Rückblick Communication Circle 2022 Braucht die B2B Kommunikation mehr Mut?
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Den Mutigen gehört die Welt, heißt es. Wie Mut und B2B Kommunikation zusammen passen, diskutierten die Teilnehmer des diesjährigen Communication Circles live in Würzburg. Wie viel Mut es am Ende in der B2B Kommunikation braucht und was das konkret bedeutet, haben wir für Sie zusammengefasst.

„In der B2B Kommunikation brauchen wir mehr Mut zum „Oder?“!“ – unter diesem Motto fand am 07. September 2022 der Communication Circle der Vogel Communications Group statt. Denn was wartet am Ende von Mut? Na klar, der Erfolg. Aber Mut hat immer etwas mit Risiko und Angst zu tun. Angst davor zu versagen oder das Risiko wagen, aus der Reihe zu tanzen. Zuletzt müssen sich alle immer die Frage stellen, wird mein Mut in der B2B Kommunikation überhaupt belohnt?
Mit diesen Themen beschäftigten sich sowohl die Teilnehmer als auch die Experten der Vogel Communications Group während des Communication Circles in Würzburg. Neben spannenden Vorträgen von B2B Marketern wurde den Besuchern so einiges geboten. Denn beim Event stand vor allem auch der Austausch unter den Marketing- und Kommunikationsverantwortlichen im Fokus. Im „Speed Debating“ diskutierten die Anwesenden zu unterschiedlichsten Themen und konnten so eigene Ideen für ihr eigene Marketing-Strategie sammeln.
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Wir waren bei der Veranstaltung vor Ort und haben alle wichtigen Learnings und Highlights für Sie gesammelt.
In der Bildergalerie finden Sie Impressionen vom Communication Circle 2022:
Mut zu was eigentlich?
Wir müssen uns etwas trauen im Marketing. „Wir sind keine Herzchirurgen. Wenn wir einen Fehler machen, dann stirbt keiner“, appelliert Matthias Bauer, CEO der Vogel Communications Group in seiner Keynote. In einem Meer von Unternehmen gilt es mit seiner Marketingkampagne hervorzustechen. Denn durch die übermäßige Kommunikation der letzten Jahre sind viele Kunden genervt. Deshalb ist hier „Mut zum Weglassen“ gefordert: Wie viel Kommunikation muss ich geben und wie viel kann ich nehmen, um entlastend zu sein?
Marketer sollten in ihrer Kommunikation mutiger werden. Sixt mit seinen Plakaten ist da ein gutes Beispiel. Der Autovermietungs-Konzern hat es geschafft mit seinen Werbemaßnahmen erfolgreich zu polarisieren und das seit Jahren. Genau darin läge die Kunst, mutige Wege zu finden, die Unternehmen jahrelang bespielen könnten, so Bauer. Die Kommunikation müsste auch nicht jedem gefallen, genau darin läge der Mut eine solche Strategie zu wählen. Deshalb resümiert Bauer in seinem Fazit: „Es bedarf manchmal mehr Mut seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben“.
Mut in der PR-Arbeit
Karsten Noss, Vorstandsmitglied bei der LDB Löffler GmbH – einem Anbieter für Omnichannel Kundenmanagement für Autohäuser –, unterstrich dies. Denn er bewies Mut seine Meinung zu ändern. In seinem Vortrag ging es um strategische Pressearbeit. Er sagte vor einigen Jahren von sich selbst: „Professionelle PR-Arbeit brauchen wir nicht, wir können das alleine“. Denn einige Zeit waren sie damit auch sehr erfolgreich bei ihrem Kundenstamm. Doch dann änderte die LDB ihre Strategie. Sie wollten nun die Top 100 Autohäuser erreichen und ansprechen. Aber es zeigte sich, dass diese Zielgruppe das Unternehmen gar nicht kennt. „Wir haben keinen Fuß in die Zielgruppe bekommen. Wir waren nicht spannend, wir waren langweilig, obwohl wir fachlich sehr gut und interessant waren“, erklärte Noss. Als Noss dies begriffen hatte, änderte er mutig und konsequent seine Meinung.
Um diese strategische PR-Arbeit leisten zu können, holte sich das Unternehmen die PR-Agentur schoesslers ins Boot. Das messbare Resultat: „Wir sind anziehend geworden. Journalisten und Geschäftsführer großer Autohäuser rufen mich als Geschäftsführer nun an“, gibt Noss als Fazit.
Und wie genau wird man nun als B2B Marke für Journalisten anziehend?
Jochen Kalka, Mitglied der Geschäftsführung von schoesslers, gibt folgende Tipps:
- Starke Persönlichkeiten eigenen sich zur Positionierung in der Presse. Das muss nicht immer der Geschäftsführer sein. Die Person darf gerne polarisieren.
- Jedes Unternehmen hat etwas zu sagen. Es kommt in der Kommunikation darauf an, das auch in interessante Geschichten zu verpacken.
- Spannende Studien liefern Insights, die gerne in der Pressewelt aufgegriffen werden.
Mut im Employer Branding und Recruiting
Mut ist auch gefragt, wenn es um den Fachkräftemangel geht. Warum erläuterte Patrick Scholl, Head of Sales and Marketing bei HWI IT GmbH. Der IT-Dienstleister ist ein kleines mittelständisches Unternehmen, das in Konkurrenz zu großen Playern wie Bechtle steht. Wieso also sollten Bewerber zu einem kleineren Unternehmen wechseln? Genau weil das vermeintlich kleinere Unternehmen Stabilität bietet. Patrick Scholl erklärt dies so: „Ich vergleiche uns gerne mit einem Baum. Der Baum holt seine Kraft aus den Wurzeln und die Wurzeln sind unsere Geschäftsführung. Der Stamm sind die Bereichsleiter und die Blätter beziehungsweise die Früchte sind unsere Mitarbeiter.“
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Die größte Schwierigkeit läge bei HWI aktuell dabei, genau dies nach außen zu tragen, um so die Mitarbeiter, die gar nicht aktiv auf dem Markt sind, zu gewinnen. Einen ersten Schritt geht das Unternehmen deshalb schon, indem es die klassischen Einstellungsgespräche und Stellenanzeigen auf der Website abgeschafft hat. Stattdessen können Kandidaten auf ein „Espresso-Gespräch“ vorbeikommen. Danach folgt ein Kennenlern-Tag mit allen Abteilungen und Führungskräften. „Damit erhalten wir ein sehr gutes Bild vom Bewerber und somit eine hohe Einstellungsqualität“, resümiert Scholl.
Expert Talk: Wie mutig ist B2B Kommunikation wirklich?
Im anschließenden Expert Talk gingen Matthias Bauer, Karsten Noss, Patrick Scholl, Julia Fricke (Marketing Managerin bei Comsol Multiphysics GmbH) und Benedikt Hofmann (Chefredakteur beim Fachmagazin MM Maschinenmarkt) der Fragestellung nach, warum wir häufiger über Mut reden sollten. Schließlich gehört den Mutigen die Welt – aber nicht in der B2B Kommunikation? Hier gibt es klare Kanten und rote Linien. Oder?
Karsten Noss zeigte in einem weiteren Praxisbeispiel, dass sich der Einsatz von Mut im B2B Marketing lohnt. Vor zehn Jahren hat er die Kampagne „Kiss your customer“ bei LDB gestartet, bei der alle Kollegen zunächst skeptisch waren. Doch schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass genau dies der richtige Hebel war. Provokation erzeugt Aufmerksamkeit. Julia Fricke erwiderte darauf hin: „Wir können und müssen viel mutiger werden, um gesehen zu werden.“ Das gilt auch bezogen auf Employer Branding. „Potenzielle Mitarbeiter wollen Zahlen wissen und die müssen wir transparent nach außen tragen. Die Mutigen werden hier mit gutem Personal belohnt“, warf Matthias Bauer ein. Aber das, was man Mitarbeitern verspricht, müsse auch eingehalten werden. Deshalb bräuchte es mehr Mut in der Transparenz. „Mutig sein ja, aber man darf in der Kommunikation nichts versprechen, was man nicht halten kann“, gibt Patrick Scholl zu denken.
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Rückblick Vogel Roadshow 2022
B2B Kommunikation braucht Mehrwert
Danach ging es für die Teilnehmer selbst ans Eingemachte. Im Speed Debating hatten die Marketer nun je 25 Minuten Zeit, um ein Thema mit den Experten der Vogel Communications Group zu hinterfragen. Folgende fünf Themen wurden bearbeitet:
- 1. Im B2B Marketing ist kein Platz für Mut und Veränderung! Oder? Tina Schäfer, Geschäftsführerin der Vogel Corporate Solutions, und Franko Schulz, Head of Consulting und Marketing, diskutierten mit den Teilnehmern, was denn die mutigsten Schritte in den letzten Jahren gewesen wären. Der Einsatz von Video, Social Media oder auch strategischem Marketing stand dabei ganz oben. Tina Schäfer resümiert: „Für strategisches B2B Marketing braucht es nicht nur Mut, sondern auch Ausdauer. Vor allem bisher bekannte Maßnahmen kritisch zu hinterfragen und nicht mehr, sondern bewusst Neues auszuprobieren, erfordert Mut in jeder Hinsicht - getreu dem Motto: Kill your Darlings.“
- 2. Datenbasiertes Marketing ohne Cookies geht nicht! Oder? Dieser Fragestellung widmeten sich Sandro Günther, Geschäftsführer der Agentur Werbeboten, und Annika Schlosser, Head of Sales bei der Vogel Communications Group. Das Resultat: Natürlich gibt es verschiedenste Lösungen, um auch nach dem Ende der Third-Party-Cookies Werbeanzeigen auszuspielen. Ein möglicher Weg geht über den Einsatz von Social Media. Gerade Facebook und Instagram würden hier noch häufig unterschätzt, so Günther.
- 3. High Potentials kann man für B2B nicht gewinnen! Oder? Dieses Thema diskutierten Stefanie Krüger, Head of Talent Acquisition von der Agentur HRtbeat, und Nikolas Fleschhut, Director Product und Business Development bei der Vogel Communications Group. Das Ergebnis: Man kann sie gewinnen, wenn man die richtigen Fragen stellt.
- 4. Im B2B gibt es keine guten PR-Stories, nur Produkte, Produkte, Produkte! Oder? Auch diese These wurde in der Diskussionsrunde schnell revidiert, wie Jochen Kalka, Geschäftsführer bei der Agentur schoesslers, und Susanne Seehuber, Sales Consultant bei der Vogel Communications Group, feststellen durften. „In jedem von uns stecken Geschichten. Wir müssen nur schauen, wie wir diese aus uns herauskitzeln können“, so Kalka.
- 5. B2B Marketer kennen ihre Kunden auch ohne Marktforschung! Oder? Nicht unbedingt, denn nur wer fragt, der erhält Insights. Das konnten Bettina Kriegl, Research Consultat, und Mareike Schmitt, Junior Research Consultant bei der Vogel Communications Group, festhalten. „Marktforschung und Mut passen zusammen wie die Faust aufs Auge“, meint Kriegl. Denn es bräuchte Mut um in guten Zeiten zu investieren. Es bräuchte Mut der Marktforschung zu vertrauen. Es bräuchte Mut um die Ergebnisse anzuerkennen und Veränderung anzustoßen.
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Unser Fazit zum Mut im B2B Marketing
Und was nehmen wir nun mit? Ja, im B2B brauchen wir an vielen Stellen noch mehr Mut. Wenn wir das Experiment wagen, dann wird es auch häufig belohnt und falls nicht, lernt jeder aus seinen Fehlern und kann im nächsten Schritt noch mutiger werden. „Stellen Sie sich die Fragen über welche Zielgruppen Sie sprechen und welche Argumente sie überzeugen können“, gibt Nikolas Fleschhut als Tipp. Doch wo brauchen wir denn in der B2B Kommunikation mehr Mut?
In der B2B Kommunikation braucht es:
- mehr Mut zur Fehlerkultur: Wir sind keine Herzchirurgen. Wenn wir mal einen Fehler machen, stirbt keiner.
- mehr Mut zur Veränderung: Es ist manchmal mutiger, die eigene Meinung zu ändern, als der eigenen Meinung treu zu bleiben.
- mehr Mut zur Transparenz: Mutig sein ja, aber man darf in der Kommunikation nichts versprechen, das man nicht halten kann.
- mehr Mut zum Weglassen: Man muss sich die Frage stellen, wieviel Kommunikation muss ich anbieten und wieviel Kommunikation kann belastend sein?
Wie sieht es nun konkret aus, wenn wir mehr Mut in der B2B Kommunikation beweisen? Ob Mut zum Strategie-Wechsel, Mut zur polarisierenden Kampagne oder Mut im Recruiting – als ganzheitlicher Kommunikationsdienstleister unterstützt die Vogel Communications Group B2B Unternehmen genau das herauszufinden. Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt, so heißt es doch in einem alten Sprichwort.
Communication Circle verpasst? Kein Problem! Die Experten der Vogel Communications Group geben in ihren Webinaren weitere Einblicke. Jetzt Webinar-Themen entdecken.
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