Voice Marketing Was ist Voice Marketing und welche Chancen bietet es im B2B?

Autor / Redakteur: Susanne Queck / Elisa Mundt |

Im Marketing lässt sich ein Trend hin zu Sprachinhalten beobachten. Podcasts erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und Sprachassistenten auf dem Smartphone oder als Smart-Home-Devices setzen sich immer mehr durch. Doch was ist Voice Marketing und ist es auch für B2B-Unternehmen relevant?

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Was ist Voice Marketing und welche Möglichkeiten bietet es für B2B Unternehmen?
Was ist Voice Marketing und welche Möglichkeiten bietet es für B2B Unternehmen?
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Voice Marketing als Trend

Im es kurz zu machen: Ja, Voice Marketing ist in jedem Fall für B2B-Unternehmen relevant. Laut einer Pindrop Umfrage, die 500 IT und Wirtschaftsentscheider in USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien angefragt hatten, rechnen 84 Prozent der Unternehmen damit, Voice Technologien in Zukunft mit Kunden einzusetzen.

„Internet of Voice“, „Voice Search“, „Smart Voice“ und „Digitale Sprachassistenten“ sind wortwörtlich in aller Munde – dank Amazons Alexa, Apples Siri & Co. Doch gerade im Marketing weiß man diesem neuen Trend noch nicht wirklich etwas anzufangen.

Definition Voice Marketing

Doch was bedeutet “Voice Marketing” eigentlich? Wie das Wort “Voice” impliziert, lässt sich diese relativ neue Form des Marketings in ihrer Art der Kommunikation von herkömmlichem Marketing (das meist in einer Kombination aus Bild, Ton und Text daherkommt) abgrenzen. Botschaften und Emotionen werden einerseits ausschließlich über gesprochene Sprache und Musik transportiert (z.B. Podcasts), andererseits findet die Nutzung von Sprachassistenten und der Voice Search durch die (potenziellen) Kunden immer mehr Verbreitung.

Das Abrufen von Informationen über Spracheingabe als Voice Search oder die Nutzung von Sprachassistenten für andere Zwecke gewinnt immer mehr an Bedeutung. Gleichzeitig verbessert sich die Technologie dahinter immer mehr. Auch die Navigation mittels Voice Search auf Webseiten, um das Gesuchte möglichst schnell zu finden, verbreitet sich immer mehr. Diese Entwicklung bringt die zunehmende Notwendigkeit der zusätzlichen Versprachlichung von Inhalten für B2B-Unternehmen. Dies stellt jedoch eine neue Chance für Marketer dar, ihre Werbebotschaften zu platzieren.

Möglichkeiten hierfür bieten sich auf vielfältige Weise: durch die Platzierung von Voice Ads, das Nutzen der Sprachassistenten für das Branding, die Verwendung von Voice Messages oder Voice Notifications in einer App oder am Telefon können Sie sprachgestützte Technologieformen nutzen, um ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.

Voice Search und seine Bedeutung

Voice Search, beziehungsweise die Sprachsuche, beschreibt die sprachgesteuerte Suchfunktion von Google durch einen Sprachassistenten. Auch andere auf dem Markt verfügbare Software zur Sprachsteuerung, wie zum Beispiel Siri von Apple, Cortana von Microsoft oder Alexa von Amazon eigenen sich für Voice Search und ermöglichen es Ergebnisse und Informationen aus der Suchmaschine per Spracheingabe zu liefern .

Es wird davon ausgegangen, dass bis zum Jahre 2020 bis zu 50 Prozent aller Informationsrecherchen mittels Spracheingabe durchgeführt werden. Aktuelle Zahlen zeigen jedoch, dass diese Vorhersage der Wahrheit nicht nahekommt: Allein im letzten Jahr berichtete Google, dass bereits jetzt 20 Prozent der Suchanfragen an mobilen Geräte über Sprache durchgeführt wurden.

Um sich als B2B-Unternehmen auf die Auswirkungen der Sprachsuche vorzubereiten, sollte ein sprachoptimiertes SEO betrieben werden. Dazu gibt es drei grundlegende Wege, um den eigenen Content für die Sprachsuche zu optimieren:

  • 1. Fokus auf Mobile Content: Da die Sprachsuche eher auf mobilen Endgeräten durchgeführt wird, ist die mobile Optimierung wichtiger denn je. Hierbei geht die Optimierung aber über ein einfaches, schlankes Design hinaus: Die Seitenladegeschwindigkeit muss maximiert werden, unnötige Zwischenräume entfernt, auf Dropdown-Navigationsmenüs verzichtet und Videos für eine vertikale Anzeige auf dem Smartphone umformatiert werden.
  • 2. Konsequente Nutzung von Long-Tail-Keywords: Anfragen per Voice Search sind länger als Texteingaben und verwenden die Konversationssprache. Finden Sie für Ihre Branche relevante Long-Tail-Keywords und bauen Sie sie in Ihren Content ein, um bestmöglich für Sprachanfragen in natürlicher Sprache auffindbar zu sein.
  • 3. Die Macht der “Position Null”: In den Suchergebnissen einer Google-Suche befindet sich immer ein ausgewählter Textausschnitt über dem ersten Suchergebnis, der die eingegebene Frage am besten beantwortet. Diese “Position Null” wird auch bei Sprachsuchen mitsamt der Quelle ausgegeben und kann ein enormer Schub für Ihre Markenbekanntheit und Autorität sein. Kleiner Praxis-Tipp: Google scheint sich hier gerne bei bereits bestehenden FAQ-Seiten zu bedienen, die mit bereits ausformulierten Fragen arbeiten.

In welchen Situationen nutzen wir Voice in zur Suchfunktion? (Quelle: Google Voice Survey)
In welchen Situationen nutzen wir Voice in zur Suchfunktion? (Quelle: Google Voice Survey)
(Bild: marconomy)

Alexa, Siri & Co. - Sprachassistenten für die eigene Marke nutzen

Die Nutzung von Voice Assistants für das eigene Zuhause oder das Smartphone / Tablet nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Smarte Lösungen wie Alexa von Amazon, Siri von Apple, Google Assistant, Cortana von Microsoft oder, recht neu, Bixby für Samsung-Geräte lassen sich sowohl auf dem mobilen Endgerät nutzen, als auch mit Smart-Home-Lösungen vernetzen. Werbliche Inhalte lassen sich hier jedoch schwer ohne Anzeigen integrieren.

Die beste Lösung für B2B-Unternehmen ist es hier, die Sprachassistenten um bestimmte nützliche Funktionen zu erweitern. Beispielsweise Alexa bietet die Möglichkeit der sogenannten Alexa Skills an, die bestimmte Features hinzufügen oder bestimmte Inhalte leichter erreichbar machen. Auch wer bereits eine eigene App hat, sollte sich die erweiterten Möglichkeiten der Sprachassistenten genauer ansehen. Sie sind ein idealer Weg, um die Kunden weiter an Ihr Unternehmen zu binden oder mit besonders innovativen Features auf Ihre Marke aufmerksam zu machen. Auch bestehende Kunden können so die Dienstleistungen Ihres Unternehmens bequemer nutzen.

Eine weitere zukünftige Möglichkeit für den Einsatz von Voice Marketing ist das Shopping per Spracheingabe. Amazon hat dazu bereits Versuche gestartet und bietet über seinen Sprachassistenten Alexa bereits diese Funktion an. Noch ist der Erfolg des Voice Shopping eher überschaubar, dennoch ist davon auszugehen, dass die Entwicklung hin zu Sprachsteuerung nicht vor dem Bereich Shopping Halt machen wird.

Podcasts für Geschäftswachstum

Podcasts sind keine wirkliche Neuheit mehr, dennoch nimmt die Bedeutung und Nutzung dieser kurzen gesprochenen Sendungen deutlich zu. Auch im B2B-Sektor können Sie das gesprochene Wort für Ihr Unternehmen nutzen. Podcasting hat viele Vorteile für Ihr Unternehmen oder als B2B-Marketer, sowohl für die Markenidentität als auch als Umsatzträger.

Hier sind drei wesentliche Gründe für die Nutzung von Podcasts für B2B-ler:

  • 1. Erweitern Sie Ihr Publikum: Mit einem Podcast haben Sie sowohl Zugang zu einem neuen und erweiterten Publikum, als auch eine bequeme, neue Form, Inhalte und Informationen an Ihre Bestandskunden zu vermitteln. So können Sie sich und Ihre Marke während verschiedener täglicher Dinge wie Autofahren, Laufen oder Kaffeetrinken in Erinnerung rufen.
  • 2. Werden Sie ein Vorreiter Ihrer Branche: Mit der modernen Form eines erfolgreichen Podcasts etablieren Sie sich als innovativ und up-to-date. Wenn Sie wertvolle und relevante Informationen vermitteln, festigen Sie außerdem Ihre Stellung als Experte.
  • 3. Steigern Sie Ihren Umsatz: Podcasting kann ein wichtiger Faktor für die Marketingumsätze Ihres Unternehmens sein. Ob durch direkte Sponsoren oder Lead-Generierung – B2B-Marken, die Podcasts anbieten, können auf verschiedene Weise Geld verdienen.

Vor allem Unternehmen entdecken zunehmend das „neue" Medium und nicht nur als weitere Plattform um Werbebotschaften auszuspielen. Vielmehr werden eigenen Podcasts produziert, die als „Branded“ beziehungsweise „Corporate Podcasts“ bezeichnet werden und wachsende Beliebtheit erfahren.

Voice Marketing im Content Marketing

Was ist zu beachten, wenn Voice zur Markenkommunikation eingesetzt werden soll? (Quelle: Lucidpress)
Was ist zu beachten, wenn Voice zur Markenkommunikation eingesetzt werden soll? (Quelle: Lucidpress)
(Bild: marconomy)

Im Content Marketing sollte Voice Marketing vermehrt einen festen Platz einnehmen und die Umsetzung der Inhalte als Sprachversion bereits während der Planung Beachtung finden. Die sprachliche Umsetzung einer Story benötigt unter Umständen etwas andere Werkzeuge, als im herkömmlichen Content Marketing. Ein Vorteil dieser sprachlichen Aufbereitung ist die emotionale Nähe zum Nutzer. Dieser verlässt sich auf seinen digitalen Assistenten und die natürliche Sprache erreicht den Zuhörer auf einer ganz anderen Ebene, als beispielsweise Bilder dies können.

Voice Marketing ist also eine neue Chance für das Content Marketing, seine Geschichten noch besser und effektiver zu erzählen. Denn auch im B2B-Bereich gilt es, den Kunden emotional an das eigene Unternehmen zu binden.

Noch nicht genug? Weitere informative Quellen für Sie!

  • Einen weiteren spanneden Artikel zum Thema Voice und warum Einstein jetzt mit Siri und Alexa befreundet ist, lesen Sie hier.
  • Warum Podcast Teil jeder guten Content Marketing Strategie sein sollte, lesen Sie hier.
  • Weitere spannende Trends im B2B-Marketing finden Sie in diesem Artikel.
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