Social Media Recruiting Warum soziale Netzwerke auch für das Recruiting wichtig sind

Von Julia Krause Lesedauer: 4 min |

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Beim Social Media Recruiting geht es um die Personalbeschaffung über soziale Netzwerke. Neben XING und LinkedIn gehören auch längst „private“ Netzwerke wie Facebook oder Instagram dazu. Dass man potentielle Bewerber sehr gut über soziale Netzwerke erreichen kann, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr.

Neben XING und LinkedIn spielen auch längst „private“ Netzwerke wie Facebook oder Instagram im Social Media Recruiting eine Rolle.
Neben XING und LinkedIn spielen auch längst „private“ Netzwerke wie Facebook oder Instagram im Social Media Recruiting eine Rolle.
(Bild: gemeinfrei / Pexels)

Was bringt Social Media Recruiting?

Es reicht nicht mehr aus, potentielle Kandidaten ausschließlich über klassische Jobbörsen anzusprechen. Immer weniger Kandidaten sind aktiv auf Jobsuche. Steigend ist dagegen die Zahl der latent wechselwilligen. Genau sie erreicht man mit Social Media Recruiting.

Das Besondere an Social Media ist, dass der User den Content in Form von Posts einfach in seiner Timeline angezeigt bekommt. Der Algorithmus dahinter erkennt aus den Profilangaben sowie dem Verhalten der User auf der Plattform, ob ein Inhalt für ihn relevant sein könnte oder nicht.

Wer seine Stellenausschreibungen auch über Social Media verbreitet, erhöht seine Reichweite sowie die Chance auf eine größere Zahl passender Bewerber. Hier wird die Anzeige der Zielgruppe einfach automatisch ausgespielt. Die Schaltung von bezahlten Kampagnen und die damit zusammenhängenden Targeting-Optionen machen Social Media für Recruiter besonders attraktiv.

Facebook und Instagram als Alternativen zu klassischen Jobbörsen?

Um heute offene Stellen erfolgreich zu besetzen, muss der Recruiting-Mix genau auf die Wunschkandidaten abgestimmt sein. Entscheidend ist, dass die Recruiting-Maßnahmen individuell zugeschnitten und auch auf die passiven und latent wechselwilligen Kandidaten abgestimmt sind. Social Media Recruiting ist deshalb ein wichtiger Bestandteil erfolgreichen Recruitings.

Auf welchen Kanälen Arbeitgeber für ihr Recruiting aktiv sein sollten, hängt vor allem von ihrer Zielgruppe ab. Facebook ist, gemessen an der Anzahl der Nutzer, die größte Social-Media-Plattform in Deutschland. Rund 30 Millionen potenzielle Kandidaten könnten darüber erreicht werden. Und trotzdem sind nicht alle Altersstufen, Tätigkeitsfelder und Branchen gleichermaßen vertreten. So hat beispielsweise Instagram eine ganz andere und deutlich jüngere Zielgruppe als Facebook.

Instagram ist für das Recruiting überhaupt ein sehr interessanter Kanal geworden – insbesondere für das Employer Branding. Potentielle Kandidaten können mit Foto- und Videocontent emotional abgeholt werden, Unternehmen werden gleichzeitig dem Bedürfnis der heutigen Bewerber gerecht. Neben Fotos ist das Posten von Videos ein wichtiger Bestandteil der Plattform und enthält für Business-Accounts mit hoher Follower-Zahl interessante Möglichkeiten den User auf die eigene Webseite zu leiten.

Potentielle Kandidaten zu Bewerbern machen

Bezüglich der richtigen Recruiting-Maßnahmen steht und fällt alles mit dem Wissen über die gewünschten Kandidaten. „Wie sollen die Bewerber sein? Was sollen sie mitbringen? Wo sind sie aktiv? Auf welchen Social-Media-Kanälen sind sie zu finden?“ Wenn Personaler das wissen, können sie die Stellenanzeige und auch die Werbebotschaften entsprechend formulieren. Gerade passive Kandidaten sind nur mit der richtigen Botschaft zu erreichen. Diese sollte den Wunsch auslösen, sich näher mit dem Unternehmen zu beschäftigen und sich zu bewerben. Und nicht zu vergessen: Die Stellenanzeige muss auch gesehen werden – also gilt es, die richtige Plattform auswählen.

Social Media Recruiting ist vielfältig

Neben der Möglichkeit einen Link zur Stellenanzeige auf der eigenen Karriereseite zu posten und diesen in einer Kampagne zu bewerben, bietet Facebook mit „Facebook for Jobs“, eigene Recruiting-Lösungen. Hier können Unternehmen direkt Stellenanzeigen erstellen und verbreiten sowie zusätzlich bewerben. Die Job-Posts werden nicht nur im eigenen Feed der Seite angezeigt, sondern erscheinen auch automatisch in der Rubruk „Jobs“ im Marketplace.

Wer auf eine solche Stellenanzeige auf Facebook klickt, kann sich direkt von Facebook aus auf die Stelle bewerben ohne die Seite zu verlassen. Dies vereinfacht und beschleunigt die Candidate Journey. Die hinterlegten persönliche Angaben zur Berufserfahrung werden genauso wie bei XING oder LinkedIn von der Plattform selbst gezogen.

Active Sourcing, die Direktansprache von potentiellen Kunden, eignet sich als weitere Recruiting-Maßnahme für Social Media. Auf Business-Netzwerken wie XING oder LinkedIn ist diese Art der Ansprache schon sehr verbreitet.

Um seine Employer Brand adäquat zu präsentieren, sollten Unternehmen beim Social Media Recruiting auf einen gut gepflegten Arbeitgeber-Auftritt bei den genutzten Kanälen achten. Gerade „private“ Kanäle wie Facebook, Instagram oder YouTube bieten sich an, die Arbeitgeberattraktivität hervorzuheben. Die Einbindung von Fotos und Videos aus dem Unternehmensalltag unterstützen die emotionale Ansprache der Zielgruppe.

Die Einbindung der Mitarbeiter in Employer-Branding-Maßnahmen stärkt nicht nur die Bindung zwischen Mitarbeitern und Unternehmen – sie sind vor allem auch wichtige Markenbotschafter. So können Mitarbeiter die Außenwahrnehmung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber mit dem Teilen von Unternehmens-Content positiv beeinflussen.

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Fazit

Social Media Recruiting ist unumgänglich, um heutzutage passende Bewerber zu generieren. Die Zahl der aktiv suchenden Kandidaten deckt nicht mehr den Personalbedarf ab, sodass Recruiter mit ihren Jobangeboten zwangsläufig auch passive und wechselwillige Kandidaten erreichen müssen. Das gelingt besonders über Social Media, da potentiellen Wunschkandidaten dort gezielt Stellenangebote ausgespielt werden können.

Dies ist sowohl kostenlos als auch bezahlt in Form von Kampagnen möglich. Die sozialen Netzwerke bieten Unternehmen hier interessante Optionen ihren Content – und dazu zählen auch Stellenanzeigen – zielgruppenspezifisch auszusteuern. Für Werbetreibende sind diese sogenannten Targeting-Optionen optimal, da Streuverluste klassischer Werbemaßnahmen minimiert und so auch das Budget viel besser eingesetzt werden kann.

Die Entwicklung von eigenen Recruiting-Produkten, wie beispielsweise bei Facebook, repräsentiert einmal mehr die zunehmende Wichtigkeit von sozialen Netzwerken für das Recruiting. Diese erleichtern und beschleunigen den Recruiting-Prozess sowohl für Personaler als auch Bewerber.

Nichtsdestotrotz ist Social Media Recruiting nur ein Teil eines erfolgreichen Recruitings, das aus einem jeweils auf die Stelle ausgerichteten Recruiting-Mixes bestehen sollte. Die Kanal- und Plattformwahl richtet sich danach, wo Unternehmen die gewünschte Zielgruppe erreichen können. Dies gilt es im Vorfeld zu beachten.

* Verena Simon ist Head of Marketing bei GermanPersonnel.

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