Content Marketing Whitepaper schreiben – so geht‘s!
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Whitepaper gelten als Lead Magnet und eines der wichtigsten Content Formate im B2B. Doch wie schreibt es sich, vor allem wenn technische Details und die Branche herausfordernde Themen sind? Alle Antworten und ein Beispiel finden Sie hier.

In der heutigen digitalen Welt, in der Informationen im Überfluss vorhanden sind, ist es oft eine Herausforderung, relevante und zuverlässige Quellen zu finden. Gerade in komplexen Bereichen wie Technologie, Wissenschaft oder Wirtschaft ist es wichtig, fundierte Entscheidungen zu treffen und auf aktuelles Fachwissen zurückzugreifen. Hier kommen Whitepaper ins Spiel. Diese umfangreichen Dokumente bieten einen tiefen Einblick in spezifische Themen und liefern detaillierte Analysen sowie fundierte Forschungsergebnisse. Sie sind ein wertvolles Instrument für Unternehmen, Experten und Entscheidungsträger, um komplexe Herausforderungen zu verstehen, neue Ideen zu präsentieren und innovative Lösungsansätze zu erkunden.
In diesem Artikel werden wir die Bedeutung und den Mehrwert von Whitepapers näher betrachten und ihre Rolle in der heutigen Wissensgesellschaft beleuchten.
Was ist ein Whitepaper?
Whitepaper Definition: Das Wort Whitepaper, auch White Paper geschrieben, kommt aus dem Englischen und bedeutet „weißes Papier”. Es handelt sich dabei um ein Informationsdokument im PDF-Format, das ein bestimmtes Problem oder eine Herausforderung beschreibt und mögliche Lösungen oder Vorgehensweisen aufzeigt. Whitepapers sind vor allem in der Technologie- und Geschäftswelt weit verbreitet, wo sie Unternehmen helfen, komplexe Themen zu erklären, neue Ideen vorzustellen oder technische Innovationen zu präsentieren. Diese umfassenden Dokumente enthalten detaillierte Informationen, Analysen und Forschungsergebnisse, die den Lesern helfen sollen, strategische Entscheidungen zu treffen.
Ursprünglich wurden Whitepapers in der Politik eingesetzt. In ihnen wurden beispielsweise politische Maßnahmen und Gesetzesänderungen veröffentlicht. Nach und nach wurden Whitepapers auch in den Bereichen IT, Technik und Industrie eingesetzt: Dort wurden Neuerungen, Verfahren, Prozesse und Systeme erläutert. Inzwischen gibt es Whitepaper in allen Branchen. Wichtig ist dabei immer, dass es sich um ein ausführliches, sachliches und faktenbasiertes Dokument zu einem bestimmten Thema handelt, das dieses erklärt und Informationen vermittelt.
Im Gegensatz zur klassischen Werbung konzentriert sich ein Whitepaper nicht auf prägnante Aussagen oder einprägsame Slogans, sondern demonstriert die eigene Fachkompetenz. Es greift Problemstellungen auf, präsentiert Lösungsansätze und gibt Handlungsempfehlungen, um potenzielle Kunden von der eigenen Expertise zu überzeugen. Im Beratungskontext dient ein solches Format häufig als Instrument des Content Marketing. Obwohl das Wissen im Whitepaper in der Regel kostenlos angeboten wird, müssen Interessenten häufig ihre Kontaktdaten hinterlassen, um das Dokument herunterladen zu können.
Gut erklärt wird das Content Format auch in diesem Video:
Warum verwenden Unternehmen Whitepaper?
Im B2B Marketing dienen Whitepaper meist der Leadgenerierung. Diese oft aufwendigen und wertvollen Contentstücke befinden sich bei den meisten Unternehmen hinter einer Registrierungsschranke. Das bedeutet, dass der User im Gegenzug für das Whitepaper seine Daten an das Unternehmen übermitteln muss. Dies ist auch gerechtfertigt, da ein solcher Content nicht in ein bis zwei Stunden erstellt werden kann. Einem guten Whitepaper liegt eine gründliche Recherche zugrunde. Die Informationen müssen zusammengetragen und gekonnt an die jeweilige Zielgruppe vermittelt werden. Das funktioniert nur, wenn das Whitepaper auch die Bedürfnisse und Herausforderungen einer passenden Buyer Persona aufgreift. Dazu werden Whitepaper in einer logischen Struktur aufbereitet und (meist) aufwendig gestaltet - insbesondere im B2B Marketing.
Ein Whitepaper zu schreiben dient aber auch einem anderen Zweck. Durch die Vermittlung der Inhalte positionieren Sie sich als Experte auf Ihrem Gebiet. Davon profitiert das Unternehmen, denn die Leser des Whitepapers sehen Ihre Kompetenz als klaren Pluspunkt auf der „Pro-Liste” für den Kauf Ihrer Produkte. Whitepaper spielen auch eine wichtige Rolle im Lead Nurturing, da Sie entlang der gesamten Customer Journey passende Papers anbieten können.
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Folgen Sie nun diesen Schritten, um selbstständig ein Whitepaper erstellen zu können.
1. Themenfindung
Die Wahl des richtigen Themas ist entscheidend für den Erfolg eines Whitepapers. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit, um das richtige Thema zu finden. Achten Sie vor allem darauf, dass das gewählte Thema einen konkreten Nutzen für Ihre Kunden bietet. Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Kunden und betrachten Sie das Thema nicht aus unternehmensinterner Sicht.
Ein erfolgreiches Paper zeichnet sich durch Erklärungen, Tipps, Problemlösungen oder Entscheidungshilfen aus. Je praxisnäher es ist, desto größer sind die Erfolgschancen. Qualität geht vor Quantität. Mit einem gut ausgearbeiteten Whitepaper können Sie Ihr Expertenwissen unter Beweis stellen und zeigen, dass Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe kennen und ernst nehmen.
Tipp: Mithilfe von Buyer Personas haben Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe immer im Auge. Falls Sie noch keine haben, dann sollten Sie Buyer Persona erstellen.
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Expertenbeitrag: Mindset Persona
Wie Sie ganz einfach eine Buyer Persona erstellen können
2. Inhalt
Vor dem eigentlichen Schreibprozess ist es wichtig, die für Ihr Whitepaper relevanten Daten und Fakten zu sammeln. Dazu können Sie entweder interne Informationen aus den entsprechenden Abteilungen Ihres Unternehmens einholen oder externe Quellen für Ihre Recherche nutzen. Bei der Verwendung externer Quellen ist es wichtig, diese im Whitepaper zu benennen und korrekt zu zitieren.
Ihr Paper sollte jedoch nicht ausschließlich auf externen Informationen basieren, sondern den Schwerpunkt auf Ihre eigenen Leistungen und Ideen legen. Das Whitepaper dient dazu, Ihre Expertise und Kompetenz darzustellen, indem Sie fundierte Daten und Fakten mit Ihren eigenen Gedanken verknüpfen und so einen Mehrwert für die Leser schaffen.
Es ist wichtig, den Inhalt eines Whitepapers an die Zielgruppe anzupassen. Da verschiedene Personen mit unterschiedlichen Interessen und Fachkenntnissen das Whitepaper lesen werden, sollten Stil, Fachbegriffe und Sprache entsprechend angepasst werden. Ein Marketingleiter hat zum Beispiel andere Interessen und Vorlieben als ein Logistikleiter.
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Content Marketing
Einen Content Plan selbst erstellen
In der heutigen Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne begrenzt ist, ist es ratsam, den Inhalt des Whitepapers so kurz wie möglich zu halten, ohne dabei an Aussagekraft und Nutzwert einzubüßen. Die Meinungen darüber, wie umfangreich ein Whitepaper sein sollte, gehen auseinander. Einige Experten empfehlen eine Begrenzung auf 15 Seiten, während andere der Meinung sind, dass auch 30 Seiten angemessen sein können. Das hängt ganz vom Thema ab.
Auf jeden Fall sollten Sie einfache und kurze Sätze verwenden. Komplexe Satzkonstruktionen sollten vermieden werden. Mit Zwischenüberschriften und Aufzählungen wie Bulletpoints können Sie das Dokument gliedern und das Lesen erleichtern. Der Stil sollte sachlich sein und zu komplizierte Fachbegriffe sollten vermieden werden, es sei denn, Ihre Zielgruppe verfügt über spezifisches Fachwissen. Andernfalls könnten Sie Ihre Leser langweilen und ihre Kompetenz in Frage stellen, wenn Sie ihnen bereits bekannte Fachbegriffe erklären.
3. Aufbau Paper
Sie haben nun den Inhalt des Whitepapers grob festgelegt. Was Ihnen jetzt noch fehlt, ist eine gute Struktur. Um sicherzustellen, dass Ihr Dokument gut lesbar und verständlich ist, ist eine klare Struktur sehr wichtig. Es empfiehlt sich, das mehrseitige Dokument sorgfältig zu gliedern.
Als Leitfaden kann die folgende grobe Struktur dienen:
- Ein ansprechendes Cover mit einem aussagekräftigen Titel und einer überzeugenden Grafik als Blickfang.
- Ein knappes Inhaltsverzeichnis.
- Eine Executive Summary als einführende Zusammenfassung.
- Eine Einführung, die das Interesse am Inhalt weckt.
- Weitere Hintergrundinformationen zum behandelten Thema.
- Mögliche Lösungsansätze für das beschriebene Problem.
- Beispiele zur Veranschaulichung der potenziellen Lösungen.
- Eine abschließende Zusammenfassung.
Es ist besonders wichtig, dass die Executive Summary informativ und aussagekräftig, aber dennoch leicht verständlich ist. Eine prägnante Executive Summary weckt eher das Interesse des Lesers und motiviert ihn, das gesamte Whitepaper zu lesen.
Vergessen Sie auch nicht, am Ende eine "Call to Action" einzufügen. Er weist den Leser auf den nächsten Schritt hin.
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Website
User Experience (UX), Usability, User Interface (UI) und Utility einfach erklärt
4. Whitepaper Design
Neben der Struktur spielt auch das Design des Whitepapers eine wichtige Rolle für den Erfolg Ihres E-Books. Es empfiehlt sich, das Dokument im Hochformat DIN A4 (210 x 297 mm) zu gestalten, da Whitepaper am häufigsten auf dem Desktop gelesen werden.
Bei der Farbgebung können Sie gerne dezente Anlehnungen an Ihr Corporate Design verwenden. Mit Logos oder Claims sollte jedoch sparsam umgegangen werden, um dem Whitepaper einen neutralen Charakter zu verleihen. Direkte Werbung ist unbedingt zu vermeiden.
Um Informationen anschaulich zu machen, können Sie nicht nur auf Text, sondern auch auf grafische Elemente, Bilder, Icons oder Tabellen zurückgreifen.
Wichtig ist jedoch, dass das Whitepaper sachlich bleibt und nicht überladen wirkt. Achten Sie immer auf einen guten Kontrast, zum Beispiel schwarze Schrift auf hellem Hintergrund.
5. Endkontrolle
Ein gut ausgearbeitetes Whitepaper erfordert viel Arbeit und Aufmerksamkeit. Daher ist es wichtig, dass das Endprodukt einen professionellen Eindruck macht und frei von Fehlern ist. Es wäre schade, wenn in den letzten Schritten Unachtsamkeiten auftreten, die die Qualität beeinträchtigen.
Deshalb ist es ratsam, eine gründliche Endkontrolle durchzuführen. Nehmen Sie sich Zeit, um Stil, Rechtschreibung und Grammatik zu überprüfen. Vergewissern Sie sich, dass alle Quellen korrekt angegeben sind.
Bitten Sie Kollegen, die nicht an der Erstellung des Weißbuchs beteiligt waren, um eine kritische Durchsicht. Lassen Sie das fertige Dokument gegebenenfalls von der Rechtsabteilung prüfen, um sicherzustellen, dass es den rechtlichen Anforderungen entspricht.
6. Whitepaper Distribution
Nachdem das Thema, der Inhalt und die Zielgruppen des Whitepapers feststehen, sollten Sie über die Vermarktung und Distribution nachdenken. Hierbei ist es wichtig, das Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten.
Es ist entscheidend, dass die generierten Leads zeitnah und professionell bearbeitet und ausgewertet werden können. Hierfür ist eine gut durchdachte Lead Nurturing Strategie von Bedeutung.
Das Whitepaper sollte durch gezieltes Marketing auf verschiedenen Kanälen verbreitet werden. Wenn Sie Buyer Personas erstellt haben, wissen Sie, wie und wo Sie Ihre potenziellen Kunden am besten erreichen. Schließlich bringt Ihnen das beste Paper nichts, wenn die Distribution nicht funktioniert.
Dazu bieten sich insbesondere folgende Möglichkeiten an:
- Die eigene Website: Nutzen Sie eine spezielle Landingpage und bieten Sie Ihr Whitepaper dort zum Download an.
- E-Mail Marketing: Informieren Sie bestehende Kontakte über Ihr neues Whitepaper, zum Beispiel über Newsletter.
- Social Media Plattformen: Posten Sie organisch auf Ihren sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, LinkedIn oder Xing. Alternativ können Sie auch Social Ads schalten, umso Social Media Leads zu generieren.
- Blogs: Veröffentlichen Sie das Whitepaper entweder auf dem firmeneigenen Blog oder auf thematisch relevanten externen Blogs.
- Fachforen und -magazine: Bieten Sie Foren und Fachportalen Ihr Whitepaper zur Veröffentlichung an.
- Google Adwords: Sollten Sie noch ein wenig Budget übrig haben, so können Sie Ihr Whitepaper auch über Google Adwords bewerben.
- PR Arbeit: Versenden Sie eine Pressemeldung an Fachpressevertreter.
Weitere Tipps, um ein Whitepaper zu erstellen, erhalten Sie in diesem Video:
Whitepaper Beispiel: Fast schon ein kleines Fachmagazin
Wie so ein Projekt in die Tat umgesetzt wurde, zeigt der folgende Case. Was das Whitepaper von Condair Systems GmbH, Hersteller für Adiabate Luftbefeuchter, Verdunstungskühler und Dampfluftbefeuchtern, auf 16 Seiten bietet, ist fast schon ein kleines Fachmagazin oder Sonderheft zum Themenkomplex „Raumklima in der Elektronikfertigung”. Der Content ist passgenau auf die Zielgruppe abgestimmt und bietet Mehrwert, Informationen und den gewünschten Aha-Effekt beim Leser. Was macht das Whitepaper so besonders?
360°-Perspektive auf das Thema „Luftfeuchte in der Fertigung”
Wer hat es noch nicht erlebt: Man lädt ein groß angekündigtes Whitepaper herunter, doch die angeteasten Themen werden in wenigen Sätzen abgehandelt – und schon geht’s weiter zur Produktschau. Das Whitepaper von Condair Systems hingegen setzt die produktseitige Zurückhaltung der Text-Ad fort und hält deren Versprechen.
Denn statt über Produkte geht es um diese Themen:
- Standardisierte Produktion und relevante Normen
- Elektrostatik
- Qualitätssicherung
- Gesundheit
- Kühlung
- Technologien der Luftbefeuchtung
- Hygiene und Wartung von Luftbefeuchtungssystemen
- Praxisbeispiele von Anwendern
Abgesehen von den zwei Praxisbeispielen fällt an keiner Stelle der Firmenname oder eine Produktbezeichnung. Das Whitepaper liest sich wie ein neutraler Beitrag und hilft Produktionsleitern zu verstehen, warum und wie sich die Luftfeuchte in der Fertigungshalle direkt auf ihren Erfolg auswirkt.
Im Bild ein Beispiel, wie dieser Zusammenhang beim Thema „Löten” erzeugt wird. Auf ähnliche Weise wird der Zusammenhang für weitere Produktionsabläufe erklärt. Das ist der Punkt, wo man die Zielgruppe direkt bei ihren alltäglichen Herausforderungen abholt, um eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Werbemitteln eines Anbieters zu provozieren.
Abgesehen von den zwei Praxisbeispielen fällt an keiner Stelle der Firmenname oder eine Produktbezeichnung. Das Whitepaper ließt sich wie ein neutraler Beitrag und hilft Produktionsleitern zu verstehen, warum und wie sich die Luftfeuchte in der Fertigungshalle direkt auf ihren Erfolg auswirkt.
Im Bild ein Beispiel, wie dieser Zusammenhang beim Thema “Löten” erzeugt wird. Auf ähnliche Weise wird der Zusammenhang für weitere Produktionsabläufe erklärt. Das ist der Punkt, wo man die Zielgruppe direkt bei ihren alltäglichen Herausforderungen abholt, um eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Werbemitteln eines Anbieters zu provozieren.
Whitepaper schreiben: Schmerzpunkte und Fragen der Zielgruppe adressiert
Herausforderungen sind auch immer sogenannte Schmerzpunkte. Durch die stetige Verbindung zwischen dem Produktfeld von Condair Systems und dem kompletten Elektronik-Fertigungsprozess entsteht der Eindruck, dass sich mit der Beschaffung eine Anlage zur Luftbefeuchtung viele Schmerzpunkte eines Produktionsleiters auf einen Schlag im feinen Sprühnebel verflüchtigen. Das erzeugt Handlungsimpulse.
Doch das Whitepaper geht noch einen Schritt weiter, denn was würde sich der Produktionsleiter im nächsten Schritt fragen? Höchstwahrscheinlich: „Was kostet so eine Anlage, welche Bedingungen müssen vorher geschaffen werden und welche zusätzlichen Arbeitsprozesse gehen einher? Und hat das schon bei anderen geklappt?”
Die letzte Frage beantwortet das Whitepaper in den Praxisbeispielen. Dabei werden Erfolge nicht einfach dargestellt, sondern glaubhafte Kronzeugen wie Schichtleiter und Facility Manager zitiert. Letzteres gibt dem anvisierten Produktionsleiter übrigens auch gleich ein Mittel an die Hand, andere Stakeholder im Unternehmen für das Thema zu begeistern.
Abschnitte über Wartung und Hygiene sowie Steuerung der Anlage gehen auf Fragen der Implementierung und ähnliches ein. Aufkommende Zweifel werden damit abgefangen und ein vollumfängliches Informationspaket sichergestellt – müsste der Produktionsleiter diese Informationen selber beschaffen, könnte der Kaufprozess schon an dieser Stelle vorbei sein.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Whitepapers ist der externe Rechercheaufwand. Beispiele dafür sind besagte Normen oder die Einbeziehung der weltweiten Handels- und Standardisierungsorganisation „Association Connecting Electronics Industries“.
Whitepaper Distribution: Content-gerechtes Native Advertising
Für die Vermarktung des Whitepapers „Wenn Wasser schützt – Die Bedeutung der Luftfeuchte in der Elektronikfertigung” nutzte Condair Systems (zuvor Draabe), ein Hersteller von Luftbefeuchtungsanlagen, die Reichweite des Fachmediums Elektronikpraxis. Für die Content Kampagne wurde ein natives Format benutzt: die Text-Ad. Text-Ads integrieren sich nahtlos in die redaktionellen Newsletter und sind somit ein optimales Werbeformat zur Vermarktung nutzenstiftender Unternehmensinhalte.
Und bereits bei der Text-Ad beginnt das gute Content Marketing. In bester journalistischer Manier ist sie nicht werblich, aber gleichsam aktivierend formuliert. Dazu lässt man einfach die üblichen Superlative und Selbstbeweihräucherungen beiseite und konzentriert sich auf das Wesentliche: Welche Inhalte sind wirklich relevant und womit triggere ich die Zielgruppe – in diesem Fall Produktionsleiter in der Elektronikfertigung?
In diesem Fall sind das vor allem die Begriffe „ESD-Schutz”, „Mitarbeiter-Gesundheit” und „Qualitätssicherung”. Daneben wird gleich klar, dass die Klicker hinter dem Link ein kostenloses Whitepaper erwartet.
Eine mutige Entscheidung ist es, in diesem Moment auch auf den Firmennamen zu verzichten – böte die Nennung des Namens doch auch ohne Klick wenigstens ein bisschen thematische Awareness. Gleichsam steigert diese Maßnahme in der Regel die Klickrate, weil die Leser die werbliche Zurückhaltung mit einem besseren Engagement honorieren.
Bei letzterem hilft auch das Bild: Eine hochwertige Fotografie eines Luftbefeuchters im Einsatz bei einem Elektronikfertiger. Auch hier bleibt das Produkt dezent im Hintergrund, was dafür sorgt, dass die Text-Ad nicht im Bannerblindheitsfilter der User hängen bleibt und nicht wahrgenommen wird.
Interview: Marketingleiter Dominic Giesel über die Idee und Produktion des Whitepapers
Ein Whitepaper als Werbeformat zu wählen, statt auf Anzeigen oder Banner zurückzugreifen, hat für Dominic Giesel, Marketingleiter bei Condair Systems, klare Vorteile. Er betont den Fokus auf Content und Dialog in der Marketing-Kommunikation, da ihre Produkte erklärungsbedürftig sind. Mehr dazu hat er uns im Interview verraten.
marconomy: Wieso haben Sie sich für das Werbeformat „Whitepaper“ entschieden? Wäre es nicht leichter gewesen, Anzeigen oder Banner für Ihre Produkte zu schalten, als ein ganzes Whitepaper zu schreiben und zu vermarkten?
Dominic Giesel: Content und Dialog stehen für unsere Marketingkommunikation im Fokus. Wir haben erklärungsbedürftige Produkte mit sehr unterschiedlichen Nutzenstiftungen bei unseren Kunden. Ein Whitepaper kann das inhaltlich am besten transportieren und die Bereitschaft zum Dialog stimulieren. Voraussetzung ist, dass der Mehrwert der angebotenen Information für die Zielgruppe spürbar ist.
Und welche Zielgruppe visieren Sie mit dem Whitepaper an?
Giesel: Eine optimale Luftfeuchte ist in der Elektronikfertigung, wie in vielen anderen Industrien, ein Faktor der Qualitätssicherung. Unsere Zielgruppe sind daher in erster Linie Entscheidungsträger aus den Bereichen Produktion, Fertigung und Qualitätsmanagement.
Konkrete Produkttypen mit ihren jeweiligen Leistungsdaten tauchen im Whitepaper eigentlich gar nicht auf. Stattdessen geht es um Normen, Mitarbeiter-Gesundheit, Elektrostatik und Qualitätssicherung in der Fertigung. Überspitzt könnte man fragen: Was hat das eigentlich noch mit Vertriebsmarketing zu tun?
Giesel: Kompetenz und Glaubwürdigkeit sind für den B2B Vertrieb von Investitionsgütern entscheidend. Niemand investiert, wenn er nicht zunächst vom Nutzen und der Expertise des Anbieters überzeugt ist. Unser Whitepaper soll genau diese Werte kommunizieren, indem ohne Produktschau der Fokus auf die Bedürfnisse der Zielgruppe gelegt wird. Das Produkt kommt dann ganz automatisch, wenn unser Vertrieb den Interessenten weiter berät und zeigt, wie eine mögliche Luftbefeuchtungslösung in der Praxis aussehen kann.
Wie sind Sie bei der Content Produktion vorgegangen?
Bei der Gestaltung und dem Layout hat uns unsere Werbeagentur unterstützt. Konzept und Content haben wir selbst entwickelt. Im Recherchieren und Aufbereiten der Inhalte liegt der größte zeitliche Aufwand – allerdings auch die wichtigste Stellschraube für ein Whitepaper möglichst nah am Kunden. Um diese Marktnähe zu erreichen, haben wir auch inhaltliche Unterstützung von Fachverbänden und Experten aus der Praxis erhalten.
Wie messen Sie den Erfolg von Content Marketing? Hat sich die Arbeit im Falle des Whitepapers gelohnt?
Giesel: Da Content Marketing und Dialogmarketing bei uns untrennbar miteinander verbunden sind, können wir den kurzfristigen Erfolg immer anhand der generierten Leads messen. Die weitere Qualifizierung der Leads erfolgt dann im Vertrieb, der uns mittelfristig die Ergebnisse über das generierte Angebots- und Auftragsvolumen zurückspiegelt. Erste Auswertungen zeigen, dass wir mit der Kampagne unsere anvisierte Zielgruppe in der gewünschten Qualität erreicht haben. Das Feedback unseres Vertriebes ist sehr positiv.
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Fazit zum Content Format Whitepaper
Whitepaper sind ein wichtiges Instrument im Content Marketing, insbesondere im B2B Bereich. Sie bieten tiefe Einblicke, fundierte Analysen und Lösungsansätze zu spezifischen Themen. Unternehmen nutzen das Content Format, um ihre Expertise zu demonstrieren, potenzielle Kunden zu überzeugen und Leads zu generieren.
Beim Schreiben eines Whitepapers sind mehrere Aspekte entscheidend, wie beispielsweise:
- 1. Die Wahl des Themas sollte gut überlegt sein und auf die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe abgestimmt werden. Es ist wichtig, relevante Inhalte zu liefern, die einen Mehrwert bieten und das Interesse der Leser wecken.
- 2. Eine klare Strukturierung des Whitepapers ist ebenso wichtig, um die Informationen verständlich und übersichtlich zu präsentieren. Ein ansprechendes Design mit passenden Grafiken und visuellen Elementen kann die Lesbarkeit verbessern und das Interesse der Leser weiter steigern.
- 3. Eine sorgfältige Endkontrolle ist unerlässlich, um Fehler und Ungenauigkeiten zu vermeiden. Das Whitepaper sollte professionell und fehlerfrei wirken, um einen seriösen Eindruck zu hinterlassen.
- 4. Die Vermarktung und Distribution des Whitepapers erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb. Das Whitepaper kann über verschiedene Kanäle wie die Unternehmenswebsite, E-Mail Marketing, Social Media, Blogs und Fachportale verbreitet werden. Eine gezielte Promotion und Bewerbung des Whitepapers ist entscheidend, um die Reichweite zu erhöhen und potenzielle Leser anzusprechen.
Ein gut geschriebenes Whitepaper kann ein wertvolles Werkzeug während der gesamten Customer Journey sein. Es liefert Informationen und Lösungsansätze, die potenziellen Kunden bei der Entscheidungsfindung helfen. Gleichzeitig positioniert es das Unternehmen als Experten auf seinem Gebiet und stärkt das Vertrauen der Zielgruppe.
Webinar: Content, der B2B Zielgruppen begeistert
Wer seine Kunden heute erreichen möchte, braucht Inhalte, die hervorstechen – gerade im B2B Umfeld keine einfache Aufgabe. Im Webinar zeigen wir Ihnen, auf was es bei B2B Content ankommt und wie Sie Ihre Zielgruppe mit Fachwissen begeistern.
Jetzt kostenfrei ansehen!Die Erstellung eines Whitepapers erfordert Zeit, Ressourcen und Fachwissen. Wenn Sie nicht über die entsprechenden internen Kapazitäten verfügen, kann es sinnvoll sein, externe Fachautoren oder Agenturen zu beauftragen, die Sie bei der Erstellung des Whitepapers unterstützen. Bevor Sie einen Autor beauftragen, sollten Sie seine bisherigen Arbeiten prüfen und eventuell ein Probekapitel oder eine Zusammenfassung anfordern, um die Qualität seines Schreibstils und sein Verständnis des Themas beurteilen zu können.
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