Praxis Case Content Marketing DKB-Bank, Telekom und Stadtsparkasse München zeigen, wie Corporate Podcasts gelingen

Ein Gastbeitrag von Christian Kessler* Lesedauer: 5 min

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B2B Podcasts bieten einen spannenden Einblick ins Business und können ein wertvoller Teil der Marketingstrategie werden. Die Beispiele von DKB-Bank, Telekom und Stadtsparkasse München zeigen, wie Corporate Podcasts gelingen.

Corporate Podcasts werden immer mehr Teil eines ausgefeilten Marketing-Mixes.
Corporate Podcasts werden immer mehr Teil eines ausgefeilten Marketing-Mixes.
(Bild: frei lizenziert / Unsplash)

Podcasts haben sich längst vom Trend zur etablierten Präsenz in der Medienlandschaft entwickelt. Unternehmen können durch Corporate Podcasts Persönlichkeit zeigen und das eigene Narrativ immens ausweiten. Im Vergleich zu typischen Werbeinhalten bietet das längere Format dabei auch den zusätzlichen Raum, um komplexe Fragen umfassender zu beantworten und eine direktere Verbindung zu Geschäftspartnern herzustellen.

Während Podcasts heutzutage hauptsächlich für die B2C Kommunikation eingesetzt werden, birgt das Medium auch für die Kommunikation mit Zielgruppen in anderen Unternehmen großes Potenzial.

Die Basics: Warum ein Podcast?

Die einfache Handhabung und die nahtlose Integration in den Geschäftsalltag machen Corporate Podcasts zu einem idealen Medium für persönliche Kommunikation auf Augenhöhe. Podcasts sind ein klassisches „Nebenbei-Medium”. Das bedeutet, dass Podcasts in der Regel parallel zu anderen Tätigkeiten gehört werden.

Durch tiefergehende Gespräche und Analysen bieten sie eine Alternative zu oberflächlichen Inhalten der schnelllebigen Social Media Welt oder traditioneller Werbung und schaffen Raum für umfassendes Storytelling. Vor allem erreichen Sie mit Podcasts auch die Generation Smartphone und Kopfhörer, die Sie über andere, klassische Kanäle nicht mehr erreichen können.

Trotzdem ist es von essenzieller Bedeutung, realistische Erwartungen an den Podcast zu haben. Die Hauptziele eines Corporate Podcasts sind vor allem die Stärkung des Unternehmensprofils und die Präsentation von Fachthemen, bei denen das Unternehmen über Expertise verfügt und diese demonstrieren kann. Während ein messbarer Anstieg der Verkaufszahlen oder Kundenzahlen sicherlich wünschenswert ist, sollte dies nicht der alleinige Fokus sein, sondern eher als angenehmer Nebeneffekt betrachtet werden.

Authentisch, emotional und datengetrieben

Authentizität, Emotionalität und datengetriebene Strategien sind die Maßstäbe für erfolgreiche Podcasts. Als noch relativ neues Format spricht der Podcast tendenziell ein jüngeres Publikum an. Daher ist Originalität von Anfang an ein wichtiges Merkmal, das besondere Aufmerksamkeit auf Inhalte, originelle Formate und unkonventionelle Konzepte lenkt.

Beim Podcasting sollten Sie insbesondere von den umfangreichen und leicht zugänglichen Daten profitieren, um Erkenntnisse für zukünftige Folgen und das Gesamtkonzept zu gewinnen: Welche Folgen erfreuen sich großer Beliebtheit? Gibt es hohe Abbruchraten bei bestimmten Themen oder Sprechern? Die Analyse bietet praktisch Echtzeit-Einblicke.

Auch in einem B2B Podcast ist Interaktivität Trumpf. Daher sollten Sie aktiv nach Feedback fragen, zur Einreichung von Vorschlägen und Fragen ermutigen und auf andere Plattformen im Marketing-Mix verweisen.

DKB-Bank: Die richtigen Moderatoren finden

Unternehmen, die den Mut haben, einen eigenen Podcast zu starten, können eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Geschäftskunden aufbauen und sich von der Konkurrenz abheben.

Ein gutes Beispiel dafür ist etwa der Podcast „Entschieden Nachhaltig“ der DKB-Bank, der von Corporate Influencer Florian Dietsche, Manager Sustainability Communication, gehostet wird. Unterstützt wird er dabei durch die Journalistin Tanja Lepczynski, die mit ihrer professionellen Moderation zur Qualität und Seriosität des Podcast beiträgt. Diese Kombination bietet großes Potenzial, da Podcast-Moderatoren als Influencer und Influencer für das Unternehmen agieren können und großen Konzernen ein Gesicht geben.

Dabei werden werbliche und fachliche Kommunikation durch emotionale Storytelling-Elemente abgelöst. Gleichzeitig wird durch den lockeren Austausch im Podcast und das Duzen der Hörer eine Bindung aufgebaut. Trotz des Einsatzes eines Corporate Influencers besticht der Podcast durch (vergleichsweise) wenige werbliche Elemente. Hörer können so die fachlichen Beiträge wertschätzen und die Hosts als besonders kompetent einschätzen. Die erlernte Expertise übertragen die Hörer dann auf das eigene Unternehmen.

Telekom: Spannende Experten einbeziehen

Auch der Telekom-Podcast „Digitalisierung.Einfach.Machen“ nutzt das Potenzial von Corporate Influencern für sich: Die Pressesprecherin Marion Kessing verleiht dem Unternehmen Telekom ein persönliches Gesicht und leistet gleichzeitig eine hochwertige Moderation. Zudem lädt sie interessante Interviewgäste aus verschiedenen Unternehmen ein, die bewährte Tipps und Methoden zur Digitalisierung mit den Hörern teilen.

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Die Telekom nutzt dabei den entscheidenden Vorteil von Corporate Podcasts – sie bieten interessanten Persönlichkeiten aus dem eigenen Unternehmen eine Plattform und ermutigt sie, persönliche Vorlieben und Erfolge mit dem Unternehmen zu teilen. Auch auf fachlicher Ebene ist die Einbindung von eigenen Unternehmensexperten sinnvoll, da sie Produkte und Services besser in den entsprechenden Kontext setzen können. Ihre Expertise ermöglicht es, eine emotionale Verbindung herzustellen und trägt somit zur Hörer- beziehungsweise Kundenbindung bei.

Stadtsparkasse München: Eine Bindung zu Partnern aufbauen

Durch den Austausch von Branchenwissen und Erfahrungen in einem Podcast können Unternehmen wertvolle Kontakte knüpfen und Partnerschaften mit anderen Unternehmen aufbauen. Dies kann zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und Kooperationen führen. Zudem steigt die Kundenbindung, wenn Unternehmen in Corporate Podcasts regelmäßig Informationen und Einblicke in das Unternehmen teilen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Start-Up Podcast der Stadtsparkasse München. In „Lenas Startups” interviewt Moderatorin Lena Prieger Gründer innovativer Münchener Startups. Unterstützt wird sie dabei von Nikola Nikolic, einem langjährigen Betreuer im Startup-Center der Münchener Sparkasse. Der lokale Fokus verankert die Stadtsparkasse zusätzlich in ihrer Region und gibt die Möglichkeit, über Möglichkeit über das Featuring im Podcast bessere Beziehungen zu Startups mit starkem Potenzial aufzubauen und vor allem sich selbst als langjähriger Partner für Startups zu etablieren.

Fazit: Mut wird belohnt!

Die Produktion eines Podcast erfordert viel Arbeit und Sorgfalt, aber vor allem Mut! Mut, um eine Nische anzusprechen (die es gerade im B2B Bereich gibt), Mut zur Kreativität mit originellen und manchmal provokativen Ideen und auch Mut, um aus Fehlern zu lernen und sich zu verbessern. Dieser Mut wird letztendlich belohnt, denn allein durch eine Planung am Reißbrett wird man nicht erfolgreich sein.

Podcasts bieten eine hervorragende Möglichkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Darüber hinaus können alle Inhalte auf verschiedenen Kanälen verwendet werden, um eine größere Reichweite zu erzielen. Um das volle Potenzial des Podcast auszuschöpfen, ist es jedoch wichtig, ihn nahtlos in die gesamte Unternehmensgeschichte zu integrieren. Wenn der Podcast aufgezeichnet und auch in Videoform produziert wird, können die Inhalte auf Plattformen wie YouTube und Social Media geteilt werden. Darüber hinaus können die Transkriptionen der Podcast-Interviews für den Unternehmensblog genutzt oder als Grundlage für PR-Arbeit und LinkedIn-Artikel verwendet werden.

Wenn es Ihnen also gelingt, den Podcast harmonisch in die Marke zu integrieren, kann er zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Marketingstrategie werden. Ein Podcast kann nicht nur zur Markenintegration im Marketing-Mix beitragen, sondern auch die Bekanntheit und das Bewusstsein für Ihr Unternehmen stärken.

*Christian Kessler ist Head of Audio DACH und Podcast-Experte bei Bookwire.

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