Influencer-Marketing im B2B-Geschäft B2B-Influencer-Marketing-Trends für 2022 – Corporate Influencer, Employer Branding und Co.

Ein Gastbeitrag von Annabelle Knappe* Lesedauer: 5 min

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Im Rahmen des Influencer-Marketing-Trendreports 2022 konnte Reachbird einige wettbewerbsentscheidende Entwicklungen identifizieren, welche die Branche 2022 beschäftigen werden. Doch welche der Trends spielen für B2B-Unternehmen eine Rolle und wie lassen sie sich zielführend adaptieren?

2022 bietet großes Potenzial im Influencer-Marketing für B2B-Unternehmen.
2022 bietet großes Potenzial im Influencer-Marketing für B2B-Unternehmen.
(Bild: gemeinfrei / Pexels)

Influencer-Marketing ist in aller Munde und aus den Kommunikationsstrategien vieler Marken nicht mehr wegzudenken. Doch viele verbinden die Marketing-Disziplin immer noch vor allem mit B2C- oder D2C-Marken aus den Bereichen Sport, Beauty und Food.

Doch richtig eingesetzt kann Influencer-Marketing im B2B-Bereich genauso erfolgreich sein. Der größte Unterschied beim B2B-Influencer-Marketing ist die Zielgruppe, denn diese ist deutlich kritischer als Endkunden im Consumer-Sektor. Auch werden Kaufentscheidungen weniger durch Emotionen beeinflusst, sondern eher von Fakten und Rationalität. Zudem spielen Kennzahlen wie die Reichweite der Influencer eine untergeordnete Rolle, da eher Fachwissen und Markenexpertise entscheidend sind. Richtig abgeleitet kann Influencer-Marketing also auch für B2B-Unternehmen relevant sein. Im Folgenden wird erläutert, welche Trends B2B-Unternehmen auf dem Radar haben sollten und welche konkreten Handlungsempfehlungen sich daraus ableiten lassen.

Influencer Relations werden immer wichtiger

Vergangene Entwicklungen haben gezeigt, dass Influencer immer kritischer bei der Auswahl ihrer Kooperationspartner werden. Daher sollten Marken ihren Fokus auf den Beziehungsaufbau mit Influencern legen, die sich mit der Marke identifizieren und langfristige Kooperationen anstreben. Denn: Besonders im B2B-Bereich ist der „Brand Fit“ entscheidend. Hat ein Unternehmen Content Creators mit passender Expertise und guten Kampagnen-Ergebnissen identifiziert, muss kontinuierlich in den Aufbau der Zusammenarbeit investiert werden. Influencer, die lange mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, verstehen zunehmend die Marke, deren Produkte und Services, und können so authentisch an die Zielgruppe kommunizieren.

Corporate Influencer und Employer Branding rücken in den Fokus

Influencer-Marketing kann mehr als nur Verkaufen. Das haben auch viele Arbeitgeber schon verstanden. Zukünftig werden Influencer immer mehr im B2B-Bereich und für Employer Branding eingesetzt.

Früher haben Unternehmen Markenbotschafter ganz selbstverständlich in ihrer Offline-Markenstrategie integriert. Der einzige Unterschied zu heute ist, dass alles nach und nach in die Online-Welt wandert. Influencer und Markenbotschafter beschränken sich nicht auf Kanäle wie Instagram, TikTok und Co., sondern sind gerade im B2B-Bereich auch verstärkt auf LinkedIn und Xing unterwegs. Nicht zu unterschätzen ist demnach auch der Beitrag, den Mitarbeitende leisten können. Als authentische Influencer können sie in die Social-Media-Strategie eingebunden werden, wodurch sie zusätzlich stärker an das Unternehmen gebunden werden und die Identifikation mit diesem noch verstärken. B2B-Influencer und Corporate Influencer können nicht nur für Ziele wie Employer Branding eingesetzt werden, sondern auch bei der Erreichung klassischer Influencer-Marketing-Ziele wie Reichweite, Engagement und Conversions unterstützen.

Influencer-Podcasts und exklusive Plattform-Deals als zusätzliche Einnahmequellen

Einige Influencer machen es mit einem exklusiven Spotify Deal für ihren Podcast bereits vor und haben sich eine zusätzliche Einnahmequelle geschaffen, die für mehr Community-Bindung sorgt sowie deren Sichtbarkeit und Reichweite fördert. Diese Vorteile sprechen dafür, dass 2022 weitere exklusive Influencer-Podcasts zu erwarten sind.

Es muss nicht immer ein Corporate-Podcast sein, der vom Unternehmen selbst ausgespielt wird. Auch Podcast-Werbung, die auf das jeweilige Format abgestimmt ist, kann im B2B-Berreich erfolgreich sein, schließlich gibt es inzwischen viele verschiedene Nischen-Podcasts wie „How to Hack“ von Tijen Onaran oder „Autotelefon“ von Stefan Anker und Paul-Janosch Ersing. Die große Frage bei der Auswahl ist hier immer: Was hört meine Zielgruppe?

Durch eigene Influencer-Brands und Investorentätigkeiten Unabhängigkeit schaffen

In den letzten Jahren war immer wieder zu beobachten, dass Influencer sich mit ihrer eigenen Marke erfolgreich selbstständig gemacht haben oder zu Investorinnen und Investoren wurden. Auch künftig werden sie sich immer unabhängiger von One-Shot-Kooperationen machen.

B2B-Unternehmen können diese Entwicklung für sich nutzen, denn die Bezahlung in Form von Aktien oder Anteilen wird für Influencer immer attraktiver. Zudem können Unternehmen die Content Creators so an ihrem Erfolg teilhaben lassen.

Qualitative Bewertung von Influencer-Marketing-Kampagnen gewinnt an Bedeutung

Quantitative Ziele lassen sich leichter messen, aber die Qualität von Content, Interaktionen und Conversions werden 2022 immer mehr in den Fokus rücken.

So können wenige Kommentare, die jedoch direkt auf das Thema eingehen, Interesse zeigen oder den Austausch anstoßen, absolut zielführender sein. Auch wenn das Ziel einer Kampagne Employer Branding ist und anschließend wenige, aber eben genau die richtigen Bewerbungen eingehen, dann ist dies besser als eine Flut an nicht passenden Bewerbern.

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Kurzvideo-Content sahnt ab – TikTok als Shootingstar

Kurzvideos auf TikTok oder die Instagram Reels erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit und überholen die klassischen Bildposts. Gerade TikTok, die wie keine andere Social-Media-Plattform für Kurzvideos steht, wird 2022 von diesem Trend profitieren.

Viele denken sicher: „TikTok? Das ist doch nur was für die Jugend.“ Aber tatsächlich kann TikTok genau die richtige Anlaufstelle sein, wenn es um Gen-Z-Recruiting geht, also darum Auszubildende oder Berufseinsteiger für das eigene Unternehmen zu begeistern.

Best-Ager-Influencer gewinnen an Ansehen und Reichweite

Durch die anhaltende Corona-Situation haben sich viele Aktivitäten in den digitalen Raum verlagert. Für digitale Werbetreibende erschließen sich somit immer mehr neue Zielgruppen, vor allem die als „Best Ager“ bezeichnete Altersgruppe 50+.

Dieser Trend bietet eine große Chance für die B2B-Branche, denn oft sollen mit Kampagnen nicht nur die jungen Zielgruppen angesprochen werden. Best-Ager-Influencer können eine Zielgruppe in ihrem eigenen Alter erreichen und mit viel Erfahrung und Authentizität überzeugen. B2B-Unternehmen sollten demnach nicht vor Influencer-Marketing zurückschrecken, wenn die eigene Zielgruppe etwas älter als der Durchschnitts-Social-Media-Nutzer ist, denn mit den richtigen Influencern ist beinahe alles möglich.

Live-Formate als wesentlicher Bestandteil in der Content-Produktion

Ähnlich wie beim persönlichen Austausch können in Live-Formaten dem Kunden Produkte nähergebracht werden. Influencer sind damit nahbarer für ihre Communities und es besteht der Vorteil, dass E-Commerce mit Entertainment verknüpft werden kann.

Während der Pandemie ist der Anteil digitaler Live-Events stark gestiegen. Warum diese Erfahrung nicht nutzen und Influencer einbinden? So kann ein Live-Austausch zwischen Unternehmen und Content Creators der Zielgruppe das Unternehmen näherbringen, Persönlichkeit vermitteln und Fragen im interaktiven Austausch beantworten.

Fazit

2022 bietet großes Potenzial im Influencer-Marketing für B2B-Unternehmen. Verschiedene Social-Media-Plattformen, Formate und Influencer können mit der richtigen Strategie für Aufschwung in der Unternehmenskommunikation sorgen. Dabei können sowohl externe wie auch interne Corporate Influencer bei der Erreichung der eigenen Ziele unterstützen.

Auch, wenn Influencer-Marketing im B2B-Bereich noch nicht so etabliert ist wie bei Consumer-Brands, sollten sich die Unternehmen trauen und neue Wege gehen. B2B-Influencer-Marketing ist definitiv komplexer und bringt andere Herausforderungen mit sich, die allerdings mit guter Planung und Expertise gemeistert werden können.

*Annabelle Knappe ist Product und Marketing Manager bei Reachbird.

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