Rückblick #B2BDays2021 Von Hybrid-Selling bis Content Marketing – die B2B Marketing Days 2021

Redakteur: Alicia Weigel |

Interessante Vorträge, Workshops, Networking-Sessions und zwischendrin ein wenig Discoflair. All das vereinten wir vom 5. bis 6. Oktober in den marconomy B2B Marketing Days. Digital- wie auch Liveteilnehmer feierten mit uns das B2B-Event des Jahres. Die Highlights und Learnings haben wir für Sie hier zusammengefasst.

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Unter dem Motto „Disco“ feierten wir zusammen mit Digital- und Liveteilnehmern das B2B-Highlight des Jahres: Die marconomy B2B Marketing Days 2021!
Unter dem Motto „Disco“ feierten wir zusammen mit Digital- und Liveteilnehmern das B2B-Highlight des Jahres: Die marconomy B2B Marketing Days 2021!
(Bild: marconomy © Johannes Untch)

Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass Live-Events wieder möglich sind? Wir und Sie wohl auch nicht so schnell. Genau das wollten wir feiern. Deshalb standen die diesjährigen B2B Marketing Days auch ganz im Zeichen des Mottos „Disco“. Um die richtige Atmosphäre zu schaffen, verwandelte sich das Vogel Convention Center vom 5. Bis 6. Oktober 2021 in Würzburg in eine B2B-Disco mit Discokugeln, Lichteffekten, Cocktailbar und einem DJ. Wer nicht die Möglichkeit hatte vor Ort teilzunehmen, konnte auch von zuhause das Discofeeling aufsaugen. Denn: Die B2B Marketing Days fanden als hybride Veranstaltung statt. Aber auch die Inhalte kamen nicht zu kurz: von Hybrid-Selling über Leadgenerierung bis hin zu Social-Media sprachen die 25 Referenten der B2B Marketing Days über die aktuellen Trends und Herausforderungen im B2B Marketing. Wir haben die wichtigsten Learnings für Sie in diesem Beitrag zusammengefasst.

Hybrid-Selling: Zukunft für B2B-Vertrieb

In den Vorträgen drehte sich alles um die immer stärker werdende Digitalisierung und deren Auswirkungen auf das B2B-Geschäft. Prof. Dr. Christian Schmitz von der Ruhr-Universität Bochum stellte seine brandneue Studie „Hybrid-Selling 2021“ vor, in welcher er zusammen mit Matthias Huckemann von Mercuri International und dem Bundesverband für Vertriebsmanager (BDVM) knapp 800 B2B-Unternehmen aus der DACH-Region befragte.

Wie nicht anders zu erwarten, waren fast alle Unternehmen, vor allem im April (84,4 Prozent) und Mai (70,2 Prozent) 2020, von den Einschränkungen des Shutdowns betroffen. Während sich dies im Zeitraum danach etwas erholte, war im November wieder jedes zweite Unternehmen betroffen. Trotzdem haben die Vertriebler insgesamt eine Zielerreichung von fast 97 Prozent erreicht. Wie ist das möglich? Der Vertrieb hätte neue Interaktionsformen gefunden und die Kunden waren gezwungen, diese auch einzugehen, so Schmitz. So haben beispielsweise Online-Besuche via MS Teams, Zoom oder Skype deutlich zugenommen (von 2019 32,2 Prozent zu 2020 86,5 Prozent).

Die Lösung, um in der immer digitaleren B2B-Welt weiterhin guten Vertrieb zu betreiben, ist laut Schmitz Hybrid-Selling.

Aber was ist Hybrid-Selling eigentlich genau?

Multi Channel-Selling Remote-Selling Hybrid-Selling
Verkauf über mehrere Kanäle durch unterschiedliche Vertriebsmitarbeiter Distanzverkauf über persönlichen virtuellen Kanal durch Vertriebsmitarbeiter Kombination von Personal- und Remote Selling durch ein und denselben Vertriebsmitarbeiter

Die eigentliche Herausforderung ist aber nun, wie die richtige Balance zwischen Präsenz- und Online-Selling gefunden werden kann. Bestandskundenbetreuung kann beispielsweise sehr gut digital geschehen, während bei Neukunden oft der persönliche Bezug/Vertrauen fehlt. „Remote-Kanäle werden aber nie die anderen ersetzen“, so Schmitz. Betrachtet man zudem noch das Thema Nachhaltigkeit zeigt sich, dass Hybrid-Selling auch hier den Nerv der Zeit trifft. Wenn in einem Unternehmen 100 Vertriebler (fahren einzeln circa 40.000 km im Jahr) einen Tag von zu Hause arbeiten würden, dann könnten 97.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Die Learnings der B2B Marketing Days 2021
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Panel Discussion: Erfahrungsaustausch zu Hybrid-Selling

Wie genau Hybrid-Selling im Berufsalltag umgesetzt wird, diskutierten im Anschluss an den Vortrag Prof. Christian Schmitz, Heike Seltmann (Group Director Sales bei CWS International), Lars Hanf (Head of eBusiness Platforms bei Sartorius), Walter Sexauer (Senior Manager Digital Innovations bei Heidelberger Druckmaschinen), sowie Isabell Glöditzsch (Produktmanagerin bei marconomy) und Gunther Schunk (Director Public Relations bei Vogel Communications Group).

Einig sind sich alle, dass der Vertrieb für den Online-Verkauf trainiert werden muss. Die Vertrieb-Teams von Heike Seltmann wurden beispielsweise vier Wochen lang trainiert – auch in One-to-Online-Coachings. „Man muss sich Zeit nehmen für die Vertriebler. Außerdem muss man auch die Führungskraft mitnehmen, die mehr Trainer und Coach sein müssen“, fasst Seltmann ihre Learnings aus den Trainings zusammen. Ohne Corona hätte der Umstieg auf Hybrid-Selling aber ewig gedauert, weil Kunden es nicht gewollt hätten, merkt Schmitz an. Dadurch, dass alle Beteiligten gezwungen waren Online-Wege zu finden, waren Vertrieb wie auch Kunden auf digitale Alternativen angewiesen. Vertriebler fahren nun nicht mehr einfach so zum Kunden, denn oft sind diese dann gar nicht da. Vielmehr muss eine gute Mischung aus Präsenz- und Online-Besuchen geschaffen werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Bezug auf Messen, die in den digitalen Raum verlegt wurden, meint Walter Sexauer: „Man kann die Zeit besser nutzen. Die Leute werden selektiver entscheiden, auf welche Messen sie gehen.“ Lars Hanf fasst dies zusammen: „Diese Welt wird eine hybride Welt sein. Ganz ohne persönliche Kontakte funktioniert es nicht!"

Social-Media im B2B: von LinkedIn bis zu WeChat

Ein Weg, um digital neue Kontakte und schlussendlich Kunden generieren zu können, geht über Social-Media. Gerade LinkedIn hat stark von der Pandemie profitiert. Es eignet sich sehr gut, um im B2B neue Kontakte schließen zu können. Denn LinkedIn leitet bis zu 50 Prozent seines Traffics auf die B2B-Kundenwebsite. Die Auswertungen, die über LinkedIn getätigt werden können, machen das Targeting deutlich einfacher und genauer. Das erläuterte Branden J. Vollhals von DWA Germany GmbH in seiner Breakoutsession.

Wie baue ich nun ein gutes LinkedIn-Profil auf? Das beantwortete Doris Beckmann von der Vogel Communications Group in ihrem Vortrag zum Social-Selling. Grundlegend muss vor allem der Headerbereich eines jeden Profils gut ausgefüllt sein. Um neue Kontakte generieren zu können, muss man aktiv mitdiskutieren, zuhören oder reagieren.

Content, der sich auf LinkedIn gut eignet, kommt aus folgenden Bereichen:

  • Social: persönliche Bilder aus dem Berufsalltag, Vorstellung des Teams, Berichten über Event- und Messebeteiligungen
  • Expert: Fachinhalte rund um das eigene Knowhow oder die Branche
  • Conversion: Inhalte, die User zum Konvertieren bewegen (Links zu Whitepapern oder Infografiken mit vorgeschaltenem Leadformular)

Zum Schluss gilt es sein Netzwerk zu analysieren, denn „Qualität geht vor Quantität“, sagt Doris Beckmann. Ist das Netzwerk aufgebaut, sollten User auch immer wieder mit anderen Beiträgen und Kontakten interagieren. So vergrößert sich zum einen das Netzwerk und zum anderen ist der Startschuss für das Social-Selling gemacht.

Aber auch für die Unternehmensseite auf den sozialen Netzwerken gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. In vielen Unternehmen ist die Marketingabteilung sehr klein und muss sich mit vielen Themen gleichzeitig beschäftigen. So auch bei Selina Lösch von Da Vinci Engineering. In Ihrem Workshop auf den B2B Marketing Days 2021 zeigte sie den Teilnehmern, wie sie sowohl Social-Media als auch die Unternehmenskommunikation verbindet. Und zwar mit einer sogenannten Social Wall. Sie fokussieren sich auf ihre Social-Media-Kanäle, die dann über eine Social Wall auch in der Unternehmenswebseite integriert sind. Damit ergeben sich einige Vorteile: Aktualität, Lebendigkeit, Dynamik, mehr Follower und Content Repurposing. Denn es muss am Ende nur ein Kanal aktuell gehalten werden.

Wenn es darum geht, neue Märkte zu erschließen, muss man oft alles vergessen, was man meint über Social-Media zu wissen. Dies erklärten Markus Koske von PEMTec und Jiaqi Zhu von Vogel Communications Group in einem Praxiscase. Das Unternehmen PEMTec hat vor gut einem halben Jahr WeChat eingeführt, um seine Marktpräsenz in China zu festigen. „Um bekannt zu werden, ist WeChat der Kommunikationskanal in China. An der Plattform führt kein Weg vorbei, um einen breiten Zugriff auf die Zielgruppe zu haben“, resümiert Koske.

Folgende Schritte müssen bei der Einführung mit WeChat dabei bedacht werden:

  • 1. Abstecken der kommunikativen Ziele
  • 2. Kopplung von Social-Media und Messegeschäft
  • 3. Follower zu Interessenten machen und Leads generieren
  • 4. Monitoring der Ergebnisse

Leadgenerierung im B2B: Über Content und Formate

Ein Thema, welches wohl alle B2B-Marketer im Kopf haben, wenn sie ihre Marketing-Maßnahmen planen: Leadgenerierung. Hierbei sei es wichtig, dass eng mit dem Vertrieb zusammengearbeitet werden müsse, erklärt Alexander Hummelt von Contentpepper. Die Customer Journeys und Touchpoints der B2B-Kunden werden immer digitaler: Kampagnen mit mehr als drei digitalen Kanälen sind bis zu 300 Prozent erfolgreicher als die mit nur einem Kanal. Deshalb muss der Content auf vielen Kanälen verbreitet werden. Neben Content können auch virtuelle Events als Leadgenerierungsmaschine eingesetzt werden. Wie dies gelingt erläuterte Timm Schröder von Xing Events in seiner Breakoutsession. Webinare eigenen sich ihm zufolge sehr gut, um digital neue Kontakte generieren zu können und in Kontakt mit potenziellen Kunden zu treten.

Weitere Leadmagnete sind etwa Unternehmens- und Produktinformationen, Whitepaper, Newsletter oder auch die Online-Demonstration eines Produktes. Omid Rahimi von eMinded erklärte in seinem Workshop, dass mit allen Dingen gearbeitet werden müsse, die eine „Entanonymisierung“ schaffen. Wenn nun ein Lead generiert wurde, muss zeitig entschieden werden, was mit dem Lead passiert. Mithilfe von Automation Tools kann beispielsweise ein Scoring erarbeitet werden, mit dem die Leads bewerten werden.

Was bei der Einführung eines Marketing Automation-Tools beachtet werden muss, erklärte Holger Weser von flymint. Denn: Marketing Automation verändert alles, auch Prozesse oder die Zusammenarbeit mit dem Vertrieb. „Marketing Automation ist trial and error. Rausgehen, versuchen, verbessern", so Weser. Deshalb müssen von der Geschäftsführung bis hin zum Vertrieb und Marketing alle an einem Strang ziehen.

In einem weiteren Workshop zum Thema Marketing Automation zeigte Marcus Köhler von e-raumwerk, wie der erfolgreiche Einsatz eines solchen Tools in Kombination mit der richtigen Strategie zum Erfolg führen kann. Er zeigte, wie der Zulieferer „Kverneland Group“ durch Marketing Automation seinen Lagerbestand um über 50 Prozent reduzieren konnte.

Michael Peuker von Evalanche gab den Teilnehmern zudem noch Tipps und Tricks, wie sie Marketing Automatisierung einführen können. Dafür müssen Marketing, Vertrieb und Technik an einem Tisch zunächst klären, was ein guter Lead ist. Erst danach können die Aufgaben geklärt werden:

Aufgabe 1: Entwickeln Sie ein Verständnis dafür, für wen die Marketing Automation eingeführt wird (Stichwort Personas).

Aufgabe 2: Was hat die Persona davon beziehungsweise welchen Nutzen verspricht sie sich (Erarbeitung einer Nutzen-Matrix)?

Aufgabe 3: Wie kann das in einer Customer Journey abgebildet werden (Anpassung der Website und des Nurtures an das Kundenverhalten)?

Aufgabe 4: Stellen Sie sich die Frage, wie Sie das automatisiert bekommen (Wichtig: Opt-in)?

Zusammenarbeit von Marketing und Vertrieb: Budget und Umsetzung

Wie Marketing und Sales zusammen ein Dreamteam bilden, hat sich in der Bachmann Group gezeigt. Andrea Hartmair hat zusammen mit ihrem Team einen digitalen Messestand mit verschiedenen digitalen Touchpoints geschaffen, denn durch Corona gab es faktisch keine persönlichen Touchpoints mit potenziellen Kunden. Auf dem Stand konnte die Zielgruppe klassisch Videos und Flyer ansehen, wie auch mit den Vertrieblern von Bachmann ins Gespräch kommen. Zudem initiierte Bachmann ein Live-Event. All dies gelang, weil Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten und gemeinsam neue Lösungen erarbeiten. „Wir haben viele Blüten zu einem großen Blumenstrauß in der Marketing-Automation zusammengesteckt“, so Hartmair.

Eine gute Zusammenarbeit ist auch hinsichtlich der Budgetplanung relevant. Denn nur wenn beide Seiten zusammenarbeiten kann der Umsatz gut geplant werden. Der Vertrieb gibt davor an, wie viel er an Umsatz generieren kann, der Rest geht ans Marketing. Das ist unter anderem eine Empfehlung von Lutz Klaus von Marketing ROI Experts. Er stellte bei den B2B Marketing Days 2021 folgende Methoden vor:

  • Rückwärts-Wasserfall-Methode: Hier wird beim Umsatz im Vertrieb angesetzt. Basierend darauf erfolgt dann die Planung.
  • Marketing ROI Kalkulator: Dadurch kann berechnet werden, welcher Output (Leads, Anzahl der Neukunden, ROI, Marketing „Sourced“ Umsatz) generiert werden kann.
  • Kennzahlentreiberbaum: Die Kennzahlen werden hier aus den Kampagnen geholt, umgewandelt und für Simulationen verwendet. Dadurch kann der Marketingleiter einen Überblick geben, was aktuell gut läuft und wie viel Budget er beispielsweise für eine Aufstockung benötigen würde.

Wichtig aber bei jeder Methode: Der Kunde muss dabei im Mittelpunkt stehen.

B2B-Customer Journey online: Webshops und Plattformen

Was ebenfalls eine Errungenschaft der Digitalisierung ist, sind Webshops. Auch im B2B-Bereich werden sie immer wichtiger. Allerdings sind B2B-Produkte meist deutlich erklärungsbedürftiger. Vor demselben Problem stand auch Elena Eberhardt von der Schildknecht AG. In ihrem Impulsvortrag erläuterte sie zusammen mit Ivo Oppong-Addai von Next Commerce, wie sie dies mithilfe einer Plattform-Lösung meistern konnte. Sie betont: „Online-verkaufen ist unabdingbar. Es ist ein wichtiger Baustein im Marketing- und Vertriebsprozess.“

Bestehende Webshops müssen aber kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst werden. Denn die Bedürfnisse der Kunden ändern sich laufend. Dabei gilt es am Ball zu bleiben und neue Entwicklungen zeitig in die B2B-Webseite zu inkludieren, wie Dirk Nölke und Gerrit Taaks von Unic in ihrem Vortrag vorstellten. Damit hat sich auch die mittelständische Unternehmensgruppe Magura beschäftigt. Deren Webshop wurde zu einem umfassenden Customer Life Cycle Portal erweitert, der für drei Zielgruppen (Handel, OEM, Endkunden) geeignet ist. Damit wurden verschiedene Systeme auf einer Plattform vereint, wie Dirk Nölke von Unic und Michael Freudenberg von Magenwirth auf den B2B Marketing Days erzählten.

Christopher Schröck von Showpad meinte: Grundsätzlich müssen bei der B2B-Customer Experience vor allem „skalierbare, personalisierte und einzigartige Kauferfahrungen geschaffen werden.“ Wie gelingt das nun?

Schröck gab in seinem Workshop fünf Tipps, mit denen B2B-Marketer eine gute Grundlage schaffen können:

  • 1. Stellen Sie alle vertriebsrelevanten Materialien zentral und immer aktuell bereit.
  • 2. Ermöglichen Sie nicht-lineare Präsentationen.
  • 3. Bieten Sie eine Vielzahl von Content-Formaten an, um die Interaktion maximal zu fördern.
  • 4. Ermöglichen Sie das einfache Erstellen personalisierter Inhalte.
  • 5. Verfolgen Sie die Interaktionen mit den geteilten Inhalten.

Allerdings können viele wichtige Stakeholder, wie Partner, Agenturen, Presse oder Investoren, oft nur durch spezielle auf Content-orientierte digitale Erlebnisse zufriedengestellt werden, wie Gert Fahrnberger von Smint.io in seinem Vortrag vorstellte: „Wir bewegen uns in einem von Content gesättigten Markt – gleich gut zu sein reicht oft nicht mehr aus.“ Content muss schnell, in unterschiedlichen Sprachen und in verschiedenen Formaten abrufbar sein. Eine Lösung hierbei besteht darin Content-Portale für die jeweilige Zielgruppe zu entwickeln. Beispielsweise wurden für die „Bystronic Laser AG“, ein globales Technologieunternehmen im Bereich Blechbearbeitung, ein Mediacenter und ein Pressecenter entwickelt. Doch wie geht es in naher Zukunft weiter im Bereich der Content Experience? Trends sieht Fahrnberger in folgenden Bereich: Event- und Kampagnenportale, Hyperpersonalisierung, Personalisierung, Interaktivem Content, Best Practice Subscriptions und Analytics.

Erfolgreicher Content ist was?

Was zeichnet erfolgreichen Content eigentlich aus? Content muss zunächst spezifisch aufbereitet sein. Dabei ist es wichtig zu wissen, wer die Zielgruppe ist. Klassische Personas haben bei der Segmentierung aber ausgedient, wie Franko Schulz von Vogel Corporate Solutions in seinem Impulsvortrag erläuterte. Vielmehr gilt es „Mindset based Personae“ zu entwickeln, die zusätzlich Überzeugungen, Hoffnungen, Träume, Ängste oder auch emotionale Bedürfnisse mitberücksichtigen. „Wenn wir potenzielle Kunden sichtbar machen und uns in sie hineinversetzen, dann erkennen wir auch ihre Suchintention und ihre Erlebnisse, Wünsche und Bedürfnisse auf der Personae-Journey“, so Schulz. Wenn nun Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort ausgespielt werden, dann werden zusätzlich Kosten und weitere Ressourcen eingespart. Wichtig hierbei ist die Verwendung von Nischen-Keywords, denn dadurch rankt man schneller weiter oben in Google und beantwortet die Anfragen der User oft besser. Weitere Erfolgsfaktoren für guten Content sind:

  • Mindsets und Suchintentionen einbeziehen
  • Commitment im Unternehmen schaffen
  • Content Gap erschließen und nutzen
  • Klare Zielgruppen/ Zielpersonen je Content Item ausmachen
  • Content Journey und Personae Search Intent im Fokus
  • Content Marketing in jeder Phase der User Journey nutzen

Denn auch „Content ist nicht weiterhin King“, so Olaf Mörk von Mörketing. Vielmehr brauchen User relevanten Content. Erst dann werden Kunden zu Fans, die wiederum treue Käufer werden. Was vielmehr zählt ist der situative Content, wie Mörk berichtete. Besonders aus den folgenden drei Bereichen ist situativer Content besonders gut zu generieren: Law, Social und Education.

Diese fünf Stufen müssen bei einer Situativen-Content-Marketing-Strategie berücksichtigt werden:

  • 1. Besetzung relevanter Themen (Positionierung als Experte, Innovator, Vertrauensperson etc.)
  • 2. Planung Content Seeding (Auswahl der Social Media, Ads oder weiterer Kanäle)
  • 3. Recherche/Erstellung (Relevanz und Zeitpunkt beim Content wichtig)
  • 4. Seeding und Engagement (Messung der Interaktionen)
  • 5. Erfolgsbeweis (Auswertung der KPIs)

Außerdem müssen sich B2B-Marken kontinuierlich weiterentwickeln, damit sie auch langfristig neben Bestandskunden auch neue Kunden erreichen. Wie nun eine erfolgreiche Transformation gelingt, hat Gunnar Schnarchendorff von der wob AG in seiner Breakoutsession vorgestellt. Er stellt fest: „Die Transformation zu meistern beginnt im Kopf.“

Folgende Tipps helfen B2B-Marketern bei der Transformation:

  • Ein gemeinsames Verständnis der Herausforderung entwickeln – vor allem in der Führung.
  • Trends weiterschreiben: was bedeuten sie? Was könnte kommen?
  • Die Implikationen auf das eigene Geschäft und Geschäftsmodell ableiten (Produktion, Personalbedarf, Kooperationen etc.)
  • Ein Zielbild des Unternehmens und der Marke entwickeln – wo wollen wir stehen? Welche Rolle nehmen wir zukünftig ein?
  • Arbeitspakete ableiten und Zielbeiträge von Bereichen/Abteilungen definieren
  • Mitarbeiter mitnehmen und die Marke als attraktives Zielbild verankern.
  • Denkmuster dauerhaft verändern und sich selbst immer weiter hinterfragen.

Hat man eine Marke geschaffen, gilt es diese auch zu platzieren. Das gelingt beispielsweise über Unternehmens-Experten, wie Jochen Kalka von der Agentur schoesslers auf den B2B Marketing verriet. Klassische Unternehmens- und Produktmeldungen finden immer weniger Anklang. Deshalb gilt es hier Experten aus dem eigenen Unternehmen zu bilden und diese in Fachmedien und Fachkongressen auftreten zu lassen. Auch hier ist qualitativ hochwertiger Content wichtig, der zum einen redaktionell aufbereitet, keine Werbung enthalten darf und zum anderen persönlich sowie emotional sein muss.

Unser Fazit zu den B2B Marketing Days 2021

Die Bandbreite der Themen auf den B2B Marketing Days 2021 war groß. Denn Marketer stehen oft vor vielen verschiedenen Herausforderungen gleichzeitig. Aber auch das Networking und der direkte Austausch zu all diesen Themen kam nicht zu kurz. Wir haben uns gefreut dem B2B-Networking endlich wieder eine Bühne geben zu können.

Unsere Learnings hier kurz und kompakt:

  • 1. Hybrid-Selling: Der Umstieg auf Hybrid-Selling ist möglich, es bedarf aber grundlegenden Neuerungen. Mitarbeiter müssen abgeholt werden und nur zusammen im Team gelingt eine solche Umstellung.
  • 2. Nichts geht über face-to-face-Kontakt: Auch wenn die Möglichkeiten des digitalen Get-togethers vielfältig sind, so ist manchmal der persönliche Kontakt von Nöten. Nur so kann man das Vertrauen der Kunden wecken. Zudem ist Spontaneität im digitalen Raum meist nicht möglich.
  • 3. Zielgruppe im Auge behalten: Egal bei welcher Marketing-Maßnahme sie angelangen, behalten Sie immer ihre Zielgruppe im Hinterkopf. Sie entscheidet über Erfolg und Misserfolg Ihrer Kampagne. Deshalb Tipp: Segmentieren Sie Ihre Zielgruppe und verfolgen deren Customer Experience.
  • 4. Social-Media als Leadmagnet: Über Social-Media werden sehr viele Leads generiert. Nutzen Sie das Potential aus und seien Sie dort als aktiver User unterwegs. So bekommen Sie sehr schnell viele neue Kontakte.
  • 5. Content mit Mehrwert: Personalisierter Content ist King. Wenn dieser noch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ausgespielt wird, dann haben Sie eine gute Chance, Ihre Zielgruppe auch erreichen zu können. Nutzen Sie dafür beispielsweise Nischen-Keywords.

Wir bedanken uns in diesem Jahr bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die die hybriden marconomy B2B Marketing Days 2021 unterstützt haben. Außerdem geht ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren: Evalanche, unic, Contentpepper, Merkle DWA, wob AG, Xing Events, Showpad, smint.io, eMinded, t‘works, iundf Marketing Technology und Holoco.

Umso mehr freuen wir uns schon jetzt aufs nächste Jahr, wenn es am 11. und 12. Oktober 2022 wieder heißt: „Herzlich Willkommen zu den B2B Marketing Days“. Sie können sich bereits jetzt vormerken, um keine News zum Event zu verpassen.

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