content richtet sich also immer an den Bedürfnissen Ihrer Interessenten und Ihrer Zielgruppe aus und liefert damit einen bestimmten Nutzen.

Die Hauptziele von Content Marketing:

  • Leadgenerierung
  • Trafficgenerierung
  • Verbesserung der Markenreputation
  • Stärkung der Kundenaktivierung und -bindung

Das sind Ziele des Content Marketings, die schon lange auf den Agenden der Unternehmen stehen, jedoch können sich diese schlagartig ändern. Das haben die Unternehmen vor allem in den letzten zwei Jahren deutlich gemerkt. Die Content Marketing Trendstudie 2022 von Statista, der CMCX und des Content Marketing Forums fand heraus, dass Unternehmen mit Hilfe von Content Marketing Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufbauen wollen – und das nicht nur bei potenziellen Kunden. Auch die eigenen Mitarbeiter spielen eine immer wichtigere Rolle für viele Firmen. Mit Hilfe von Content Marketing möchten Unternehmen das Thema Employer Branding angehen (oder sie tun es schon). Denn Mitarbeiter wollen nicht nur gewonnen, sondern auch gehalten werden.

Um diese Ziele erreichen zu können, müssen für die verschiedenen Phasen des Marketing Funnels (ToFu) unterschiedliche Inhalte bereitgestellt werden. Für den Anfang (die oberste Ebene des Funnels) eignen sich nach Semrush besonders Checklisten, Infografiken und Anleitungen sehr gut. Diese Inhalte ermöglichen es den Unternehmen erste Kontakte zu potenziellen Kunden knüpfen zu können. Traffic hingegen wird vorrangig über die Suchmaschinenoptimierung generiert, denn es ist allgemein bekannt: Organischer Traffic ist nicht nur kostengünstig, sondern auch besonders wertvoll. Diesen müssen Sie allerdings kontinuierlich tracken und weiterentwickeln.

3. Warum Content Marketing so wichtig ist

3.1 Content Marketing und Werbung – wo liegt der Unterschied?

Im vorausgegangenen Kapitel haben wir mit der Definition von Content Marketing bereits eine Basis festgelegt. Nun fragen Sie sich vermutlich: Was ist der Unterschied zwischen Content Marketing und einfacher Werbung beziehungsweise Advertising?

Definition Inbound Marketing

Inbound Marketing wird die moderne Form des Marketings genannt, bei der die Nutzer nicht, wie im Outbound Marketing, wild mit Werbung bespielt werden (Push-Marketing), sondern selbst den ersten Schritt in Richtung der Unternehmen machen. Inbound Marketing (auch Pull-Marketing) richtet sich deshalb nach dem Such- und Nutzerverhalten der Zielgruppe. Diese Strategie sorgt dafür, dass Nutzer bei ihrer Recherche zur richtigen Zeit, am richtigen Ort (Touchpoint) mit dem richtigen Content versorgt werden. Kurz: Der Nutzer soll das Unternehmen finden – da dieses für ihn relevant ist – und nicht das Unternehmen den Nutzer.

Beim inhaltsgetriebenen Marketing (Inbound Marketing) geht es immer um informative, nicht-werbliche und zielgruppengerechte Inhalte, während Werbung ganz klar den Ansatz verfolgt, ein bestimmtes Produkt beziehungsweise eine Dienstleistung zu verkaufen. Dabei sind die Grenzen allerdings fließend. So ist beispielsweise Native Advertising eine Werbeform, die aber neutralen, informativen Content bietet. Und auch klassische Werbung kann Elemente des Content Marketings enthalten, wie beispielsweise Storytelling.

Content kann aber auch durch Werbung verbreitet werden. So können Sie zum Beispiel ein Whitepaper über Social Advertising an die Zielgruppe bringen. Ihr Whitepaper ist dennoch keine Werbung im klassischen Sinne, sondern ein Content Stück, das über bezahlte Kanäle verbreitet wird.

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Die Kurzformel, um Werbung und Content Marketing zu trennen ist folgende:

  • Content Marketing: Relevantes Thema, das die Zielgruppe informieren soll und ihnen einen Mehrwert bietet.
  • Werbung: Im Fokus steht eines Ihrer Produkte und dessen Verkauf.

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3.2 SEO im Content Marketing

SEO und Content Marketing sind beides Fachgebiete aus dem Online Marketing. Sie müssen auf der einen Seite getrennt betrachtet werden, hängen andererseits unmittelbar zusammen – denn guter Content macht nicht nur Ihre Kunden glücklich, sondern auch Suchmaschinen.

Mit Content Marketing werden Inhalte kreiert, platziert und gemessen. Jedoch nützt das alles nichts, wenn keine Reichweite entsteht, beziehungsweise vorhanden ist. Wenn Sie informative Artikel auf Ihrem Corporate Blog veröffentlichen, jedoch keiner Ihren Blog kennt, wird niemand Ihren Content lesen. Um Reichweite zu erlangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine davon ist SEO (Search Engine Optimization). SEO wird oftmals als die effektivste Möglichkeit im Content Marketing gesehen, um organische Reichweite zu generieren. Mit Hilfe von SEO werden die Inhalte Ihrer Website sichtbar in den Suchergebnissen und Rankings von Suchmaschinen angezeigt.

Die relevanteste Suchmaschine ist für die meisten Unternehmen wohl Google. Bei Google stehen die Nutzer im Mittelpunkt! Sie sollen innerhalb kürzester Zeit Antworten auf ihre Fragen erhalten und das funktioniert nur mit guten Inhalten: Guter Content beantwortet die Fragen der Nutzer, die Nutzer sind zufrieden – ein Kreislauf.

Eines ist jetzt klar: Nur wenn Sie gute Inhalte kreieren, erhöhen Sie Ihre Reichweite über Google. Doch was ist für Suchmaschinen guter Content? Nur wenn Inhalte die Fragen der Nutzer beantworten, sind sie wertvoll. Fragen Sie Google beispielsweise, wie Sie eine Content Marketing Strategie aufbauen können, erhalten bei Ihrer Suchanfrage jedoch nur Beiträge über Vor- und Nachteile einer Content Marketing Strategie, sind sie unzufrieden.

Ihre Inhalte müssen also die Fragen Ihrer Zielgruppe beantworten. Doch nach was genau sucht Ihre Zielgruppe überhaupt? Diese Wörter gilt es mithilfe einer Keyword Recherche zu ermitteln. Dieser Schritt ist in Ihrer Content Erstellung ein absolutes Muss.

SEO im Content Marketing

Gute Gründe, warum Sie SEO bei Ihrer Content Marketing Strategie unbedingt betrachten sollten:

  • Guter Content hält die User länger auf Ihrer Seite, die Verweildauer steigt. Das ist ein wichtiger Ranking-Faktor für Suchmaschinen.
  • Das eigene SEO Ranking wird auch gefördert, wenn andere Seiten auf Ihre Inhalte verlinken. Dadurch können Sie das eigene Linkbuilding vorantreiben.
  • Veröffentlichen Sie regelmäßig neue Beiträge, zeigen Sie dem Google-Crawler, dass Ihre Inhalte aktuell sind. Das wiederum steigert Ihren SEO Wert.

4. Content Marketing Arten und Formate

4.1 Content Formate

Content Formate gibt es sehr viele, doch nur wenn Sie die richtigen Formate für Ihre Personas auswählen, zahlen Sie auf Ihre Marketingziele ein. Bereits im Redaktionsplan sollten Sie sich überlegen, welche Inhalte Sie in welchem Format ausspielen möchten.

Unter Content Formaten versteht man verschiedene Arten digitaler Medieninhalte, denen unterschiedliche Content Arten (werden im nächsten Kapitel definiert) zugeordnet werden können.

Content Formate können Sie unterscheiden in:

  • Text: Textbasierte Content Formate sind das A und O im Content Marketing, denn für die Suchmaschinen sind sie besonders wichtig. Beispiele für textliche Content Formate sind Ratgeber, Studien, Blogbeiträge, Newsletter oder Whitepaper.
  • Visuell: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Sie lockern Texte auf, transportieren Inhalte oft schneller als Wörter und sind für die Leser ansprechender. Über Bilder haben Sie die Möglichkeit die Zielgruppe auf sich aufmerksam zu machen. Beispiele für visuelle Inhalte: Bilder, Infografiken, GIFs.
  • Audiovisuell: Audiovisuelle Formate haben einen großen Unterhaltungswert und das sollten Sie für sich nutzen. Gerade wenn Ihr Content Ziel Branding ist, sind audiovisuelle Formate gut einsetzbar, denn sie vereinen erklärende und unterhaltende Komponenten. Mit audiovisuellen Inhalten haben Sie die Möglichkeit unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Die wohl bekannteste audiovisuelle Plattform ist YouTube. Weitere Beispiele sind Videos, Webinare und Vlogs.
  • Engaging/interaktiv: Ähnlich wie audiovisueller Content haben interaktive Formate ein hohes Branding Potenzial. Enganging Formate binden die Personas an Ihr Unternehmen – hier können begeisterte Fans entstehen. Engagement Tools bringen Ihre Zielgruppe dazu zu interagieren und Ihren Content wirklich zu erleben. Beispiele sind Umfragen, Checklisten, Games oder Gewinnspiele.
  • Audio: Audio-Formate sind weiterhin auf dem Vormarsch. Sie haben den großen Vorteil, dass sie nebenbei konsumiert werden können, beispielsweise bei der Bahnfahrt. Beispiele sind Podcasts, Hörbücher oder Musik.

4.2 Content Arten

Mit diversen Content Arten bringenn Sie Abwechslung in die Content Strategie. Ein guter Mix aus verschiedenen Content Arten ist richtig und wichtig, auch gerade, weil es unterschiedliche Zielgruppen gibt, die sich auf vielen Plattformen tummeln.

Beispiele für Content Arten:

  • Blogbeiträge
  • Anleitungen
  • Ebooks
  • Interviews
  • Trends
  • Infografiken
  • Diagramme
  • Slideshows
  • Bilder
  • Videos
  • Podcasts
  • Pressemeldungen
  • Interaktive Inhalte
  • Q&As
  • Round Tables
  • Umfragen
  • Gewinnspiele

Egal ob Infografiken, Webinare, Ebooks oder Checklisten: Die Auswahl an Content Arten ist sehr vielfältig.
Egal ob Infografiken, Webinare, Ebooks oder Checklisten: Die Auswahl an Content Arten ist sehr vielfältig.
(Bild: Vogel Communications Group)

Auf einige Content Arten möchten wir im Folgenden nochmal genauer eingehen:

1. Blogartikel/Whitepaper/Ebooks:
Textbasierte Inhalte sind die Grundlage für eine gute Content Strategie. Mit Blogbeiträgen, Whitepapern und Ebooks können Sie nicht nur wichtige Informationen genau ausführen und ausführlich behandeln, sie helfen Ihnen auch in der Suchmaschinenoptimierung. Achten Sie darauf, dass solche umfangreichen Inhalte einen echten Mehrwert für Ihre Kunden bieten soll. Geben Sie praktische Tipps und bieten Sie Lösungen an, ohne Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung in den Vordergrund zu stellen.

2. Tipps und Tricks
Ihre potenziellen Kunden wollen jedoch nicht nur ellenlange Texte lesen. Sie wollen Handlungsempfehlungen, Tipps, Checklisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Diese Content Arten eignen sich besonders gut für erklärungsbedürftige Produkte.

3. Case Studies
Case Studies werden oft unterschätzt, können aber sehr wertvoll sein: Beschreiben Sie ein Problem, eine Herangehensweise und zeigen Sie auf, wie Ihr Unternehmen zur Lösung des Problems beigetragen hat. Gerne auch in Kombination mit einem Interview – und vergessen Sie die Lessons Learned am Ende nicht!

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4. Infografiken
Infografiken bieten einen Vorteil: Sie sind leicht verständlich und zeigen viel Text oft kurz erklärt in einem Bild. Infografiken können auch in Textbeiträge integriert werden, um sie aufzulockern.

5. Podcast
Podcasts sind eine beliebte Informationsquelle, da sie sehr unterhaltsam sind. Sie lassen sich nebenbei und unterwegs konsumieren und eignen sich gut, um Interviews zu führen, sich mit Experten auszutauschen, Erfolgsgeschichten oder Case Studies vorzustellen. Podcasts sind auch ein gutes Content Piece, um Teile davon beispielsweise auf den Social Media Kanälen zu teilen.

Im B2B Hero Podcast haben wir mit Nina Haller, Marketingmanagerin bei Hauraton GmbH & Co. KG, gesprochen. Nina hat im letzten Februar damit begonnen in ihrem Unternehmen den Podcast „Regenwasserbehandlung von A-Z“ zu etablieren. Sie berichtet somit aus ihren bisherigen Erfahrungen, wie sich das Medium Podcast in den B2B Marketing Mix integrieren lässt. Hören Sie rein, wenn Sie mehr erfahren möchten.

6. Webinare/Round Tables
Diese Content Arten bieten den Vorteil, dass sie live abgehalten werden und gleichzeitig für den späteren Konsum aufgezeichnet werden können. Das kann Ihnen im Nachgang zusätzliche Leads verschaffen. Sorgen Sie einfach dafür, dass die Aufzeichnungen jederzeit abrufbar bereitstehen. Webinare und Round Tables (hier werden Experten zu einem Thema eingeladen) sind sehr persönlich. Oft haben die Zuschauer auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen – ein großer Vorteil.

5. Content Erstellung

Spätestens in Kapitel 3 dieses Guides sollte Ihnen klargeworden sein, dass die Content Erstellung die Basis des Content Marketings ist. Nur wertvolle Inhalte führen Sie an Ihr Ziel. Doch hier mal einen Blogbeitrag schreiben und dort einen LinkedIn-Post absetzen, wie es gerade zeitlich passt und welche Inhalte gerade auch zur Verfügung stehen, das ist nicht zielführend. Es bedarf einer gut geplanten Strategie – und vor allem guter Inhalte. Doch was ist überhaupt „guter Content“?

In diesem Kapitel geben wir Ihnen 13 Tipps für die Inhaltserstellung an die Hand und nehmen für Sie drei Methoden genauer unter die Lupe: Storytelling, Content Seeding und Content Recycling.

5.1 13 Tipps: So einfach können Sie guten Content erstellen

  • 1. Guter Content soll informativ sein, den User begeistern und vor allem soll er auch schnell und einfach zu finden sein. Eigentlich ziemlich unkompliziert, oder? Doch dahinter steckt viel Arbeit, die wir Ihnen mit unserer Checkliste erleichtern wollen.
  • 2. Bei jeder Content Erstellung sollten Sie mit einer ausführlichen Analyse des Themas beginnen, denn: Recherchieren beginnt vor dem Schreiben! Nehmen Sie sich Tools zur Hilfe, wie beispielsweise Google Suggest. Beziehen Sie in diesem Schritt bereits Ihre Keyword Recherche mit ein.
  • 3. Content Erstellung ist kein Einzelprojekt! Nehmen Sie Ihre Kollegen mit ins Boot: Grafiker, SEO-Experten aber auch die Mitarbeiter, die direkt im Geschehen arbeiten. Berichten Sie beispielsweise in einem Blogpost über eine neue Verfahrenstechnik, die Sie im Unternehmen eingeführt haben, sprechen Sie mit den Verfahrenstechnikern über die Vor- und Nachteile und die Herausforderungen dieses Projekts.
  • 4. Versuchen Sie, Duplicate Content zu vermeiden und erstellen Sie Uniquen Content. Vielleicht hilft es Ihnen sich dabei zu überlegen: Warum sind unsere Produkte einzigartig? Was sind unsere individuellen Besonderheiten? Warum sind wir besser als die Konkurrenz?
  • 5. Verlieren Sie niemals Ihre Zielgruppe aus den Augen! Gerade im B2B Bereich gibt es viele spezielle Themen, die oftmals dazu verleiten, sich in einem Content Beitrag zu verlieren.
  • 6. Setzen Sie von Anfang an auf eine gute Qualität Ihrer Texte. Vermeiden Sie vor allem einfache Fehler und achten Sie auf Grammatik und Rechtschreibung.
  • 7. Passen Sie die Formate an. Überlegen Sie sich vor dem Schreiben, wo der Content veröffentlicht wird und schreiben Sie ihn für diese Plattform. Geht es beispielsweise um einen Artikel auf LinkedIn, planen Sie die soziale Interaktion ein, indem Sie beispielsweise auf Kommentare antworten. In diesem Punkt hilft Ihnen auch ein Contentplan.
  • 8. Stellen Sie sich und Ihre Marke auch mal in den Hintergrund, denn Content soll keine reine Verkaufsshow sein. Geben Sie Ihren (potenziellen) Kunden Tipps, die sie im Alltag anwenden können, erstellen Sie Checklisten und einfache Handlungsempfehlungen. Stellen Sie Ihr Branchenwissen in den Vordergrund und werden Sie zum vertrauensvollen Partner.
  • 9. SEO in allen Ehren, aber übertreiben Sie nicht. Eine Anhäufung von Keywords schreckt den Leser oft ab und bewirkt somit das genaue Gegenteil von dem, was Sie mit Ihrem Content Piece erreichen wollten.
  • 10. Lockern Sie Ihre Texte auf und verwenden Sie beispielsweise Grafiken, Videos und Bilder. Reine Textprodukte langweilen den Leser häufig und das fängt oft schon bei der Überschrift an. Nutzen Sie auch Stichpunkte, fetten Sie Passagen in Ihren Texten und geben Sie Links auf weiterführende Inhalte an die Hand.
  • 11. Gerade im B2B Bereich wird häufig mit Fremdwörtern um sich geschmissen. Wenn Sie nicht sicher sind, ob alle Leser mit den Fremdwörtern vertraut sind, erklären Sie diese.
  • 12. Bauen Sie geschickt einen Call to Action mit ein – dieser muss nicht immer am Ende eines Inhalts stehen, sondern kann auch zwischen Absätzen platziert werden. Achten Sie darauf, dass der Call to Action auch gesehen wird und sich vom Standardtext abhebt, beispielsweise durch einen farbigen Button.
  • 13. Denken Sie immer an Google, denn Suchmaschinenoptimierung ist bei der Inhaltserstellung von großer Bedeutung. Optimieren Sie Ihr Snippet für die Google Suchergebnisse und bestimmen Sie die Metadaten (Title und Description). Achten Sie außerdem auf Bilder-SEO, indem Sie Ihren Bildern aussagekräftige Bildunterschriften und Titel geben. Interne Verlinkungen können dabei helfen, den User auf der Webseite zu behalten und ihn mit ausreichend Informationen zu versorgen. Achten Sie bei den Links jedoch auf eine logische Verteilung. Zum Schluss ist es wichtig, auch die mobile Variante Ihres Content Pieces zu checken.
  • 14. Nach der Content Erstellung ist vor der Content Erstellung: Gute Inhalte müssen immer wieder überarbeitet werden. Beispielsweise müssen veraltete Informationen durch aktuellere Inhalte ersetzt und angereichert werden.

Mit diesen allgemeinen Tipps sind Sie grundsätzlich erstmal gut aufgestellt. Wenn Sie sich in der Content Erstellung bereits sicher fühlen, sollten Sie die nächsten Schritte wagen. Welche Methoden sich dafür eignen und wie Sie diese anwenden können, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.

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5.2 Storytelling

Eine Methode, die bei der Content Erstellung oft eingesetzt wird, ist das Storytelling. Wie der Name schon sagt, wird mit dieser Methode eine Geschichte erzählt.

Es ist eine neue Form der Unternehmens- und Markenkommunikation, die jedoch schon mehrere tausend Jahre alt ist. Storytelling kommt ursprünglich aus dem Fernsehen und der Literatur und wird häufig in Märchen, Fabeln aber auch in politischen Reden eingesetzt. Es ist also sehr vielschichtig und so auch in unterschiedlichen Bereichen anwendbar, beispielsweise im Marketing oder in der Unternehmenskommunikation.

Emotionen spielen beim Storytelling im Marketing eine große Rolle, denn durch die emotionale Bindung in einer Geschichte fällt es Menschen einfacher, sich Informationen einzuprägen – das kann sich das Marketing einfach zu Nutze machen. Durch Geschichten, die Emotionen auslösen und mitreißen, können auch spitze Themen, die ursprünglich langweilig erschienen, spannend werden. Anstelle von trockenen Produktinformationen oder seitenlangen Textblöcken setzt Storytelling darauf, Zahlen und Fakten in Geschichten zu transportieren, um so das Interesse bei den Empfängern zu erzeugen.

Besonders im B2B ist Storytelling ein Muss, denn: Durch Geschichten, die Verknüpfungen und Assoziationen schaffen, lernen wir schneller und behalten die Informationen einfacher und länger im Gedächtnis – ein wichtiger Baustein in der Content Erstellung.

Was ist eine Story?

Zu einer Story gehören einfach gesagt:

  • Eine Figur
  • Das Ziel
  • Eine Zwangslage
  • Der Konflikt/die Herausforderung
  • Eine angestrebte Befreiung
  • Die Auflösung

Auf Märchen trifft diese Konstellation auf den ersten Blick wunderbar zu: Dornröschen (die Figur) befindet sich im hundertjährigen Schlaf (Zwangslage). Der Prinz hat das Ziel, die Prinzessin zu befreien. Während der Geschichte wird er mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, beispielsweise der bösen Fee oder den Dornen rund um die Burg, die ihn erblinden lassen (der Konflikt/die Herausforderung). Am Ende kann er die Prinzessin aus dem Jahrhundertschlaf erlösen (die Befreiung), indem er sie wachküsst (die Auflösung).

Genau so kann die Story aber auch auf das Marketing angewendet werden. Das Unternehmen (in diesem Fall die Figur) benötigt neue Kunden (Zwangslage und gleichzeitig Ausgangslage) und setzt einen erfolgreichen Lead Management Prozess auf, um die Zwangslage zu überwinden (angestrebte Befreiung). Während dieser Prozesseinführung wird das Unternehmen vor viele Challenges gestellt, die es zu bewältigen gilt (der Konflikt/die Herausforderung), beispielsweise technische Herausforderungen. Die Auflösung könnte letzten Endes das passende Lead Management Tool sein.

Besonders wichtig im Storytelling ist es, eine Dramaturgie zu schaffen. Bauen Sie einen Spannungsbogen auf, der den Leser dazu verleitet, bis zum Ende dabei zu bleiben. Denn gerade zum Ende hin wird es spannend, wenn im Höhepunkt der dramaturgischen Kurve die Lösung des Problems präsentiert wird.

Warum Sie Storytelling im Marketing anwenden sollten

Experten der Stanford-Universität haben herausgefunden, dass Geschichten 22 Mal besser in Erinnerung bleiben als nackte Zahlen und Fakten. Sie bleiben jedoch nicht nur besser in Erinnerung, sie verkaufen sich auch besser, nämlich zwei bis sogar fünf Mal so häufig.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Storytelling zu erarbeiten ist schwer, da jedes Thema individuell ist und jede Zielgruppe anders denkt. Versuchen Sie sich bei der nächsten Content Erstellung einfach an dieser Methode – „Learning by doing“ ist hier die Devise.

5.3 Content Recycling

Eine der größten Herausforderungen eines Content Managers ist es, regelmäßig neue, spannende Inhalte zu erstellen. Doch nicht immer gibt es etwas zu berichten, der Content muss jedoch weiter produziert und veröffentlicht werden. Eine Methode, die dabei helfen kann, einen Leerlauf in der Content Strecke zu vermeiden, ist das Content Recycling.

Was ist Content Recycling?

Wenn aus alten Content Pieces etwas Neues entsteht, dann nennt man das Content Recycling – also die Wiederverwertung alter Inhalte. Das heißt jedoch nicht, dass ein alter Blogbeitrag beispielsweise immer wieder neu geschrieben werden muss, sondern aus einem Content Format neue Formate entstehen.

Beispiele für Content Recycling:

  • Aus einem Ebook werden mehrere Kapitel in kürzeren Artikeln veröffentlicht (gerne auch als Serien oder Follow-Ups)
  • Aus einem Blogbeitrag wird ein Podcast
  • Lange Artikel können als Checkliste oder Whitepaper zum Download angeboten werden
  • Eine Infografik kann vereinfacht und auf Social Media gepostet werden

Natürlich gehört zum Content Recycling auch ein gut laufender Evergreen-Inhalt, der überarbeitet werden kann. Dieser neue Beitrag kann dann mit neuen Infografiken, aktualisierten Zahlen, neuen Bildern oder überarbeiteten Headlines ergänzt werden. Auch die internen Verlinkungen können bei der Überarbeitung gecheckt und ergänzt werden.

Tools, die beim Content recyceln helfen können:

  • Audacity bei der Erstellung eines Podcasts
  • PowerPoint und Google Slides zur Erstellung von Präsentationen und zur direkten Umwandlung in eine Video-Datei
  • Das Content Management System (CMS) zur Erstellung kürzerer Beiträge
  • Canva zur Erstellung visueller Inhalte

Die Vorteile von Content Recyling zusammengefasst.
Die Vorteile von Content Recyling zusammengefasst.
(Bild: marconomy)

5.4 Content Seeding

Zu einer erfolgreichen Content Strategie gehört nicht nur der reine Schreibprozess – die Inhalte an der richtigen Stelle zu verteilen, ist mindestens genauso wichtig. Denn was nützt informativer, wertvoller Content, wenn ihn niemand sieht?

Inhalte lediglich auf der eigenen Website und auf dem Corporate Blog zu veröffentlichen, reicht schon lange nicht mehr aus. Um Ihre Zielgruppe zu erreichen, müssen Sie die Content Pieces auf verschiedenen Kanälen publizieren. Sie wissen nicht, wo Sie hier ansetzen sollen? Eine Content Seeding Strategie gibt Aufschluss darüber.

Was ist Content Seeding?
Das englische Wort to seed bedeutet säen. Sie müssen Ihre Inhalte also säen, um am Ende Erfolg ernten zu können. Inhalte müssen gezielt in der Zielgruppe verbreitet werden, um mit Multiplizierungseffekten systematisch, und vor allem selbstständig, organische Reichweite und Traffic zu generieren.

Die Ziele des Content Seedings sind einfach zu verstehen:

  • Mehr Reichweite generieren (Traffic und Views)
  • Neue Zielgruppen erreichen und bestehende Zielgruppe mit Inhalten bedienen (Shares, Likes und Kommentare)
  • SEO Optimierung (Backlinks erzeugen)

Ihre Inhalte sollen wahrgenommen werden! So wird ein Content Piece oft für verschiedene Kanäle aufbereitet – das spart nicht nur Zeit, sondern Sie verwenden ein Thema gleich für mehrere Kanäle. Beispielsweise können Sie aus einem Blogbeitrag gleich noch einen Social Media Post machen und eine Podcastfolge. Vorausgesetzt, das Thema eignet sich natürlich dafür und ist zielgruppenrelevant. Sie sollten deshalb auch wissen: Wo tummelt sich meine Zielgruppe?

Doch das allein reicht nicht: Erfolgreiches Seeding besteht darin, dass Nutzende interagieren, sei es durch Verlinkungen oder beispielsweise Kommentare und Shares auf Social Media. Beliebt ist es auch, Influencer oder Blogger zu gewinnen, die Ihre Inhalte dann über ihr Netzwerk teilen. So verbreitet sich der Inhalt selbstständig – und das sollte das Ziel sein.

Arten von Content Seeding

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von Content Seeding: das einfache und das erweiterte Content Seeding.

Bei erster Variante werden die Content Pieces hauptsächlich für die eigenen Kanäle generiert, also beispielsweise die Unternehmenswebsite oder die eignen Social Media Kanäle. Der Vorteil dieser Strategie liegt auf der Hand: Es ist sehr kostengünstig und benötigt weniger Aufwand. Jedoch hat das einfache Content Seeding auch Nachteile, denn es kann nur eine begrenzte Reichweite generiert werden. Bei dieser Variante wird eindeutig zu wenig über den Tellerrand hinausgeschaut. Wenn Sie sich für die einfache Strategie entscheiden, was zu Beginn sicherlich sinnvoll sein kann, sollten Ihre Inhalte von sehr guter Qualität sein, denn nur so besteht die Chance, dass diese viral verbreitet werden.

Anders ist das erweiterte Seeding. Hier werden die Inhalte auch auf fremden Kanälen gestreut, beispielsweise in Fachmagazinen oder auch, sehr beliebt, durch (Corporate) Influencer. Diese Variante bringt Ihnen am Ende sicherlich mehr Leads sein, jedoch benötigt sie deutlich mehr zeitlichen Aufwand, mehr Manpower und auch mehr Budget.

Wie genau funktioniert Content Seeding?

So funktioniert Content Seeding.
So funktioniert Content Seeding.
(Bild: marconomy)

Eines ist klar: Content Seeding besteht nicht nur aus der Verbreitung des Contents, sondern setzt schon viel früher an. Hier können Sie folgende Schritte als grobe Anleitung für Ihre Strategie verwenden:

1. Zieldefinition und Erstellung von Buyer Personas
Das ist ein Schritt, den Sie bei der Erstellung Ihrer Content Marketing Strategie bereits getan haben sollten. In Kapitel 7 dieses Beitrags wird nochmal genau erklärt, worauf Sie bei der Erstellung Ihrer Buyer Personas achten sollten und wie Sie SMARTe Ziele definieren. Nutzen Sie diese Erkenntnisse auch für Ihre Content Seeding Strategie.

2. Erstellen Sie Ihre Inhalte und verbreiten Sie diese
Haben Sie die Rahmenbedingungen erst einmal abgesteckt, wissen Sie genau, welche Content Pieces Sie für welche Buyer Personas erstellen müssen und wo diese am Ende verbreitet werden sollen. Bei der Veröffentlichung der Inhalte sollten Sie die Regel verfolgen, diese zuerst auf Ihren eigenen Kanälen zu veröffentlichen. Wenn Sie schon in die Riege der Fortgeschrittenen gehören, können Sie sich folgenden Grundsatz merken:

Verwenden Sie lediglich 50 Prozent Ihrer Zeit für die Erstellung des Contents. Die anderen 50 Prozent sollten Sie für Ihre Content Seeding Strategie nutzen.

Erst jetzt befinden Sie sich in der Phase des Seedings, also der Verbreitung Ihrer Inhalte auf den verschiedenen Kanälen.

Hier stehen Ihnen drei Arten von Kanälen zur Auswahl:

  • Owned Media
  • Earned Media
  • Paid Media

Auch diese Begriffe werden in Kapitel 7 noch einmal genauer erklärt.

3. Monitoring
Vergessen Sie die Erfolgsmessung am Ende nicht. Denn nur so können Sie Ihre Ziele anpassen und Ihre Vorgehensweisen überdenken. Inhalte, die eventuell doch nicht so gut ankommen, können überarbeitet werden. Vielleicht stellen Sie auch fest, dass bestimmte Kanäle besonders beliebt sind?

Dieser Teil sollte auch schon bei der Content Produktion mitgedacht werden und hier wird wieder die Brücke zu den anfänglich gesteckten Zielen geschlagen.

Content Seeding Tipps

Das sollten Sie beim Content Seeding vermeiden:

  • Nicht jeden Content nehmen und auf beliebigen Kanälen verbreiten! Haben Sie die Qualität der Medien und vor allem Ihre Zielgruppe dabei immer im Blick.
  • Legen Sie sich nicht auf eine Kanal-Art fest. Mixen Sie Owned, Paid und Earned Media.
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Zielgruppe und denken Sie nicht nur werblich. Was brauchen Ihre (potenziellen) Kunden?
  • Kaufen Sie keine Shares und Likes, um Ihre Reichweite zu verbessern, denn diese werden mittlerweile von Suchmaschinen erkannt und beeinflussen Ihr Ranking am Ende sogar negativ.

6. B2B Content Marketing – wo liegen die Unterschiede zu B2C?

In den vorangegangenen Kapiteln haben Sie unter anderem bereits gelernt, was der Unterschied zwischen Content Marketing und Werbung ist und wie Sie wertvolle Inhalte erstellen. In diesem Abschnitt möchten wir kurz darauf eingehen, wie sich diese Dinge in unterschiedlichen Bereichen unterscheiden können, denn: Content Marketing ist nicht gleich Content Marketing – wo könnte man dies besser beobachten als im B2C und B2B?

Klar, in beiden Bereichen sollen Produkte/Dienstleistungen verkauft werden, jedoch sind eben diese sehr unterschiedlich und das macht es auch relativ einfach, sie zu unterscheiden.

Ein großer Unterschied von B2B und B2C liegt in den Verkaufszyklen, denn diese sind im B2B Bereich deutlich länger als im B2C. Im B2B müssen Kunden häufig erst Vertrauen zu einem Unternehmen aufbauen, im B2C geht das oft viel schneller. Und auch der Preis unterscheidet sich, denn B2B Produkte sind meist teurer als im B2C.

Wie unterscheiden sich die Inhalte im B2B und B2C?

Im B2C sind Entscheidungsträger und Endnutzer die gleiche Person. Sie müssen in diesem Fall also nur eine Person von Ihrem Produkt/Ihrer Dienstleistung überzeugen. Anders ist es im B2B, denn hier sind Entscheidungsträger und Endnutzer häufig nicht dieselbe Person. Sie müssen also jemanden beeinflussen, der letzten Endes gar nicht mit dem Produkt oder der Dienstleistung arbeitet – und das gelingt nur mit Vertrauen. Die Herausforderung im B2B besteht also darin, ein Vertrauen zum (potenziellen) Kunden aufzubauen, und das über einen langen Zeitraum hinweg.

Eine weitere Herausforderung in der Content Erstellung ist die Tatsache, dass im B2B oft komplexe Themen behandelt werden müssen, da die Produkte/Dienstleistungen viel erklärungsbedürftiger sind als im B2C. Um sachliche und nützliche Informationen kann hier nur schwer ein großer Bogen gemacht werden. Auch hier gilt es Vertrauen aufzubauen und den Kunden als kompetenter Partner in Erinnerung zu bleiben.

Die Buyer Journey im B2B ist also viel länger als im B2C.

Ein Content Manager im B2B Bereich muss mit fachlichen und sachlichen Inhalten überzeugen (und trotzdem die Brücke zum Menschen schlagen, denn schließlich wird auch im B2B an Menschen verkauft und nicht an Maschinen). Aber auch im B2B sollte man Storytelling und Emotionalisierung nicht unterschätzen, denn diese Inhalte bleiben länger im Gedächtnis. Die Mischung macht es also.

Im B2C sind Emotionen hingegen an der Tagesordnung. Gezieltes Storytelling wird eingesetzt, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen und das Involvement zu steigern.

Die Zielgruppe macht den Unterschied

Ein großer Unterschied in beiden Bereichen sind die Zielgruppen. Im B2C sind die Buyer Personas häufig viel größer aber dazu auch anonymer. Meist wird der Otto-Normalverbraucher angesprochen und dieser ist natürlich einfacher zu erreichen. Im B2B verläuft Content Marketing oft geradliniger, denn die Zielgruppe ist deutlich kleiner. Hier ist allerdings das Problem, dass es Entscheidungsträger sind, die im Sinne des Unternehmens handeln. Im B2B müssen diese erstmal gefunden werden. Hat man sie allerdings erstmal entdeckt, ist es einfacher auf sie und ihre Bedürfnisse einzugehen.

Auch in der Entscheidungsfindung gibt es Unterschiede. Die Bedeutung von B2B Käufen ist häufig viel größer als im B2C. Kaufen Sie sich zum Beispiel ein paar Schuhe und merken ein paar Wochen später, dass diese etwas zu klein sind, ist das nicht das Ende der Welt. Entscheidet man sich in der Produktion eines Maschinenbauers jedoch für eine neue Maschine, die weit über 50.000 Euro kostet und merkt, dass diese Maschine nichts bringt, ist die Entscheidung viel weitreichender.

7. Content Marketing Strategie und die Rolle der Persona

Die Entscheidungszyklen und Informationsquellen der Zielgruppen verlagern sich immer mehr in das Digitale. Das bedeutet: Marketer müssen neue Touchpoints gezielt nutzen. Eine Content Marketing Strategie, die sich den aktuellen Herausforderungen anpasst, dabei nie die Bedürfnisse der Zielgruppe aus den Augen verliert und auf die Customer Journey ausgerichtet ist, ist unabdingbar.

Seminar-Tipp

Der erste Schritt zur erfolgreichen Content-Marketing-Strategie

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Den Produktnutzen für die B2B Zielgruppe schnell verstehen und wirkungsvoll kommunizieren – das Marketing Canvas macht es möglich. Lernen Sie diese visuelle Denkmethode auf Basis des Business Canvas Modell kennen. Identifizieren Sie noch einfacher Schlüsselbotschaften und Wettbewerbsvorteile der Produkte. Nutzen Sie Ihre Erkenntnisse für eine differenzierte Positionierung Ihrer Produkte im Markt. Und leiten Sie daraus konkrete Content-Ideen ab.

7.1 Die Buyer Persona: Kennen Sie Ihre Zielgruppe?

Viele Unternehmen sind der Meinung, dass sie ihre Zielgruppe gut kennen. Dank Google Analytics haben sie nämlich bereits einige Informationen sammeln können: Sprache, woher die Nutzer auf die Website kommen oder gar die Herkunft. Aus diesen demografischen Merkmalen lässt sich auch oft ein Durchschnittsalter der User berechnen.

Doch lassen Sie sich davon nicht in die Irre führen, denn: Demografische Angaben reichen für eine Zielgruppenanalyse nicht aus! Das Erstellen einer Buyer Persona ist viel komplexer als es auf den ersten Blick scheint, denn insbesondere im Digital Content Marketing müssen Ihre Inhalte Fragen und Suchen ganzheitlich beantworten. Denn nur so schaffen Sie es, damit auch auf Suchmaschinen gut zu ranken. Denn was nützt Ihnen der beste Content, wenn er nicht Ihre potenziellen Kunden erreicht?

Um die relevanten Inhalte Ihres Unternehmens zu definieren, ist eine detaillierte Zielgruppenanalyse sowie die Erstellung einer Buyer Persona und deren Themeninteresse besonders wichtig.

Um Ihre Zielgruppe im ersten Schritt einmal genauer zu definieren, eignen sich folgende Fragen, die zwar erst einmal banal klingen, aber ein entscheidendes Aha-Erlebnis liefern können und somit Ihren Content nachhaltig zum Positiven beeinflussen:

  • Welches Problem löst Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung?
  • Wer hat dieses Problem?
  • Was macht die Person, die dieses Problem hat (beruflich, privat)?
  • Welche Eigenschaften hat diese Person?
  • Welche Interessen, Ziele, Wünsche hat diese Person?
  • Welche anderen Probleme und Herausforderungen muss diese Person noch meistern?
  • Wie sucht diese Person nach Lösungen?
  • Welche sozialen Netzwerke nutzt sie?
  • Wie technik-, internetaffin ist diese Person?
  • Welche Einwände könnte sie gegen Ihre Produkte/Ihr Unternehmen haben?

Diese Fragen lassen sich nur beantworten, indem Sie mit Ihrer potenziellen Zielgruppe reden. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Zielgruppe Ihnen gegenüber anonym bleibt. Eine beliebte Methode, sich mit der Zielgruppe genauer auseinanderzusetzen, ist die Erstellung von Personas. Kreieren Sie echte Menschen, mit echten Problemen und Herausforderungen. Aber täuschen Sie sich nicht, denn nur weil beispielsweise viele Ihrer Websitebesucher über eine Social Media Anzeige auf Ihre Seite aufmerksam wurden, heißt das nicht, dass diese alle zur „jüngeren“ Generation gehören.

Wenn Sie Buyer Personas erstellt haben, ergeben sich daraus nicht nur Fokusthemen Ihres Contents, sondern auch die Tonalität sowie oftmals auch der Kanal, auf dem der Content verbreitet werden muss (Content Seeding). Außerdem können Sie so auch das richtige Content Format wählen. Sie treffen also die Erwartungen Ihrer Zielgruppe in allen wichtigen Punkten: Thema, Format, Sprache, Plattform. Wenn Sie nur einen dieser Punkte erfüllen, beispielsweise das Thema, dann schreiben Sie zwar ein Whitepaper über eine Thematik, die Ihre Zielgruppe interessiert, diese versteht aber vielleicht die Fachsprache nicht, die Sie verwenden. Vielleicht sind Ihre potenziellen Kunden auch viel lieber auf Social Media unterwegs und konsumieren gerne kurze Posts und Videos und kein Whitepaper. Oder sie finden Ihr Whitepaper nicht, weil Sie es nur auf Ihrer Unternehmenswebsite veröffentlicht haben. Die potenziellen Kunden kennen Ihr Unternehmen aber gar nicht.

Um relevante Inhalte passgenau für die Zielgruppe zu erstellen, müssen Sie sich das Thema, das Format, die Sprache und die Plattform genauer anschauen.
Um relevante Inhalte passgenau für die Zielgruppe zu erstellen, müssen Sie sich das Thema, das Format, die Sprache und die Plattform genauer anschauen.
(Bild: Vogel Communications Group)

Sie sehen, gelungenes Content Marketing, das auch die gewünschten Ziele erfüllt, ist eine ideale Kombination aus Thema, Sprache, Format und Plattform. Diese „ideale Kombination“ können Sie nur erfüllen, wenn Sie Ihre Zielgruppe, deren Interessen, Probleme, Verhalten und Wünsche kennen.

7.2 Warum Sie eine Content Marketing Strategie brauchen

Eine gute Frage. Warum nicht einfach nur Werbung schalten? Denn auch Unternehmen, die die Strategie des Content Marketings verfolgen, tun das nicht, weil sie einfach nur ihre Zielgruppe informieren wollen. Auch durch inhaltsgetriebenes Marketing sollen letzten Endes Produkte verkauft werden. Denn davon leben Unternehmen nun einmal.

Der Grund, warum Content Marketing oder auch die Strategie des Inbound Marketings in den letzten Jahren so wichtig geworden ist, ist die Masse an Werbung, Produkten und Dienstleistungen, die auf potenzielle Kunden einprasselt. Das hat zur Folge, dass User gezwungen sind, Inhalte zu selektieren. Da Werbung oft keinen Mehrwert liefert, verschwindet diese meist schnell aus dem Gedächtnis. Inhalte hingegen, halten sich länger im Kopf. Und genau deshalb ist Content Marketing so wichtig.

Obwohl wir heute wesentlich mehr Kanäle zur Kommunikation zu Verfügung haben, ist es schwerer geworden, die Aufmerksamkeit der gewünschten Kunden zu erlangen. Denn die Vielzahl der Angebote macht es der klassischen Werbung immer schwerer, überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Dieser „Push-Ansatz“, also die Werbung für die eigenen Leistungen so breit wie möglich zu streuen, funktioniert immer schlechter. Daher denken Unternehmen um und gehen immer mehr zum „Pull-Ansatz“ über. Das bedeutet, sie bieten Inhalte, die die Zielgruppe sucht und sorgen so dafür, dass sich die Zielgruppe über eben diese Inhalte mit dem eigenen Unternehmen auseinandersetzt.

7.3 In 7 Schritten zur erfolgreichen Content Marketing Strategie

Basis eines jeden Content Marketings ist eine gute Content Marketing Strategie (nicht zu verwechseln mit der Content Strategie). Damit Content Marketing als B2B Strategie ganzheitlich wirkungsvoll sein kann, ist es wichtig zu verstehen, dass inhaltsgetriebenes Marketing nicht nur aus der Content Produktion besteht. Vielmehr ist jedes Content Stück wie eine kleine Kampagne zu betrachten. Sie müssen sich immer vor Augen halten, welche Ziele Sie mit dem Inhalt erreichen wollen, für wen Sie diesen Inhalt konzipieren und wie Sie die gewünschte Zielgruppe erreichen.

Dabei hilft die Unterteilung in 7 Prozessschritte:

1. Vision und Ziele definieren
Auf Basis Ihrer Marketingstrategie leiten Sie Ihre Content Vision und Mission ab. Darauf aufbauend setzen Sie sich Zwischenziele und benennen die Kennzahlen, mit denen Sie diese Ziele messen möchten.

2. Ziele reviewen
Im nächsten Schritt unterziehen Sie Ihre Ziele einem Realitätscheck und priorisieren.

3. Buyer Persona und Customer Journeys definieren
Sie wissen: Für eine erfolgreiche Content Marketing Strategie brauchen Sie Inhalte! Doch einfach mit der Erstellung dieser zu beginnen wäre ein fataler Fehler, denn der beste Content bringt Ihnen nichts, wenn er nicht exakt auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe angepasst ist.

4. Umfassende Keyword Recherche durchführen
Was jetzt noch fehlt, sind die passenden Themen. Und hier kommt die Keyword Recherche ins Spiel. Prüfen Sie also für Ihre Themen erstens, ob es überhaupt ein Suchvolumen, also eine Nachfrage gibt und zweitens, warum jemand nach diesem Keyword sucht, Stichwort Suchintention.

5. Themenplanung
Nun geht es darum, Ihre Themen sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Hier kommt das sogenannte Hub & Spoke Modell, auch Pillar & Cluster genannt, ins Spiel. Ziel des Hub & Spoke Modells ist es, durch die Schaffung eines zentralen „Ankers“ (des Hubs) ein Netzwerk von internen Links zu schaffen.

Was das Modell ist, erfahren Sie in diesem Video:

Schritt 6: Status Quo Analyse
Darauf aufbauend sollten Sie einen sogenannten Content Audit durchführen. Hier identifizieren Sie Lücken in Ihrem bestehenden Content und schauen sich die Konkurrenz an. Dabei analysieren Sie zudem auch die Stärken, Schwächen und Möglichkeiten Ihres Contents. Dies ist ein essenzieller Bestandteil einer jeden Content Marketing Strategie. Denn jeder Content sollte eine Daseinsberechtigung haben.

7. Erstellen Sie einen Content Plan
Um den Überblick nicht zu verlieren, ist es ratsam, einen Content Plan zu erstellen. In diesem halten Sie fest, wann welche Inhalte wo veröffentlicht werden sollen. Betrachten Sie diesen Redaktionsplan als das Herzstück Ihres Arbeitens.

8. Werkzeuge und Tools im Content Marketing

Um die richtigen Inhalte für die Buyer Persona erstellen zu können, setzen immer mehr Unternehmen auf digitale Werkzeuge. Mit den richtigen Content Tools fällt es leichter die Content Marketing Strategie einwandfrei umzusetzen, das fängt im ersten Schritt an und endet mit dem letzten Step: Themenrecherche, Keyworduniverse bis hin zur Ergebnismessung am Ende.

Und auch in diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren einiges getan, denn es gibt mittlerweile sehr viele Content Marketing Tools und Unternehmen wissen meist nicht, wie sie das passende für sich finden sollen. Zudem stehen sie häufig vor dem Problem, dass die Tools sehr teuer sind. In diesem Teil möchten wir Ihnen eine kleine Übersicht über kostenfreie Tools geben:

8.1 Themenrecherche

Tools im SEO Bereich sind für die Themenrecherche unabdingbar, denn sie ziehen sich Informationen aus Suchmaschinen und sozialen Netzwerken und zeigen, was die User wirklich suchen und wo ihre Painpoints sind. Ein kostenloses Tool ist der Keywordplaner von Google Ads. Dieser zeigt auf, wonach die User googeln, so haben Sie die Möglichkeit auf neue Themen zu stoßen, aber auch alte Themen relevanter einzustufen.

Ebenfalls kostenfrei ist das Tool AnswerThePublic. Es zeigt Fragen auf, die User zu einem bestimmten Thema/Keyword haben. Grafisch werden die Fragen in einem Bild dargestellt, systematisch gruppiert, aber sind auch als Liste exportierbar.

Beispielausgabe von AnswerThePublic zum Suchbegriff „Content Marketing“
Beispielausgabe von AnswerThePublic zum Suchbegriff „Content Marketing“
(Bild: : marconomy – AnswerThePublic)

Feedly ist ein kostenloser RSS-Reader, mit dem Sie branchenrelevante Informationen, beispielsweise von Blogs oder Fachmagazinen, kompakt und übersichtlich erhalten. Er kann für Sie wichtige Informationslieferanten bündeln und, sodass Sie immer die News erhalten, die für Sie interessant sind.

8.2 Website im Blick behalten

Auch Ihre Website kann Ihnen Aufschluss über neue Themen geben. Schauen Sie sich beispielsweise einmal an, was User bei Google eingeben, um auf Ihre Seite zu gelangen oder überprüfen Sie, welche Beiträge am häufigsten auf Ihrer Website gelesen werden. Das finden Sie ganz einfach mit Google Analytics und der Google Search Console heraus. Mit Google Analytics können Sie die Entwicklung Ihrer Website genau im Blick behalten, da es ein Reporting Tool ist. Schauen Sie sich an, wie sich Ihre Nutzer verhalten, wie sind Ihre Besucherzahlen und wie verändern sich diese im Zuge Ihrer Content Marketing-Strategie?

8.3 Bilder und Grafiken

Sie möchten Ihre Zielgruppe in einem Blogbeitrag auf Ihre neuesten Produkte aufmerksam machen, doch der Artikel kommt nicht so gut an wie erhofft? Vielleicht liegt das auch an Ihrer Bildauswahl. Bilder sind oft die Zugpferde – spricht mich ein Bild an, lese ich den Beitrag wahrscheinlich eher als bei einem unattraktiven Bild. Es gibt kostenlose Bilddatenbanken, wie beispielsweise Unsplash, in denen Sie stöbern können.

Bleiben wir noch kurz im Bereich „Bilder und Grafiken“: Mit Canva haben Sie die Möglichkeit auf ein großes Repertoire an Bildern und Online-Vorlagen zuzugreifen.

8.4 Kreativität zeigen

Auch Audio-Inhalte werden für viele Unternehmen immer wichtiger. Podcasts haben in den letzten Jahren, besonders im B2B Marketing, immer mehr an Bedeutung gewonnen. Auch hier gibt es kostenfreie Tools, zum Beispiel Audactiy. Damit können Sie Ihren Podcast mehrspurig aufnehmen, die Aufnahmen schneiden, den Ton anpassen, die Qualität der Aufnahmen optimieren und vieles mehr. Im Internet sind viele Videos zu finden, die die Benutzeroberfläche erklären und Tricks zeigen.

Sie haben einen Blogbeitrag geschrieben, aber Ihnen fehlt die zündende Idee für eine passende Überschrift? Auch hier gibt es Tools, die Ihnen bei diesem Problem helfen. Im Internet finden Sie einige kostenfreie Headline Generators, die mit Hilfe Ihrer Eingaben (beispielsweise passende Keywords) eine Headline kreieren. Ein Beispiel für so ein kostenloses Tool ist thehoth.

9. Erfolgskontrolle

Die Erfolgsmessung im Marketing ist an zwei Stellen besonders wichtig: Zum einen hilft es Ihnen dabei, Ihr Marketing Schritt für Schritt zu optimieren und Ihre Ziele einzuhalten. Zum anderen bietet es eine wunderbare Grundlage für die Diskussion von Budget und Manpower – und sind wir mal ehrlich: Wer führt diese nicht des Öfteren mit der Chefetage?

Doch wann ist Ihr Marketing erfolgreich? Das hängt ganz von Ihren vorgegebenen Zielen ab. Allgemein kann gesagt werden, dass Marketing effizient (große Wirkung mit möglichst niedrigem Ressourceneinsatz) und effektiv (soll Ihren Zielen dienen) sein soll.

Doch die Messbarkeit von Marketingaktivitäten ist oft gar nicht so einfach und stellt viele Marketingabteilungen vor Herausforderungen. Ein großer Stolperstein ist, dass die Wirkung von Marketingmaßnahmen häufig nicht direkt beobachtet werden können. Es gibt kein Dashobard, das Sie jeden Morgen aufrufen und die aktuellen Erfolg ablesen können. Vielmehr müssen Sie die Erfolge am Verhalten Ihrer User ablesen. Also beispielsweise Klick- oder Engagementzahlen.

Es ist wichtig, dass Sie sich von Beginn an Ziele setzen, die Sie mit Ihren Maßnahmen erreichen wollen und diese Ziele sollten messbar sein. Denn nur so können Sie am Ende nachweisen, dass der Erfolg ein Ergebnis des Marketings ist. Überlegen Sie sich also bei der Zielsetzung bereits: „Wie können wir das am Ende messen?“. Und wie machen Sie das? Mit KPIs!

Wichtige KPIs im Marketing

Erfolgskennzahlen im Marketing sind sehr unterschiedlich. So können Sie zwischen Marketingkennzahlen, vertrieblichen Kennzahlen und Wirtschaftskennzahlen unterscheiden. Einen weiteren Erfolgsfaktor stellen auch die Kunden dar. Kundenzufriedenheit, Bewertungen und beispielsweise Retouren spielen eine wichtige Rolle.

Was sind KPIs?

KPIs (Abkürzung für Key Performance Indicator) sind Kennzahlen, mit denen der Erfolg beziehungsweise der Misserfolg von Aktivitäten im Unternehmen nachvollziehbar und in Zahlen greifbar wird.

Wir haben Ihnen hier die wichtigsten Marketing KPIs zusammengefasst:

  • Conversion Rate
  • Bounce Rate
  • Engagement Rate
  • Lead Duration
  • Sales
  • Unique Visitors
  • Durchschnittliche Verweildauer
  • Neue Follower
  • Backlinks
  • Click Through Rate

Und das sind die wichtigsten wirtschaftlichen und vertrieblichen Kennzahlen:

  • Generierte Leads
  • Cost per Action
  • Cost per Click
  • Cost per Lead
  • Umsatzziel
  • Return on Investment
  • Bestands- und Neukunden
  • Angebotsanfragen
  • Angebotseingang

Welche KPIs sind für mich wichtig?

Natürlich müssen Sie nicht alle oben aufgeführten Erfolgskennzahlen messen. Auch hier gilt: Überlegen Sie sich bereits bei der Zielsetzung Ihrer Marketingmaßnahmen, welche KPIs Sie einsetzen möchten. Vier Fragen können Ihnen dabei helfen, herauszufinden, welche Kennzahlen für Sie besonders von Bedeutung sind:

  • 1. Warum wollen Sie das messen?
  • 2. Können Sie die Kennzahl überhaupt messen?
  • 3. Was können Sie tun, wenn sich die gemessene Aktivität verbessert oder verschlechtert hat?
  • 4. Wie relevant ist die Kennzahl für Ihre Ziele? Können Sie diese einem bestimmten Ziel zuordnen?

10. Der Content Manager

Das Berufsbild eines Content Managers wird häufig unterschätzt. Denn Artikel schreiben und veröffentlichen ist noch lange nicht alles, was ein Content Manager macht. Vielmehr kümmert er sich auch um die Strategie sowie das Konzept, das mit den Inhalten verfolgt wird. Eine Allround-Aufgabe, die es zu bewältigen gilt.

Je nach Einsatzbereich gibt es für einen Content Manager verschiedene Aufgaben:

  • Entwickeln einer Content Strategie (inklusive Festlegung der Formate)
  • Analyse des Marktes bezüglich der Zielgruppe
  • Verwalten des Redaktionsplans (Koordination und Planung der Inhalte)
  • Erstellen der Inhalte (und das bezieht sich nicht nur auf die textliche Erstellung, beispielsweise gehören auch die Betreuung und Erstellung des Podcasts dazu)
  • Einpflegen der Inhalte ins CMS
  • Monitoring und Controlling der Inhalte
  • Optimierung der Inhalte
  • Veröffentlichen des Contents anhand einer Content Seeding Strategie
  • Fachliche Kenntnisse im SEO-Bereich
  • Zusammenarbeit mit internen und externen Stakeholdern (Marketing, Vertrieb, IT), aber auch mit Kunden und Partnern
  • Betreuung der Social Media Kanäle
  • Verwalten und Optimieren der verwendeten Software (oft im engen Austausch mit der IT) und optimieren
  • Optimieren der Arbeitsabläufe

11. Content Marketing – erfolgreiche Beispiele aus B2C und B2B

11.1 Hornbach

Im B2C Bereich gibt es viele Beispiele dafür, wie Content Marketing funktioniert. Ein sehr bekanntes Unternehmen, das seine Content Marketing Strategie über die Jahre perfektioniert hat, ist Hornbach. Mit Kampagnen wie „Herrenzimmer“, „Hammer aus Panzerstahl“ und „Rituale der Macher“ setzte sich der Baumarkt in den Köpfen seiner Kunden fest. Hornbach hat es jedoch auch geschafft, nicht nur seine Produkte an die Kunden zu bringen, sondern gleichzeitig Wissen für jeden – egal ob Handwerkerprofi oder -amateur – vielschichtig aufzuarbeiten.

Herzstück der Content Marketing Strategie ist die Website des Unternehmens, denn dort findet der User nicht nur Produkte, sondern auch wertvolle Tipps und Tricks für Heimwerker: Wie richte ich meine Werkstatt effizient ein? Wie plane ich mein neues Badezimmer? Und wie muss ich eigentlich bei der Gartenbepflanzung vorgehen?

Auf der Website von Hornbach findet der User viele Tipps für den täglichen Heimwerkerbedarf.
Auf der Website von Hornbach findet der User viele Tipps für den täglichen Heimwerkerbedarf.
(Bild: marconomy – Hornbach)

Die Beiträge auf der Seite bieten einen echten Mehrwert für die Kunden – unabhängig vom Wissensstand. Und diese Mehrwerte werden regelmäßig upgedatet, beispielsweise geht es momentan auch darum Ressourcen zu schonen, so beschäftigt sich ein Beitrag mit dem Thema „Richtig Heizen“.

Doch Hornbach setzt nicht nur auf Textbeiträge: Auf dem eigenen YouTube Kanal, der auch mit der Website connected ist, gibt es unzählige Videos für Heimwerker zu unterschiedlichen Themen. So wurde Hornbach zum ultimativen Partner im Bereich Haus und Garten für seine Kunden!

11.2 Krones

Auch im B2B Bereich lassen sich in den letzten Jahren immer wieder schöne Beispiele beobachten, wie Content Marketing erfolgreich umgesetzt wird. Krones, Hersteller technischer Anlagen für die Getränkeindustrie, zeigt, dass auch ein Unternehmen mit einem auf den ersten Blick „langweiligen“ Produkt, hochwertige Inhalte schaffen kann. Beispiel dafür ist die unternehmenseigene Akademie. Hier bietet das Unternehmen Trainings und Webinare zu seinen Produkten an. Doch die Akademie sollte nicht als reine Wissensvermittlung betrachtet werden. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, sich mit Trainern auszutauschen, eigene Inhalte hochzuladen oder die Akademie als Sammelstelle für Dokumente zu nutzen. Zusätzlich liegt bei Krones, wie auch schon bei Hornbach, eine große Aufmerksamkeit auf dem eigenen YouTube Kanal.

Die Krones Akademie bietet den Nutzern nicht nur wertvolle Inhalte, sondern stellt auch Training zum täglichen Arbeiten bereit.
Die Krones Akademie bietet den Nutzern nicht nur wertvolle Inhalte, sondern stellt auch Training zum täglichen Arbeiten bereit.
(Bild: marconomy – Krones Akademie)

Das Unternehmen nutzt zusätzlich ein Medium, das andere schon gar nicht mehr auf dem Schirm haben: Das Kundenmagazin, das quartalsweise, gedruckt sowie digital, erscheint. Das Magazin wird von den Krones-Kunden sehr gut angenommen und bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, Inhalte auf einem weiteren Kanal zu verbreiten.

11.3 SAP

Ein Unternehmen, das sich über die Jahre eine erfolgreiche Content Marketing Strategie aufgebaut hat, ist SAP. Besonders spannend ist die SAP Community, diese ist beispielsweise auf der Unternehmenswebsite zu finden, aber auch auf Social Media vertreten. In den Blog Posts auf der Website findet der User wertvolle Inhalte, aber auch der Bereich „Q&As“ wird viel genutzt. User haben nicht nur die Möglichkeit Fragen zu stellen, sie können Fragen auch nach oben ranken und somit sichtbarer machen.

Im Bereich „Q&As“ haben Kunden die Möglichkeit, ihre individuellen Fragen zu stellen.
Im Bereich „Q&As“ haben Kunden die Möglichkeit, ihre individuellen Fragen zu stellen.
(Bild: marconomy - SAP)

Und auch in den Sozialen Netzwerken ist die SAP Community sehr aktiv: Auf dem eigenen YouTube Kanal hält SAP die Community mit regelmäßigen News auf dem laufenden und in Twitter-Posts werden ständig Inhalte und Infografiken geteilt. Schaut man sich die Social Network Kanäle der SAP Community an, wird schnell klar, dass diese sehr gepflegt werden. Aktualität scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen, was für SAP Kunden mehr als nur ein kleiner Mehrwert ist.

11.4 fischer group

Ein weiteres Beispiel aus der Kategorie „Erfolgreiches Content Marketing im B2B“ zeigt die fischer group. Das Unternehmen, das zu den weltweit größten Anbietern von Befestigungssystemen und -lösungen zählt, hat vor einiger Zeit den YouTube-Kanal „die Festmacher“ ins Leben gerufen und es geschafft, diesen erfolgreich in ihre Marketingstrategie einzubinden. Wie genau sie das geschafft haben, wie viel Aufwand das ist und was in Zukunft noch geplant ist, hat uns Moritz Lewin, Head of Online Marketing bei fischer, im Gespräch verraten.

12. Content Marketing im B2B – Trends und Studien

Wohin gehen die Trends explizit im B2B Content Marketing? Inhaltlich geht es um die Relation zwischen den durchgeführten B2B Content Marketing Maßnahmen und dem erzielten Erfolg. Sowie um die Trends, die derzeit das B2B Content Marketing beherrschen. Freuen Sie auf Quick Wins und Best Practices. Denn Fakt ist, in puncto Content Marketing Trends hat der B2B Bereich viel aufgearbeitet. Dabei sind die Möglichkeiten riesig. Wichtig dabei ist jedoch, nicht allen Trends hinterher zu jagen, sondern sich auf die zu fokussieren, die für das eigene Unternehmen und die eigene Zielgruppe auch funktionieren.

Die Content Marketing Trendstudie von Statista, dem Content Marketing Forum und der CMCX, arbeitet die derzeitigen Unterschiede des B2B- und des B2C Marketings heraus. Laut der Untersuchung bewerten 69 Prozent der befragten B2B Unternehmen ihre Content Marketingstrategie als sehr erfolgreich, was sich auch mit den Prozentzahlen der befragten B2C Unternehmen deckt. Man merkt also, dass der B2B Bereich hier extrem aufgeholt hat, denn noch vor einigen Jahren war hier ein deutlicher Unterscheid zu sehen.

12.1 Relevante Information ist King

Laut der Studie „B2B Content Marketing Benchmarks, Budgets, and Trends: Insights 2022“ stellen B2B Marketer beim Erstellen der Inhalte das Informationsbedürfnis ihrer Kunden an erste Stelle, sogar noch vor das Erreichen der Sales-Ziele. Und ja, bereits in den letzten Jahren predigten diverse renommierte Verlage, Blogs und Institute, dass der Wandel weg von Produktmarketing, hin zum relevanten Informationsmarketing geht. Diese Content Strategie bleibt auch im Industriemarketing und im technischen Marketing Best Practice. Das Ergebnis der Studie belegt den Erfolg dieser Ausrichtung. Woran liegt das? Spätestens seit dem Leitsatz „Content ist King“, sind viele Marketer auf den Zug der schier endlosen Content Erstellung aufgesprungen. Die Folge ist heute deutlich zu sehen: Wir ertrinken in einer Flut an Inhalten, davor hat auch das B2B Content Marketing nicht Halt gemacht. Ja, sogar vom Tod des Content Marketings war bereits die Rede.

Doch welche Formate eignen sich besonders, um die Zielgruppe mit guten Inhalten zu versorgen? Laut der Studie nutzen die meisten B2B Content Marketer nach wie vor kurze Artikel/Posts mit weniger als 3.000 Worten (90 Prozent der Befragten) für das Nurturing. Danach folgen Videos (66 Prozent), Webinare (64 Prozent) und Case Studies (61 Prozent). Seltener verwendet werden Podcasts (29 Prozent), und Printprodukte (17 Prozent).

Jedoch gibt es immer wieder Probleme bei der B2B Content Erstellung. Diese Herausforderungen gaben die Befragten in der Statista-Studie wie folgt an:

  • 69 Prozent benötigt mehr Zeit für die Umsetzung.
  • 45 Prozent der B2B Unternehmen bräuchten ein größeres Team.
  • 48 Prozent wünschen sich mehr Kontinuität.

Interessant ist, dass „lediglich“ 35 Prozent der befragten B2B Unternehmen mehr Budget benötigen. Auch das sah vor einiger Zeit noch anders aus. Scheinbar sind die personellen Engpässe deutlich gewichtiger. Die Auslagerung der Content Erstellung an eine externe Agentur wird aber häufig nicht gebilligt, da Kompetenzen im eigenen Unternehmen gebündelt werden sollen und keine Budgets dafür zur Verfügung stehen. Denn Content Erstellung im B2B ist in der Tat ein Ressourcen- oft aber auch ein Know-how-Problem. Denn um wirklich wirksame B2B Texte und Inhalte zu erstellen, müssen sich die zuständigen Marketer extrem gut in der jeweiligen Branche sowie den dazugehörigen Themen auskennen.

Daraus ergeben sich zwei große Herausforderungen für B2B Marketer im Content Marketing:

  • 1. Die Erstellung von Inhalten, die mehrere Ebenen ansprechen
  • 2. Fachexperten für die Inhaltserstellung zu finden

Das erschwert die Materie zusätzlich. Aber es ist unerlässlich, denn nur hochwertiger Content hat im B2B überhaupt noch die Chance wahrgenommen zu werden und auch in puncto Suchmaschinenoptimierung ist holistischer, hochwertiger und einzigartiger Content – sogenannter Educational Content – unerlässlich.

12.2 Educational Content: Relevante Inhalte kreieren

Educational Content gilt als spezielle Fokussierung des Content Marketings. Die Quintessenz ist die Wissensvermittlung rund um komplexe Themen, die die Buyer Persona bewegen. Das Unternehmen gibt fundiert recherchierte Antworten auf die Fragen der Kunden.

Durch diese Form des Contents glänzen Unternehmen mit Know-how und schaffen eine Vertrauensbasis bei der Zielgruppe. Besonders bei der im B2B Marketing beliebten Zielsetzung Leadgenerierung muss auf hochwertigen Content gesetzt werden. Doch nicht nur der Inhalt, auch eine gute Aufbereitung ist wichtig. Die Methodik Leadgenerierung und das Format Educational Content ist gerade für B2B Marketer im Industrie-, Technik- und Verfahrenssektor besonders interessant, da die Themen und Herausforderungen dieser Branchen oftmals sehr komplex sind und damit genügend Ansatzpunkte bieten.

Das Format spielt auch bei Educational Content eine wichtige Rolle. Um Ihrem Unternehmen Awareness zu verschaffen und sich als Experte zu positionieren, muss es jedoch nicht immer ein ganzes Whitepaper sein. Dazu eignen sich auch redaktionell aufbereitete Inhalte (Advertorials) in Fachzeitschriften oder Branchenportalen. Weitere erfolgreiche Content Formate sind E-Books und die Case Study. Diese sollten zielgruppenrelevante Themen nicht nur beleuchten, sondern tiefe Aspekte des Themas aufgreifen und erklären. Insbesondere im Industriemarketing bieten sich zahlreiche Fokusthemen.

Wichtig: Wählen Sie Ihre Themen anhand des Nutzens für Ihre Zielgruppe. Customer Centricity bedeutet für das Content Marketing die Inhalte immer für die (potenziellen) Käufer zu erstellen und ihnen echten Mehrwert damit zu bieten.

Ein Beispiel aus dem IT- und IoT-Marketing: Als IT-Unternehmen beraten Sie Ihre Kunden zu verschiedenen Lösungen für IT-Sicherheit und Compliance. Das Know-how ist vorhanden, der Vertrieb braucht Leads. Mit Educational Content schaffen Sie einen Lead Magneten, aber das Thema ist ausschlaggebend für den Erfolg: Schreiben Sie Ihr Whitepaper nicht einfach nur über IT-Sicherheit im Unternehmen. Zu dieser Thematik gibt es bereits zahllose Artikel, Blogs und Fachtexte. Setzen Sie Ihren Fokus lieber auf einen interessanten Teilbereich des Themas: „IT-Sicherheit: Was versteckt sich hinter Sicherheitsstandards wie ISO 27001, Cobit oder ITIL?“ Fokussieren Sie sich in Ihren Texten nicht vorwiegend auf den Vertrieb Ihrer Lösungen, sondern erklären Sie potenziellen Kunden den Sachverhalt und behalten Sie bei Schreibweise und Stil Ihre Buyer Persona im Auge.

Auch die Case Study ist ein hervorragendes Format, um Kunden mit Kunden zu überzeugen. Sie ist authentisch und beschreibt den Einsatz Ihrer Produkte direkt beim Kunden. Das macht es Ihrem Buying Center wesentlich einfacher, sich damit zu identifizieren. Spicken Sie Ihren Content dabei mit Visual Marketing. Infografiken, Bilder und Videos eignen sich hervorragend, um komplexe Inhalte zu vermitteln und bieten Abwechslung zu den Textfluten.

12.3 Content ist wie Entertainment – nur besser

Dass es mittlerweile mehr Content gibt als ihn ein Mensch konsumieren kann, ist kein Geheimnis mehr. Die Flut an Inhalten ist schon vor einigen Jahren enorm und in letzter Zeit noch rasanter angestiegen. Dabei ist es egal, ob es sich bei den Inhalten um Content handelt, der zu Marketingmaßnahmen verwendet wird oder Content, der auf die reine Wissensvermittlung abzielt. Häufig lassen sich die verschiedenen Content Typen gar nicht mehr unterscheiden und die Nutzer werden quasi inhaltsblind. Statista hat für das Jahr 2021 eine interessante Infografik veröffentlicht, die die geschätzten Ereignisse im Internet je Minute aus dem Jahr 2021 verdeutlicht. Die Grafik zeigt, in welch hartem Konkurrenzkampf sich die Content-Anbieter befinden – dabei möchte jeder besser, höher, weiter sein als der Rest.

Die Infografik zeigt die geschätzten Ereignisse im Internet je Minute im Jahr 2021.
Die Infografik zeigt die geschätzten Ereignisse im Internet je Minute im Jahr 2021.
(Bild: Statista)

Alle Content Anbieter haben das gleiche Problem: Die Konsumenten haben schlichtweg keine Zeit sich alle Inhalte anzusehen. Nur Inhalte, die auf den ersten Blick wirklich interessant und informativ sind, werden am Ende auch wirklich gelesen. Und da auch die Zeit, wie oben schon erwähnt, eine bedeutende Rolle spielt, werden Infografiken, Videos, kurze Snippets immer interessanter. Denn so haben die User die Chance, möglichst viele Inhalte in kurzer Zeit zu konsumieren. Der Inhalt muss also auch Infotainment sein! Content Marketer können von der Unterhaltungsindustrie so einiges lernen.

12.4 Auswirkungen der Pandemie auf das Content Marketing

Wenn wir über Trends im B2B Content Marketing sprechen, kommen wir nicht daran vorbei auch einen Blick auf die Auswirkungen der Pandemie zu werfen. Denn die Pandemie hat eindeutig einen schlafenden Riesen geweckt, das Content Marketing. Face-to-Face war plötzlich nicht mehr möglich und Content hat quasi über Nacht an Macht gewonnen. Unternehmen mussten ihre bestehende Strategie anpassen, viele entdeckten dabei sogar neue Zielgruppen und diejenigen, die noch gar nicht damit angefangen hatten, standen vor ganz anderen Herausforderungen. Vor der Pandemie waren die Content Marketing Strategien vieler Unternehmen viel zu vertriebsorientiert, was sich schlagartig änderte.

Die Content Marketing Trendstudie hat genauer nachgefragt und sich bei den Befragten erkundigt, welche Veränderungen sie aufgrund der Corona-Auswirkungen in ihrem Unternehmen vorgenommen hätten. Jetzt könnte man meinen, dass die meisten Unternehmen ihre Produkte und Services angepasst hätten, das liegt mit 27 Prozent jedoch nur auf Platz drei. 55 Prozent der Unternehmen haben ihre digitalen Transformationsprozesse beschleunigt (ein Punkt, der vor der Pandemie in vielen Unternehmen für Herausforderungen gesorgt hat) und 34 Prozent der B2B Befragten gaben an, dass sie die Website angepasst hätten.

13. Best Practices für das B2B Content Marketing

1. Ziehen Sie Ihr Unternehmen auf Ihre Seite
Die Fokussierung auf Content Marketing kann nicht allein von der Marketingabteilung durchgeboxt werden. Kocht beispielsweise der Vertrieb oder die Produktentwicklung ihre eigene Suppe, leidet der Informationsfluss über aktuelle Themen, Probleme und Trends der Zielgruppe. Dieser muss jedoch von den kundennahen Mitarbeitern an die Marketingabteilung weitergetragen werden, damit diese relevanten und informativen Content erstellen kann.

2. Vertrauen durch Wissen, Kundenbindung durch Vertrauen
Mittlerweile ertrinken wir in einer enormen Flut aus Content. Das Nutzerverhalten zeigt klar: Irrelevante Inhalte werden einfach weggeklickt. Nicht mehr Content ist King, sondern relevanter, informativer Content – auch im B2B Marketing. Positionieren Sie sich bei Ihrer Zielgruppe also mit fundierten Inhalten. Recherchieren Sie, was Ihre Kunden und Interessenten umtreibt und finden Sie Antworten auf deren Fragen.

Achten Sie dabei auf die Aufbereitung Ihrer Inhalte. Zielgruppengerechte Texte, Infografiken und Bilder/Videos entscheiden oft zwischen gutem und sehr gutem Content. Dabei muss im ersten oder zweiten Schritt nicht immer der Vertrieb der eigenen Produkte im Fokus stehen.

Leadgenerierung funktioniert durch redaktionelle Information. Das Lead Nurturing durch eine abgestimmte Customer Journey. Außerdem schaffen Sie Vertrauen bei Ihrer Zielgruppe und stärken die Bindung. So wird das Kaufverhalten langfristig positiv beeinflusst.

3. Vergessen Sie Ihre Marke nicht
Neben Ihren Produkten und Leistungen müssen Sie Augenmerk auf Ihre Markenkommunikation legen. Diese sollte vermitteln, wer das Unternehmen ist und welche Werte es hat. Für B2B Marketer klingt das oftmals etwas esoterisch. Doch unterschätzen Sie Ihre Unternehmensidentität nicht. Denn sie nimmt enormen Einfluss auf Ihre Glaubwürdigkeit und die Wahrnehmung Ihrer Kunden. Gerade im Zusammenspiel mit relevantem Content schafft eine gute Markenkommunikation eine Vertrauensbasis.

14. Fazit: Nicht jeder Marketing Hype ist eine Chance

Zum Schluss noch ein Tipp aus der marconomy Redaktion: Jagen Sie nicht jedem Content Marketing Trend hinterher, denn viele entzaubern sich schnell von selbst. B2B Content Marketing sollte nicht immer rein trendgetrieben sein – sondern von Ihrer Zielgruppe abhängig gemacht werden. Fokussieren Sie sich auf Ihr Unternehmen. Nicht jede neue Marketingdisziplin eignet sich für jedes Unternehmen und/oder jede Zielgruppe.

Insbesondere im B2B Sektor ist es wichtig, dass Sie Ihre Strategie auf den Kunden und nicht auf Hypes ausrichten. Schaffen Sie eine Basisstrategie, die die Zielsetzung erfüllt und bauen Sie diese dann nach und nach aus. Konzentrieren Sie sich zum Beispiel erst einmal auf die Kreation von relevantem Content für Ihre Zielbranchen und finden Sie die richtigen Plattformen, um Ihr Buying Center zu überzeugen und zu erreichen. Im nächsten Schritt können Sie dann beispielsweise eine Social Media Strategie aufsetzen.

Alle Inhalte zum Content Marketing

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