Leadgenerierung Webinare im Marketing – Grundlagen, Nutzen und Möglichkeiten
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Gerade im B2B eignet sich das Webinar ideal zur Leadgenerierung. Wie Sie das am geschicktesten machen und wie Sie es aufbauen sollten, erfahren Sie hier.

Das Webinar ist ein Format, das vor allem im B2B Bereich immer beliebter wird. Es macht Inhalte greifbar und vermittelt Informationen auf einer zwischenmenschlichen Basis. Darüber hinaus sind Webinare gerade im B2B Marketing eine ideale Möglichkeit zur Leadgenerierung.
Laut dem Content Preferences Survey Report 2023 finden B2B Käufer Web-Seminare gerade in den frühen Phasen der Customer Journey ein passendes Format. Demnach würden 57 Prozent der potenziellen B2B Käufer ihre Daten für ein Webinar preisgeben. Wer also online Leads generieren will, sollte sich auf jeden Fall genauer mit dem Format beschäftigen.
Definition: Was ist ein Webinar?
Der Begriff „Webinar“ setzt sich aus „Web“ und „Seminar“ zusammen. Daraus hat sich im Laufe der Zeit das Kofferwort „Webinar“ entwickelt. Bei diesen interaktiven Web-Seminaren treffen sich Referent, Moderator und Teilnehmer in einem virtuellen Raum. Dank einer speziellen Software können die Zuschauer bequem von ihrem Schreibtisch aus an dem digitalen Format teilnehmen. Sie sind damit das digitale, multimediale Pendant zu einer Präsenzveranstaltung. Webinare vermitteln die unterschiedlichsten Inhalte zu allen erdenklichen Themen: Fachvorträge, Produktdemonstrationen, interne Schulungen, Tutorials, Vorlesungen, Kurse und so weiter.
Häufig findet sich auch der etwas allgemeinere Begriff „Webcast“, der aber streng genommen jede Art von Streaming über das Internet beschreibt.
Unterschied Meeting Webinar
Manchmal werden die Begriffe Meeting und Webinar synonym verwendet. Obwohl beide Begriffe Online-Besprechungen bedeuten, beziehen sie sich auf unterschiedliche Arten von Besprechungen mit unterschiedlicher Software und unterschiedlichen Zielen.
Bei Online-Meetings handelt es sich in der Regel um Gruppentreffen, bei denen die Teilnehmer bereits miteinander vertraut sind, zum Beispiel Kunden- oder Teambesprechungen. Diese Besprechungen können entweder zwischen zwei Parteien („one to one“) oder in einer Gruppenkonstellation („many to many“) stattfinden. Hier ist es üblich, dass die Teilnehmer über Kamera und Audio miteinander kommunizieren, um eine persönliche Verbindung und eine effektive Zusammenarbeit zu fördern. Online-Meetings eignen sich besonders für kollaborative Aufgaben wie Brainstorming, gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten auf virtuellen Whiteboards oder auch für Einzelgespräche zwischen Coach und Coachee.
Im Gegensatz dazu sind Webinare Online-Veranstaltungen, die sich an eine breitere Zielgruppe richten und in der Regel aus Teilnehmern bestehen, die sich untereinander nicht kennen. Web-Seminare sind „one-to-many“-Veranstaltungen, bei denen das Hauptziel darin besteht, eine größere Anzahl von Personen gleichzeitig zu erreichen. Die Teilnehmer an Webinaren sind in der Regel eher passive Zuhörer, die oft nur den Chat nutzen, um sich zu äußern. Sie können sich jedoch aktiv an der Veranstaltung beteiligen, indem sie an Umfragen teilnehmen und interaktive Whiteboard-Aktivitäten durchführen, um die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.
Die Einsatzgebiete von Online-Meetings und Webinaren sind also insgesamt sehr unterschiedlich. Online-Meetings sind ideal für Diskussionen, Besprechungen und die gemeinsame Bearbeitung von Aufgaben. Web-Seminare werden dagegen häufig bei Großveranstaltungen, Produktpräsentationen, Verkaufsveranstaltungen und Informationsveranstaltungen eingesetzt, bei denen ein breites Publikum online erreicht werden soll. Je nach Zielsetzung und Teilnehmergruppe kann die Wahl zwischen diesen beiden Formaten einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg einer Online-Veranstaltung haben.
Webinar: geschützter Begriff?
Tatsächlich gab es lange Zeit Streit um den Begriff Webinar. Seit 2023 ist er als geschützte Marke mit der Marken Nr. 30316043 beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) eingetragen (Stand September 2023). Das hat zu einer regelrechten Abmahnwelle geführt, die aber nicht rechtens war. Seitdem haben zahlreiche Personen Anträge gestellt, die den Markenschutz für den Begriff der Marke Webinar beenden sollen.
Wie funktioniert ein Webinar?
Aus der Webinar Definition geht bereits im Wesentlichen hervor, worum es sich bei einem Webinar handelt. Dabei wird eine Präsentation, eine Schulung oder ein ähnlicher Inhalt mit Hilfe geeigneter Technik über das Internet an den Zuhörer übertragen. Typischerweise besteht ein Web-Seminar aus verschiedenen Elementen wie Audio, Video und Präsentationsmaterial wie PowerPoint-Folien. Je nach Bedarf kann auch eine Bildschirmübertragung genutzt werden, um den Teilnehmern einen Blick auf den Desktop des Moderators oder auf spezielle Programme zu ermöglichen.
Der inhaltliche Ablauf hängt natürlich stark vom Thema ab. Es hat sich jedoch bewährt, zu Beginn eine kleine Umfrage durchzuführen, um die Teilnehmer zu aktivieren. Anschließend führt der referierende Experte mit einer Präsentation durch das Seminar - immer wieder aufgelockert durch interaktive Elemente im Chat.
Verpasste Webinare lassen sich in der Regel als Aufzeichnung nachholen. Übrigens: Natürlich sollten Web-Seminare im Normalfall live genutzt werden, um gegenseitig Fragen beantworten zu können. Jedoch hat nicht jeder immer zum jeweiligen Termin Zeit. In der Regel werden Webinare deshalb stets als Aufzeichnung On-Demand angeboten, wie die Webinare von marconomy.
Rollen im Webinar
In einem Webinar können verschiedene Rollen definiert werden. Es gibt immer den Veranstalter oder Host, der das Event organisiert und die Teilnehmer einlädt. Der Veranstalter kann zum Beispiel ein B2B Unternehmen, ein Softwarehersteller, eine Universität aber auch eine Einzelperson sein. Anschließend sollte in jedem Fall ein Webinar-Team zusammengestellt werden. Dazu gehört mindestens ein Referent, der gegebenenfalls von einem Moderator vorgestellt wird. Je nach Aufwand und Professionalität können aber auch weitere Personen wichtig werden, wie zum Beispiel ein Assistent, Projektleiter oder Regisseur.
Unternehmen, die regelmäßig Webinare durchführen, setzen teilweise sogar auf professionelle Studios, speziell gestaltete Settings oder verwandeln einen regulären Besprechungsraum in einen virtuellen Seminarraum.
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Ablauf eines Webinars
Grundlegend besteht ein Webinar immer aus den drei folgenden Phasen:
- 1. Planung
- 2. Durchführung
- 3. Nachbereitung
Planung: Vor der Durchführung eines Webinars steht die Vorbereitung. Der Organisator oder Referent legt das Thema fest und bereitet geeignete Inhalte und Präsentationsmaterialien vor. Ein Termin wird vereinbart und potenzielle Interessenten werden auf verschiedenen Wegen angesprochen, sei es über Newsletter, Ankündigungen auf der Website oder auf Social Media Plattformen. Interessierte Teilnehmer melden sich dann für das Event an. Die Teilnehmerzahl kann begrenzt oder offen sein. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmer eine Bestätigungs-E-Mail mit den erforderlichen Zugangsdaten, oft in Form eines einfachen Einladungslinks. Damit können sich die Teilnehmer zu Beginn des Webinars einloggen. Die gängigen Webinar Anbieter unterstützen eine flexible Teilnahme vom Desktop, Tablet oder Smartphone aus.
Durchführung: Während des Webinars sehen die Teilnehmenden den Moderator in der Regel in einem großen Bildschirmfenster oder einem Splitscreen. Die Hauptansicht zeigt die erste Folie einer PowerPoint-Präsentation oder einer Softwareanwendung, während der Moderator in einem kleineren Fenster zu sehen ist. Weitere Fenster können Teilnehmerlisten, Chat-Funktionen oder freigegebene Dateien anzeigen. Während der Online-Veranstaltung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, über einen Live-Chat Fragen zu stellen, die häufig am Ende in einer Frage-Antwort-Runde beantwortet werden. Der Moderator kann das Publikum auch durch Umfragen aktiv in den Ablauf einbinden. Je nach Wunsch und verfügbarer Software können sich die Teilnehmer auch an Diskussionen beteiligen. Das Teilen und Herunterladen von Dateien ist ebenfalls möglich. Webinare können als Live- oder On-Demand-Versionen angeboten werden.
Nachbereitung: Die Arbeit endet selten mit dem Ende eines Webinars. Je nach Zielsetzung und Nutzung beginnt die Nachbereitung. Häufig liegt der Schwerpunkt auf der Leadgenerierung und der Umwandlung von Teilnehmern in qualifizierte Interessenten oder Kunden. Bei Schulungen können Übungen oder Abschlusstests Teil des Prozesses sein, um das erworbene Wissen zu überprüfen.
Wofür können Webinare eingesetzt werden?
Die Anwendungsbereiche und Einsatzmöglichkeiten von Webinaren hängen von den spezifischen Zielen und Verwendungszwecken ab. Generell sind Web-Seminare jedoch immer dann sinnvoll, wenn es darum geht, eine größere Gruppe von Personen unabhängig von ihrem Standort über ein bestimmtes Thema zu informieren oder in einer bestimmten Angelegenheit zu schulen.
- 1. E-Learning: Webinare sind eine etablierte Methode im E-Learning, um Wissen online zu vermitteln und Interaktion zu ermöglichen, sei es in der Hochschulbildung oder in der betrieblichen Weiterbildung. Sie bieten Ressourceneffizienz und Zeitersparnis.
- 2. Leadgenerierung: Webinare werden häufig von Marketern, Affiliates und Bloggern genutzt, um Leads zu qualifizieren und zu generieren. Durch Umfragen und Call-to-Actions können wertvolle Einblicke in Zielgruppen gewonnen und direkte Interaktionen mit potenziellen Kunden aufgebaut werden. Gleichzeitig erhalten Sie direkten Zugang zu Ihrer Zielgruppe, da diese Ihnen ihre Kontaktdaten zur Verfügung gestellt hat.
- 3. Kommunikation: Webinare sind vielseitig einsetzbar, sowohl für interne Schulungen und Onboarding als auch für die Kommunikation mit Kunden und anderen externen Stakeholdern. Sie ermöglichen es, mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten und Interessenten in Kunden zu verwandeln, sowohl im B2C als auch im B2B Bereich.
Darüber hinaus können Webinare auch für Pressekonferenzen oder für die Durchführung von Online-Interviews mit mehreren Personen genutzt werden.
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Was benötige ich für ein Webinar?
Webinare haben den Vorteil, dass sie weder für die Organisatoren noch für die Teilnehmer komplizierte technische Vorkehrungen erfordern.
In der Regel können die Teilnehmer mit jedem internetfähigen Gerät an einem Web-Seminar teilnehmen. Für eine reibungslose Übertragung ist jedoch eine stabile Internetverbindung erforderlich. Zu beachten ist, dass nicht alle Webinar Anbieter mobile Geräte wie Tablets und Smartphones unterstützen. Dies sollte bei der Auswahl des Anbieters berücksichtigt werden.
Die Teilnehmer müssen sich lediglich in einen Webinar-Konferenzraum einloggen, was in den meisten Fällen über einen normalen Internetbrowser möglich ist. In einigen Fällen kann jedoch eine spezielle Client-Anwendung erforderlich sein. Um die Online-Veranstaltung zu verlassen, genügt es, das Browserfenster oder die entsprechende Anwendung zu schließen.
Um einem Webinar folgen zu können, benötigen die Teilnehmer lediglich einen Lautsprecher. Wird die Online-Veranstaltung jedoch in einem lauten Büro oder in einer Umgebung mit vielen Geräuschen verfolgt, empfiehlt es sich, Kopfhörer oder ein Headset zu verwenden. Wenn die Teilnehmer mit dem Moderator oder anderen Teilnehmern interagieren möchten, kann ein Mikrofon oder ein Headset erforderlich sein, und bei Bedarf kann auch eine Webcam nützlich sein. Aus Sicht des Organisators ist neben dieser Hardware auch eine geeignete Webinar Software erforderlich.
Wie finde ich geeignete Webinar Tools?
Um ein solches Web-Seminar durchführen zu können, benötigen Sie eine geeignete Software. Die meisten Tools sind recht ähnlich aufgebaut und lassen sich in folgende Bereiche unterteilen:
- Übersicht: Hier werden bestimmte Daten zum Webinar angezeigt: Anzahl Teilnehmer, Referent, aktueller Sprecher, Dauer, etc.
- Chat-Fenster: Ein klassischer Chat, über den Zuschauer ohne Mikrofon / Kopfhörer Fragen stellen oder Beiträge leisten können
- Video-Fenster 1: Hier können die Teilnehmer dem oder den Vortragenden zusehen
- Video-Fenster 2: Das zweite Video-Fenster kann für Präsentationsfolien, Grafiken, das Einspielen eines Videoclips, Teilen des Bildschirms oder Ähnliches genutzt werden
- Umfrage-Funktion: Es ist gang und gäbe, Webinare durch kleine Umfragen interaktiv zu gestalten, weshalb diese Funktion häufig ein eigenes Extra-Fenster hat
Dies sollten Sie bei der Auswahl von Webinar Tools beachten:
- 1. Funktionen: Eine leistungsfähige Webinar Software zeichnet sich häufig durch die Möglichkeit aus, das Publikum aktiv einzubinden. Dies kann beispielsweise durch die Integration von Live-Chats, Umfragen, Quizfunktionen oder Call-to-Action-Elementen realisiert werden. Dabei ist jedoch zu betonen, dass der Umfang dieser Funktionen je nach Anbieter stark variieren kann und möglicherweise erst in höherpreisigen Versionen der Software vollständig zur Verfügung steht.
- 2. Benutzerfreundlichkeit: Jede Software ist anders aufgebaut. Achten Sie daher bei der Auswahl auf eine möglichst intuitive und übersichtliche Weboberfläche. Unübersichtliche Menüs führen nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei Ihren Teilnehmenden zu Frustration.
- 3. Sicherheit und Stabilität der Übertragung: Ein gut vorbereitetes Webinar nützt nichts, wenn es nicht stabil übertragen wird. Billige Tools erfüllen diesen Anspruch oft nicht. In diesem Zusammenhang spielen auch Verschlüsselungsprotokolle und DSGVO konforme Einbindung eine wichtige Rolle.
- 4. Preis: Eines der wichtigsten Kriterien ist wohl der Preis. Neben kostenlosen Tools gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die unterschiedliche Modelle oder Tarife anbieten. Allerdings gilt auch hier: Je mehr Funktionen benötigt werden, desto teurer wird die Software.
- 5. Weitere Kriterien: Neben diesen Basiskriterien können weitere Eigenschaften eine wichtige Rolle spielen. Ist Ihnen zum Beispiel ein technischer Support wichtig oder möchten Sie zusätzliche Funktionen nutzen? All diese Fragen sollten im Vorfeld ausreichend geklärt werden.
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Gängige Webinar Software Anbieter
Haben Sie all diese Fragen nun geklärt, so können Sie Ihre Software auswählen. Diese Anbieter gehören zu den gängigsten:
- Cisco WebEx
- GoToWebinar
- Zoom
- Adobe Connect
- ClickMeeting
- Clickwebinar
- Mikogo
Was kosten Webinare?
Die Teilnahme ist fast immer kostenlos. Ausnahmen sind konkrete Aus- und Weiterbildungen, vor allem im juristischen und steuerlichen Bereich, sowie Veranstaltungen von Fernuniversitäten. Werden Webinare als Marketinginstrument eingesetzt, muss der Teilnehmer in der Regel mit seinen Kontaktdaten „bezahlen“. Genau dies ist der Prozess der Leadgenerierung mit Webinaren. Die Conversion Rate ist in der Regel überdurchschnittlich hoch, da sich Menschen von einem Webinar mehr versprechen als beispielsweise von einem Whitepaper.
Als Veranstalter kommt man allerdings nicht um Investitionen herum. Das können Kosten für Technik wie Mikrofon, Kopfhörer, Kamera und andere Studioausstattung sein. Auch eine professionelle Webinar Software schlägt, wie bereits erwähnt, zu Buche. Wer nicht allzu regelmäßig Webinare veranstaltet, ist daher gut beraten, einen Dienstleister zu beauftragen, der die räumlichen und technischen Voraussetzungen in bester Qualität bietet. In diesem Fall profitieren Sie zusätzlich vom Know-how und der Erfahrung Ihres Dienstleisters, zum Beispiel beim Teilnehmermanagement. Die Kosten halten sich in der Regel in Grenzen.
Häufig sind beispielsweise folgende Leistungen enthalten:
- Administration: Aufbau und Befüllen des interaktiven Webinarraums
- Teilnehmermanagement (Bereitstellung des Anmeldelinks, automatischer Versand der Erinnerungsmails)
- Absprachen, Briefing von Referenten und Moderatoren
- Technik-Check mit Referenten und Moderatoren, die von extern zugeschaltet werden
- Einbindung eines Chats für Teilnehmer und Referent
- Einbindung, Nutzung und Auswertung von Live-Umfragen
- Einbindung eines Downloadbereichs während des Live-Events, um Dokumente zu teilen
- Einbindung von anderen Medientypen zum Abspielen im Webinar (Video, Audio)
- Aufbereitung von Filmmaterial (vom Kunden angeliefert) für den Live-Einsatz
- Hosting und Moderation des Webinars sowie Support (sowohl davor als auch währenddessen)
- Aufnahme des Web-Seminars (Abrufbar über das Internet)
- Reporting des User-Verhaltens
- Optional: Studionutzung; Auf- und Abbau der nötigen Hard- und Software (Teleprompter, PC, Kamera, Tonanlage) im Webcast-Studio
Webinare im Marketing-Mix
Wahrscheinlich haben Sie bereits Leads auf Messen generiert oder Kontaktdaten zum Beispiel durch die Veröffentlichung von Whitepapern gesammelt. Während die erste Variante kosten- und zeitintensiv ist, fehlt bei der zweiten, digitalen Variante oft die persönliche Nachbearbeitung und Weiterentwicklung des Kontaktes. Der Vorteil des Webinar Marketings ist, dass der persönliche Kontakt - ähnlich wie beim Messemarketing - zum Zeitpunkt der B2B Leadgenerierung stattfindet. Dadurch entsteht eine Beziehung, die sich leichter ausbauen lässt als bei einem reinen Download. So werden Webinar Teilnehmer schneller und häufiger zu Neukunden als Whitepaper Downloader.
Viele B2B Produkte sind sogenannte erklärungsbedürftige Güter und Dienstleistungen. Was genau unterscheidet Ihre Steckverbinder von anderen? Warum genau macht Ihre Maschinensteuerung Produktionsprozesse effizienter? Wie wird ein System optimal ausgelegt, um mit Ihren Komponenten die EMV zu verbessern? All diese Fragen lassen sich mit bildlicher Unterstützung und einem Produktmanager oder Entwickler an der Seite viel besser erklären als am Telefon. Außerdem können Sie in einem Webinar fundierteres Feedback einholen als im Gespräch mit einzelnen Kunden.
Und nicht zuletzt bauen Sie sich ein Image als Experte auf. Webinare unterstreichen Ihre Fachkompetenz und helfen Ihnen, ein glaubwürdiges Expertenprofil in Ihrem Bereich aufzubauen. Im Vergleich zu anderen Content Formaten wie E-Books, Podcasts oder Videos sind Web-Seminare kostengünstiger und ermöglichen gleichzeitig eine direkte Interaktion mit Ihrem Publikum. Außerdem können die Inhalte leicht wiederverwendet werden, was die Effizienz Ihrer Marketingaktivitäten erhöht. So können Sie die erstellten Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt modifizieren und über verschiedene Kanäle verbreiten.
Web-Seminare können in praktisch jeder Phase des Funnels eingesetzt werden. Unabhängig davon, ob Ihr Ziel Markenbekanntheit, Leadgenerierung, Lead Nurturing, Direktvertrieb, Upselling, PR oder Kundenbindung ist, ein Webinar kann überall unterstützen.
Je nach Funnel Phase sollte Ihr Webinar aber unterschiedliche thematische Fokusse haben:
- 1. Awareness: Wenn Ihr potenzieller Kunde Sie noch nicht kennt, müssen Sie sich zunächst bei ihm bekannt machen. Am besten bieten Sie hier Webinare an, die von einem Ihrer Experten durchgeführt werden und einen thematischen Fokus haben. So generieren Sie sehr einfach Leads.
- 2. Consideration: In der nächsten Phase geht es darum, dass Ihr Lead ein generelles Kaufinteresse generiert. Zeigen Sie ihm deshalb Web-Seminare mit Fallbeispielen oder interessanten neuen Lösungen.
- 3. Conversion: Ist Ihr Lead fast kaufbereit, sollten Sie ihn mit Inhalten versorgen, die ihm das Produkt noch näherbringen. Ein (Vertriebs-)Spezialist kann ihm zum Beispiel eine Produktdemo zeigen. Erst danach erfolgt der eigentliche Verkauf.
Wie ein gutes Whitepaper und eine gute Landingpage arbeitet auch ein Webinar langfristig für Sie. Denn der „virtuelle Seminarraum“ steht nicht nur zum Live-Termin offen. Interessierte können sich die Aufzeichnungen On-Demand, also zum Zeitpunkt des Bedarfs, ansehen. Auf den direkten Austausch zwischen Moderator, Referent und Teilnehmer muss zwar verzichtet werden, alle anderen Vorteile bleiben aber erhalten. Im Laufe der Zeit sinken so Ihre „Cost per Lead“.
Checkliste: Webinar erstellen
Wie Sie nun ganz einfach ein Webinar selbst erstellen können, zeigen wir Ihnen nun mit dieser Checkliste:
- 1. Wählen Sie ein passendes Thema und Format: Je nach Stufe im Funnel wählen Sie ein passendes Thema. Orientieren Sie sich dabei am besten an den Interessen Ihrer Zielgruppe beziehungsweise Buyer Persona. Darauf aufbauend suchen Sie sich auch ein passendes Format aus. Möchten Sie eine Präsentation zeigen, Ihre Produkte vorstellen oder einen Experten interviewen? Hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
- 2. Legen Sie das Webinar an: Nachdem Sie Thema und Format festgelegt haben, sollten Sie Ihr Webinar terminieren. Beachten Sie, dass die Bewerbung einer solchen Online Veranstaltung durchaus einige Wochen in Anspruch nehmen kann. Anschließend stellen Sie das Event in Ihrer Webinar Software ein.
- 3. Erstellen Sie eine Landingpage zur Anmeldung: Die Landingpage soll Ihre Teilnehmer dazu animieren sich für Ihr Web-Seminar anzumelden. Beginnen Sie mit einigen Highlights, die die Agenda Ihres Webinars hervorheben. Danach können Sie mehr über den Hintergrund der Moderatoren und ihre beruflichen Erfolge erzählen. Richten Sie dann ein Anmeldeformular ein, in dem die Teilnehmer ihre Kontaktdaten hinterlassen können. Beenden Sie Ihre Landingpage mit einer klaren Handlungsaufforderung.
- 4. Starten Sie mit dem Marketing: Damit Sie auch genügend Teilnehmer für Ihren Online Vortrag generieren können, sollten Sie schon rechtzeitig die Marketing Maschinerie anschmeißen. Versenden Sie beispielsweise Mailings an Ihre bestehenden Kontakte. Konzentrieren Sie sich dabei am besten auf die Vorteile Ihres Webinars. Darüber hinaus können Sie natürlich auch über Social Media, sowohl organisch als auch bezahlt, auf die Veranstaltung aufmerksam machen. Interessant könnte hier der Einsatz von Influencer Marketing sein. Dabei bezahlen Sie Influencer aus Ihrer Branche dafür, dass sie Ihr Online-Event bewerben und das Publikum zur Anmeldung animieren. Aber auch das Schalten von Advertorials oder Bannern in Fachmedien lockt Teilnehmer zu Ihrem Webinar. Seien Sie hier kreativ und nutzen Sie die für Sie wichtigen Touchpoints.
- 5. Erstellen Sie Ihre Inhalte: Beginnen Sie am besten mit der inhaltlichen Vorbereitung, sobald Sie Ihr Webinar bewerben. Unabhängig vom Format gilt: Ihre Online-Veranstaltung darf nicht langweilig sein. Es muss ansprechend und anregend gestaltet sein. Das heißt für Sie: Arbeiten Sie multimedial und verzichten Sie unbedingt auf Bleiwüsten. Ein durchschnittliches Webinar dauert etwa 45 bis 60 Minuten. Das sollten Sie immer im Hinterkopf behalten.
- 6. Organisieren Sie das passende Equipment: Ihr Content steht und die Bewerbung läuft. Jetzt sollten Sie sich um die Technik kümmern. Nichts ist abschreckender als schlechte Ton- und Bildqualität. Sie müssen nicht viel investieren (es sei denn, Sie führen regelmäßig Webinare durch). Alles, was Sie brauchen, ist eine gute Kamera und ein Mikrofon. Am besten verwenden Sie ein separates Mikrofon.
- 7. Einen Testlauf durchführen: Ein Schritt, den Sie auf keinen Fall vernachlässigen sollten, ist der Testlauf Ihres Webinars. Auch wenn alles perfekt geplant zu sein scheint, kann es überraschende Herausforderungen geben. Es ist ratsam, den Probelauf so realistisch wie möglich zu gestalten. Wenn Sie einen Gast haben, gehen Sie die Präsentation, das Interview oder die Demo gemeinsam durch und verwenden Sie die endgültige Version Ihrer Materialien. Nutzen Sie diese Gelegenheit auch, um Kleinigkeiten zu klären, die Ihnen bisher entgangen sind, wie zum Beispiel der reibungslose Wechsel zwischen den Sprechern oder die Festlegung der Sprechdauer. Führen Sie den Testlauf idealerweise ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Webinar durch, um noch Zeit für eventuelle Anpassungen zu haben.
- 8. Sie gehen mit dem Webinar live: Nachdem Sie nun wochenlang alles vorbereitet haben, setzen Sie Ihre Planung in die Realität um. Showtime, Sie gehen live. Nach der Präsentation ist es wichtig, die Beziehung zu den Teilnehmern zu pflegen. Schicken Sie zum Beispiel allen Teilnehmern eine Dankes-E-Mail, bieten Sie ihnen die Aufzeichnung an und nutzen Sie die Gelegenheit, sie durch Ihren Verkaufstrichter zu führen und die Beziehung weiter zu vertiefen.
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Und noch ein Tipp zum Schluss: Der Erfolg Ihres Webinars steht und fällt mit dem Inhalt. Achten Sie also darauf, dass Sie Ihren Zuhörern einen einzigartigen Mehrwert bieten können.
Fazit zum Webinar Marketing
Abgesehen von der Überwindung, vor einer Kamera zu sitzen, ist ein Webinar mit erstaunlich wenig Aufwand zu realisieren. Somit ist es ein niedrigschwelliger Start in Online und Content Marketing. Wenn Sie einen Dienstleister beauftragen, reichen Ihre vorhandene Expertise und ein Manntag aus, um mitunter mehrere hundert Leads auf einen Schlag zu generieren - ohne imposanten eigenen Webauftritt, ohne pompöse Marketing Software, ohne Social Media Präsenz, ohne große digitale Strategie. Bis zu mehrere hundert Leads auf einen Schlag und das mit minimalem Aufwand.
Ging es in Ihrem Web-Seminar beispielsweise um Tipps zur Auslegung bestimmter Systeme, können Sie noch während des Webcasts zu einem weiterführenden Webinar einladen, in dem Sie zeigen, wie konkret Ihre Komponenten oder Dienstleistungen ein System optimieren. So haben Sie auf digitalem Wege schnell eine gute Beziehung zu potenziellen Kunden aufgebaut, die Sie nun in den Vertriebsprozess einbringen können - und das alles, ohne dauerhaft ein eigenes digitales System betreiben zu müssen, aber auch ohne einen deutlich arbeitsintensiveren Messeauftritt.
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