Social Media Welche Plattform eignet sich für Einsteiger ins Influencer Marketing?
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Influencer Marketing ist ein umstrittenes Thema, bei dem die Meinungen stark auseinandergehen. Bei der Wahl der Influencer werden in der Praxis viele Fehler gemacht, was dazu führt, dass viele Unternehmen sich über ihre schlechten Erfahrungen beklagen.

Durch günstig im Internet eingekauftes Engagement in Form von Likes, Kommentaren und Followern und die Intransparenz vieler Plattformen, wie beispielsweise der Wegfall der Likes auf Instagram oder das Ausschalten der Zahl an Abonnenten auf YouTube, etc., ist eine Analyse der Influencer notwendig, bevor du diese für das eigene Produkt oder die Dienstleistung buchen solltest. Es gibt Tools, die das Erleichtern, wie zum Beispiel HypeAuditor, die einem eine gute Einschätzung über einen Influencer geben können, diesen bewerten und auch einen Preis für einen Werbepost vorschlagen. Das ist ein guter erster Indikator vor dem ersten Gespräch mit einem potenziellen Kandidaten.
Aller Diskussionen zum Trotz verzeichnet Influencer Marketing ein stetiges Wachstum. Reine Werbung im Internet in Form von Werbeanzeigen oder gesponsorten Ads werden auf zwei Ebenen bekämpft: Über 30 Prozent der Internetnutzer haben einen Adblock installiert, wodurch Werbung nicht mehr angezeigt wird und auch die negative Konnotation von „Werbung“ fördert die Conversion ebenso wenig. Um nun aber die Frage nach der Plattform zu beantworten, welche sich am ehesten für den Einstieg anbietet, musst du die verschiedenen Formate des Marketings eines Influencers verstehen:
Der Bild-Post (Instagram, Facebook, LinkedIn)
In einem Bild Post präsentiert der Influencer ein Produkt oder eine Dienstleistung und versieht diesen mit Hashtags und einer Beschreibung sowie einem Link. Oft wird hier auch mit Rabattcodes gearbeitet, um einen zusätzlichen Anreiz zu liefern.
Der Story-Post (Instagram, LinkedIn)
Bei dem Story-Post stellt der Influencer in einem 15-sekündigen Clip (erweiterbar auf mehrere Stories) das Produkt oder die Dienstleistung vor. Das gesprochene Wort hat eine höhere Durchdringung und wird auch als authentischer wahrgenommen als ein Bild.
Ein Video (Instagram, Facebook, LinkedIn, TikTok)
In der Regel ist ein Video drei bis zehn Minuten lang und behandelt ein spezifisches Thema, bei dem das Produkt oder die Dienstleistung aufgegriffen und im Video beworben werden.
Unboxing Stories & Videos (Instagram, YouTube)
Das Format Unboxing ist vor allem auf YouTube sehr beliebt. Viele Influencer auf Instagram haben dies für ihre täglichen Stories ebenfalls mit aufgenommen: Es wird etwas live vor der Kamera ausgepackt und anprobiert. Ein Nachkaufen wird im Anschluss ermöglicht, gegebenenfalls sogar mit einem Rabattcode.
Gewinnspiel (Instagram, Facebook, LinkedIn, YouTube)
Hier gibt es unterschiedliche Arten, die funktionieren können: In der Regel wird am Ende das Produkt verlost, welches auch beworben werden soll. Vorher kann man dies vorstellen und gegebenenfalls in eine Experience einbetten. Die Marke Diesel ist hier sehr einfallsreich und lädt Influencer beispielsweise zu Autorennen oder zum Kickboxen ein. Influencer erstellen dann einen Vlog, der neben der Action auch die Klamotten präsentiert. Am Ende kann ein Paket der Firma verlost werden, wenn unter dem Video agiert wird oder beispielsweise der Website gefolgt wird.
Es gilt also zu überlegen, auf welcher Plattform sich die Zielgruppe deines Produkts aufhält und wie groß du diese gestalten möchtest. Für Einsteiger empfiehlt es sich die einzelnen Kanäle zu testen und einen Influencer auszuwählen, der auf allen Plattformen aktiv ist, um die Werbung zu streuen und die Ergebnisse dann auszuwerten.
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Kundenkommunikation
Kundenansprache – die Debatte ums „Du“ oder „Sie“
- Instagram ist die gängigste und auch beliebteste Plattform für Influencer Marketing. Man hat viele Möglichkeiten durch Hashtags, die LIVE Funktion, Instagram Stories und sogar IGTV (Videos bis zehn Minuten) und kann auch anhand der Statistiken die Kampagnen sehr gut auslesen und bewerten.
- Facebook bleibt für bezahlte Ads die Nummer eins, da man direkt einen Link zum Angebot oder Shop im Beitrag implementieren kann und ein direkter Kauf möglich wird. Bei Instagram geht dies nur indirekt und erfordert mehr als einen Klick.
- YouTube bietet sich an, wenn du ein hochwertigeres Produkt unboxen möchtest. Hierfür gibt es in jeder Kategorie YouTuber, die teilweise auch mit weniger als 50.000 Abonnenten eine sehr starke Community haben. Inhalte werden hier gesucht, denn YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Eine Kampagne solltest du langfristiger planen, da das Video auch noch nach einigen Tagen und Wochen an Reichweite gewinnen kann. Instagram, Facebook und LinkedIn haben hingegen schnellere Conversions.
- LinkedIn bietet sich nur an, wenn das eigene Produkt oder die Dienstleistung im unternehmerischen Sektor ist und auch dann nur eingeschränkt: LinkedIn Ads sind die teuersten auf dem Markt und das Influencer Marketing hat sich hier noch nicht wirklich bewährt, da Nutzer auf authentische Netzwerkerweiterung aus sind und sich durch Werbung eher gestört fühlen.
- TikTok ist die beste Wahl für günstige Branding- und Awareness-Kampagnen: Hier beginnt die Monetarisierung gerade erst und viele Influencer sind auf der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern. Die Haupt-Zielgruppe ist allerdings 16 bis 24 Jahre alt, wodurch Impressionen überwiegend für die Ausbreitung der Bekanntheit gedacht sind und dem Imagegewinn dienen, weniger dem direkten Verkauf. Auch wenn das Netzwerk immer mehr in der Mitte der Gesellschaft ankommt.
Mein Fazit: Mit Instagram triffst du zum Einstieg eine gute Wahl. Dann kann das Streuen der Inhalte auch über andere soziale Netzwerke folgen, je nachdem welche Ausrichtung im Fokus steht. Entscheidend ist jedoch, bei der Wahl deiner Influencer einen Experten an deiner Seite zu haben. Denn die Zahlen allein helfen nicht bei der Wahl und sind nur bedingt zu Rate zu ziehen.
*Torben Platzer ist Co-Founder und Geschäftsführer der Medienagentur TPA Media GmbH.
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